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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190606021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-02
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1906
- Autor
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1. Beilage zum „Riesaer Tageblatt"." «O »mta, M» »—« » »i«t,«Nch w »las«. -MW »MM- ,««>» »H«»l » Ms«. Il- 12k. L-aaaben». S. Juni 1««»», ,»,oi>s. »ft I^VlllVH 11» !8kIIlVl8« R Habiainaie bt ftz Alleinverkauf der Brücher „Paul-GchachteS", Bruch i. B. Brücher Vrauvs ^M.O AW» RRR^R »11«» kohle ergiebt lt. wissenschastl. Nachweis allerhöchste Hetzkraft bei denkbar geringstem Ascherückstand; ist demnach die beste und billigste Kohle. LId8lrs«8v. Tagesgeschichte. Deutsche» «eich. Nach dem Lvtterievcrtrag zwischen Preußen und Braunschweig, der Lent braunschweigischen Landtage zuge gangen ist, hört die braunschweigische Lotterie im Jahre 1909 auf. Braunschweig» erhält dann in den ersten fünf Jahren eine feste Jahres'rentc von 475000 Mark, spä ter vvn 450000 Mark, aber je nach dem' Erträgnis!'der preußischen Lotterie steigend oder fallend Prinz Heinrichs von Preußen hat gestern einen bis zum! 16. Juni dauernden Urlaub angetreten und ist vor mittags im Automobil zunächst nach Darmstadt abge fahren. Von dort begibt' sich der Prinz lach Frank furt a. M. zur Teilnahme an der Hertomer-Konkurreuz- Prinzessin Heinrich ist nach Innsbruck abgereist. Nach einer Meldung der „Frankfurter Zeitung" aus Newyiork haben die amerikanischen B rsicherungsl-Geseli- schaften gcin'einsaiu den endgültigen Beschluß gefaßt, in San Franziko für Schäden nicht aufzuk»m'men, so fern diese erweislich durch Erdbeben verursacht worden sind, die Bezahlung aufzuschsieben, sofern die Gebäude aus behördliche Anordnung uiedergelegt wordien sind, und in allen zweifelhaften Fällen Vergleichs anzubieten, ins'- besondere, wenn esl fraglich ist, ob der Einsturz eines Gebäudes durchs Feuer oder Erdbeben veranlaßt worden ist. Es ist behauptet worden, daß die Fahrkarten, deren Gültigkeit erst nach deich 1. Augusts erlischt, besteuert werden sollen. Davon kann, wie der „Voss. Ztg" von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, keine Rede sein, da es sich bei der Besteuerung unfeinen Urkundenstsesmpcl handelt. Narr vorch 1. August ab gültige Fahrkarten wer den daher besteuert alle für einen früheren Termin ge lösten nicht, wobei es" natürlich gleichgültig ist, ob diese die Fahrt für den Inhaber auch imsÄugust oder Septemi ber auf der Bahn gestatten. Neber die Aufgaben und den Charakter der (preu- Hischeu) Se«Handlung äußerte sich der Finanzmini ster bei Widerlegung eines»'vvn der Oberrcchsnungskammser gezogenen MonitumA, die Seehandlung sei keich reines Erwerbsinstitut, das sich lediglich von Gewinnrücksich ten leiten zu lassen hätte, sie sei vielmehr das Handels institut des Staates und deshalb den stsaatlichsen In- teressen dienstbar, die sie neben den rein geschäftlichen Interessen stets im! Auge za behalten hat. Es'entspräche durchaus ihrer Aufgabe als Staatsinstitut, wenn sie bei spielsweise für Meliorationen