Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190606111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-11
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1906
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Beilage zum „Riesaer Tageblatt". »d *--- 8«ign t Uintertlch »» tlkrs«. — Kü': di, Neia' : n tv«i:w»rk<:4>' p, ««<-'- v> Montag, 11. Jnni 1906, adenÄ. ^Id8tr»88«. lioklvn «. »rtlLVl«. Alleinverkauf de» Brücher „Paul-Schachte»', Bruch t. B. Brücher Vraau- kohle ergiebt lt. Wissenschaft!. Nachweis allerhöchste Hetzkrast bei denkbar geringstem Ascherückstand; ist demnach die beste und billigste Kohle. i. HtMinHeistMtil i» Ml». )!!( In Töbeln hielt der Verband sächsischer Hausüc- sitzervereine gestern und vvrgestlern seinen 8. Verbandstag ab. Am Sonnabend fand im reichgeschlmückten Schützen yaussaale ein vom hiesigen Hausbesitzerverein mit Unter stützung der Stadtverwaltung zu Ehren dess Verbands veranstalteter Begrüßung» - Kvmmers stlatt, der sich im ersten Teile durch Konzert der Kapelle der 139 er und Gesänge des Frl. Cchiwender-Töbeln zu einem genußvollen Knnstabend gestaltete und im zweiten.' Teile zu humoristi schen Ansprachen und Vorträgen Gelegenheit gab. Ter für Sonntag früh vorgesehen gewesene gemeinsame Spa ziergang mußte wegen Regenwetters, das auch den Fest schmuck der Stadt beeinträchtigte, auSfallen. Um ^11 Uhr begann im geschmückten Saals des Hotels zur Sonne die Hauptversammlung. Derselben wohnten 106 Ab geordnete von 55 Vereinen und eine Anzahl Gäste bei. Als Ehrengäste waren Amtshanptmann Tr. Hartmann, stellvertr. Bürgermeister Stadtrat Müller und 7 weitere Vertreter der Stadtbehörde anwesend. Ter Verbandsvvr- sitzende Ksm. M atthe s-Chemnitz eröffnete nach Begrüß ung der Anwesenden, unter denen auch d'-er hiesige, Riesaer, Verein! vertreten war, mit einem Hoch auf den König, in welches die Versammlung kräftig einftimchte, die Verhand lungen. Darauf wurde beschlossen, an Se. Mas- den König eine Ergebenheits-Adresse abzusenden'. Auf diese tele graphische Huldigung ging noch« vor der Mittagspause ein danksagendes Antworttelegramm aus Schloß WackMtz ein. Herzliche WillSommengrüße entboten Buchdruckereibesitzer Emil Thallwitz namens^ des Döbelner Vereins und Stadtrat Müller namens der Stadt Töbeln. Stadtrat Baumeister Hartwig-Dresden überbrachte die Grüße des jetzt 130000 Mitglieder umfassenden ZentralverbandD der Haus- und Grundbesitzervereine Deutschlands und be sprach daraus einige der, Mißstände, die den Grundbesitz drücken. Bei den Regierungen herrsche nych die Vorstel lung, daß der Hausbesitzer! ein glücklicher Mann sei, aber die Zeit habe sich gewandelt, aus dem ruhigen festen Be sitz sei durch die Bauwut ein sckwankendes Schifslein ge worden, welches nur zu oft vom Sturm ergriffen wird und mitleidslos zerschellt. Auf dieses Leichssnfeld zu achten werde eine der Hauptaufgaben der Regierungen sein. — Hierauf wurde die Debatte über den vom Verbandsschrift führer Baumann- Chemnitz erstatteten Jahresbericht er öffnet, der ebenfalls den ungesunden Zustand des Mohn hausbesitzes betpnt. IN der Debatte kamen die verschie denen Gegensätze zwischen den Interessen der Großstädte und der Vororte zum Ausdruck. Ter Jahresbericht und ebenso auch der Kassenbericht des Kassierers Kräblin- Chemnitz wurden darauf genehmigt, nfm. Springer- Chemnitz berichtete des längeren über die vi-ljährmen Bemühungen, eine Herabminderung der Beiträge für die Brandvevsicherung in den Orten zu erreichen, die verbesserte Fcuerlöscheiurichstungen, Hochdruckwasser leitungen usw. haben, sowie über die wiederholten Petitio nen, die Explosionsgefahr in die Beiträge für die Brandversicherung einzuschsließeri. Ter Referent verlangte auf gründ des Mißverhältnisses in den Beiträgen und Entschädigungen für Stadt und Lands eine Reform des Ver sicherungswesens in seiner Gesamtheit, die dem Haus besitz in Stadt und Land zum Vorteil gereicht. Stadtrat Hartwig-Dresden führte Beispiele an, um zu bewei sen, daß das Grundgesetz der Landes-Brandversicherungs- anstalt in bester Absicht, aber ohne die