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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190606069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-06
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.06.1906
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Vach, wurden ebenfalls sorgsam zu Gehör gebracht. Al» zweiter Teil wurde ebenso mit großer Bravour di« Ouoer» nue Op. .Raymund" ». Lhoma«, die Fantasie a. d. Op. »Carmen- v. vizet, »Wandel-Panorama-, gr. Potpourri u P. Lincke, und al» Schlußnummer: »Unsere Marine-, Marsch über da» deutsche Flaggenlied, vollendet zum Bor- rcug gebracht, sodaß allseitig lautester Beifall und Aner kennung zu vernehmen war, worauf Herr Günther in freundlicher Weise noch die beiden strammen MMtärmärsche »Gammel-Jäger- v. Morena und »Fretweg- v. Latan folgen ließ. Die Gesamtautzfllhrung de» Konzerte» zeigte wiederum die wackere Kapelle der »gwetunddreißtger- in bekannter trefflicher Disposition. Noch sei rühmend gedacht, daß Küche und Keller de» Herrn Hettig bet' aufmerksamer Bedienung nur Gute» boten —y. ** Großenhain, 6. Juni. Am" Abend des' zweiten Feiertags ereignete sich in Zabeltitz durch die Spielerei mit Schußwaffen wieder ein Unglück Ter 17 jährige Lehr ling Lehmann hantierte mit einem Taschenrcvvlver herum. Tabet ging ein Schuß "Vos' und traf den 17 jährigen GutS- besitzerssvhn Richter in die Stirn. Schswerverletzt brach dieser zusammen und es ist fraglich ob- er am Leben er halten wird. — In Brvckwitz zündete am! Pfingstsonn- abend ein Blitzstrahl und setzte vier Scheunen in Brand. Oschatz. Beim Läuten zum Hauptgvttesdienst ist am ersten Pfingstfeiertag der Klöppel der großen Glocke ge sprungen. Erst schweres Stück fiel herab und streifte den Türmer Quietzsch der jedoch nicht verletzt ist. Tas schwere Bruchstück verursache im! Fußboden deS Glockenstuhls eine Beschädigung, schslug aber nicht durch Tas Geläut kann während einiger Wochen nur mit drei Glocken erfolgen. Leisnig. In Fischendvrf geriet aml Freitag daß 2'/^ jährige Kind des« Geschirrführers R. während einer kurzen Abwesenheit der Mutter über die Streichhölzer. Tie zurückkehrende Mutter fand zu ihrem"tiefsten Schel len den Kleinen mit brennenden Kleidern vor. Aerztliche Hilfe vermochte das Kind »ich zu retten, es starb an den erlittenen schweren Brandwundem Ein kleineres im Wa gen liegendes Kind der R.'schen FaMilie blieb unversehrt. Aus der Sächsischen Schweiz, 4. Juni. Tie Pfingstfeiertage haben die auf sie gesetzten Erwartungen leider »ich erfüllt. Sandte auch Nvrddeutschland und ins besondere die Reichshauptstadt größere Kontingente, so litt der Gesamtverkehr doch ganz wesentlich unter dem unsicheren und naßkalten Wetter, dass* einen längeren Aufenthalt im! Freien nicht als dienlichserscheinen ließ. Einen starken Ausfall erlitt dadurch namentlich die Tampf- fchiffahrt, für welch dieses PfingstMauvo gar nicht wie der gut zu machen ist. Unfreundlich war besonders der heutige zweite Feiertag, an dein^nsehrfach Regen ein setzte, begleitet von öincm rauhen Wind, der durchaus nichts Pfingstlichs an sich hatte. Waldheim, 4. Juni. Schon über drei Monate (genau 14 Wochen) dauert nunmehr der Kampf in der sächsischen Stuhlindustrie und noch sind keine Aussichten auf eine baldige Beilegung der Differenzen vorhaüden. Der Streik und die Aussperrung erstrecken sich auf die Orte Geringswalde, Waldheim, Leisnig, Hartha, Döbeln, Neu wallwitz und Schwetkershain. Insgesamt sind in diesen Orten gegen 1700 Arbeiter in der Stuhlbranche beschäftigt 405 Mann traten bei Beginn