Darlchne zu niedrigeren Zinssätzen bewillige, als sie bei ihren sonstigen Geschäf ten erziele oder wenn sie auf dem KonsolnMrkte auch dann Jnterventionskäufe vornehme und inr Interesse des Stoatslrcdits vornehmen müsse, wenn das Geschäft keine Gewinnchsance bietet oder sogar Verlust dreht. Dem Briefe einest Reiters, der schm zwei Iah e drüben ist, die Kämpfe gegen die Herero mitgemacht und seitdem an den Kämpfen im Süden unserer süd westafrikanischen Kolonie teilniMmk, entnehmen die „Hamb. Nachr." folgende Stellen: - . . Post aus der Heimat ist' jedem von uns die größte Freude. Augen blicklich (der Brief ist vom! 25. März d. I- datiert) be finden wir uns in einem" solchen Winkel, wo kaum Pro viant hingesckMfft werden kann, noch viel weniger Post, und da könnt Ihr Euch leicht vorstelten, daß man bald Lust und Liebe zum! Schreiben verlernt, wenn man so lange auf Post warten Muß. Tas Paket habe ich bis jetzt woch nicht erhalten, sage aber Meinen beseh Dank im voraus und werde mir den Inhalt gut munden lassen Von den fünf Paketen für mich habe ich aber bis her leider erst eins erhalten. IM Monat Februar und März haben wir wieder schswere Strapazen durchgemacht, bei der Oranje-Expedition. Ta haben unsere Truppen wieder mal gezeigt, wie zähe und fest der deutsche Sol dat ist, Strapazen und Entbehrungen mit Geduld' zu ertragen. Durch das altes ist es uns gelungen, den Feind aus seinen festen Stellungen zu vertreiben, wo der Hottentotte Monate lang sein Unwesen getrieben hatte, und gleichzeitig das? Schmuggeln der Engländer vollständig lahm' zu legen . . - Wann die Zeit kommt, wo wir wieder heimatlichen Boden zu sehen bekommen, danach fragt nur nicht; hoffentlich recht bald, denn das Zigeunerleben gefällt eincM auf die Tauer doch nicht. . - —* Tie beiden nächsten Ges ell scha f ts-Be sich tig u n g s r e i je n nach dem Ansicdelungsgebiet in'Po sen und Westpreuße», die von der Geschäfts'^!le der Kgl. Ansiedeluugs Kommission in Görlitz, Blumenstr. 60, ver anstaltet werden, finden am Sonnabend, den 9. Juni und am Sonnabend, den 23. Juni statt. Es wird für diejeni gen, die daran teilnchnwn und nur bis Gnesen mitreisen »volle», Aufenthalt zur Besichtigung der dortigen Güter genommen- Am zweiten Tage geht die Reise weiter bis nach Graudenz zur Besichtigung einiger westpreußischer Güter, die schveren Rüben- und Weizenboden haben und schön zwischen Laubwaldunge» und Seen gelegen sind. Es handelt sich hauptsächlich uM die Güter: Gr.-Schönbrück, BaLken und Partenschin, wo schon deutsche Familien aus allen deutschen Gauen stammend angcsiedelt sind. Es te stet nur das Fahrgeld von Görlitz oder Breslau aus hin und zurück etwa 10 bis 15 Mark vierter Klasse. Unter kunft und Verpflegung auf den Gütern bestreitet die Kgl. Ansiedelungs-KomMission. Anmeldungen zu diesen Rei se», an denen jeder deutsche Landwirt teilnehm'en kann, werden bis zum 5. resp. 18- Juni er. an die Geschäfts- stelle in Görlitz, Blumenstr. 