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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190606053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-05
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1906
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deren Zinsenerträgnisj alljährlich zur Verteilung an die Arbeiter bestimmt sei, die Über 25 Jähre in seinem Be triebe tätig sind. Außerdem soll jedes Jahr dieses Dtif- tungskapital durch eine namhafte neue Anwendung ver größert werden. — Ter Tamästweber Ritter ünd dessen Ehefrau in Großschönau feierten das Fest der goldenen Hochzeit. Tas Jubelpaar steht iM"Alter von 71 und 70 Jahren und hat sich bester Gesundheit zu erfreuen. von der sächs.-böhm. Grenze. Vorgestern waren in Bodenbach große Vorsichtsmaßregeln getroffen, da ein Zusammenstoß zwischen Tschechen, die auf einer Fahrt nach Dresden begriffen waren und Bodenbach passierten, uni den hiesigen Deutschen befürchtet wurde. Der Bahnho und die Hauptstraßen waren dicht mit Gendarmerie besetzt. Der Bahnhof war bei Ankunft deS tschechischen Gonder- -uge- von einer großen Menschenmenge umlagert, doch verhielten sich die Deutschen vollkommen ruhig. Die Tschechen marschierten dann in Stärke von ca. 1300 Mann i > geschloffenen Reihen zu der Dampferanlegestelle, einige Tschechen begingen dort deutschfeindliche Exzesse, die aber von den Deutschen ignoriert wurden. Ohne weitere Zwischenfälle erfolgte später die Abfahrt der Tschechen per Dampfer nach Dresden. Freiberg. Ein blutige- Familiendrama spielte sich am Sonnabend in einem Hause der Herderstraße ab. Der von seiner Frau getrennt lebende Bergarbeiter Riva ver suchte dort in der Trunkenheit seine Frau, während sie mit ihrem ein "halbe- Jahr alten Kind auf dem Sopha fuß, zu erstechen. Gr brachte ihr mehrere gefährliche Stiche am Halse und im Rücken bei. Nach seiner blutigen Tat tütete sich Riva durch mehrere Stiche selbst. Die schwer- verletzte Frau wurde nach dem Krankenhaus überführt. Sie ist infolge deS starken Blutverluste- natürlich sehr ge schwächt, doch ist die Hoffnung vorhanden, die Frau am Leben zu erhalten. Riva, der Deutsch-Böhme ist, soll auS Rachsucht gehandelt haben. Er war dem Trünke ergeben und schon oft mit der Polizei in Konflikt gekommen. Zwickau.. KveishauptMann Tr. Forker - Schubauer hat nachfolgendes Tankschreiben veröffentlicht: „Herzliche Freude haben Se. Majestät der König empfunden, als AllerhöchstdeMselben auch gestern wieder, bei den Be suchen in Zwickau, Reichenbach, Mylau und Netzschkau, so wie auf dem Kuhberge, aus allen Kreisen der Bevölke rung zahlreiche Beweise aufrichtiger Liebe und Anhäng lichkeit entgegengebracht wurden; besonders wvhlgetan hat es dabei Seinem landesväterlichen Herzen, daß auch jetzt wieder das Bestreben hervvrgetreten ist, die Anwesenheit des Landesherrn durch Stiftungen für Zwecke her Nächsten liebe zu ehren. Seine Majestät haben mich beauftragt, allen denen, die hierbei mitgewirkt haben, Seinen König lichen Tank auszusprechen." Stoll berg. Tas, König Albert-TenlMal, dessen Er richtung die Stadtverordneten auf einige Jähre hinaus schieben wollten, koMmt nun doch noch in diesem Jahre zur Ausführung. Tie Gelder dazu werden den Ueberschüs- sen aus der Sparkasse entnommen. OelSnitz t. E. In der Nacht zum Sonnabend brach in der Grube BereinSglück ein größerer Brand aus, dem leider auch zwei Menschenleben zum Opfer fielen. Der Resiersteiger Schlegel, ein 52jähriger Mann, dessen beide Söhne hier al- Lehrer angestellt sind, bemerkte gegen Mitter- nacht