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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190606153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-15
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1906
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1. Beilage zum „Riesaer Tageblatt Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Freitag IS. Juni 1W6, «denn« IS« SV Jahrs kus, Variete, Tanzb.luMgungeu, Wettrennen, Paworam-N ner Diener des 60 jährigen Barons Kampenhausen er ¬ ring . <. .. . .. .. . . ... V . ' Preises Otto. ApZrte Neuheiten cker tsiro» ZMVkS-Ltz-kMLÜgv Modernste Stoffe und Fa§ons. Größte Leistungsfähigkeit. Unerreichte Auswahl. i /,. ^.! KLZErk- ksßH^ssvk» RSBLÜgS KNLÜgG o vornehmste und gediegenste Ausstattung. Neueste Schnitte. Mängel rreicht. i 1906. mtlie ik. l8 letzte jmückten,! >n Dank, »fen wir Wieder lein nach, gel. herzlicher unseres S -Mj Slumen- e Geleit >ir allen, ein zu r Dank. miStage. iedonen. ereii o«". tlhr na Itzchea". st Sonn- v. v. Tagesgeschichte. Lextsche» «eich. Staatsministier v. Pvdbiclski empfing gestern vormit tag einen Mitarbeiters dess Bert. L-Anz- und gab ihn inte ressante Aufschlüsse über die Bedeutung der landwirtschaft lichen Ausstellung. Er sagte unter anderem: Ich halte für meine hervorragendste Aufgabe, in möglichst vollkomme ner Weise für die Alimentation unserer Bevölkerung zu sorgen und ich weise die Landwirte iwmer wieder darauf hin, daß sie mit dem Schuhe, der ihnen seitcns^des Staa tes! durch Schutzzölle, durch Sicherung der Grenzen gegenj Seucheneinschleppung und anderweit gewährt wird, auch größere Pflichten bekommen haben. Gerade die Ausstellung gibt ein interessantes Bild davon, wie unsere Rinder ganz anders geworden sind, als" sie früher waren. Sie haben ein ganz anderes^ Gewicht, einen ganz anderen Wert bekommen, als sie vor etwa 20 bis 25 Jahren hatten. Tie kleinen Dauern hatten damals Rinder in ihrem Stalle im Werte von 200 Mark, heute heben sie solche von 400 Mark. Taß die Einfuhr vom Auslände her wesentlich zur Befriedigung der Ernährungsansprüche der Bevölkerung beitragen soll, will der Minister nicht gelten lassen. Tie vorjährige Erregung 'über die Fleisch n o t sei wesentlich politisch gewesen. Herr v. PodbieWi be merkt hierzu: Tie Vorkommnisse in Chicago waren uns sehr Wohl bekannt. Wir konnten uns dazu nicht öffentlich äußern, sondern mußten unsere Bevölke rung zu schützen suchen. Täglich werden dort etwa 25 000 Stück Vieh verarbeitet. Zahlreiche Tiere komwen bereits verendet zur Schlachtbank. Zur Untersuchung von täglich 25000 Schweinen sind nur 3 Tierärzte eingestellt. Bei uns darf ein Tierarzt oder Flcischbeschauer täglich nie mehr als 20 Stück untersuchen. Bei dem gestern in Bremen vollzogenen Stapellauf des! großen Kreuzers ^Gneisenau" führte General obersts von Schliessen in der Taufrede folgendes aus: „Ter Mann, dessen Namen dieses Schiff tragen soll, hat vor hundert Jahren in der schwersten Zeit, die unser Vater land durchzumachen gehabt hat, als alles verzagt und verzweifelt war, den Mut nicht finken lassen und das Haupt aufrecht gehalten. Seinem Rat, seiner Tatkraft, seinem unaufhörlichen Drängen ist eH später zu danken gewesen, daß zweimal der Riese niedergeworfen, der Koloß gefällt worden ist. Er war es endlich, der die Besiegten bis zur äußersten Grenze der Kräfte verfolgt hat. Jetzt leben wir im tiefen Frieden. Ein goldenes Zeitalter nur friedlichen Wettkämpfer scheint uns bevvrzustehen. Aber, wenn