60, erbeten, Vvn der auch bostenlos Reise-Plakate und Gutspläne zu beziehen sind. Tie Reisegesellschaft findet Gelegenheit an einem' großen Ansiedlerfest teilzunehmen, das am Sonntag, den 10. d. M bei Graudenz aus Bakken stattfindet. Tic Bewirtung er folgt auf Kosten der Ansiedelungs-KomMission. Frankreich. Aenderung desTorlristerS ineinenRnck- sack. Nach einer neuerdings getroffenen Anordnung des Kriegsministeriums sind die im Vorjahr in die Wege ge leiteten Versuche mit einem wesentlich erleichterten Irfan - teriegepäck fortzusetzen und während der großen Mai övcr LMM? ZU WSW, ÜM KSNSS äW Uerrn s'LdriLdsMrbi-8 Lviälök smptwtüt such LU? von Darlehen, LWUtMMZ ihrer k'irm» als k)vlL!rrl8tLÜS miä nur » von ^Veehseln, LiolknüLK lunkenäer Leehnun^en nüt nnä ohne Vorlieb. usv. usv. rur VvrmivtuUK von 8uies-8<:hrA.nLLhen unter eigenem VcrsuhsuM 2ur rur MU» uvä Verkrmk von Khrsispsxüeren, kfLnZhrieken, .Aktien un6 son stigen ^Vert.pupieren, «ur RivIVnvvK von ruhshuren Oouxons, DiviZencieasehemen u. gelosten Ltüeken, «Lr VsrwrllilliiK von ^VertpupisroQ (DshervaehunZ von äuslosunAen, Le- sorgunß neuer 2ins- her. DiviZenäenhoZen usv.), «rrr ^vlkhvlVLkrUUK oLkener unä xesehlossener Depots, -ur^nnalMtz von OiMiM Mr Hermelin. Roman von Mclati von Java. Aus dcm Holländischen übersetzt von Leo van Heemstede. 80) (Nachdruck verboten.) „So gebt es mm den ganzen Tag", sagte Dolch mit einem Scnfzer, „die Herren wissen sich garnicht zu helfen." Dann mußte sie zur Küche, nm der Köchin die nötigen Aufträge für das Esten, zu geben, dann wieder mußte sie der Wärterin die Kinder almebmen, damit j:ne das Freindenbett in Ordnung brächte. 238 Hermine erzählte die Begebnisse im Krater und nabm eines der Kinder auf den Arm, das sie mit Singen und Wiegen bald zu beruhigen wußte. Dann kehrte sie zu der Galerie zurück, wo Ankcvecn, der es sich inzwischen so bequem wie möglich gemacht hatte, sie empfing und sie mit endlosen Klagen über seine Zurücksetzung und über Koronas Herrschgewalt langweilte. (Hermelin 80. Nr. 7.) „Wenn Dolly nur eine energische Fran wäre, so würde sie ihr mütterliches Erbteil verlangen, aber das wagt sie nicht, und wenn ich es b- ' änin wäre Kor imstande, uns mit Sack und Pack < chcn. Außerdem ist cS nur ein magerer Bissen; - :;s Mutter ivar eine arme Waise, die bei Korona die z...,-e wielte. aber der Alte " „Die Geschichten interessieren mich sehr wenig, Nnkeveen. Wenn Korona sich aber alles erlauben darf, so ist es haupt sächlich Cure eigene Schuld, Ihr seht ihr viel zu viel nach Len Augen." „Ja, nicht alle haben so viel Mut wie Du. Ich glaube, sie Ist bange vor Dir, sie ist in letzter Zeit so sonderbar." Um ihn los zu werden, rief Hermine das kleine Mädchen, LaS mit der Puppe spielte, und ließ sich von ibm etwas vorplaudern; sie war erstaunt über de» Verstand des kleinen Geschöpfes, das sich rertraulich an ihr Knie schmiegte »nd um ein Märchen bat. Hermine nabm es auf den Schoß und erzählte vom Rotkäppchen; mit glänzenden Augen und halb geöffneten Lippen lauichte die Kleine und rief, sobald es aus war: „Noch eins, Tante, noch eins!" Tolly kam und meldete, daß das Essen aufgetragen sei; sie hatte es selbst zubereiten müssen; denn ihre Köchin war dumm und unwillig. Sie fand kaum die Zeit, eine reine weiße Kabaja anzuziehcn, und doch fuhr Ankeveen sie an: „Tas ewige Negligee, und das am ersten Abend, wo Hermine hier ist! Du hättest Dich auch ein wenig feiner machen können." „Und ich dann!" rief Hermine lachend, „ich bin ja selbst in der Morgentoilette." 