der Bewegung nicht mit in den Kampf ein, sondern arbeiteten weiter. Von den am Streik und an der Aussperrung direkt beteiligten 1100 Arbeitern sind über 300 (meist ledige) abgereist und 150 an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt, sodaß zurzeit 555 Mann in den Fabriken arbeiten, wodurch diese ihren Betrieb in beschränktem Maße aufrecht erhalten können. Die Fabrik- «ingänge und auch einige Bahnhöfe in den von der Be wegung betroffenen Otten werden von Streikposten be wacht und sind dadurch hier und dort Zwischenfälle vor gekommen. Zwar hat letzthin ein EtnigungSversuch statt gefunden, jedoch resultatlos. Beide Teile bleiben bei ihrem ablehnenden Standpunkt bezw. verharren auf ihren Forde rungen und so ist nach Lage der Sache wenig Aussicht auf baldige Beileguug der Differenzen. Für die Arbeiter dürfte aber der Kampf von Tag zu Tag aussichtsloser werden, da der alljährlich sich einstellende weniger flotte Geschäftsgang in der Stuhlindustrie vor der Tür steht und die meisten Betriebe dann mit ihrem jetzt arbeitenden Personal auskommen. Freiberg. Zufolge der bedeutenden Zunahme der Schulerzahl, hervvrgerufen durch die Heranziehung neuer Industrien, sind bei der 2. Knabeu-Bürgerschule der Bau einer Turnhalle und mehrere Erweiterungsbauten not wendig. Hierfür bewilligte daS Städtvervrdüeten-Kolle- gium 191000 Mark. Tie Zahl der Lehrzimmer wird durch den Erweiterungsbau vvn 22 auf 41 erhöht. Freiberg. Gesucht wird der zuletzt in Brand wohn- haste gewesene Modelltischler Paul Walter Beklow, weil er dringend verdächtig erscheint, am Abend deS 2. Pfingstfeter- tageS in Brand einen Einbruchsdiebstahl verübt zu haben, wobei ihm ca. 700 Mark bareS Geld in die Hände ge fallen sind. Kirchberg. Der durch das letzte Unwetter verursachte Schaden an Wegen und Brücken beträgt hier nach stadtbau- amtlicher Aufnahme 10000 Mark. — Ein in Kirchberg verstorbener kinderloser Bürger, Tobias Riedel, hat von feiner Hinterlassenschaft die Hälfte der Stadt vermacht. DaS Erbe beträgt etliche lausend Mark. Chemnitz, 5. Juni. Um eine neue großstädtisch^ Sehenswürdigkeit soll unsere Stadt bereichert Werden, in dem Man die Errichtung eines! Zoologischen Gartens gro ßen Stils, wie solche vereinzelt schon in mehreren deut schen Großstädten, wie z. B. Berlin, Leipzig, Hamburg bestehen, plant. Tie Unternehmerin ist ein! schon gebilde ter Verein „Zoologischer Garten". Ter Garten soll in Lem austzebreiteteu städtischen ZeisiMiy» erstehen. Tie Bedingungen, unter denech, die Verhandlungen mit ge nanntem Verein geführt werden fallest, sind in der letz ten Ratssitzung bereits festgestellt wvrden. Plauen t. V, 5. Juni. Der Gattenmürder und Revolverheld Thoß, der am 20. Mär- d. I. die bekannte Schießerei in der Jößnttzer Straße verüble, wird auf sech» Wochen zur Prüfung seine» Geisteszustand«» in eine Irren- anstatt gebracht. Bon dem Grgebnt» dieser Prüfung wird e» abhängen, ob der Verbrecher vor ein Gericht gestellt oder dauernd einer Irrenanstalt überwiesen wird. — In der Schillerstraße geriet ein de» Fahren» noch nicht gan- sicherer Radler, der 18 jährige Kaufmann Krottzsch von hier, unter einen Wagen der elektrischen Straßenbahn. E« wurde ihm der linke Fuß oberhalb de» Kstiichel» fast gänzlich abgefahren. — Bor einem Automobil gescheut ist am ersten Feiertag auf der Hoferstraße bei Großzöbern ein vor einen Wagen gespannte» Pferd. Da» Tier ging durch und die Insassen wurden herau»gefchleudert. Der Besitzer, Herr Landwirt Groh au» Großzöbern, erlitt einen Armbruch, und seine Mutter einen Bruch des Schlüsselbein», seine beiden Kinder blieben unverletzt. — Hermann Neu mann, der zu lebenslänglichem Zuchthause begnadigte Raubmörder, der von Anfang vollgeständige Neffe deS hin- gerichteten Raubmörder» Eduard Neumann, strebt die Wiederaufnahme de» Prozeßverfahren» an, indem er neue schwere Beschuldigungen sowohl gegen seinen Onkel als namentlich gegen dessen Frau erhebt. So behauptet er, daS Ehepaar Neumann habe in der Nacht zum 13. Februar im Hotel Zanke in Plauen, wo Eduard Neumann wohnte, sowohl Herrn Zanke als dessen Frau und zwei weitere Personen ermorden wollen; er, Hermann Neumann, habe sich aber geweigert, an dem Morde teilzunehmen, und nur diesem Umstand habe die Familie Zanke daS Leben zu ver danken. Leipzig, 4. Juni. Die Frequenzziffer der Studieren den an der Universität Leipzig beträgt im gegenwärtigen Sommersemester 4877, gegen 5000 im Wintersemester 1905/6 und 4 545 im Sommersemester 1905. Von den 4877 Stu- dierenden in diesem Semester sind 4147 (darunter zum ersten Male 27 Damen) immatrikuliert und 730 (darunter 71 Damen) Hospitanten. Von den immatrikulierten Stu dierenden gehören 3591 den deutschen Staaten — 2233 Sachsen, 861 Preußen, 497 Angehörige der übrigen deut schen Bundesstaaten — 515 den übrigen europäischen Staa ten (darunter 246 Rußland, 108 Oesterreich-Ungarn), 30 Nordamerika, 3 Südamerika, 6 Asien und 2 Australien an. Auf die vier Fakultäten verteilt sich die Zahl wie folgt: 312 Theologen, 1061 Juristen, 447 Mediziner (wozu 52 Studierende der Zahnheilkunde kommen) und 2275 Stu- dierende der Philosophischen Fakultät. vermischte». Ein entsprungener Stier hüt diese Woche in den Straßen vvn MvntMorency ein schweres! Unglück an gerichtet. Tas Tier kam! pm Bahnhof in Teui5 im Vieh- transpvrtwagen an und sollte vvn den Gesellen des Metz gers Flament nach dem Schlachthaus gebracht' werden. Turch eine Unvorsichtigkeit der Gesellen gelangt es^ dem Tier jedoch, auf den Bahnsteig zu gelangen, und ehe man sich's versehen Sonnte, hatte der Bulle die Freiheit ge wonnen und stürmte nun mit gesenkten Hörnern nach Montmvrency. An einer Straßenecke stand" eine junge Frau, Mme. Pellervt. Sie wurde von dem" rasenden Tier auf die Hörner gehoben und mit entsetzlicher Wucht hegen den Bvden geschleudert. Sie hat lebensgefährliche Ver letzungen erlitten. Ein Kvvallerieuntervffizier und zwei Gendarmen zu Pferde verfolgten dass. Tier mit ange schlagenen Revvlvern, ohne jedoch einen'Schuß abgeben zu können, da die Gefahr bestand, haß Menschew getroffen werden konnten. Plötzlich schenkte der Stier ab und rannte nach Teuil zurück, wo er auf den Markt zustürmte. Hier drohte nun ein entsetzliches Unglück, denn es war eine große Menschenmenge auf dem eben stattfindenden Jahr märkte. Seltsamerweise machte dass Tier halt und rannte dann in einen nahegelegenen Weinbergs. Tie Gendarmen, die dem Tier unablässig gefolgt waren, hatten nun freie Hand für die Schußwaffe, die sie auch mit gutem Erfolge benutzten. Bon mehreren .Kugeln getroffen) schlug" der Stier nach einent letzten wilden Sprung zu Bvden. Nvß und Reiter getötet. Ein schweres Unglück spielte sich gestern früh in Berlin (Westend) ab. Gegen 7 Uhr mvrgens ritt ein Mann, anscheinend ein Kutschier, auf einem Lastpferde den Spandauer Berg hinauf, ein zweites Pferd am Zügel führend. Ter Reiter blieb dicht neben dem Straßenbahngleis, auf den/ ein Straßenbahn zug hinter ihm nahte. Ter Zug kam biss auf etwa drei Meter Entfernung. an "die Gruppe heran, als^der Reiter plötzlich ohne erkennbare Veranlassung die Pferde links Heruw direkt vor dem' Motorwagen auf die Straßenbahn schienen lenkte. Reiter und Pferd wurden niedergestvßen und gerieten unter die VvrderplattfvrM des Straßenbahn wagens. Ter Reiter war sofort tot, das Pferd verendete nach wenigen Minuten. Tas" geführte Pferd blieb unver letzt. Zum Herkvmer-Rennen. In Frankfurt a. M- fand gestern mittag in den Räumen des Frankfurter Au tomobilklub eine Tafel statt für die Teilnehmer an dem Hervomer-Rennen. Nachdem der Vorsitzende des Frank furter Automobilklubs' Eduard Engler mit herzlichen Wor ten die anwesenden Gäste, vor allem! den Prinzen Heinrich und den Grvßherzog von Hessen begrüßt und ein Glas dem! Kaiser geweiht hatte, ergriff Prinz Heinrich das Wort zu einer Ansprache, in der er! drei wichtige Punkte hervvrhob, 1) Tie Herkomerfahrk, 2) die Fahrt durch das verbündete Oesterreich und 3) die Bedeutung der getroffe nen OrdnungsbestimMungcn. Bon dem Worte ausgehend „Ozeane trennen nickA Ozqagpe verbinden" führte Prinz die getroffenen OrdnungsbestrMmüngen auf duj Ki Früh Wold In zum 1 Fü, Bermi lattonei sagen r Nä : r>L. Kaiser W reich,-unx ersten Gr widern, dew Wa grüßung. ten zuers Tie Hän ganzen L Begrüß»: Herrscher nach 40 )( R naften st Prvtestm eine Erl schaff in einen V Navarim den türk im Altei TrireMei RvMbri )( « dortige y richter» l selben in einige H zu Habei Besitz ei, bei einer )( S Pfer »M bekannte vernichte )( ein Gou weife ei Blätter tinen Ki ment So sicdlern uqeteilt I allen d Hochzc Gratul Heinrich auS, das Motorfahrzeug sei das Fahrzeug Zukurift. Pei der Herdomerfahrt würden die Menschs von Nord und Süd miteinander verbunden, eine Tatsach! die wir nicht freudig genug begrüßen können. Wir geh! zu deM Nachbar, mit dem wir freundschjaftlich verbrüh! sind, wir gehen in das Land, welches auf das engste vc! brüdert ist mit unserem allergnädigsten Herrn und Ms ser. Ich bin überzeugt, daß Sie mit besonderer Freude <1 uns benachbarte und verbündete österreichische einziehen werden; ich möchte meine Worte aber to schließen, daß ich Sie ernstlich daran erinnere, des das biet mit Sie alle, die Sie die'Fahrt mitmpchen, dazu beitragcI daß die getroffenen OrdnungsbestrMmüngen auf dH energischste befolgt und durchgeführt werden und daß W vvn allen Führern beherzigt werden. Ter Prinz schloD mit einem Hoch aus den Automobilklub und auf seineW Präsidenten Eduard Engler. Eine TynaMitexplvsivn. IN deM GüterschupI pen des belgischen Ortes Welkenraedt fliog am" Donner« tag mittag ein Faß mit Sprengstoffen auf, wodurch ganze Gebäude in FlamMen gesetzt wurde. Glücklich« weise gelang es, einen vor deM Schnuppen steh-ndcil Eisenbahnwagen mit 5000 Kilogramm Pulver und 20 üil sten Tynamit rechtzeitig aus""dem Bereich des Feuers zH bringen. Für die belgische Industrie voMMen in HcrbcsI tal fast täglich sehr beträchtliche Mengen Pulver, Pativll nen, Tynamit und ähnliche Sprengstoffe mit der Bahn! an. Auch wird vvn drei in der näheren Umgebung errichl teten Pulverniederlagen, zum Teil auf einfachen Schchb-I karren, Sprengstoff zur Ausfuhr nach der belgischen Zoll» abfertigung Welkenraedt gebracht. An deM Unglückstagei nun befand sich ims Güterschuppen Welkenraedt eine Kist« mit sogenannten Tedonateurs, mittels deren Tynamit-! Patronen entzündet 'werden. IN dec Nacht vorher hatte! die Kiste auf deutscher Seite im Eilgutschsuppen gelagert.! Sie muß im Welkenraedter Schuppen, wo sie zur Zollab fertigung stand, aufgeschlagen sein. Wie das" gevomMen, wird Wohl niemals aufgeklärt werden, da drei im Schup pen zur Zeit der ÄufflaMmUng anwesende Personen ihr Leben eingebüßt haben, sie sind förmlich