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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190603311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-03
- Tag1906-03-31
- Monat1906-03
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1906
- Autor
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3. Beilage zum „Riesaer Tageblatt". Druck und Verlag von Langer t Vtnterltch tu Rtrsa. — Für die Redaktion verantwortlich: Herman« Schmidt in Riesa. 75 Smmabeub, Sl. Mürz 1SÜ6, adeads. SS Jahrg. Bestellungen auf das „Mesaer Hageötatt" Amtsblatt der Kgl. AmtShauptmannschaft Großnchain, de- Kgl. und städtischen Behörden zu Riesa sowie des Gemeinderates zu^Gröba mit Unterhaltungsbeilage „Erzähler a« deriElbe" flir das s. VL«rlGl^»I»r werden angenommen an den Postschaltern, von den Bries, trägern, von den Austrägern d. Bl., sowie von der^Geschäfts. stelle in Riesa, Kastanienstraße 59; in Strehla von Herrn Trust Thieme, Schlosser, Riesaer Straße 256. jeder Art finden im Riesaer Tageblatt in der Stadt sowohl wie auch in der Landbezirken, in allen Kreisen der Bevölkerung vorteilhafteste hermlszuiiomtnen. Eines Abends kamen wir an eilten TIM; dort sanden wir Hafer, und von'diesem lebten wir zwei Tage. Dann aßen wir von einem toten Pferde. Zu trinken hatten wir nur den Inhalt unserer Feld flaschen. Während der letzten Tage suchten wir, in drei Gruppen getrennt, nach einem Ausgange. Gestern abend fühlten wir frische Luft eindringen. Wir folgten der Richt- tung und gelangten an eine durch die Explosion einge- stnrzte Stelle in der Nähe des Fahrstuhles. Ter Arzt T-r. Lourties, der die 13 geretteten Berg leute untersucht hat, sagt, die ärztlichen Bemühungen seien zunächst daraus gerichtet, bei diesen Geretteten den Ausbruch eines infektiösen Fiebers zu verhüten. Er hoffe jedoch, sie alle retten zu können. Tie Verwandten der Geretteten dürfen diese noch nicht, wie sie ess wünschen, .zu Hause pflegen. Tie Menge, die von Nah und Fern am Schachst 2 zusam'mcnstrümt, wächst mehr und mehr an. Tie Leute sind der Ansicht, daß noch Ueberlebende gefun den werden. Gerüchtweise verlautet, das; weitere Bergleute gefun den worden seien. Staatliche Schlachtviehverstcherung betr. Tekrösfett) anzusehen, sondern alles Fett des TierkörperS, welches für sich gewonneri werden kann, insbesondere der Speck. Zur veachtuag. Wie bet Prüfung der Entschädigungsansprüche bemertt worden ist, werden seitens der OrtSschätzungS-AuSschüsse — namentlich in den Landgemeinden — die Häute beanstan deter, bei der staatlichen Schlachtviehverstcherung versicherter, Rinder sehr häufig zu einem su n v e rh ä.l t n i S mäß i g niedrigen Preise den Besitzern in Anrechnung? ge bracht. ES wird die» bei Erinnerungen in der Regel entweder damit zu begründen gesucht, die Haut sei dem mit der Schlachtung beauftragt gewesenen Fleischer zu dem angesetzten Preise überlasten worden, oder auch, die Haut- preise seien auf dem Lande nicht genügend bekannt, sowie ferner, eS sei angenommen worden, die Häute notgcschlach- teter Tiere seien nicht vollwertig. — Wenn auch in letzterer Hinsicht zuzugeben ist, daß bei erlittenen, äußeren Verletz- ungen, oter infolge Durchliegens bei längerer Krankheit deS Tieres, eine Entwertung der Haut stattfindet, so wird doch im übrigen davon auSzugehen sein, daß derartige Fälle Ausnahmen bilden und im allgemeinen die Häute notgeschlachteter Tiere denselben Wert besitzen, wie solche, Verbreitung. Riesa, Goethestr. 59. Die Geschäftsstelle IM»«.'.»s*!.' 'M. 5/i !k « Gemäß 8 14 des Gesetzes, die staatliche Schlachtvieh versicherung betreffend, vom 2. Juni 1898 sind vom Ver> waltungsausschusse der unterzeichneten Anstalt hinsichtlich der in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1906 stattfindenden Schlachtungen die der Ermittel- bei denen die Voraussetzungen der Notschlachtung nicht vorhanden gewesen sind. — Da nach 8 37 des Anstalts- Regulativs die Schätzung der Haut unter Feststellung deS Gewichts derselben und Angabe des pro Kilogramm an genommenen Wertes dergestalt zu erfolgen hat, daß hierbei Zur Griibenkatastrophe in Sourridres. Zil der Freudenbotschaft, der Auffindung von 14 lebenden Bergleuten, (die weiteren Meldungen sprechen nur noch von 13. R. T.) wird noch! berichtet: Tie Auf findung gelang den mit den deutschen Apparaten aus gerüsteten Rettern. Die Stelle, Ivo die dreizehn gefun den wurden, befand sich jenseits' des eingcdämmten Feuerherdes. Die Angehörigen hatten schon Trauer an gelegt. Die Aufregung ist unbeschreiblich. Ter ehemalige Deputierte Laur war der einzige Ingenieur, der den Glauben aufrechterhielt, das; noch Lebende vorhanden feien. Die Geretteten, mit Ausnahme eines einzigen Verwundeten, sind wohlbehalten. Pruvvst Vater und Sohn ermutigten während der ganzen Zeit, die nach der Schätzung einiger 48 Stunden betragen hätte, während sie in Wahrheit 20 Tage lang unten waren, die Kame raden. Pruvost Sohn fand ein gefallenes^ Pferd, des sen Fleisch aufgeteilt wurde. Jetzt erst gilben sich die Geretteten, "die anfangs ganz verwirrt waren, Rechen schaft über die furchtbare Lage. Am Rande der Grube 2 spielen sich wieder furchjtbare Szenen ab. Frauen ver langen sofortige erneute Nachforschungen. Ter erste, der am Morgen ein Geräusch wahrnahnr, war der Arbeiter Hufresne. Auf den Zuruf „Kameraden"' erhielt er die Antwort „hierher". Eine andere Meldung? besagt: Lin? Trupp Arbeiter, die mit der Löschung! des Brandes beauftragt waren, stand im Begriff, gestern früh gegen 7 Uhr die Grube wieder zu verlassen, als die Arbeiter 13 Leute auf sich zukommen sahen, die sich mit Mühe auf ben. Meinen hielten. Ihr Führer, Nemy, sagte, sie kämen vom Schacht 3 bei Niricourt, in dem! sie seit 25 Tagen lebendig be graben waren. Die Ueberlebenden wurden unter großen Vorsichtsmaßregeln zutage gefördert. Die Grubendirek tion und der ärztliche Dienst, die telephonisch benach richtigt wurden, leisteten dabei Hilfe. Die Geretteten, die kaum das Tageslicht ertragen konnten, waren sehr schwach, jedoch sonst bei güter Gesundheit. Sie wurden nach dem Lazarett gebracht, wo man ihnen eifrige Sorge angedeihen ließ. Fast alle antworteten aus be zügliche Fragen, daß sie von den Lebensmitteln, die sie Lei den Opfern des Unglücks fanden und von Hafer aus den Pferdeställen gelebt hätten. Man reichte den Geretteten löffelweise Kaffee und Milchf was, sie aber nur mühsam zu sich nehmen können. AlleA will die 13 Mann sehen und drängt unter dem Anerbieten, in der Pflege helfen zu wollen, nach den Lazaretträumien. Aber die Aerzte weisen jeden hinaus, der nicht zum ständigen Pflegepersonal gehört. Nur den Angehörigen wird von den Gendarmen der Zutritt gestattet, doch wird ihnen empfohlen, die Geretteten nicht so viel sprechen zu lassen. Der Führer der dreizehn Mann, die gerettet sind, Nemy, erzählte nach einem ergreifenden Wiedersehen mit seinem Vater folgendes: „Durch die Explosion aufs