239 „Ja, Du, das ist ein anderes Ding, Du bist hier Gast, und dazu warst Du in Gefahr zu ersticken und zu verbrennen. Aber eine Frau, die den ganzen Tag zu Hause ist." „Und die Hände voll bat, um für Kinder, Diener und Mann zu sorgen!" erwiderte Hermine. „O Hermine, sage lieber nichts!" ersuchte Dolly, „es nützt doch nichts! Eine Frau ist nur in der Welt, um sich von morgens bis abends abzuqnälen." „Ja, werde nur sentimental, das steht Dir gut. Was muß ich denn sagen, der ich dachte, eine reiche Frau zu be kommen und es letzt schlimmer habe mit dem ganzen Anhang, als vor meiner Ebe!" „Warum bast Du mich geheiratet?" „Warum? Nun, weil ich Dich haben konnte." „Wenn es so weiter gebt, finde ich es im Merawn noch amüsanter", sagte Hermelin. „Wir haben ja alle unser Kreuz zu tragen." , „Außer Kor, der alles nach Wunsch gebt!" Das Mahl war nicht sehr fröhlich, Ankeveen hatte das größte Wort; Dolly sagte nichts und liebkoste das Mädchen, das vom Vater fortwährend getadelt wurde. Bald hielt sie ihre Gabel nicht gut, bald trank sie zu hastig, bald hatte sie wieder etwas anderes verbrochen, bis Dolly schließlich die Geduld verlor und heftig erwiderter „Nonny kann Dir nie etwas recht machen", sagte sie, „was bat sie nun wieder getan?" „Du verdirbst das Kind ganz mit Deiner Zärtelei. Nou, geh vom Tisch fort!" DaS Kind sah ihn erstaunt an und schien nicht willen?, ihm zu gehorchen, aber mit lauter Stimme wiederholte er: „Aufstchcn. unartiges Ding! Hörst Du nicht?" Das Mädchen stieg von ihrem Stuhl herunter, kro h zu ihrer Mutter heran und barg das Köpfchen weinens in Dollys Schoß. „Siehst Tn, da bast Tn es wieder! Dn ninßt aufstchc-', wenn ich es sage, ich verlange blinden Gehorsam; das sch t mir noch, daß ich einein solchen Häuflein Rechenschaft gern., sollte. Muß ich Dich hinansbringen?" 240 „Wenn das Kind für nichts und wieder nichts vom Tisch fortgeschickt wird, dann gebe ick auch", sagte Dolly, erbos sich, nabm das weinende Kind auf den Arm und verließ die Galerie. „So geht es nun immer, innner tritt sie meinem Er- ziebungssystem in den Weg; eine dumme, unverständige Fra::, Du kannst Dir kein sch-immereS Kreuz denken. Weisst Tu, weshalb Kor uns besonders abgeneigt ist? Weil Tolly si.y hartnäckig weigert, das Kind ihr zu überlassen." „Da bat sie ganz reckt!" „So? Sie will uns 100 Gulden monatlich Ersatz geben, ist das nicht prächtig?" „Dann finde ich es noch schöner von Tolly, daß sie ihr Kind nicht verkaufen oder vermiete:^ will!" „So, Fräulein Naseweis, ick sehe schon, alle Frauen sir.ä mit einer Brühe begossen, selbst die verständigste:: erkennen nickt, was ihnen dienlich ist." „Es tut mir leid, daß ich Dich enttäuschen muß. Ankeveen. und auch Dir sagen muß. daß ich mich matt und müde fühle! Du wirst mir daher erlauben, mich zu Beste zn le» geben, wenn cS auch kaum acht Uhr ist." (Fortsetzung folgt.)
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