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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190606199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-19
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1906
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mann am Sonnabend früh an da« Amtsgericht Pirna ab» geliefert werden sollte, fand man die Arrestzelle leer, da der Häftling in der Nacht zum Sonnabend entsprungen war. vab Elster, 17. Juni Am Freitag mit dem Schnell zug 3,42 nachmittag» trafen die Kinder de« König«, die Prinzessinnen Margarethe und Allie« mit der Frau Ober- hofmeisterin von der Babelentz-Linsingen, der Erzieherin Fräulein Dallery und Bedienungen in unserm Badeort «in. Limbach, 17. Juni. Ein bedauerlicher Unglücks- fall trug sich im nahen Hartmannsdorf zu. Der Blaser gehilfe Oelschlägel geriet während der Arbeit in die Kreis- säge, wodurch dem Bedauernswerten vier Finger der linken Hand vollständig abgeschnttten wurden, während der fünfte Finger wird amputiert werden müssen. Lug au, 17. Juni. Einen auf zirka 80000 Mark veranschlagten Kirchenumbau und Vergrößerung beschloß der hiesige Kirchenvorstand, und zwar soll die Kirche unter Leitung des im Erzgebirge durch mehrfache Kirchenneubauten rühmlichst bekannten Herrn Architekt Lange Leipzig einen im romanischen Stil gehaltenen Vorbau erhalten, der gleich zeitig als Raum für eine neue Orgel mit 33 klingenden Stimmen dienen soll. Ebenso soll der Altarplatz um ein beträchtliches Stück erweitert, die Emporen tiefer gelegt und die Innenwände mit wirkungsvollen Malereien künst- lerisch auSgeschmückt werden. Gleichzeitig wird die Kirche mit Niederdruckdampfheizung und elektrischer Lichtanlage versehen. Endlich muß neues Gestühl aufgestellt werden. Da zugleich das Pfarrhaus einen bedeutenden Anbau er halten wird, soll der Gottesdienst während des Ktrchen- umbaueS im DiakonatSsaale abgehalten werden. Annaberg. Ein Unglücksfall, wie er wohl zu den seltenen gehört, ereignete sich am Freitag in Grumbach bei Annaberg Der 23 Jahre alte Schieferdecker Otto Siegel aus Reugrumbach hatte die Kirchturmspitze vorzurichten. Beim Ausüben seiner Arbeit brach die Turmspitze an der Stelle, wo er sich festhielt, ab und S stürzte von dem zirka 30 m hohen Turm herab, fiel zunächst auf das Dach der Kirche, von dir auf das Dach der Sakristei und von hier auS auf ein Bäumchen, welches zur Zierde auf einem Grabe stand. Der Abgestürzte wurde sofort non einigen Leuten, welche den gefährlichen Sturz mit angesehen hatten, aufge hoben und untergebracht. Wie sich herausstellte, hat Siegel wunderbarerweise keine erheblichen Verletzungen erlitten. — Die nicht auSzurottende Unsitte vieler weiblicher Personen, mittels Petroleum Feuer im Ofen anzuzünden oder aufzu frischen, hat in Mildenau wieder ein Opfer gefordert. Am Donnerstag mittag goß die 16 jährige Wirtschaftsgehilfin E. M., um das verlöschende Feuer rasch wieder in Glut zu bringen, mit einem Kohlenlöffel Petroleum in die glimmende Asche. Die hoch aufschlagende Flamme traf den in der Nähe befindlichen Petroleumbehälter, dessen Inhalt explodierte, wobei daS bedauernswerte junge Mädchen am Körper sehr schwer verbrannt wunde. Aerztliche Kunst konnte die Unglückliche nicht mehr retten; sie erlag am Frei tag unter großen Schmerzen ihren schweren Brandwunden. Falkenstein, 18. Juni. Am Sonntag nclchtnittag rraf wiederum ein schweres' Gewitter die hiesige Gegend. Bei wvlkenbruchjartigem Regen erfolgten heftige elek trisch^ Entladungen. Im nahen Gründach schlug der Blitz in das! Wohnhaus