höchste erregt, fuchste ich mich in Sicherheit zu bringen; ich fiel dabei über etwa 50 am Boden liegende Leichen hinweg. Später geümg es mir, nach einer höher ge legenen Förderungsstelle durchzudringen, wo ich mit meinen zwölf Kameraden, die sich in einen geschätzten Winkel hatten flüchten können, zusamMentraf. Diese hiel ten mich zuerst für ihren Retter und waren verzweifelt, alSl sie hörten, daß ich gleich ihnen lebendig begraben sei. Ich sprach ihnen Mut; zu, und wir blieben acht Tage an jener Stelle. Ich wußte stets', wie wir mit der Zeit daran waren, da ich nie vergaß, meine Uhr aufzuziehen. Da es uns an Lebensmitteln fehlte, aßen wir Erde, Rinde, Holzwerk, kurz alles, was wir fanden. Vergebens such ten wir in dem Dunkel durch die Trümmer unb über ung der Entschädigungen nach 8 2 des angeführten Ge setzes zu Grunde zu legenden Durchschnittspreise für die einzelnen Fleischgattungen für je 50 kg Schlacht gewicht wie folgt festgesetzt worden: die ortsüblichen Preise zugrunde zu legen sind, so kann eS keinem Zweifel unterliegen, daß lediglich diese Berechnungsweise, nicht aber das etwaige Gebot deS Schlächters, für die Schätzung der Haut durch L. Ochsen: 1) vollfleischige, auSgemästete, höchsten Schlachtwertes bi» zu 6 Jahren 2) junge fleischige, ältere auSgemästete 3s mäßig genährte junge — gut ge nährte ältere 4) gering genährte jeden Alter» . . 5) a magere b. länger kranke, bez. durch Kn nkh.it abzemazrrte D) ö. Kalben u. 1) vollfleischige, auSgemästete Kalben Kühe: höchsten Sch'achtwertes's . . . 2) vollfleischige, auSgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren") 3) ijltere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4) gut genährte Kühe und mäßig ge nährte Kalben 5) gering bez mäßig genährte Kühr und gering genährte Kalben . . 6) a. magere dergl. b. länger kranke, bez durch Krank- 76.50 M 72.50 - 68,— - 61.50 . 45,- - 35,- . 73,— - 70.50 - 66,— . 60.50 - 53.50 - 42,- - den Ortsschätzungsautzschuß bestimmend sein muß. Ueber die Höhe der ortsüblichen Preise dürften die in den Aus schuß gewählten Viehbesitzer und Tierärzte zum Teil unterrichtet sein, soweit dies aber nicht der Fall sein sollte, dürfte sich leicht Gelegenheit finden lassen, bei um wohnenden Lohgerbern rc sich hierüber zu erkundigen. — Weiter ist wahrgenommen worden, daß der Ortsschätzungs- auSschuß in Fällen, in welchen er die Haut nicht dem Be sitzer zur eigenen Verwertung überlasten zu dürfen glaubte, dieselbe an den Freibankoerkäufer verkauft hat, während demselben nach dem Freibankstatut nur der Verkauf der Haut übertragen werden darf. Der Freibank verkäufer hat in solchen Fällen die Haut für einen Höheren Preis weiter verkauft und den hierbei erzielten Gewinn für sich behalten, anstatt den vollen Erlös an die Frei bankkaste abzuliefern und von dieser für seine Mühewaltung mit einer mäßigen Gebühr abgefunden zu werden. — Schließlich möge nicht unerwähnt bleiben, daß fahr lässige Beschädigungen der Haut, z. B. durch Zerschneiden bei unvorsichtigem Abziehen, vom Besitzer des Tieres, nicht aber, wie dies gewöhnlich ohne weiteres vorausgesetzt wird, von der Anstalt zu vertreten sind. hrit abgcmagerte Tiere (-)) . . 30, — - 0. Bullen: 1) vollfleischige höchsten SchlachtwertrS 70,50 . 2) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 67,— - 3) gering genährte 62,50 - 4) a. abgemagerte 48, — - b. läng» kranke, bez. durch Krank ¬ heit abgemagertr 40,— - l). Schweine: 1) vollfleischige der feineren Rasten und deren Kreuzungen im Alter bis zu l'/i Jahren-st) .... 