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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190603311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-03
- Tag1906-03-31
- Monat1906-03
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1906
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L. Beilage zum „Riesaer Tageblatt Gsimaveuv, 31. Marz IVO«, avenv» ,«>- 7s »o. ^ayrq i-xrrE Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. Vorgestern abend ^/,7 Uhr wurde Graf Höhen thal vom Kaiser in Audienz empfangen, wobei Seine Majestät sich in äußerst gnädiger Weise über die Tätigkeit deS Gesandten im Dienste deS Reiches und der sächsisch preußischen Beziehungen auSsprach. Eigenhändig überreichte der Kaiser dem scheidenden Herrn Gesandten das Groß kreuz deS Roten AdlerordenS. Auch die Kaiserin, die übrigens bereits im Laufe deS Nachmittags der Gräfin und der Komtesse Hohenthal eine Audienz in überaus gnädiger Weise gewährt hatte, empfing den Grafen Hohenthal zum Abschied; sie sprach sich ihm gegenüber nicht minder gnädig Stimmungsbild aus dem Reichstag. Mgen-Vericht. nb. Berlin, 30. März 1S06. Die Notwendigkeit, das NotetatSgesetz — Be willigung von der veranschlagten Ausgaben (für die Ne Minin i« Landwehr - Bezirk Großenhain finden in folgender «eise statt: In „Richter» Gasthof" in Gröditz: Sonnabend, den 21. April ISO«, nachmittags IS»» Uhr für die Mannschaften der Ortschaften: Frauen- Hain und Gröditz; nachmittags S Uhr für die Mann- schäften der Ortschaften: ReppiS, Nauwalde, Schweinfurth, Aoselitz, Pulsen, Tiefenau, SpanSberg, NieSka, Peritz, Ttreumen, Wülknitz und Lichtensee. In „HöpfnerS Hotel" in Riesa: Montag, den 23. April ISO«, vormittags 1« Uhr für die Mannschaften der Ortschaften: Poppitz, Mergen- dorf, Nickritz, Gostewitz, Prausitz, Mehltheuer, Pahrenz, Kobeln, Heyda und Leutewitz; nachmittags 2 Uhr für die Mannschaften aus Gröba. Dienstag, den 24. April 1906, vormittags 10 Uhr für die Mannschaften der Ort schaften: Forberge, Ober-Reußen, Pochra, Merzdorf, Weida, Oelsitz. Jahnikhaulen mit Böhlen und Pausitz; Nachmittags 2 Uhr für die Mannschaften der Ortschaften: Lessa, Bobersen, Zeithain, Markstedlitz, Radewitz, Zschaiten, Nünchritz, Grödel, Moritz, Promnitz und Kleintrebnttz. Mittwoch, -en 25. April 190«, vormittags 10 Uhr für die Mannschaften der Ortschaften: Röderau und Glaubitz; nachmittags 2 Uhr für die Mannschaften der Stadt Riesa der Jahresklassen 1893, 1894, 1895 und 1896. Donners tag, den 26. April 190«, vormittag- 10 Uhr für die Mannschaften der Stadt Riesa der Jahresklaffen 1897, 1898, 1899 und 1900; nachmittags 2 Uhr für die Mann- schäften der Stadt Riesa der JahreSklaflen 1901, 1902, 1903, 1904 und 1905. Im „Hotel zum Hirsch" in Rad.'ebnrg: Freitag, den 27. April 1906, vormittags 10 Uhr für die Mannschaften der Ortschaften: Welxande, Stölpchen, Sacka, Lötzschen, Cunnersdorf, Freitelsdorf, Nieder-EberSbach, Boden, Großdittmannsdorf und Medingen; nachmittags 2 Uhr für die Mannschaften der Ortschaften: Marsdors, Bolkersdorf, Bärnsdorf, CunnertSwalde, Berbisdorf, Bär- walde, Niederrödern, Steinbach, Oberrödern und Neuer Anbau. Sonnabend, de« 28. April 190«, vormittags 10 Uhr für die Mannschaften der Ortschaften: Naunhof, Lauterbach, Beiersdorf, Ober- und Mittel-Ebersbach, Dobra, Tauscha, Kleinnaundorf und Würschnitz; nachmittags 2 Uhr für die Mannschaften der Stadt Radeburg. Militär-Papiere sind mitzubringen. Nichtbefolgung der Berufung zu den Kontroll-Ver sammlungen wird mit Arrest bestraft, ebenso erfolgt Be strafung derjenigen, welche ihren Paß mit KriegS-Beorder- ung oder Paß-Notiz nicht mitbringen oder letztere nicht in ihrem Passe aufbewahren. VefreiungSgesuche und Gesuche um Teilnahme an einer anderen als der anbefohlenen Kontroll-Versammlung sind spätestens 5 Tage vorher beim Hauptmeldeamt einzureichen. Die Mannschaften haben in sauberem Anzuge zu er- scheinen und der stattfindenden Fußmefsungen wegen Strümpfe zu tragen. . ungen unsere braven Truppen auch hier wieder trotz der unsäglichen Schwierigkeiten deS Geländes zurückgelegt haben, ergibt sich daraus, daß ihre vordersten Abteilungen am 24. März schon die Linie des Geiab, eines nördlichen Nebenflusses des Oranje, bei den Punkten Stolzenfels und Ukamas erreicht hatten, d. h. sie haben hier in 10 Ta; en zum Teil 150 Kilometer zurückgelegt. Sie befinden ich jetzt nur noch rund 20 Kilometer von der Grenze von Britisch-Betschuanaland entfernt, die hier der Verfolgung Halt gebietet. Es ist anzunehmen, daß auch an dieser Stelle wieder ein Teil auf britisches Gebiet sich flüchten wird, wie dies im Süden am Oranjefluß der Fall war, wo nun tatsächlich bei Ramansdrift südlich Warmbad Flüchtlinge von der Kappolizei gefaßt und abtranSpartiert sind. Von den Streitkräften Estorffs setzen nun im ganzen 8 Kompagnien, 2 Batterien und 4 Maschinengewehre die Verfolgung fort, während 3 Kompagnien, 1 Batterie, 2 Maschinengewehre am Orünjefluß im Süden von Warm bad verbleiben, dort die Grenze sperren und die wegen der Zufuhr aus dem Kap land wichtige Etappenstraße Warm bad—RamanSdrift sichern und endlich 2 Kompagnien die Umgegend von Warmbad schützen. Möglicherweise sucht Morenga wieder seinen alten Schlupfwinkel in den Karas - bergen zu erreichen, obwohl ihm diesmal Zufuhr und Unterhalt dort etwas schwerer fallen dürfte, als das erste Mal, da ihm die Verbindung mit dem Kaplande genom men ist. Tas Befinden des Ministers v. Budde soll nach dem B. T. so schlecht sein, daß sein Ausscheiden aus dem Tienste unmittelbar bedorstehe. Die von einigen Blättern gebrachte Meldung, daß der Bundesrat der Zulassung von Abiturienten von Ober- realschulen zum medizinischen Studium prinzipiell zu- gestimmt habe, ist; verfrüht. Tem Bundesrat liegt aller dings ein dahingehender Antrag vor, doch ist darüber, noch! kein Beschluß gefaßt worden. Tie BudgetvomMission des Reichstages genehmigte den Ergänzungsetat, durch den für verschiedene Gesandt schaften und Konsulate 31 700 Mark, sowie für die Ver vollständigung des Eisenbahnnetzes iE Interesse dec Landesverteidigung 6 330500 Mark nachsgeslordert werden. Aus dem Etatsnotgesetz wurde die Forderung von 870000 Mark für einen Truppenübungsplatz bei Ohrdruf gestri- und Herr Esmond, der dies bemerkte, fing von neuem zu hoffen an. Vielleicht war sein Neffe doch nicht so schuldig, als der Detektiv ihn geschildert hatte; vielleicht lies; sich beweisen, daß er nicht die Ehre zweier Familien schmachvvll be- fleckt hatte! Herr Esmond ergriff MetaS Hand, die kalt und zit ternd an ihrer Seite herabhing. Lr hatte das Mädcben nie leiden mögen, aber diesem schwache», zitternden Ge- schöpf, da» ihn anS hohlen Augen anblickte, dessen ci.ize- fallene Züge bereits den Stempel des Todes trugen, ko» Ne er sei» Mitleid nicht versagen. „Ich bedauere, S.e io krank aussehend zu finden," sagte er sauft, und ich sehe, daö Sie keinerlei Aufregung oder Ermüdung gewachsen sind. Aber ich habe heute morgen eine Geschichte gehört, die augenblicklicher Bestätigung reip. Aufklärung bedarf, und ich bin genötigt, diese von Ihnen zu erbitte». Die Ge- schichte ist von solcher Wichtigkeit, von solcher Tragweite für mich, daß mein ganzes zukünftiges Glück, nein, das ist ein verkehrter AnSdrnck, Glück gibt eS keinS mehr für mich, daß mein Seelenfriede von Ihren Worten abhängt" „Welches ist die Geschichte?" fragte Meta mit der lei- se», tonlosen Stimme, mit der sie jetzt gewöhnlich zn spre chen pflegte. „Lasten Sie mich diese Frage beantworten," sagteBrnno Esmond, keck herbeitrctend. Sein Gesicht war aschgrau, aber er spielte tapfer sein verzweifeltes Spiel, wie Wer ner zngcstehen mußte, der mit atemlosem Interesse den Vorgängen folgte, wie dem letzten Akt eines Schauspiels, das den Höhepunkt des Interesses erreicht. Alle Anwesenden waren überrascht, als Brunos Stimme hörbar wurde; alle Angeu richteten sich ans ihn, nur Meta hielt den Blick unverwandt auf des Gutsherrn Antlitz ge heftet. 