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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190606284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-28
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1906
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inS die bis Cr a Königsbc Lahn Kö aus eine Wagen t 5 Person ten stam Weima abermals von Mar Mädchen Bleistift reist ist, verhaftet 13 jährig tvvrden. verdächti den. — I denberg Fuhrmai Heizer v gleist. - Jäger ar schfinmde aufgefun halb eir tzallturn runter l gesunder im Vvrj hauS ve neuten < verfahre heim Wohnha barem ! wvlke P die meis entginge Bon nur öin i dast eS' wird. Ai Zweifel,' ! erster Lir dokdurch Grundlag tivnellen Haut mit den, dal ungen sie nun wvh auchf nur scr vomn zu, welch sich abich dieses! Sä ist also ' fvrtwährt ansammli Bade de »vass auf lagert if also das! Fett eine der Körp werden, nur Höch tener vv: natürlich mindern. Tie einigen 3 Wärme 1 tendem ; die Haut, und die Tag in ein Beisp zuheben, fchlensw' wenn mi tungslvas wenige L steigen d gießung Wasserte: der sie l Solche w sollen tä nvmmen der Ram Grad Ce! heitlichen der mög Bade mii führen, 1 und bei Unterkör! Mühe wi tägliche gymnasti beitrager Regierung anläßlich der Ermordung de» Prtoatbeamten Charbonnter an den Maghzen gestellten Sllhneforderungen von diesem angenommen seien, stellt die »Deutsche Orient- Korrespondenz" auf Grund ihr au« Langer zügegangener absolut authentischer Nachrichten fest, daß die« noch leine«, weg« der Fall ist. Baden und Abhärtung. Von Dr. Karl Moser. Nachdruck verboten. Nicht selten hört man und zwar besonders bei dem Beginn sowie am Ende der Badezeit von Todesfällen, die während des Badens! eingetreten sind. In solchen Mit teilungen liegt eine sehr ernst« Warnung', welche vor allen unsere Abhärtungsfanatiker beherzigen sollten. Tenn während ein ähnliches Unglück in der Höhe der Bade zeit an warmen Tagen gewöhnlich allein durch die Unkenntnis im Schfinmhnen veranlaßt wird, so ist cs in den ersteren Fällen, wo die Temperaturen von Mas set und Luft noch oder schon wieder verhältnismäßig niedrig sind, meistens^ ein tzerzschfag, der den Dod her- Leiführtc und zwar «in Herzschlag, dadurch entstanden, daß durch! die zu starke Abkühlung der Körpervberfläche eine Blutstauung im Körperinnern erflolgte. Wenn der Körper plötzlich in eine kalte Umgebung vomfiit, so tritt eine Verengerung d!er Hautgsfaße ein, Um den Wärmevcr- lüst nichjt eine Höhe erreichen zu lassen, welche mit der Wärmeprvduktion im! Körper in keinem Einklang steht, und auf einer solchen Disharmonie beruht jedesmal auch die Erkältung, welche den Körper für Krankheiten vorbereitet. Tie Größe dieser Zusammenziehung und die mehr oder weniger tiefe Lage der betroffenen Gefäße, das! heißt also, ob sich allein die oberflächlichsten Ge fäße oder auch die tiefer gelegenen Hautgefäße bis zum Unterhautzellgewebe beteiligen, muß «ine größere oder geringere Blutstauung im Innern deS Körpers veran lassen, und ganz selbstverständlich wird daS Herz hier von in erster Linie betroffen. Hauptsächlich nun die nied rige Temperatur eines Bades, aber auch seine zu lange Ausdehnung bei höherer, jedoch noch unterhalb der Warmbadgrenze befindlichjen Temperatur können sehr leicht ein« verhängnisvoll starke Wirkung auf die Haut gesäße äußern, deren Folgen dann die Ueberfüllung des Herzens' mit Blut und der Herzschlag sind. Tie junge Lehre der persönlichen Gesundheitspflege ist leider vielfach 'zu Uebertreibungen benützt worden, und unter diesen Uebertreibungen