doch nun einmal das Morgenrot blutig aubrechen, wenn doch einwäl der Tag des Zornes erscheinen sollte, so wünsche ich dir, edles Schiff/ daß du, würdig deines Nawens, das erste bist heim Angriff/ und daß du erst, nachdem die Nacht sich herabgesenkt hat auf die schwarze Flut, wenn auch zerschossen und aus vielen Wunden blu tend, das letzte bist, welches von der Verfolgung absteht. Damit taufe ich dich auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers „Gneisenau"." M. Tie ,Martburg" bringt aus Breslau folgende schöne Nachricht: In Breshru starben in letzter Zeit zwei pro testantische Lotterieeinnehmer. Ihre Stellen wurden hal biert, sodaß vier angcstsellt wurden. Ein protestantischer Bewerber erhielt den Bescheid, daß man Katholiken be rücksichtigen müsse. Tie vier Ernannten sind nun sämtlich streng katholisch. Tas Blatt fügt bitter hinzu: „Ob iu Trier auch nur evangelische Lotterieeinnehmer ernannt werden, um die Parität zu wahren? Tie paritätische Lot terie ist fraglos eine in diesem Sinne ebenso neue, wie schöne religiöse Einrichtung." Tie paritätische Lotterie ent spricht genau dem Sieg der Konfessionsschule; beides zeigt, daß Zentrum Trumpf ist. Eine Bill ett - un d Lu stb a r ke i t ssteu er hat der Berliner Magistrat beschlossen. Er hofft durch sie die Sun/me von 1099169 Mark öinzubringen. Tie Steuer soll progressiv erhoben werden, je nach dem Preis der Billette. Bon der Steuer werden Theater, Konzerte, Zir- f--' - - und Ausstellungen jeder Art b.'to'fm, eußer wlch u. di' ausschließlich wissenschaftliche und belehrende Zwecke ver folgen, ferner Kinder- und Schülervorstellungen und Wohl- tätigkeitsveranstsaltungen. Tie Erhöhung des Portos im Orts- und Nahverkehr rollt für Württemberg eine interessante stäatsrecht- licye Frage auf. Eine Beseitigung des Zweipfcnnigpvrtos in Württemberg ist nur durch eine entsprechende Abände rung des mit der Reichspost abgeschlossenen Markenver- trages möglich. Eine etwaige Weigerung Württembergs, die neue Taxe einzuführcn, würde die Reichspost sicher lich mit der Kündigung des für Württemberg sehr vorteil haften Markenvertrages beantworten. Mau zweifelt da her in Württemberg keineswegs, daß die dortige Postper waltun g der Reichspvsttz gegenüber klein beigeben und der Zweipfennigpostkarte ebenfalls den Abschied geben wird. In der württembergischen Bevölkerung hat der unter der Acgide des größten deutschen Bundesstaates verübte neueste Akt des Fiskalismus selbstverständlich nichts weni ger als freundschaftliche Gefühle ausgelöst. Da in Süd deutschland vielfach in der Reichspost schlechthin eine preu ßische Einrichtung gesehen wird, da ferner der Gedanke, die verhaßte Fahrkartensteuer und die Pvrtoerhöhung cin- zuführcn, ureigenes Produkt der Deutschen jenseit des Mains ist, so ist/ wie der Neckarzeitung aus Postkreisen geschrieben wird, nichts natürlicher^ als daß dem Parti- kulariswus Tür und Dor geöffnet wird. Mehrfach ist darauf hingewiesen worden, daß cs mög- lich sein müsse, ruthenischc Bauern für die deutsche Feld arbeit zu gewinnen. Dieser Gedanke hat in Ostgalizien eine gute Aufnahme gefunden, wie sich aus dem folgenden Aufruf des ruthenaschen Auswanderungskiomitee ergibt: „Statt bei den polnischen Gutsherren für einen elenden Lohn zu fronden, wöge jeder Ruthene/ der Arbeit sucht, nach Deutschland gehen, wo er gut bezahlt und alsFreier Mensch behandelt wird. Tas Komitee kann 100000 Ru- thenen Arbeit in Deutschland verschaffen, und wer kein Reisegeld hat, wird auf