des" Stickmäfchinenbesitzcrs Blech- sch-midt, ohne weiteren Schaden anzurichten. Einige Tele phonleitungen wurden zerstört. Hvhenstein-E., 18. Juni- Tie hiesigen Arbeit geber haben einen Arbeitgeberverband für hier und die Umgebung gegründet. Anlaß hierzu gab die gegenwärtige Lohnbewegung der Maurer. Ta hinsichtlich der zehn stündigen Arbeitszeit keine Einigung! Sonnte erzielt wer den, auf mehreren Bauten aber die Arbeiter ohne Ein willigung der Meistser bloß 10 Stunden arbeiteten, will man Stellung gegen diese nehmen. Alle Maurer, welche bloß 10 Stunden arbeiten, sollen nun ausgesperrt wer den. Ter geforderte Stundenlohn von 38 Pfg. wurde be reitwilligst sofort gezahlt. Ta hier die Bautätigkeit eine rege ist, werden sogar noch mitunter höhere Stun- denlöhne gezahlt. Leipzig, 17. Juni. Gestern abend hat der in der GutSmutsstratze zu Leipzig - Lindenau wohnhafte Restau rateur Br. Windisch den 12 Jahre alten Knaben Max Egly, der zu einem Fenster des SchanklokaleS herein sah, auf die Straße herabgestoßen. Der bedauernswerte Knabe erlitt dabei einen so schweren Schädelbruch, daß er bald darauf verstarb. Der Täter, der von dem Publikum bei nahe gelyncht worden wäre, wurde festgenommen und an die Kgl. Staatsanwaltschaft abgeliesert. Leipzig. Ter Verband deutscher Handküngsgch l- fen beging am Sonntag in Verbindung mit seiner 24- ordentlichen Generalversammlung die Feier seines 23 jäh rigen Bestehens!. Tas Fest fand in der sinnvoll ge schmückten großen Alberthalle des'Ärystallpalastes statt. Anwesend waren gegen 2000 Personen, darunter vüle Tamen. Für den Reichssgerichtspräsidenten war Sera's- präsident TP, Bolze alssPräsident desjenigen Senats des höchsten deutschen Gerichtshofs erschienen, der sich vor zugsweise mit Handelssachen befaßt. Tas preußische Han delsministerium war durchs Geh. Ober-Reg.-Rat Neu mann, das sächsische Ministerium des Innern und die Kreishauptmannschjaft Leipzig durch Reg.-Rat Tr. Cinert vertreten. Ten deutschen Haiidelstag und die Leipziger Handelskammer vertrat deren Vorsitzender Geh. Kom - Rat Zweinüger, die Stadt Leipzig der! Vorsteher des! Ee- werbeamts Stadtvat Tr. Ackernstmsn, den Zentralhorstsand deutscher Industrieller Reg.-Rat Leidig, die Handelshoch schule und die öffentliche Handelslehranstalt Studien direktor Prof. Tr, Raydt, die Gewervekamm'er Leipzig das Borshandsmitglied Wolf, die deutschen Bodenreformer Kaufmann Pvylmann-Berlin. » s - , Aus aller Welt. Wertheim a. M.: Bei Hardheim Meß das Auto mobil der an der Herkomerfahrt beteiligt gewesenen Amerikaner Pierce und Custjary auf ein entgegenkommen des Fuhrwerk. Ter Sattler Walter aus Hardheim erlitt bei dem ZusaMmenslsoß tödlichje Verletzungen, ein Gast wirt wurde verwundet. Tie Amerikaner verweilen im hiesigen Badischjeu Hof, biss das Gericht über die Höhe der von ihnen zu leistenden Kaution entschieden hat. Tas Automobil 'liegt stsark beschädigt ag der Unfallstelle. — Prag: Im Sazawa-Äebiete ging über Mehrere Ge meinden, darunter Selcan und Kvnopischst^ ein Wolken bruch nieder. Ungeheure Wassermengcn überschwemmten ganze Gemeinden, rissen mehrere Brücken fort, verursach» ten bei mehreren Teichen Tammbrüchr und machten ganze Straßen und Bahnstrecken unpassierbar. Sieben Perso nen werden vermißt. L0 Häuser sind vollständig demo liert. Tie Felder und Baumanlagen sind verwüstet. Eine Menge von Kleinvieh und Geflügel ist zugrunde gegangen. Zur Hilfeleistung ist Militär abgegangen. — In Gosda bei Spremberg erniiordeten, zwei Knechte eine Frau und schändeten die Leiche. Tie gerichtliche Obduktion hat am Sonntag stsattgefunden. Tie