sind wenige schäd licher, als diejenigen mit kalten Bädern. Keineswegs braucht immer eine sofortige Wirkung einzutreten, wie wir dies im Herzschlag erkannt und in der Erkältung angedeutet haben; vielmehr sind die chronischen, schlei chend auftretenden Nachteile fast ndch ernster zu beur teilen. Jene Persönlichkeiten, welche das' bleichsüchtige Mädchen, die blutarme Frau, den nervösen, überreizten Mann zu kalten Bädern im Freien überreden, laden eine Schär ld' auf sich, die recht schwerwiegend ist/ weil sie durch "ihr unverständiges Verhalten die Ursache werden, daß diese bedauernswerten Personen noch nervöser wer den, noch! mehr von Kräften und nicht wieder zu vollem Lebensgenuß Lomm!en. Tasselbe gilt iw gewissen Sinne auch für Kinder. Unbedingt muß ess als verkehrt be zeichnet werden, im ersten Lebensjahre bereits das Kind an kalte Bäder gewöhnen zu wollen, und wenn ein solchoss Experiment — denn nur diese Bezeichnung ist hierfür berechtigt — bisweilen nicht unglücklich ver läuft, so bestätigt die Ausnahme höchstens' die Regel. Ter kindliche OrganiÄnus ist fast noch mehr wie der des Erwachsenen auf die Eigenwärme angewiesen und unterliegt viel leichter Wärmeverlusten, weil er sie nicht mit der notwendigen Schnelligkeit ausgleichen kaM In fallender Staffel hat diese Behauptung für <M Jahre der Kindheit Berechtigung derart, daß daS älteM Kind eher ein kaltesffNad oder eine kalte Waschfing veD tragen wird als das jüngere; aber selbst bei den KnabM von zehn bis zwölf Jahren kann auf eine gewisse VoD sicht bei kalten Bädern nicht" verzichtet werden. Kein« Wegs wird damit angstlichser Verweichlichung das WyD geredet. Gewiß wird einem Kinde, welches das erW halbe Jahr seines' Lebens zurückgelegt hat, in genügcnD warmem Raum« «ine schfielle kalte Waschung keineD Schaden bringen, und ebenso soll auch der krästiM Knabe, das gesund und gut entwickelte Mädchen M warmen Tagen hinaus" ins. Freie, um' im'"Bade sich äuD zutumwelü und Lebenskraft und Lebensfrohsinn zu bD tätigen und zu finden. Aber selbst au den wärmsteD Sommiertagen darf ein Bad ich Freien niemals' 10 bD 15 Minuten übersteigen, und ganz zu verwerfen ist daD Verweilen der blau gefrorenen, zitternden kleinen MD per im Wasser bei kühlerer Witterung. Nicht im MaD ser Wit seiner so viel^ größeren Wärm'centziehung, sorD dern in der Luft sollen wir für uns" den eigentlich« abhärtenden Einfluß suchen, da sogar die bewegte LuW in dieser Beziehung nur ein Viertel des Wärmcverlustc» durchs Wasser erreicht. , Taß man sich auch keineswegs zur Abhärtung übcr-I triebenen kalten Wasserprozedüren zu unterwerf.« braucht, beweisen zur Genüge die Japaner und diel Finnen, welchp beiden Völkerschaften nur heiße Bä dal kennen, und gegen die anderseits niemand den VvrwmfV der Verweichlichung erheben wird. Viel richtiger ist cH daher, einen ausgiebigeren Gebrauch von dem Luftbad« zu machen, als unter Verkennung der wirklichen Verhält-» nisse mit kälten Wasch fingen und kalten Bädern zweifcl-I hafte Versuchte auzustellen. Sv leicht durch diese lctz-I teren Schaden angerichtet werden kann, so wenig nachl teilig ist das erstere selbst in Wintertagen, so fern der» Raum, in dem ^ichs der entblößte Körper aufhält," gc-I nirgend erwärmt ist und man bei längerem Luftbadei niclch ruht, sondern sich bewegt. Der Keine Säugling wird fich gewiß nicht erkälten, wenn er im warmen Zim--! mer oder an schpnen Somfirertagen iml warmen Sonnen schein lustig mit seinen Beinchen strampeln darf, und schpn instinktiv suchen unsere Kleinen, so lange sie noch