Kosten des Komitees bis zum Arbeitsort befördert. Wer nur über den Comkiker in Deutschland arbeitet, bringt sicherlich einige hundert Kro nen als Ersparnis nach Hause." — Bewähren sich die Ruthenen als gute Arbeiter, so ist/ wie die Bossische Ztg, richtig sagt, ihnen und uns geholfen. Tew polnischen Saisonarbeiter wird kein Landwirt eine Träne nachweinen. Frankreich. In der gestrigen Kammersitzung, in welcher die TIA- kussiou über die Interpellation betreffend die allgemeine Politik festgesetzt wird, verlangte Jaurös/daß man den Sozialisten genügend Zeit lasse, uw den gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft zu bessern, und schlug vor, schon jetzt auf gesetzlichem Wege den Kapitalisten ohne Gewalt tätigkeit im Enteignungsverfahren die Fabrikanlagen usw. zu nehmen. Anhaltendes Murren auf verschiedenen Bänken bekundete zwar, daß Wan dem nicht' freudig 'zustimmt, aber der Vorschlag zeigt schon, wie man künftig auf gesetz lichem Wege rauben wird. «xkflau». Eine furchtbare Bluttat ist in den baltischen Provinzen im Kreise Wolmar verübt worden. Ein entlasse- n e rdete seinen Herrn, iuoem er einen mit L.einen ge füllten Strumpf an einen Stock band und damit den Baron erschlug. Dessen hinzueilende Gattin wurde schwer ver wundet. Ter Tiener wurde festgenvmmen und vergiftete sich auf dem Transport zum Gefängnisse. — In Odessa wurde der Direktor Kirchner von der großen Typograph e der südrussischen Gesellschaft von streikenden Setzern er schossen. Der Gouverneur von Simferopol benachrichtigte das Ministerium des Innern, daß die Unruhen in Eupa- toria einen imwer bedrohlicheren Umfang annehm: n. Unter den Soldaten der örtlichen Garnison herrscht leb hafte Erregung. Ter Vizegouverneur hat sich an der Spitze der Kosaken und berittenen Polizei nach Eupatoria be geben. Tie Arbeiterstreiks in den Häfen des Schwarzen Meeres teilen sich auch anderen Hafenstädten mit. Im Han delshafen von Kronstadt sind unter den Arbeitern Wirren ausgebrvchen, welche in einen Generalausstand überzu gehen beginnen. Balkanstaatcn. Tie diplomatischen 'Beziehungen zwischen Griechen land und Rumänien sind offiziell abgebrochen worden. Rußland überniwwt den Schutz der griechischen Unter tanen iu Rumänien, mit Ausnahme von B-raila, wo dies der französische Konsul tut. Alle griechischen Konsuln in Rumänien sind abberufen worden. Ob die beiden kleinen Gernegroße nun die Kanonen sprechen lassen werden, stehl nych dahin. Wie aus Monastsir telegraphisch gemeldet wird, fand am 11. Juni in Käza Florina ein heftiger Kampf zwischen einer 150 Köpfe zählenden griechischen Bande und türki schen Truppen statt. Tie griechische Bande verlor 20 Mann und 18 wurden gefangen genvmfmen. Nach einer and ren Meldung belaufen sich die Verluste der Bande aus 25 Dole, 20 Verwundete und 5 Gefangene, die dsep Türken auf drei Tote und 5 Verwundete. England. Während des Marsches einer englischen Truppeuab- tcilung von Kairo nach Alexandria betraten 5 Offiziere i, abends Umrg im »scheinen rurat. ersamw- rinSlokal Ich führe fertige Konfektion in prima Ausführung, für jede Figur, für die fchlaukste, wie auck für die korpulenteste, unbedingt der beste« Matzarbeit in jeder Beziehung gleichkommend Ein Versuch, und das Vorurteil gegen fertige Konfektion schwindet. krüIissiirz-psIMz u. kellMiM Erstklassige Fabrikate. Neueste Schnitte. Tadelloser Sitz. serschikd !t meine itter, strr. a lindern. Sonntag Trauer- H statt. Setten >ler an
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