nötige Fernsicht äbgefaßt ist und zur Plage wirft, wo esl eine Wohltat sein soll. Nach längerer Debatte wurde gegen 3 Stimmen der Vorstand beauftragt, eine Denkschrift auszuarbei ten, welche die Wünsche der Hausbesitzer unter ausführ licher Begründung bekannt gibt, Visse Denkschrift her Kgl. Staatsregierung und dem Landtag! zu übersenden und zur geneigten Kdnntnislnahme und Berücksichtigung zu em pfehlen. — Sodann wurde nach einem Bortrage des Herrn Ksm. Ryssel-Leipzig über die Nachteile, welchje die be absichtigte unbeschränkte Offenleguwg des Grund besitz es für die Hausbesitzer zur Folge haben würde, eine Denkschrift des Vcrbandsborstandes an das Ju stizministerium gutgehsißeu. In der Denkschrift wird br- tvut, daß die Erhaltung der Kreditfähigkeit ebenso wichtig ist wie die Beurteilung der Kreditfähigkeit. Bei völliger Oeffeytlichkeit des Grundbuchs würde die Grundstücksbe leihung sehr erschwert, denn die meisten Kapitalisten wün schen nicht, daß ihre Hypocheken-Ausleihungen bekannt werden. Eine sehr lebhafte, lange Debatte knüpfte sich au den Vortrag des Bückcrobermeisters Biener-Ch.mnitz über die Ziele und Zwecke der Mittelstand's'ver- cinigung im Königreich Sachsen. Wie der Referent, so verbreitete sich auch Stadtrat Hartwig- Dresden zu gun- sren des Anschlusses der Hausbcsitzervereine an diese Ver einigung. Gegen den Anschluß svrachs n. a- Schuldirektor a. T. S ch.in i L t-Dresden- Daun wurde gegen l5 Stimmen ein Beschlußantrag angenommen, wonach der Anschluß der Hausbesitzer an die Mittelstandsvereinigung für notwendig erachtet und den einzelnen Hausbesitzervcreinen der kor porative Beitritt auf das wärmste empfohlen wird. Tie Versammlung beschloß ferner, diast der Verband mit einem! Jahresbeitrag von 100 Mark der Vereinigung beitritt. Dadurch erledigte sich ein anderer Antrag, den Vereinen den Beitritt freizulässen. Für den Verband selbst von größter Wichtigkeit war die pvm Verbandsvorstand beantragte Anstellung eines Verbandssekretärs und dadürch nötig werdende Er höhung der Mitgliederbeiträge für das Einzelmitglied von 5 Pf. auf 15 Pf. Ter Antxag wurde von Ksm-fS pringer- Chemnitz ausführlich damit begründet, daß einesteils die Bureauarbeiten immer umfänglicher werden und ander seits auch eine regere planmäßige Agitation bei Gründung sowie Anwerbung von Ber-baNdsvereinen als auch bei Auf stellung und Durchdringung! eigener Landtagskandidaten' entfaltet werden möchte. Der Antrag fand wegen der da* mit verbundenen Verbändssteuer-Erhöhung scharfe Geg nerschaft, besonders vom Zwickauer Verein, und es wurde länge darüber debattiert. Schließlich! wurde der Antrag mit 61 gegen 42 Stimmen angensochmen. Nachträglich er- «iWser Ssoic. llsuMc. W tlll Rsrru r»driLdv8UL«r8 Leläler empfiehlt siel» rm ÜvvädriwK vor» Darlehen, LeautLnox ihrer kirma als Vvw!r1l8t»I1» uncl rur VlisKontjorANK von wechseln, lankenäer Rechnungen mit unä oftne (-Heell-Voriielir, USV. USV. rur von 8sck«-8«hrLnlcelien unter eigenem Verseftluss rftr Bieter, rur rur MN» uuä Verkruis von 8tLLt«pspieren, RksnäbrieLsn, Hüen unä son stigen Wertpapieren, vor LIvIülMUK von Zahlbaren (Coupons, Diviäen6ensoltsinsn u. gelosten Ktüolcen, «r VsWÄltllUK von Wertpapieren (Debsrvaohuog von Auslosungen, Be sorgung neuer 2ins- der. Diviäeoäsnbogen usv.), mr oüener unä geschlossener Depot«, -ur^LLaknw von ksMtzrn Lur VorLinsunK Hermelin. Roman von Melati von Java. Aus dem Holländischen übersetzt von Leo van Heemstede. Vis ' (Nachdruck verboten.) Thoren van Hagen und Konrad eilten herbei, und letzterer bohrte ihm den Dolch in den Nacken, aber wieder Nicht tief genug. Der Tiger ließ seine Beute los und wollte Thoren van Hagen angreifen. aber dieser legte mit grober Kaltblütigkeit und der Sicherheit eines guten Schützen an, der Schub der Pistole durchbohrte den weit geöffneten Rachen der Bestie, die ruckend rusammenbrach. «Ein Königsschutzl' rief der alte Herr de Geran, der in seinem Leben schon viele Tiger erlegt hatte und dies Göltervergnügen nun gerne den Jüngeren überlieb, »aber was mag Konrad heute nur fehlen, dab er zweimal das Ziel nicht traf?' <Hermeltn 91. Nr. 7.) »Ich bin keiner schönen Dame ein Tigerfell schuldig!' rief er zornig, und sich an Thoren wendend, der bei dem verwundete»! Javaner kuiere. flüsterte er ihm zn: »Wenn Sie «S wagen, ihr das Fell ru bringen, so können Sie ver sichert sein, dab ich nicht fehlen werde, wenn ich Sie beide zugleich zum Ziele nehme!' 