Täter sind geständig und wur den verhaftet. Aus der Welt der Technik. Znm 5V jährigen Jubiläum des Vereins Deutscher Ingenieure. In dieser« Tagen beging ein ängesehmer deutscher Verein, der Verein Deutscher Ingenieure, das 50 jährige Stiftungsfest. In diesem Sinne dürfen wir das Iahe 1856 recht eigentlich als das Geburtsjahr deutscher Tech nik und Jngenieyrkunst betrachten. Während der voran gegangenen Jahrzehnte hatte die deutsche Ingenieur wissenschaft unter dem übermächtigen Einfluß der eng lischen Technik gestunden. Erst die fünfziger Jahre d.s vorige«« Jahrhunderts brachten die erste«« selbständig ar beitenden deutschen Maschinenbauer und Maschinenbau lehrer, brachte«« die praktischen Erfolge eines Borsig, brachte«« Maschinenbaulehrec wie Redtenbacher und Reu- leaux. In jenen Zeiten befreite man sich in Teuischland gründlich und gewaltsam von den alten englischen Faust regeln. Es begann die Zeit der Redtenbacher.schei« und Reuleaux'schen Proportionalformeln, die zwar heut durch die Ergebnisse einer exakter« Laboratoriumsforschung überholt sind, die aber immerhin als'die erste Periode selbständiger deutscher' Jngenieurarbeit der Erinnerung wert ist Inj diese Zeit fällt die Gründung des Vereins Deut scher Ingenieure. Tie deutschen Techniker wurde«« sich der Wichtigkeit ihres'Stan.des in einem industriellen Staats weser« bewußt. Sie erkannten ferner die Wichtigkeit einer kollegialen Zusammenarbeit, und sie schlossen sich dem entsprechend zusamjmen mit dep Absicht, mit vereinte«« Kräften in gleicher Weise die deutsche Jngenieurkunst! wie das Ansehen des deutschen Ingenieurs zu fördern. Aus kleinen Anfängen hat sich der Verein in fünfzig Jahren gewaltsam entwickelt. .Heute umfaßt er einige 40000 Mitglieder, die in! einzelne Bezirksoereine ver einigt, über ganz Deutschland zerstjreut sind. Tie Ver einsschrift, die „Zeitschrift des Vereins Teutschcr In genieure", ist nach Inhalt und Ausstattung mustergültig und den führenden englischen Blättern, dem Engineer und! dem Engineering, zuml mindesten ebenbürtig". Sämt liche technische Hochschulen und fast alle Hochschuldozen ten gehören dem Verein ebenso an wie hervorragende JndUMiewerke und deren Leiter und? Besitzer. Tem Vereinsdirektor, dem' Ingenieur Peters, wurde schon seit langem von der Regierung in Anerkennung seiner ver dienstvollen Tätigkeit der Titel eines "Geheimen Baurates verliehen. Als die Charlottenburger Hochschule vor sechs Jahren ihr 100 jährigess'Jubiläum feierte, konnte der Verein ihr aus eigenen Mitteln ein besonders wert volles Geschenk Machen. Er konnte die Brpnzestjatue seiner beiden verdienstvollen Mitglieder, Alfred Krupp und Werner von Siemens!, schenken, welche heute bei« Garten der Hochschule zieren. Besonders erwähnenswert sind wei ter die Bestrebungen des, Vereins, eine Proletarisierung des deutsche«« Jngenieurstandes nach Möglichkeit hintan zu halten. Während sich namentlich in der Elektrotechf- nik durch die leidige Gepflogenheit ddr konkurrierenden Firmen, Projekte gratis abzugeben,» ei«« Stamm von pro jektierenden Elektroingenieuren bildete, die Irotz ihrer akademische«« Bildung schlechter bezahlt werden, wie die Maurer und Schlosser, ist das' im allgemeinen Ma schinenbau dank der Bestrebungen des Vereins nicht in demselben Maße der Fall ' gewesen. Insbesondere für den selbständigen Zivilingenieur hat der Verein eine LiguldcMon's'taxe austzearbeitct, welche von jedem deut schen Gerichte als bindend anerkannt wird und dem In genieur eine standesgemäße Bezahlung seiner? Mühewal tung sichert. Bei seinem jetzigen Jubiläum darf der Verein daher mit Stolz und Frend'e asts die Arbeiten und Erfolge des verflossenen halben Jahrhunderts zurückblicken. Alle deutsche«« Jngenleure wünschen ihm ein fröhliches Wach se«« uitd Gedeihen sür die nächste«« 50 Jahre. vermischte». Ein sonderbarer Unfall passierte einem Mo torwagen auf dem Wege zu der in Glasgow stkttfinden- den> Auwmobilwettfahrt. Ter Wagen war am Dienstag morgen glücklich nach Pcnrith gekommen. Hinter der Stadt zweigt sich-der Weg njach Glasgow ab, und dort steht eine Hütte, die früher als Zollhaus diente. Ter eueste 2 und Zub -in oermi Junges 1. Oktobei 160—180 z L 21 i dr. Hand-» „Kennt l pschen Eckerr Ischier Wohld i», beim Past sgte sich der Ebenen. Ta lrr Pafwr, ä he Stä (Stel dH mal : „Mc s fick um un l«h weg, vle p toletzt noch» Etuj.- möb und Nähe Ka erbeten u Nn Brust uni auf den vnKIaul abzugeben IM' sucht al in der R Preis bis unter 0 I )( Berli er Freienohl Kümmert wui jnd ein and, )( Stell imisumvereil« leutsche« Kon lind, Hvllanl ^ie Verhandl rr H amb Inecht spalte: »eil den Sck leiner von i' u Ham »ifchen Kolon »cstehende S Dampfer ,,'K «ach» Deutsch »ich ii« HaMb »inschiffen. Werre«« vera I )( Ham Mochlschulen Mvchschulen »ahm als e' X Bre Ringen, die gestern im Rmd folgten Rind Schrillst Meute früh < Chauffeur schjlug den Unrichtigen Weg ein, bemerkte es M aber gleich und wandte den Wagen um. Es wurde scharf U gefahren. Tas Automobil? kam dabei ins Rutschen uni» M fuhr mit voller Gewalt an!'die Hütte an. 'Die Folge war, I daß die ganze Stirnwand des Hauses einstürzte, der I Wagen kusammenbrachs und der Chauffeur und die bei-1 den Passagiere, die mitfuhren, Beamte der genannten I Gesellschaft, vvn dem nicderstürzeuden Mauerwerk schwrr I verletzt wurden. Tie Bewohner der Hütte Miefen noch, I da es noch zeitig am Morgen war, und wurden so in sehr I unangenehmer Weise in ihrer Ruhe gestört. Erschreckt I sprangen sie aus den Betten, fanden abwbcn Ausgang I durch die Mauertrümmjer und einen Teil dies Gebälks des I Daches verlegt. Ta das ganze Haus eiuzustürzcn drohte, I war ihre Lage sehr bedenklich Zum Glück kamen einige I andere Mvwrfahrer nach und halfen den vier Personen, I die in der Hütte Wohnten, ins Freie. Sie brachten auch I den lebensgefährlich verletzten Chauffeur zurück nach I Penrith ins Hospital. ''Tie beiden anderen Herren ver- I mochten, da sie nur geringe Verletzungen dävvngetrageu I hatten, mit der Eisenbahn nach Birmingham zurückzu- I kehren. Verfolgung von LuftballonsdurchAuto- I mobile. Wie man dem'st.L.-A." aus'Zürich telegraphiert, I veranstalteten der schweizerische Aeroklub und der Auw- I mobilklub Zürich unter Mithilfe der schweizerischen Mil'.- I tärbal.on-Abteilung den ersten großen Versuch Ballons I durch Automobile zu Verfolgei« und abzufangen. Tie I Aufgabe des Ballonführers, Oberst Schlleck, war: Inner- I halb einer fünMndigen beliebigen Fahrt so zu ent- I rinnen, daß er von keinem verfolgenden Automobil, ! während 15 Minute«« vom Moment des frcizuwählenden I Abstieges an, am Boden erreicht und gefangen werden konnte. Vormittags? 10 Uhr erhob sich bei prächtiger Witterung der Ballon. 