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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190603307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-03
- Tag1906-03-30
- Monat1906-03
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1906
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1. Beilage zum „Riesster Tageblatt SS. Jahr« avnrvs Freitag, 30. MSrz I«. - Stimmungsbild aus dem Reichstag. Eigen-Bericht. ob. Berlin, 29. März 1906. Die Hohenlohefrage erhielt in der heutigen kurzen Reichs tagSsitzung eine eigenartige Lösung. Erbprinz Hohen- begeben hat?" fuhr Ottilie fort, sich im stillen fragend, ob er wohl ihr lautes Herzklopfen hören könne. „Jawohl, Fräulein. Ich hatte Auftrag, den Kutscher auzuweiseu, den Sommerweg entlang zu fahren, bis an den Steg, der zum weißen Hänschen fuhrt." „Zum weißen Hänschen?" wiederholte Ottilie mecha- noch, und in der nächsten Minute eilte sie, so rasch ihre Füße ne tragen wollten, den Fahrweg hinunter in dersel ben Richtung, den der Wagen genommen. Aber ans hal bem Wege wandle sie sich seitwärts und stürzte sich in das Gebüsch, nm auf einem kürzeren Wege ihr Ziel zu er reichen. Co langsam auch der Kutscher mit Rücksicht auf seinen leidenden Herrn gefahren, so hatte doch der Wage» seine Insassen bereits vor dem weißen Häuschen abgesetzt, ehe O.'ülie in hastigem Lauf die kurze Strecke zurücklegtc.Ohue weitere Ueberlegnng, ohne eine bestimmte Absicht war sie de» Herren gefolgt; ihres Onkels Verbot, das sie bisher so gewissenhaft eingehalten, war vergessen, sie fühlte sich mir von dem Verlangen getrieben, bei Meta zu sein in dem schweren Augenblick, der ihr bevvrstand. Sie hatte die Anwesenheit Werners mit der Unter suchung über Georg MarlhnS Todesursache in Verbin- dung gebracht und glaubte nun, Meta, deren Versteck ent- deckc worden sei, solle einem Verhör unterzogen werden, dar vielleicht Licht in die geheimnisvolle Sache bringe. Und doch wnßle Mela noch nicht einmal, daß Georg nicht mehr unter den Lebenden weilte! Krank und schwach, wie sie war, mußte es eine schreckliche Erschütterung für sie sein, und Ockilics einziger Gedanke war, ihr hilfreich zur Seile zu stehen. Doch als sie atemlos anlangte, erblickte sie den Gut?- Herrn und Bruno in dem kleinen Garten unter dem alten Kastanienbann:, wo sie an jenem denkwürdigen Tage mit Paul und seiner Mutter den Tee eingenommen. In einer kleinen Entfernung stand Werner, ernst und still und ohne eine gewisse Würde, jetzt in der Stunde der Entscheidung, die so viel Verborgenes ans Licht bringen svlsie. Auch er Ank Irrwege». Roman von Klara Rheinau. 74 Sie wnßle nicht, wie lange sie gewartet, als plötzlich das Rollen von Wagenrädern an ihr Ohr drang. Mechanisch erhob sie sich und trat an das Fenster. Die offene Egnipage, deren der Gutsherr sich seit seiner Rück- lehr bediente, stand an der Tür und jetzt trat er selbst, onf Herrn Clissord gestützt, in den Sonnenschein hinaus. Der Fremde, den sie im Viblivthelzimmer gesehen, folgte ihnen auf dem Fuße. Die beiden Herren nahmen ihre Plätze im Wagen e n und der Detektiv schwang sich ans den Kutschersitz hinauf; rine Seknude später trat Hanplmanu Esmond ans denn Hanse, in elegantester Toilette, eine gelbe Rose im Knopf loch tragend. Er setzte sich Herrn Clissord gegenüber und Oililie konnte sehen, daß sein Gesicht völlig farblos war, ob'chvn eine Art kecken Trotzes sich in seiner Haltung anS- prägte, welcher sie frappierte. Er sah wie ein Mann ans, der ein verzweifeltes Spiel gespielt und seinen letzten Wurf ^etau hat. Dec Magen setzte sich jetzt langsam in Bewegung und O tibe bl ckic ihm mit bestürzter Miene nach, bis ihr p'.vtzlich ein Gedanke durch den Sinn jnhr, der ihr Blut fast ,cu Eis erstarren machte. Ohne eine Minnle zu zögern, verließ sic das Zimmer und eilte in die Halle hinaus. Ter Diener, der seinem Herrn beim Einsteigen behilflich gewesen, stand uvch an der Tür; auch seine Züge drücken eine gewisse Bestür zung aus, eläucten sich aber sofort, als er Ouitie heran kommen sah. „Der Gutsherr ist ansgesahren?" fragte sie atemlos vor innerer Erregung. „Jawohl, Fräulein," entgegnete der Mann in respekt voller Weise, denn er betrachtete O-tilie als die zukünf tige Herrin deS stattlichen Hauses und einer zahlreichen Dienerschaft. „Wissen Sie.. können Sic mir sagen, wohin er sich Vom Landtag. Zweite Kammer. I Eigen-Vericht. Dresden, 29. März 1906. Amt Rcgieruugstisch: Tie Staatsminister v. Metzsch, M. Rüger, sowie Kommissare. — Tic Tribünen sind Überfüllt. 1. Kap. 45 des Etats (Dresdner Journal). — Vc- Rjchterstatter: Abg. Facius. Die Zweite Kammer hatte Geschlossen, dem „Dresdner Jiournal" folgenden Titel zn Reben: „Staatsanzeiger, Verordnungsblatt für die Mi nisterien, die Ober- und Mittclbchördcn", wogegen die Mrste Kammer folgenden Titel beschlossen hatte: „Tresd- Rier Journal, Königlich Sächsischer Staatsanzeiger, Vcr- Rrdnungsblatt für die Ministerien, die Ober- und Mittcl- Wehörden". Tie Finanzdcputation A beantragt, dem De- Wchlnsse der Ersten Kammer beizutreten. Tie Kammer Wcitt einstimmig diesem Anträge bei. 2. Schlußbcratnng über den Entwurf eines Garantie- Msetzes für die Talsperren bei Malter und Klingenbcrg. A-- Berichterstatter: Vizepräsident Tr. Schilt und Abg. Uähuel. Abg. Vleher (ions.) empfiehlt, mit der L'as- Ucrabgabe seitens des Staalsfiskns an Gemeinden sehr worsichtig zu sein. Abg. Rubelt (lious.) konstatiert, auch »venu die Genossenschaft nicht zustande voinmen sollte, daß Idic Regierung und die Ständevcrsaminlung daS lebhaf- kcste Interesse und das" größte Wohlwollen behufs För derung dieses großen Kirlturwerkes an den Tag gelegt Ihaben. Abg. Günther (freis.) bomipt nochmals" auf den iStreitfM der Stadt Plauen mit dem Forstfiskus wegen IWafserabgabe zu sprechen, den hierauf Ministerialdirektor Itzieh. Rat Dr. v. Seydewitz abermals klarlegt und hier- Ibei ausdrücklich betont, daß die Regierung in derartigen Mllen bei den zu stellenden Bedingungen stets die Allge- Imeinheit, die Steuerzahler im Auge haben müsse. Abg. Tr. Spieß (kons.) wünscht, daß auch die an deren Landesteile bei Errichtung' von Talsperren nicht vergessen werden möchten. Staatsininister v. Metzsch sichert die Erfüllung die ses Wunsches zu, sofern dies die allgemeine Finanzlage gestatte. Es sprechen noch die Slbgg. Bley er (kons.), Günther (freis.) und Zeidler (kons.) zu der Wasser- crbgabe an Plauen. — Der Gesetzentwurf wird schließlich einstimmig angenommen. S. Herstellung einer schmalspurigen Nebenbahn Wilsdruff — Gadewitz — Döbeln. — Berichterstatter: Abg. Knobloch (kons.) empfiehlt Annahme der Vorlage nach den DcputationAanträgen. Tie Herstellungskosten seien wesentlich niedriger als nach der Regierungsvorlage. Abg. Steiger (kons.) dankt der Deputation für die wohlwollende Behandlung der Angelegenheit und bittet um Annahme der Vorlage. Abg. Schulze (natlib.): Seine Bedenken gegen die Bahn seien noch nicht beseitigt, weshalb er gegen die Er bauung der Bahn stiminen müsse. Auf einige sehr wichtige Fragen, die er in der allgemeinen Vorberatung gestellt habe, sei überhaupt nicht eingegangen worden. Auch nach den neueren Zahlen des" Deputationsberichts rentiere sich die Bahn in den ersten Jahren nicht, im Gegenteil, sie er fordere Zuschuß. Erst niaichs zwanzig Jahren, so werde im Bericht angenommen^ verzinse sich die Bahn mit iVZ/o- Die Hauptrentabilität beruhe zweifelsohne auf dem Rüben- und der Berichterstatter Abg. Kuoblo ch in seinem Schluß- ivort berschiedene Aeußerunge» der Redner richtig gestellt hat, wird kurz vor 2 Uhr ein Antrag auf Schluß der De batte angenommen. Hierauf wird durch namentliche Ab- stimmung der Baal der Eisenbahnlinie Wilsdrnff -Mei- ßen-Triebischthal—Ltmunätzsch—Beicha—Mochau—Simsel- witz—Gärtitz—Döbeln mit 57 gegen 13 Stimmen bewilligt. 4. Schlußberatung über Kap. 16 des Etats Staats-Eisenbahnen. — Berichterstatter: Abg. S ch i e ck . Vizepräsident Opitz (bons.) zollt der Finanzdeputation'A für den ausführ lichen Bericht' wärmste Anerkennung. Ter Etat zeige ein erfreuliches Bild. Ganz besonders erfreulich aber sei, daß die Regierung ihre Augenmerk stündig auf die Bes serung der Lage der Eisenbahnarbeitcr, sowie auf För derung der WohlsahrtSeinrichtungen gerichtet habe. Aber auch in den Kreisen der Beamten bestünde große Uuzu-- sriedenhcit. Er hoffe, daß die Wünsche dieser Beamten noch im Laufe der gegenwärtigen Finanzperiode Berück sichtigung würden finden "können. Was die Eisenbahn- gemeinscba t anlänge, so erblicke er in einer solchen eine weitgehende Einbuße a.i äußerem und innerem Ansehen der Einzelstaaten. Die Stände würden zu reinen Verwal- tungslainmern herabsinken. Den Wünschen der Mühlen besitzer bezüglich des Getreidetransportes könne hoffent lich Rechnung getragen werden. Man würde durch Erfüll ung dieser berechtigten Wünsche wesentlich zur Hebung einer Gruppe des Mittelstandes beitragen. Abg. Dr. Vogel (natlib.) schließt sich dein Vorredner an und wünscht ebenfalls eine baldige Besserung der Verhält nisse der Beamten und Arbeiter. Abg. Günther (freis.) spricht vor fast leerem Hause. Er wünscht zeitigere Vor legung d»s Etats über Kap. 16, tritt warm für ver schiedene Wünsche der Petenten ein und bringt verschie dene Wünsche des Eisenbahnpersonals vor. Als nur noch 12 Abgeordnete einschließlich des Präsidiums im Saale anwesend sind, bricht der Abgeordnete 'seine Rede ab und zieht aus der Leere des Hauses den Schluß, daß die Kammer kein Interesse an den berechtigten Wünschen der Eisenbahnbeamten und -Arbeiter habe. (Wir müssen diese Schlußfolgerung als ungerechtfertigt bezeichnen, mei nen vielmehr, daß die ungewöhnliche und.völlig unange brachte Breite der Ausführungen des Abg. Günther und seine vielfachen Wiederholungen des schon Gesagten, die auch den eifrigsten Parlamentarier ermüden müssen, schuld sind an der Leere des Hauses. D. Berichtjersi.) Abg- Gün ther setzt seine Rede aber fort und verbreitet sich in zwei einhalbstündiger Rede über verschiedene Einzelheiten des Etats. Abg. Ahnert (kons.) verwendet sich warm für die Wünsche der Eisenbahnbediensteten. Abg. Dr. Seetzen (kons.) äußert verschiedene lokale Wünsche. Abg. Gleisberg (kons.) führt Klage über den Unterschied zwischen dem"'Kilometeranzeiger des Personen- und dem des Güterverkehrs, sowie über die Warenbe stellung. — Abg. Bär (freis.) tritt für Einführung der vierten Wagenklasse an den Sonntagen und für Ermäßi gung der Fahrpreise im! Vorvrtsberkehr ein. sah angegriffen ans, denn der stille Kummer de» alten Herrn ging ihm tief zn Herzen. Als Brnno ESmond das junge Mädchen mit allen Zei chen großer Erregung durch die Gartentür eintreten sah, breitete sich eine erschreckende Bläffe über sein Gesicht. Später erinnerte sich Ottilie, daß er ihr mit einem er- ztvnngene» Lächeln entgegengegangen war, aber al» sie, an allen Gliedern zitternd, mechanisch ihre Hand in die seinige legen wollte, hatte der Gutsherr sauft, aber mit Festigkeit, die» zu verhindern gewußt. „Nicht, ehe Du Dich ihrer würdig erwiesen," sagte er in leisem Tone zu seinem Neffen und wandte sich dann zn Ottilie. „Warnm sind Sie uns gefolgt, mein liebes Kind?" fragte er weich. „Wenn ich Ihre Begleitnng ge wünscht hätte, wäre ich nicht au» dem Hanse weggegan gen, ohne nlit Ihnen zu sprechen. Sie wissen, Sie könne» mir vertraue», Ottilie." „Ja, o ja, aber ich konnte nicht bleiben," antwortete sie bebend. „Ich wollte bei Meta sein. Darf ich hinein gehen?" Ottilie richtete einen flehenden Blick ans Bruno, als ob sie erwarte, daß er ihre Bitte, zu Meta zu gehen, un terstütze; doch als ihre Angen den seinigen begegneten, schrak sie znsaminen nnd schmiegte sich an den alten Herrn. „WaS ist's?" flüsterte sie angstvoll. „Was ist'S?" „Gedulden Sie sich," bat er sanft. „Wir wünsche» nur, die Wahrheit zn erfahren." Brnno sprach keine Silbe; Wnt und Verzweiflung er füllten sein Herz. Er wußte, daß er verloren war, aber er wollte die Waffen.nicht strecken, er wollte bis zum Ende kämpfen. Doch eine gräßliche Angst erfaßte ihn, a'.S er sah, daß Ottilie mißtrauisch seinem Blick begegnete und die Hand seines Onkels umklammerte, dessen strenges Ge sicht Ivie ans Stein gemeißelt erschien. >30,19 Einen Augenblick später trat Herr Clissord ans den» Haige, nnd obschon er beim Anblick Ottilies znrückschrak, gab er allen rin Zeichen, cinwtreteu. Das junge Mäd chen bemerkte, daß auch er auffallend bleich war und sicht lich unter dem Einfluß einer starken Erregung stand. Transport. Gerade der Rübenbau nehme rber in den letzten Jahren ab, wie eine Statistik benniw nach der die Verwertung der Rüben von 772 000 Zen aer im Jahre 1901/02 auf 365 000 Zrntner im Jahre 19 4/0', gesunken sei. Selbst Landwirte hätten ihm erklärt, daß sich der Rübenbau nicht mehr lohne. Auch die goose Neigung er- fordere höhere Betriebsünfwendungen. Mau h be auf die Vorteile Hingeiviesen, die die Industrie von der Bahn habe und auf die Orte Wilsdruff, Meißen, Döbeln, ja selbst Oschatz hiugewiesen. Ties Orte könnten jedoch schvn nm deswillen nicht in Frage kommen, weil sie selbst schon Bahnen haben. Von verschiedenen Seilen, auch von land wirtschaftlicher Seite, habe man sich gegen die Erbauung der Bahn gewendet. Wenn auch die Entscheidung über den Bahnban voraussichtlich günstig ans'atle, so möge man doch nochmals die Erbauung des dritten Teiles der Linie in Erwägung ziehen. Ob das Bedürfnis ein so starkes, ein so dringendes sei, daß alle anderen ebenfalls dringenden Forderungen des Landes vor der Erfüllung dieser Bahn znrückstehen müßten, möchte er znm mindesten bezweifeln. Alle berechtigten Forderungen er erinnere nur a '. die- i jenigen der Richter und anderen Beamten — hätten wegen ) der ungünstige» Finanzlage des Landes znrück'stleheu müs- ' sen, und hier bewillige ntan mit einem Federstrich 7 Mil lionen Mark. Er bitte um Ablehnung der Vorlage. Tie Abgg. Behrens (kons.), Schicck (natlib.) und Günther (freis.) sprechen sich mit Rücksicht auf die un günstige Finanzlage des Landes gegen die Vorlage aus, während sich die Abgg. Horst (kons.), Hähne! (kons), Reinecker (kons.), Kretzschmar (natlib.), Enke (Sons.) und Nudelt (kons.) warm für das Projekt verwenden und i anführen, daß, wenn auch die Bahn vorläufig noch als unrentabel sich erweise, so dvchein Gebiet erschlossen würde, das wirtschaftlich eine gesegnete Zukunft habe und auch der Industrie eine gute Aussicht eröffne. Finanzminister Dr. Rüger: Wenn der Re gierung vorgeworfen worden sei, daß es ihr selbst schwer gefallen sei, die Vorlage einzubringen, so erkläre er, daß cs ihm, als Finanzminister, immer nicht leicht falle, außer gewöhnliche Vorlagen einzubringen, daß er nur mit schwe rem Herzen au sie heranginge und sie eingehend prüfe. Wenn er sie aber einmal eingebracht habe, so trage er auch in vollem Maße die Verantwortung. Dies sei auch mit der gegenwärtigen Vorlage der Fall, umsomehr, als es sich nicht um ein neues, sondern um ein bereits in der Landtags-Session 1900/01 beschlossenes Unternehmen handle. Es sei Pflicht der Regierung, bei Bahnkanten auch diejenigen Teile des Landes zu berücksichtigen, die fern von den Verkehrszcntren gelegen seien. Gegenüber den kostspieligen Bahnhvfsbauten würde es einen seltsamen Ein druck machen, berechtigte Wünsch weiterer Kreise der Be völkerung nicht befriedigen zu können. Er bitte, die Vorlage nicht dahin aufzufassen, daß es der Regierung recht sei, wenn sie abgelehnt werde. Im Gegenteil, er könne die Verantwortung mit sehr gutem Gewissen tragen. Trotz der Höhe der Kosten werde die Regierung bestrebt sein, alle anderen Aufgaben nach Möglichkeit zu erfüllen. Das vorliegende Projekt sei nicht geeignet, die Finanzkraft des Landes lahm zu legen. Er halte dieses Projekt für ein wirt schaftlich gesundes Unternehmen. Solche rentable Bahnen, wie sie den Abgg. Schulze und Günther vorschwebten, habe man in Sachsen überhaupt nicht. Er bitte, die Vorlage anzunehmen. (Lebhaftes'Bravo rechts!) Nachdem die Abgg. Schulz e.(natlib.) und Gün ther (freis.) nochmals gegen das Projekt gesprochen Haden
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