130,19 „Lassen Sie mich diese Frage beantworten, lassen Sie mich die Geschichte erzählen, die meinem Onkel so wich tig erscheint," fuhr Bruno Esmond fort, mit einer Keck heit und Sicherheit sprechend, die ihn selbst überraschte. Miene, als ob nichts ihn tiefer berühren könne, wäre sie vielleicht weniger bewegt gewesen, aber der Anblick seines strenge» Gesichts mit dem leidenden Ausdruck schnitt ihr ins Herz, und sie hätte viele Jahre ihres Lebens darum gegeben, sich ihm zu Füßen werfen nnd seine Verzeihung erbitten zu können. Doch sie dachte an Paul! Paul, der so bitter über Meta LockhardS Schuld gegen ihren Vater sich ausgespro chen! Würde er nicht sie, seine Mutter, verachten, wenn er die Wahrheit wüßte? Die Aermste fühlte sich ganz zer rissen, als sie sich sorgfältig im Hintergrund des Zimmers hielt, ihren Vater mit sehnsüchtigen Blicken verzehrend, nnd doch znrückschreckend vor seine» ernsten Augen, die mehr als einmal nach ihrer Richtung wanderten; sie war es auch, an die er sich wandte, als er jetzt zu sprechen be gann. „Madame, ich bitte tausendmal um Entschuldigung für unser unzeremoniüseS Eindringen," sagte er in seiner höf lichen, vornehmen Weise. „Mein Freund Clifford ver sichert, daß Sie die Störung, die wir Ihnen verursachen, gern verzeihen werden, und Ihre Güte gegen diese arme, junge Dame ist mir in der Tat ein Beweis Ihres edlen, wahrhaft großmütigen Herzen»." Frau Talbot neigte schweigend ihr Haupt; und wenn ihr Leben davon abgehangen, so hätte sie in diesem Augen- blick kein Wort hervorbringen können. „Sie kennen die Geschichte dieser Dame," fuhr der Guts herr fort, „und es wäre uns erwünscht, wenn Sie bei die ser Unterredung, die wie ich fürchte, für einige von un» fehr peinlich werben wird, anwesend sein wollten." Wieder folgte eine Pause diesen ernst gesprochenen Worten. Meta hielt ihr Gesicht verborgen, aber sie stählte sich für da» Kommende mit dem Mute der Verzweiflung. Als der Gutsherr jetzt an sie herantrat, erhob sie den Kops und ließ ihre Augen auf seinem Gesicht ruhen. Nicht «in einzige» Mal wandte sie ihren Blick zu Bruno hinüber, Monate April und Mat) — noch vor dem 1. April unter! au« wie Kaiser Wilhelm. Der Kaiser fand sich ferner zu dem abends 7 Uhr vom Herrn sächsischen Gesand.cn ver anstalteten Abschiedsdiner ein. Er kam im Automobil vor- gefah-en und trug die Uniform seines sächsischen Ulanen- regtmentS. Den ganzen Abend über war Seine Majestät außerordentlich aufgeräumt und trank dem Grafen und der Gräfin Hohenthal wiederholt zu, ebenso den übrigen an wesenden Herren, unter denen er besonders die Offiziere seiner beiden sächsischen Regimenter auszeichnete. Zu 10 Uhr abends hatte der Kaiser sein Automobil bestellt; trotz dem verweilte er zwei Stunden länger bei seinen Gast gebern. Als er sich dann zum Abschied erhob, überreichte er mit huldoollen Worten der Gräfin Hohenthal ein sehr wertvolles Armband von Saphiren und Diamanten mit seinem Namenszuge. Die Verabschiedung erfolgte in sehr gnädiger Weise. Die Flucht der Moren gab and en nach Nordusten, die schon nach den früheren Meldungen angenommen wer den mußte, findet durch die letzten Mitteilungen ihre Be- »stciiionufl. Estoiss hat die Hauptmaste in nordöft- Anf Irrwegen. Roman von Klara Rheinau. 75 In der nächsten Sekunde befand sich die ganze Gesell schaft in dem kleinen Wohnzimmer, besten einzige» Fenster init den bleigcfaßten Scheiben nur wenig Licht eindringen ließ. Dennoch war cS hell genug, um im Hintergründe zwei weibliche Gestalte» zu unterscheiden; die eine war schwarz gekleidet und stand rnhtg nnd hoch ausgerichtet, während die andere ein lose», weißes Morgenkleid trng und sich zitternd an ihre ältere Gefährtin anschmiegte. Beim Anblick Ottilies stieß sie einen leisen Schrei an», und in der nächsten Minute hielten sich die beiden Mädchen in langer, inniger Umarmung umschlungen. Hastig