plötzlich Brandgase und forschte in der 630 w° Sohle nach der Ursache. Er ist hierbei erstickt und konnte Stunden danach nur al- Leiche geborgen werden. Auf dieselbe Art verunglückte der am 3. Juni 1881 geborene Steiger Max Ernst Groschupp, der von der 600 m-Sohle nach der süd lichen Grundstrecke in ausziehenden Brandgasen fuhr und hierbei den Tod fand. Er wurde bereit- eine halbe Stunde danach aufgesunden. Groschupp wollte acht Tage nach Pfingsten Hochzeit feiern. — Ein weiterer tödlicher Un glücksfall ereignete sich am Sonntag mittag auf Schacht Kaiserin Augusta. Dort wurde der am 29. Juni 1888 geborene Fördermann Franz Willy Koteck beim Bedienen de- elektrischen Haspel- im Hauptflötz vom Seil erfaßt und auf die Seiltrommel gezogen. ES wurde ihm der Kopf zerquetscht, so daß der Tod sofort eintrat. Eibenstock, 4. Juni. Nächsten Mittwoch findet die feierliche Grundsteinlegung für das neue Rathaus, das auf dem alten Friedhöfe errichtet wird, statt. Aue, 4. Juni. Am! Tvnnerstag wurde hier ein „Obererzgebirgischer Kteisverband des Evangelischen Bun des" begründet, dem'hie Ortsvereine von Schwarzenberg, Aue, Schneeberg, Hartenstein, Elternlein, Grünhain, Eiben stock, Bernsbach Mit rund 1500 Mitgliedern beitraten. Zum Vorsitzenden wurde Herr GyMUasialoberlehver lic. theol. Höhne aus Schneeberg gewählt. Turch den Zusammen schluß sollen die Interessen des Bundes und" der Zweig vereine planmäßiger gefördert werden. Auch hofft män auf Neubegründung weiterer Zweigvereine im Verbands gebiete. Schwarzenberg, 3. Juni. Ter Ratskeller wird hier an der Stelle des abgebrannten, des allen Rathauses, errichtet; er soll nur für Hotelbetrieb mit größerem Saal eingerichtet werden. Verwaltungsräume 'sollen nicht in den neuen Ratskeller SomMen, doch wird ein größerer Sitzungssaal eingebaut und die Wache hineingelegt wer den. Um Stall- und Hvfräume für das Hotel zu erhalten, wird ein Haus zuM Abbruch angekauft. Hohenstein-Ernstthal, 4. JUni. Ein recht flot ter Geschäftsgang, wie wir ihn seit mehreren Jahren nicht zu verzeichnen hatten, ist gegenwärtig in der hiesigen TeckcnindUstrie zu verzeichnen. Auch die Mrkbranche ist sehr gut beschäftigt, sodaß fast Arbeitermsangäl zu konsta tieren ist. Auch hier gewinnt der mechanische Webstiuhl -immer mehr an Ausbreitung und ein beständiges Zurück gehen der ehemals viele 'Jahre blühenden Hausindustrie Ä dtz Allste. . . . l..... Geyer, 2. Juni. Ein schweres Unglück hat sich gestern in einem Steinbruch in Tannenberg ereignet. Beim Ent laden eines versagten Schusses explodierte plötzlich die Pulverladung, wobei der Steinbrecher Bitterlich aus Geyer getötet, Steinbrecher Fritsch schwer und einige Arbeiter leicht verletzt wurden. . Plauen i. V. Beim! Wettbewerb für eine evange lisch-lutherische Kirche der Markusgemeinde erhielten Preise von je 1500 Mark Architekt Heinrich Adam-Berlin, sowie Professor Vollmer und Architekt Jwan-Halensee und einen Preis von 800 Mark Architekt Lucht-Leipzig; ange kauft wurden Entwürfe von Otto March-Charlottenburg, Tin klage, Paulus und Lilkon-Berlin, Ehrhardt Müller- Koblenz. Plauen i. B., 1- Juni. Eine rohe Tierquälerei, deren sich in der Nacht zum 2. März der 38 Jahre alle Pferdehändler Franz Mauksch aus Tirpersdorf bei Oels- nitz schuldig gemacht hat, fand heute ihre gerichtliche Sühne. Mauksch hatte das Pferd, das vielleicht etwas störrisch gewesen sein kann, in der unerhörtesten Weise geMißhandelt. Tas Tier war nach einem' Peitschssnschjlag über die Teichsel gesprungen und dabei in den mit Wasser gefüllten