in Stücke gerissen wvrden; Teile Mer Gliedmaßen flogen bis" zum Bahn hof. Ter in dem.als Bureau dienenden Nebenraum des Güterschuppens'besindliche LadeMeister Pirrvt wurde durch die Wucht der Explosion beim Einsturz der Tecke 'durch das Fenster geschleudert, ohne Schaden zu nehmen. Ter Kuall ist über eine Stunde weit iM Umkreise gehört wvrden. Ab stürz vvn der Zugspitze. Kein größeres Fest geht jetzt fast mehr vorüber, so schreibt man aus Ehrwald, ohne daß uns hier nicht ein Unglücksfall die Feiertags freude verdüstert. So kam am 1. Pfingstfeiertag abend die schreckliche Kunde nach Ehrwald, daß einem' Herrn die Gattin vor den Augen bei Besteigung', der Zugspitze durch einen Steinschslag in die grausige Tiefe gerissen wurde, wo sie mit total zerschmettertem Kopfe tot liegen blieb. Ehrwalder Rettungsmannschaften machten sich noch am Abend auf, die Abgestürzte zu bergen, bei der der Gatte in um so größerer Verzweiflung zurückgeblieben war, als daheiM zwei kleine Kinder nun mutterlos ge worden sind. Wie goldene Sterne sahen wir in'der Nacht dann die Laternen der Bergführer von der Zugspitzwand leuchten. Gegen Mitternacht brachte man dann die Tote nach Ehrwald und bahrte sie iM Gemein de Hause auf. Ein teurer Kuß. Tie Essener Strafkammer ver urteilte einen jungen Kaufmann wegen Knßraubes zu zwei Wochen Gefängnis!. Eine junge Näherin beschul digte ihn, daß er während einer Äsenbahnfahrt vvn Wer den nach, Essen sie in einem Abteil, in'dem' sie die einzi gen Fahrgäste waren, wider ihren Willen geküßt habe. Tas Schöffengericht hätte den Beschuldigten freigesprochen, weil die Näherin sich in der Beziehung der Person des Beschuldigten, die erst einige Zeit später erfolgte, ge irrt haben könnte. Tie Strafkanllner erkannte auf die Gefängnisstrafe, weil' es bei den vielen Widersprüchseu des Beschuldigten ihn der Tat für überführt hielt. -o. »sch!. L, de. do. de. »Kpz.»Dr SSb^M. »Sb.-Ztit PI- Sypoth Srrmdr.- Aust. ! -»-pzign di Leutff RüchSauI do. Lo. : Armß. 1 do. dv. ! sechs. A ks. 8 SLchs. R Offerte unter Jnm »reche billigst 1. ß Neueste Nachrichten und Telegramme vom 6. Juni 1903. )( Berlin. Tas Offizierlvrps des Crefelder Hn- sarenrcgiments wird gegen Ende dieses Monats dem in Venlo garnisonierendcn 2. holländischen Husarcnrcgiment zu Pferde einen kameradschaftlichen Besuch abstatten, der im Juli vvn den holländischen Offizieren erwidert wer den wird. )( Aachen. In verstossener Nacht bombardierte eine Anzahl angetrunkener Burschen zahlreich^ Gäste des Ver- I gnügungslokals und Luftkurortes Ronheide mit Stühlen, Fußbänken, Biergläsern und Flaschen. Eine große An zahl von Personen ist teils' schwer, teils leicht verletzt. Tie aus Aachen telegraphisch herbeigerusene Polizei ver haftete eine Anzahl Exzedenten. )( Frankfurt a. M. Auf dem" Startplätze Km- 3 der Hanauer Landstraße war schon lange vor 5 Uhr eine riesige Menschenmenge versammelt, die zu Fuß, zu Pferde und zu Wagen den startenden Automobilen das Geleit gab. Gegen 5 Uhr früh wurde der erste Wagen gestartet, ein Osssterreicher. In der raschien Folge von 2 Minuten folgte Wagen auf Wagen. 5 Uhr 50 Min. startete Prinz Heinrich vvn Preußen. Tas Publikum drängte in die Bahn Und begrüßte den Prinzen! mit läuten Zurufen. Ter Prinz dankte und winkte beim Abfuhren der Menge freundlich zu. )( Wien. Käiser Wilhelm ist mit dem preußischen Hvfzuge gegen 8»/. Uhr auf deM^Nvrdbahnhofe einge- trvffen und voM Kaiser Franz Josef in überaus! herzlicher Weife empfangen morden. AIS' der Zug einfuhc, sah man
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