und mit etwas verlegener Miene stellte Herr Clifford die beiden Herren Esmond der Dame des Hau- se» vor, aber Fran Talbot war zn tief bewegt, nm ein Wort der Begrüßung zu sprechen; sie neigte nur stumm ihr schönes Haupt. Einige Minuten herrschte tiefe» Schweigen; auf allen Anwesenden lastete ein peinl cher Druck, e» war wie die seltsame, unheimliche Ruhe, die einem Sturm vorherzu gehen Pflegte. Meta hatte sich an ihre Cousine geklammert und den Kopf auf deren Schulter sinken lassen. Ottilie, die so we nig begriff und so viele» fürchtete, ließ ihren fragenden Blick von einem ernsten, bekümmerten Gesicht zum an deren schweifen, bi» er auf Bruno ruhen blieb, dessen Lei chenblasse und trotzige, aber doch ängstliche Miene sie mit einem unbestimmten Bangen erfüllte. Aber wohl am tiefsten erregt und erschüttert von allen Anwesenden, Bruno Esmond und sein unglückliche» Opfer nicht anSgenommen, war Fran Talbot, und Herr Clifford fühlte die innigste Teilnahme für sie. Zum erstenmal seit vierundzwanzig Jahren fand sie sich dem Vater gegen über, den sie betrogen und verlassen, aber selbst damal» heiß und innig geliebt hatte. Hätte sie ihn gesehen, wie er vor ein gen Monaten gewesen, stolz, würdevoll, mit einer Dach und Fach zu bringen, nötigte den Reichstag heute zu zwei Sitzungen, von denen die zweite erst um 6 Uhr be- gann. Die späte Stunde de» Schluffe« erlaubt un« nur eine kurze Skizzierung deS Verlaufs der beiden Sitzungen. Da« NotetatSgesetz, daS die Budgetkommisston von gestern auf heute erledigt hatte, wurde in der zweiten, für e« an gesetzten Sitzung in zweiter Lesung angenommen, um mor- gen in dritter definitiv geborgen zu werden. Die Kom mission hatte nur einen einzigen Posten abgesetzt: den, der Mittel für Erwerbung eines Truppenübungsplatzes deS hessischen Armeekorps vorsteht — und das Plenum trat dieser nicht erheblichen Verkürzung der Regierungsvorlage bei. Die erste Sitzung wurde mit einer Wiederholung der gestern mißlungenen Abstimmung über das selbständige Reichs. Kolonialamt eröffnet. Das Haus war be- schlußfähig und nahm, wie zu erwarten stand, die Regie- rungSfordernng an. Erbprinz Hohenlohe ist nun also (oder wird eS demnächst) Staatssekretär nnd kann zeigen, ob die auf ihn gesetzten Hoffnungen berechtigt waren. Der Reichstag ging daun „ur zweiieu Lrjuug des»Ucher Richtung in Bewegung gesetzt, und welche Entfern. MilitüretatS über. Hierbei vollzog sich ein vorher zwischen der Regierung und dem Zentrum vereinbarter Akt. Abg. Spahn hielt eine kurze Rede über die ungeheure Aufregung, die die bekannte Erklärung des Reichskanzlers verursacht hätte, nach welcher unsere Heeresleitung keinen Offizier in der Armee dulden könnte, der im gegebenen Falle da« Duell verweigert. Hierauf zog der Kriegsminister, Herr v. Einem, ein Papier aus dem Aermelaufschlag und verlas eine Erklärung, die den Zweck haben sollte, die Miß- Verständnisse zu zerstreuen, denen die Erklärung deS Reichs- kanzler« ausgesetzt gewesen wäre. Diese neue Erklärung mußte viele Worte machen, um daS Zentrum zu befriedi- gen und doch in keinem Widerspruche zur ersten zu stehey. Dieser Widerspruch — auf den eS dem undiplomatischen Flügel de« Zentrums eigentlich ankam — war denn auch nicht vorhanden, sondern der Kern der Erklärung war: wir bemühen unS fortgesetzt, dcs Duell in der Armee auSzu- rotten und haben darin auch schon hübsche Erfolge erzielt. Der diplomatische Flügel deS Zentrums gab sich damit zufrieden. Drei Reden — vom Abg. Müller-Meiningen (freis. Bpt.), dem Kriegsmtnister und dem Abg. Bebel ge- halten — bezogen sich auf die Resolution des ersteren Red- ners, das Beschwerderecht zu sichern. Dabei kam daS Thema der Soldatenmißhandlungen wieder zur Sprache, zu dem besonder» der KriegSminister ergreifende Worte fand. Im Zusammenhang« mit der morgigen Fortsetzung der Debatte werden wir auf daS Thema zurückkommen müssen.
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