Straßengraben gestürzt. Es war auf den Rücken zu liegen gekommen und konnte sich nicht wieder erheben. Mauksch schlug nun mit der Peitsche, einem umgebrochenen Straßenbaum und einer eisernen Kette auf das Pferd ein, auch trat er es mit dem! Stiefel auf den Kopf ünd suchte durch diese unglaublichen Quälereien das Tier wieder „auf die Beine" zu bringen. Tiefe Mißhandlungen! dauer ten etwa 2 Stunden. Schließlich verendete das Tier. Vor Gericht gab Mauksch nur den Gebrauch der Peitsche zu, die obigen Mißhandlungen stellte er in Abrede. Sie wur den ihm aber durch Zeugen, insbesondere durch die Aus sagen deS Amtstierarztes Auerbach 'nachgewiesen. Ein Beamter der städtischen Kavillerei sagte unter Eid aus, daß dem Tier zwei Rippen gebrochen gewesen seien und daß er im Magen kein Körnlein Hafer, sondern nur Was ser gefunden habe, woraus zu schließen sei, daß das Pferd mindestens einen Tag nichts zu fressen bekommen habe. Mauksch wurde schließlich wegen Tierquälerei und Ver übung ruhestörenden Lärms zu einem Monat Haft und 10 Marl Geldstrafe verurteilt. Plauen i. B., 3. Juni. Ist „Mauscheln" ohne ASzwang al- Glücksspiel anzusehen? Diese Frage hat schon oft die Gerichte beschäftigt. Auch da- Reichsgericht, sowie das sächsische OberlandeSgericht haben sich bereits damit be- fatzt, und der höchste deutsche Gerichtshof hat sich dahin aus gesprochen, daß keine allgemeine Regeln darüber ausgestellt werden können, daß vielmehr von Fall zu Fall entschieden werden müsse, ob Glücksspiel vorliegt oder nicht. Der hiesige Schankwirt Erwin Thieme, der die „Gute Quelle" an der Gottschedstraße bewirtschaftet, war wegen Duldung von Glücksspielen zur Anzeige gebracht worden, weil er das oben bezeichnete Spiel in seinem Lokal geduldet hat. DaS hiesige Schöffengericht konnte jedoch nicht die Ueberzeugung gewinnen, daß „Mauscheln" in der vereinfachten Form, wie eS beim Angeklagten gespielt worden ist, als Glücksspiel anzusehen sei, und hatte deshalb auf Freisprechung erkannt. Anders >as hiesige Landgericht, vor dem die Angelenheit gestern zur Verhandlung kam, weil die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt hatte. Der Staatsanwalt legte dar, daß bei dem »genannten „Mauscheln" die Berechnung und Geschicklich- !eit deS Spielers nur in geringem Maße ausschlaggebend ei und vielmehr der Zufall eine große Rolle spiele. Der Gerichtshof trat dieser Anschauung bet, hob daS Urteil deS Schöffengerichts auf und erkannte auf eine Geldstrafe von 30 M. und Tragung sämtlicher Kosten. Taucha, 4. Juni. Im nahen Sehlis brachte der 24 Jahre alte Landwirt Otto Kögel im Garten seines VaterS eine Quantität Pulver zur Explosion. Hierbei wurde dem jungen Manne die rechte Hand abgerissen, auch trug er nicht unerhebliche Verletzungen am Beine davon. Der Bedauernswerte mußte sofort nach dem Leipziger Stadtkrankenhause gebracht werden. Leipzig. In einer Buchdruckerei geriet am Sonnabend ein daselbst beim Einbau eines Fahrstuhls beschäftigter 42 jähriger Drahtarbeiter infolge eigenen Verschuldens mit einem Halse in Drahtgeräte und wurde erdrosselt. Ehe hm Hilfe gebracht werden konnte, war der Tod bereits ein getreten. Leipzig. Bauernfängern fiel ein auf der Durchreise -efindlicher 17 Jahre alter Hausdiener in die Hände. Einer ockte ihn mit nach einem Restaurant in der Nähe der Frankfurter Straße. Dort wurde dem Reisenden im kümmelblättchenspiel seine Barschaft abgenommen, worauf sie Beteiligten verschwanden. Einer der Gauner war etwa 28 Jahre alt, klein und schmächtig, hatte einen schwachen blonden Schnurrbart; sein Komplize war etwa 25 Jahre alt, schlank und kräftig und hatte einen schwarzen Schnurrbart. Wie ein Fahrrad entsteht. Technische Plauderei von Heinz GiSpa. — Nachdr. vrrb. Wenn der Radler auf 'seineM" leichtbeschtvingÜn Ctahlrvsse int Fluge durchs Gottes' schöne Natur dcchin- eilt, ahnt er Wohl kaum!, welche Mühe und Arbeit es löstet, bis ein Zweirad' fextiggestellt ist. Es kann nun nicht unsere Aufgabe sein, hier eine ausführliche Dar stellung der Fahrradfstbrikativn und der dazu gehörigen maschinellen Einrichtungen zu geben, denn das würde über das Interesse der meisten Leser hinauSgehen. Wir beschränken uns vielmehr darauf, deut Leser, und vor allem dem radelnden unh solchen, die eswerden wollen, eine kurze Uebersichp der Hauptarbeiten bei der Fahr- radfabrikation zu geben, aus der ersichtlich ist, daß ein Zweirad mancherlei Stationen durchzumachen hat, «ehe es verkaufsfertig die Fabrik verljassen kann. Mr Neues Rufi. -Kwta« ? do. so '„drvit )( B chase (30 l „Sperate' X B, gestern fi von ihnei Tie andc da sie nv fahr gew )( B sich heutc Saßnitz. )( K mittag e Zwei der X L alp verm )(B durchstich Kantonal Projektes vdZttt wurde g ihrem K Heranna der Fra, Stelle g X T in Beglc cingetrv Spitzen i Bahnhof Ter Prc die Behc der Zug Menge Tages t fiziere r Ausstän! die Osft do. do. Er fi des zweite reren Vev n«r Straß, hafte 35 I tag abend der Schuls stunde auf pvldplatze« aus, und dies Verb« gen ihn r Weise. T, scheibe, m im Gesicht Portemon die Wegel losem Zus Einige bv sich späte zum Krüs Polizei n. do. «chf. L folgen in unserer Darstellung den Erklärungen und Er- I Läuterungen, die uns bei einem gelegentlichjen Besuche I der Arvona-Fahrmdwerke von E. Machsnow in Berlin, I Arbonaplatz 1, in bereitwilligster Weise gegeben wurden. I Wir beginnen unsere Schilderung mit dem Haupt- teile des Zweirades, dem Rahmen; dieser muß mit ganz besonderer Sorgfalt und gewissenhafter Genauigkeit aus- geführt sein, denn etwaige Risse in demselben, die unr so bedenllichser sind, alSs sie, durch Vernickelung uns Emaille verdeckt, dem Auge nicht sichtbar sind, können leicht Gesundheit und Leben des Radlers in schwere Ge- fahr bringen. Ter Kahlsten wird, aus'Rohren von fein stem Stahl zusammengesetzt. Tiefe Rohre werden aus gewalzten sogenannten „Butzen" hrrgestellt, auf Zieh bänken „nahtbos", wie der technische Ausdruck lautet, gezogen, wodurch sie die nötige Härte bekomMeu. Nach dreimaligem Ziehen werden sie geglüht, bis die erfor derliche Wandstärke erreicht ist, die bei schwereren Rä dern 1 Millimeter, bei leichteren und namentlich Renn- Maschinen nur Hs Millimeter beträgt. Tie fertiggestell- ten Rohre haben äußerlich das Aussehen von Tamast- Flintenläufen. UM nun die Rohre zu dem eigentlichen Rahmen zusamMenzufügen, werden sie zunächst in die geeignete Länge zugeschsnitten und dann' zusammenge lötet. Tiefes muß auf äußerst sorgfältige und dauer hafte Weise geschahen; denn der Rahmen hat durch die beiM Fahren, besonders" auf Pflaster und schlechten Wegen, hervvrgerufene Erschütterung viel aus'zuhalten und würde bei nicht ganz festem und innigem Zusammen fügen leicht auseinandergehen. Taher geschieht dieses durch Hartlöten auf Hvlzkohlenfeuer mittels Schlaglot und Gasgebläse, wodurch die Verbindungsstellen eine außerordentlich? Festigkeit erlangen. Tie genannte Fa brik verwendet nebenher noch zuM Befestigen der Rah menteile sogenannte Verbindungsmuffen, "das' sind Me tallteile, die den Rahmen Zusammenhalten. Ist der Rah- m>en fest zusammengefügt, so wird er sauber gereinigt, abgefeilt, geschaffen