271 »Aber bester Freund', rief Thoren lachend, »was fällt Ihnen ein? Worum darf ich mein Versprechen nicht halten? Wa» ist denn Schlimme» dabei?' .Sie sehen mich für einen dummen Jungen an. Md vielleicht habe ich Ihnen ein Recht dazu gegeben, aber nun wird e» anders. Ich laste mich nicht mehr beleidigen.' »Aber wer denkt daran. Sie zu beleidigen? Sie ahnen ia nicht einmal, welcher Dame zu Ehren ich den Tiger getötet habe.' »Nicht ahnen?' »Papa de Geran' rief Thoren mit feiner fröhlichen. Hellen Stimme, .Konrad möchte gar zu gerne wißen, wem ich das Tigerfell versprach. Er kann es nicht erraten!* .Ich sehe auch nicht ein. was es ihn angeht, was Sie seiner Schwester versprochen.' .Meiner Schwester Margo doch nicht?' Thoren mutzte laut auflachen, und selbst der alte Herr de Geran stimmte schmunzelnd mit ein. „Margo? welch ein Einfall! Haben Sie denn keine anderen Schwestern mehr, die noch frei sind?* 272 .Korona?' fragte er zögernd. Md es wurde ihm plötzlich klar. .Aber merken Sie sich es wohl. Konrad', sagte Thoren, .es ist noch ein Geheimnis. Vergessen Sie es aber nicht, den .Matjan* habe ich geschossen und kann mit seinem Fell machen. waS ich will. Die Hand Ihrer Schwester habe ich noch nicht gefragt, sparen Sie mir daher Ihre schwägerliche Liebe für später auf.' Konrad schwieg mit seinem gewohnten mürrischen Gesicht. .Ich mache mich immer lächerlicher; es wäre doch zu töricht, wenn ich eifersüchtig war ohne Grund', dachte er. Der Tiger, ein prächtiger Königstiger, wurde im Triumph »um Sampong getragen, wo ihm da» Fell ab gezogen wurde. Korona war während der ganzen Zeit unruhig im Hans« hin und her gelaufen. Dachte sie an ihren Vater? Wie ost batte er schon mit ihren Brüdern an einer solchen Jagd trilgenommen. ohne dab sie an die Gefahr, der fies sich dabei aussetzten, gedacht hätte. Aber jetzt? .Jtrkol' rief sie, war mag mir doch fehlen? Gib mir etwas, da» meine Nerven beruhigt.' Jteko ging, um da» verlangte zu holen; da stand Kitty, die gerade mit einem Inländer gesprochen batte. — »Denken Sie sich, Fräulein!' rief sie ihr entgegen, .Kromo er zählte mit gerade, dab der Tiger Herrn Thoren van Hagen zerrissen hat.' .Was sagst Du?' rief Korona, die plötzlich leichenblaß und mit starren Blicken vor ihr stand. .Thoren von einem Tiger zerrissen?' .Das erzählt Kromo! Glücklich, daß es der Pava oder Konrad nicht ist. Hermine wird es wohl bedauern und es tut mir auch leid, aber —* „Um Gottes willen, schweige', rief Korona, mit ge schlossenen Augen auf ein Sofa niedersmkend. .Aber warum greift es Dich fo an?' fragte Kitty. .Warum -' 273 .Bitte, geben Sie mir ein wenig Riechsalz oder Eeu de Cologne; eS sind nur die Nerven, Frau Portio»', sagt« Jteko. .Du lieber Himmel! Wenn es mein Mann wäre, könnte eS mich nicht mehr angreifen. Wie soll ich da» alles finden, Fräulein?* Aber Korona kam bald wieder zu sich und schämte sich ihrer Schwäche, al» sie «in Dutzend Bediente und Ver wandte um sich versammelt sah. Sie verweigerte Kitty» Arm und begab sich rasch auf ihr Zimmer, uoo sie erschöpft uiedersauk. .Wa» fehlt mir, Jteko?' fragte sie verzweiflung-voll. .Man kann nicht alles sagen, ohne zu reden, Fräulein! Aber e» kann sehr gut ein falsche» Gerücht sein.* .Glaubst Du? Wa» geht e» mich im Grund« an? Und doch, er ist so jung, so —' .So schön, ja gewiß, das ist er.' Korona barg schaudernd da» Angesicht ia die Kisten. .Ich kann eS nicht glauben!* stöhnte sie. „Beruhigen Sie sich doch» Fräulein! Ich glaube, daß der Mandar mit näheren Berichten gekommen ist. Wa» sollen die Menlchen sagen?' „Sie mögen sagen, wa» sie wollen. Geb rasch, Jteko. höre, was es gibt, und sage mir alle» — mein Urteil!' lLonjrtzung folgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder