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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190603307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-03
- Tag1906-03-30
- Monat1906-03
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1906
- Autor
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Helten von dem zähen klebrigen Schmutz, aus Schritt und Tritt stößt der Fuß auf Steine, .Holz, Eisenstiulc, welche die furchtbare Explosvan verstreut hat. Dazu herrscht eine erstickende Hitze, die immer größer wird, je näher wir an das Feuer kommen. Wenige Meter von dem Feuer entfernt, machen wir fast erstfickt Halt. Ein Posten ist hier aufgestellt; Männer bis zum Gürtel nackt, das Gesicht und den Oberkörper gcsclßvärzt von Schmutz und Kohlenstaub, in Schweiß gebadet, lehnen hier in stoischer, stolzer Ruhe: es sind Pariser Feuerwehrleute und Männer der deutschen Rettungsnmnnschlast, die darauf warten, ihre Kameraden, die im Feuer arbeiten, abzulösen. Krie chend und stöhnend suchen wir noch weiter vorwärts zu kommen; der Boden ist kochend heiß und glüht, denn gestern war das Jener noch hier, und diese zehn «der zwölf Meter, durch die wir uns nun hindnrchwinden, sind eben erst dein furchtbaren Element abgerungen mor den. Eine Helle Lohe schlägt vor uns auf. Ta ist das Feuer! Ein Pariser Feuerwehrmann, das Mundstück der Feuerspritze in der Hand, erstickt mit mächtigem Strahle die Glut, während die deutschen Retter, fach auf dem Bauche liegend, aufpasscn, ob sie ihn/ zu Hilfe eilen müssen. Zischend und prasselnd verzehrt das Wasser die lodernden Flamincu, Tampfwolkeu brausen empor und verflüchtigen sich durch den Luftzug des^Ventilators. weiten Stillschweigen der Minv wieder und erschreckt uns lichen Dampf aussteigen läßt, umfließt uns hier, und Tie Wände der (Valerie dampfen vor siedender Hitze, wie ein Abschied von der Erde, «in endgültiges Be- vorsichtig tasten wir uns durch diese schlammige Nässe auch die Kohle, die aus dem Bosen verstreut liegt, raucht und glüht. Selbst wenn man keine Flamme sieht, so hat man doch den Eindruck, daß diese schwarz' Kohleiuiude einen Herd glühender Flammen und grausigen Feuers verbirgt. Tas Blut pocht in den Schläfen, ein Brausen und Schwirren klingt in den Ohren, der Körper ist in Schweiß aufgelöst. Wir schlagen dann einen neuen Weg ein, der auf bisher noch unerforschtes und unbetrelenes Gebiet führen soll. Wieder kriechen wir in schmalem Gange, aus Schritt und Tritt von Trümmern und Steinen gehindert, die wir nur mühsam aus dem Wege schassen, während wir uns in acht nehmen müssen, mit dem Kopse nicht die aufgetürmten Steine zu berühren, die auf uns iiiederslürzen könnten. Auf einmal stehen wir 30 Zenti meter tief im Wasser. Durch den heißen Schlamin waten wir weite;', der Ingenieur geht sorgsam voran. Plö> lich ruft er: „Löscht die Lampen aus!" Tiefe Dunkelheit umgibt uns in der heißen stickenden Lust, in der von allen Seiten wie in einem Grabe Steine auf uns drücken. Im Hintergrund durch ein klaffendes Loch sehen wir einige Flanünen aufslackern; auch hier ist Feuer. Tie Hitze wird immer unerträglicher, und ein furchtbarer Geruch von Kohlenoxyd und brennendem Holz bet nbt ' uns fast. Wir sind mitten in dem großeu feurigen Ofen, den diese Gruben darstelleu, bei 50 Grad Hitze. Jedes weitere Vordringen ist hier unmvglich, und wir müssen notgedrungen zurück. . grabenwcrden in dunkle» Tiefen. Nacheinander schieben vorwärts. Bis zu den Knöcheln steigt die schmutzige Welle wir uns langsam vorwärts. Ein scharfer Geruch von i und spritzt bis an die Kniee, die Schuhe werden sestge- seuchter Kohle schnürt uns die Kehlen zu; bald wird die Galerie immer enger, Trümmer von zerbrochenem Hotz, zerborstenen Eisenschienen, umgeslürzten und zerspreng ten Wagen häufen sich aus, große Steine und Kohlen- inasseu schieben sich in den Weg. Das Vordringen wird mühselig, und ein Bild völliger Vernichtung und Zer störung bietet sich dar. Ein pestilcnzialischer Gestank I.täubt uns fast; es ist der Kadaver eines Pferdes, d r unter all den Trümmern begraben liegt und die Last verpestet. Wir sind jetzt etwa 500 Meter weit von b.r AnSgangsstelle her vorgehrungen