und die zu vernickelnden Teile ver nickelt, das übrige emailliert; das Emaillieren geschieht in der Weise, daß zunächst die GrunddMaille, schwarz, braun, rot oder grün, wohl auch weiß und gelb, aufge tragen wird. Nun kommt" der Rahmen in eine Hitze von IM Grad R., wodurch die Farbe eingebrannt wird, er wird sodann sauber geschaffen und wieder emailliert, bis er schließlich nach dreimaliger Emaillierung fein poliert wird. Aeußerst interessant ist auch das Vernickeln, das iM elektrolytischen Bade geschieht. Tie zu vernickelnden Teile werden zunächst sauber abgeschliffen, in Petroleum oder Benzin gereinigt und in Kalk von allen etwa an haftenden Fetteilen befreit. Nun kommen sie etwa eine halbe Stunde lang ins KUPserbad und sodann drei Stun den lang ins Nickelbad, worin mit Hülfe des elektrischen Stromes der Nickel aufgelöst Und in gleichmäßiger Weise zuerst wie ein Hauch und dann, je nach der Tauer der Vernickelung, immer stärker und stsärker auf den in das Bad gehängten zu vernickelten Teilen ausgeschieden wird, die in wenigen Augenblicken schson iM hellsten Nickel glanze erstrahlen. Ist die Nickelsclficht stark genug, was, wie erwähnt, nach drei Stunden der Fall ist, werden die nunmehr vernickelten Teile aus dem elektrolytischen Bade herausgenomMen und auf dem Polierrade blank poliert. Sollen die Teile statt Nickel- Goldglanz, Stahl glanz oder Kupferglanz erhalten, je nach Liebhaberei, so kommen sie in dassGoldbad, Stahlbad oder Kupfer bad, und der Vorgang ist derselbe. Je stsärker die Ver nickelung ist, desto haltsbarer ist sie natürlich während nur schwach vernickelte Fahrradteile nach kurzer Zeit rosten Und einen unschönen Anblick gewähren. Ein wichtiger Teil Ms Fahrrades ist ferner die Lenk stange, ohne die ein sicheresFahren unmöglich sein würde. Freilich! ist sie nicht dazu da, sich krampfhaft daran an- zuklammern, wie es so viele Anfänger im Radeln tun, sondern sie dient, wie schson ihr NaMe sagt, zum Steuern des Rades. Ihre ForMfist sehr verschieden, je nach Lieb haberei und Gewohnheit des Radfahrers, obgleich die stark noch unten gebogenen sogenannten „Widderhörncr" wegen des durch sie bedingten ganz vornüber gebeugten Sitzes, der nichst nur sehr unschön, sondern auch infolge der dadurch hervvrgerusenen starken Beengung desBrush- kostens gesundheitsschädlich ist, nur auf Rennbahnen Ver wendung finden sollten. Auch die Lenkstange wird aus einem Stahlrohre von etwa 1 Millimeter Wandstärke her- gestellt. Um ihr die gewünschte Form zu geben, wird das Rohr zuerst mit Sand gefüllt und dann in besonderen Maschinen entsprechend gebogen, worauf sie iM elektro lytischen Bade vernickelt wird. Tie Felgen der Näher werden ebenfalls aus besteM Stahl, neuerdings viel fach auch aus Holz verfertigt, dann werden die Räder" gespannt, indeM die aus Stahldraht bestehenden Felgen eingezvgen werden. Ist dasi"Rad fertig, so werden die Pneumatikreifen aufgelegt. Tie letzte Hand an das Fahrrad legt nun der Mon teur, der die fertigen Teile zusaMuMsetzt, die beiden Räder, die Pedale, d^e Kette und den Sattel an fügt: und das fertige Rad wird, nachdem! es nochmals auf seinen völlig untadelhasten Zustand geprüft ist, an das Magazin ab geliefert. Blitzblank und sauber steht es in den Ver- kaüfsläden und blickt den Beschsauer so verlockend an, daß schson mancher dadurch Lust bekommen hat, das Radeln zu erlernen und sich solch ein schmückeSs Stahlroß zuzu legen. - ! . _l »«utfi »itch-aw do. do. vr«ß. 1 do. do. «qs. « do. s
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