15 Automobile von je 6 bis 40 Pferdekräften, mit Offizieren besetzt, b gannen 15 Minu te«« später die Verfolgung. Unter den Startenden erschien auch Artillerieleutnant von Wiser von« 4. Tivisions Re giment «'n Wien, der österreichische Generalkonsul in Zürich mit einem sechisipscrbigen G. KUap-Wagcn, den er als einziger Insasse selbst lenkte. Bis nachjmittags halb drei dauerte die wilde Hetzjagd, erst ostwärts, daun plötzlich! westwärts und schließlich flog der Ballon über den Jura und landete im Kandorr Baselland. Vergeblich hatte er seine Verfolger abzusclMteln versucht. Inner halb der festgesetzten'Frist erreichten ihn zwei Wagen, und damit fies der gestiftete große Wanderpeis des Schweizer Automobilklubs der Autosektion Zürich zu. Die eigenartige Veranstaltung^ soll jedes' Jahr wiederholt werden. Ein schwerer Schiffsunfall, bei dem ein großer Elbkahn mit 5000 Zentner wertvoller Ladung un- tergegaugen ist, hat sich auf der unteren Spree unweit ihrer Mündung in die Harel ereignet. Ein Schleppzug , zug der Berliner Reedereifirma Rothenbücher u. Cv. hatte auf der Fahrt von Hamburg ««ach Berlin das Spandauer Flußgebiet verlasse«« und war in die Spree gelangt, als ein Fahrzeug des Zuges einen heftigen Stoß erhielt; in demsclbei« Augenblick drang mit großer Schnelligkeit Wasser in den Schiffskörper ein. Tie Bemannung mußte j den sinkenden LaDahn schleunigst verlassen. 35000 Rubel unterschlagen. Als" Vertret r einer russischen Tampffchiffahrtsgescllschaft hat der 37 Jahre alte russische Kaufmann Josef Evrdvwetzky 35000 Rubel' untersMagen und war damit in Begleitung eines Mädchens' verschwunden. Nachforschungei« ergaben, daß der Ungetreue im April ds. Js. in der Ziegclshraße in Berlin gewohnt und seine Begleiterin Lucie Zuckcrmann geheiratet hat. Von Berlin reiste Gordowetzky «nit dem Bemerken ab, daß er nach Odessa zurückfahren wollte. Wahrscheinlich hält er 'sich aber auch jetzt noch irgendwo in Teutschlland auf. Er soll in Rußland schon eine Ehe frau besitzen. Unangenehme Nachbarschaft. Mattes Jece- lin0, seines Zeichens ein Floh-Tresseur, bewohnte in der Rue St. Charles in'Paris — wie man den „Stell? Reuest- Nächst.-." schreibt — eine Wohnung, in der er seine „Schü ler" für ihre Kunststücke abrichjtete. Unglücklicherweise vermehrten sich» die „Schüler" schneller, als e» ihrem Herr«« und Meister möglich war, sie zu gesittete«« Flöhen zu erziehen. Sie statteten deshalb den anderen Räumen des Hauses ihren Besuchs ab und gaben bei den übrigen Bewohnern „BorMlungcn" aüf eigene Rechnung. Tic Nachbarn waren natürlich vvn dem Besuch nicht sonder lich» erbaut und gaben Jvcolino dies auch» in unzwei deutiger Weise zu verstehen. Tie Plage wurde jedoch so groß, daß einer der Mieter,, ein Bleiarbeiter Namens Sauvin, beschloß, die unangenehmen Nachbarn zu ver treiben. Mit einer großen Biichsse Insektenpulver bewaff net, drang er <nn TonneMag während der Abwesenheit Jocolinos in dessen Wohnung und blies das Pulver ii« die Luft. In diesem Augenblick kam Jocolino nach Haus, er glaubte einen Einbrecher vor sich zu haben und schoß s Sauvin eine Revolverkugel in den Kopf. Ter Zustand des Verletzten ist hoffnungslos. Jocolino stellte sich der Polizei, wurde «ach Ausnahme des Tatbestsandes aber vor läufig entlassen. Ein heiterer Vorfall spielte sich in einem Abteil des Zuges Hagen—Köln ab. Zwei Herren waren in animierter Stimwüng, als der eine dem andern den Hut wegnahm, hinter dem Rücken verbarg und sagte: Jetzt habe ichs Deinen Hut zum Fenstjer hinausgeworfen. Ter andere, der das glaubte^ riß seinem Freunde Eben falls den Hut vom Kopfe und warf ihn wirklich zum Fenster hinaus. Man kann sich des ersten verdutzte» Gesichjk vvrstjellen. Außer! dem Schaden erntete er auch noch den Spott der Mitreisenden. »inljch« 8 iikchdanINH« do. do. «r>k. »rmtz. «onjo do. dv. lMt. Süchl- «rltch» dv. SL/S8 HIHf. Sdulr k>, 3, ISO ' do. 3M, 2< s ds. do. do. ichq.»Drriid.> U M.'M. Pj-nd. Ktzpothrkri »Md«.- n. 4 Rrifi. d. T '«Ws« Hd «>7.
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