und nähern uns dem Feuer. Eine starke Hitze fängt an, sich bemerkbar zu machen. Ter ganze Schacht sst zerstört und verwüstet. Er ist wie ein langer, furchtbarer Schilauch; dieser schmale, dumpfe Gang mit seinen großen Steinblöcken, die drohend über unseren Köpfen hängen nnd deren rie sige Gewalt die starken Holzvcrschläge wie Strohhalme zerbrochen hat. Gefährlich ist es, an diesem Ort zu wei len: wenn irgend ein unterirdischer Stoß die Erde auch nur ein wenig erschütterte, dann wären wir lebend un ter diesen Steinen begraben, ohne daß es möglich wäre, uns Hilfe zu bringen. Schweratmend wenden wir uns um und treten aus diesem schmalen Gang in eine etwas breitere Galerie, in der wir wenigstens aufrecht gehen können. Eine Flut schwarzen Wassers, das einen wider ¬ schwere Mastochse« bei den Be- Reelles Wohnung, 1- Etg., ist billig zu ver mieten, sofort oder später zu beziehen. H. Kühne, Goethestr. 61, 1. Junger Mann, Spediteur, 24 Jahr alt, hübsche Erscheinung, mit einem Vermögen v. 80000 Mk, wünscht vekanntschaft mit junger vermögen der Dame, selbiger ist auch nicht ab geneigt einzuheiraten. Strengst. Dis kret. 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Norm. 9 Uhr Prcdigtgottesdienst in der Trinitatiskirche (Pfarrer Friedrich), '/.II Uhr Konfirmandenprüfung ebenda (Pfarrer Friedrich), nachm. '/,2 Uhr Kon- firmandenpüfung ebenda (Pastor Beck) und nachm. '/,2 Uhr Konfirmanden prüfung in der Klosterkirche (Pastor Thalwitzer). Freitag, den 6. April a. c., abends 7 Uhr 6. PaffionSwochensotteSdtenft (Pfarrer Friedrich). Wochen««» o. 1. April bis 8. April c. für Taufen und Trauangen Pastor Thal witzer und für Beerdigungen Pastor Beck, vv. Männer- v. Jüngling-Verein. Abends 8 Uhr Versammlung im vereinslokale. Ev. Jangfraaenverein. Abends '/,8 Uhr Versammlung im PsarrhauSsaale. «röba: Am Sonntage Judica norm. 8 Uhr Beichte und Abendmahlsfcier ?. Burk hardt, vorn,. 9 Uhr Predigtgottesdienst (Hebr. 9, ll—15) ?. Worm; nachm. 2 Uhr Prüfung der Konfirmanden aus Gröba I'. Burkhardt, nachm. 4 Uhr Prü fung der Konfirmanden aus den eingc- pfarrtcn Ortschaften l?. Worm. Weida: Sonntag Judica. Norm. 9 Uhr Predigtgottcsdienst. Nachm. 1 Uhr Prüfung der Konfir manden. Freitag, den 6. April, vorm. 9 Uhr Wochenkommunion. Panfitz mit Jahat-hanse«: Sonntag Judica. Vorm. '/,9 Uhr Gottesdienst mit der kirchlichen Prüfung der Konfirmanden, nachm. 1 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jünglingen und Jungfrauen der Parochie, nachm. 2 Uhr Jungfrauenverein in der Pfarre. Röderan: Sonntag Judica, den 1. April, früh S Uhr PredigtgotteSbienst, nachmittags 1 Uhr Konfirmandenprüfung, abenos ^8 Uhr Christlicher Familienabend im Waldschlößchen. Zeithain: Am Sonntao Judica, den 1. April, vorm. 9 Uhr Gottesdienst, verbunden mit der kirchlichen Prüfung der dies jährigen Konfirmanden. Glaabttz m»d Zschaite«: Sonntag» 1. April. «latwttz: Früh-Gott«Sdienft vorm. */,S Uhr. Konfirmandenprüfung. Zschaite»,: Lese-GotteSdienst vorm. '/,9 Uhr. Friedrich-August-Straßr. 7 Uhr hl. Beicht, 9 Uhr Hochamt, Fastenpredigt, Segen. Nachm. '/,t Uhr Kreuzweganoacht, 4 Mr Taufen. Wochentags hl. Messe um 7 Uhr, Montag und Donnerstag um '/,8 Uhr. Freitag nachm. '/,8 Uhr Kreuzwegandacht. Sonnabend nachm. 5 Uhr hl. Beicht. zum sofortigen Antritt 1 HauSmagb für Rittergut, 1 Großmagd, 1 Mittel magd, 1 verheirateter Grotzknecht, 1 Knecht und 1 Mtttelknecht bei sehr hohen Löhnen mit guten Zeugnissen. Kran W. Thieme, Pranfitz. Kräftige- flinkes Mädchen sucht baldigst Stellung bei besserer Herrschaft. Offerten erbeten unter » » jtn die Exp. d. Bl. Anständiges Mädchen sucht Auf. Wartung für die Vormittagsstunden. Zu erfrag. Mritznerftr. 84,1. Mitte. Mädchen, Ibl/z I., sucht 15. Apr. od 1. Mai Aufwart. f d. ganz. Tag. Off. u. „Aufwartung" in d. Exp d Bk. erb. PMm-u.Wtrschwcher sowie kräftige LkhrbnrschtUbeihohem Lohn Lommatzscher Pflege sofort nnd später gesucht Schweizer-'Bureau Rittergut Chore« bei Starbach (Nossen). Chr. Rothemnnd, Stellen vermittler^ kauft z. höchst. Preisen «otzschkächt. Riesa, Schützenstr. 19. vtto Gundermann. HVelSItuIIr sehr ergiebig, verkauft H. 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