78,— - 2) fieischige-s-) 75,- - 3) gering entwickelte Mastschweine, so wie auSgemästete Schnitteber (Alt. schneider) und aaSxemäftttrSauen-f-s-) 72,— . 4) nicht auSgemästete Sauen, Schnitteber (Altschneider), Zuchtsauen u. Zuchteber 57,— < 5) s. magere, bez im Ernährungszu ¬ stände zurückgeblitbeve Tiere . 42,— - d. länger kranke, bez durch Krank- heit abgemagertr Tiere (-)) - - 30,— - *) zu S 1. Unter Kalben sind weibliche Rinder zu versieben, welch, noch nicht geboren haken. Länger als S Monate trächtige Kalben ge- hören nicht zu Gruppe L 1. ") zu L 2 Länger als v Monate trächiige Kühe, sowie Kühe, welche kurze Zelt nach dem Kalben, oder wegen einer im Anschluß« an daS Kalben ringetrrtenen Krankheit geschlachtet werden, gehören nicht zu Gruppe L 2. 4) zu v I und 2. Zu diesen Gruppen gehören nur Schweine welch« noch nicht zur Zucht verwendet worden sind. 14) zu v 3. Hochträchtige, sowie solche Sauen, welche erst geferkelt Haien, tez. noch ihre Jungen ernähren, gehören nur ausnahmsweise zu Gruppe v 3, in der Regel aker zu v 4. (-)> zu X 5d. 8 6d. 0 4d. v Ld. Hierunter gehören vor allem auch solche Tiere, welch; sich bei der Fleischbeschau alS so tuberkulös und abgemcgert erweisen, daß ihr Fletsch al» völlig genußunlaug- lich erachtet werden muß E« ist ohne Brlcng, ob die Krankheit, welch, die Abmagerung bedingt hat, eine offensichtliche war oder nicht. Dresden, den 24. März 1906. Anstalt für staatliche Schlachtviehverstcherung. Anmerkungen: 1. Die Feststellung des Schlachtgewicht» bett. Etwaige krankhafte Neubildungen und Auflagerungen an geschlach teten Tieren, vor allem tuberkulöse Veränderungen de« Brust- und Bauchfelle«, sind bei Feststellung de» Schlacht gewichte» in Abrechnung zu bringen. 2. Die Verwertung de» Fettes bei Schweinen betr. Hamburger Auttermittelmarkt. Originalbericht von G. L O. Lüders. Hamburg, 2d. März 1906. Bei winterlichem Wetter war die Nachfrage in dieser Berichtö- woche wieder lebhafter; Oelkuchen und Oelkuchenmehle konnten sich bei knappen Borräten iin Preise befestigen. Leinkuchen und Reis- üttermchl flauer. Tendenz: stetig. Reisfuttermehl 24—28°/, Fett und Protein - ohne Gehaltsgarantie ReiSkleie (gemahlene ReiShülsen) Weizenklete, grobe Roggenkleie Gerstekleie Gundol Maiskleie Mk. 4,80 bis S,- 4,40 2,10 4,85 4,90 5,75 bkO 5,- 3,75 5,10 5,10 6,10 6,10 Erdnußkleie (gemahlene Erdnußschalen) Erdnußkuchen und Erdnußmehl ->/" Baumwollsaatkuchen , cs«, und Baumwollsaatmehl s „ „ unenthülstes 30—40 °/„ Cocosnußkuchen «. -Mehl 28—34°/, Fett u. Protein Palmkernkuchen u. »Mehl 22—26... - Rapskuchen und -Mehl 38—44- - - - Leinkuchen und -Mehl 38-42- - - - Fleischfuttermehl, Liebig 85—80 - - - - ,, nordamer. SO—92- - » - Getrocknete Schlempe 40-45- - - - Getrocknete Treber 24-30- - - » Sesamschrot Sesammehl Malzkeime 48-52- 48-52- 2,90 - 7,50 . 8,— - 7,30 - 7,35 - 6,65 . 6,40 . 6,- . 7,15 . II,- - 6,25 - 4,80 - 4,75 3,10 7,75 8,50 7,65 8,— 7,va 7,— »,25 8,30 11,25 6,40 5,40 5,30 (Preise »erstehen sich per 50 Kilo ab Hamburg.) Wetterwarte. 7« Sturm N Z A varomrterstaab »«««r«tll »im N. Nachau, VPMer. Mittag» 12 Uhr. Sehr trocken 770 »«ständig schS»^ Schön Wetter BrränderNch 750 Regen (Wind) W«l Reg« 740 « r« " s " Hie Leichen Mts der Sackgasse, in der wir uns befanden, AlS Fett ist nicht nur daS Eingeweidefett (Schmer und
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