in den Kindcrjahren sind, entblößt umherzuspielen. Eben so wird auch für das bleichsüchtige Mädchen und für die blutarme Frau «in Luftbad im! Freien oder im Zim mer, stets natürlich" unter den nötigen Tvrsichtsmfiß- regeln, oder noch besser ein Sonnenbad eine kräftigere Anregung geben, die schlaffe Haut allmählich wieder in Spannung bringen und so zur Folge haben, was das kalte Bad zur Folge haben soll, aber nicht immer hat. Natürlich führen auch beim Luftbad Uebertreibungen zum Nachteile. Wer aber die Warnungen des Körpers, welche sich in dem leichten Frösteln, der sogenannten „Gänse haut", äußern, nicht übersieht, oder noch besser so weit sich zu beobachten versteht, daß er schon das Herannahen einer solchen „Gänsehaut" fühlt und dann sofort die wärmende Kleiderhülle anlegt, wird' niemals durch ein zu lange ausgedehntes Luftbad sich! eine Erkältung zuzichen. Noch weniger wird das bei einem Sonnenbade möglich sein, welches auch länger als ein Luftbad genommen werden kann, aber niemals auf Stunden ausgedehnt werden soll, wie ess' ebenfalls Fanatiker tun. Nicht das Bräunen der Haut ist der Zweck des Sonnenbades, son dern der Lebensreiz, der aus der Sonne jedem leben den Körper zuströmt, und die vorzügliche gesundhnt- lichse Wirkung, die die Sonne auf den nackten mcnsch- lichjen fieib 'äußert. unser ganzes Sinnen und Denken darum aber von der Vorstellung unseres Todes erfüllt sein?" „Nein, Frau Vrand", sagte Werner ruhig. „Denn wir wissen ja nicht, wann wir sterben werden. Agathe aber weiß cs- Und das schliesst jede Lebensfreude auS, selbst wenn die von Tag zu Tag wachsenden Schmerzen nicht jeden Frohsinn unmöglich machten." Er entwarf nunmehr ein genaues Bild von dem Gang der schrecklichen Krankheit, deren zerstörende Einflüsse sich spätestens innerhalb der nächsten beiden Monate in nicht mehr zu verbergender Weise geltend machen mußten Nach- dem das Sprechen unmöglich geworden, würde auch, Ernährung erschwert werden, schließlich das Atmen — der Erstickungstod den Leidenden erlöste. Der Seeoffizier, der mancher Gefahr schon mutig Auge gesehen hatte, machte seiner Verzweiflung in auf geregten Worten Luft. „Und wir sollen dabeistehen und die Hände in den Schoß legen? — Wenn wir auch ihren Tod nicht hindern können: ihre Schmerzen wenigstens werden doch zu lindern sein?" Werner seufzte auf. „Wenn es Schmerzen wären, die kommen und gehen, so würden sie vorübergehend zu be täuben sein. Aber sie werden von Tag zu Tag wachsen und ihr Opfer nicht wieder sreigeben bis zur letzten Stunde." AgathcnS Bruder durchmaß mit hastigen, aufgeregten Schritten daS Zimmer. „Geht mir mit eurer so weit vor geschrittenen Wissenschaft", rief er außer sich, „die nur grau same Diagnosen auszustellen, aber nicht zu helfen weiß!" Hanna wandte ein: „Wollen Sie unmögliches vom Arzt fordern? Heilung, wo nichts mehr zu retten ist?" „Ich weiß, wie ich als Arzt handeln würde", sagte Oswald in größter Erregung. „Wenn solch ein armes, dem Tod geweihtes Wesen zu mir käme, so würde ich nicht darauf sinnen, seine Leiden zu verlängern, sondern ich würde sie verkürzen." Flüssen auch ihm nicht sympathisch, nachdem e« große Mühe gekostet habe, die früher geltenden zu beseitigen. Di« Ka- naltsatton sei auch nicht in erster Linie für di« Schiffahrt, sondern zum Schutze der Anwohner durchgesührt worden. Die Kanalisation bi» Aschaffenburg sei aber wünschenswert auch mit Schtffahrt«abgaben, wenn st« nur nicht gar zu hoch seien. Lieber freilich wäre e« ihm, wenn gar keine GchtffahrtSabgaben erhoben würden. E« handle sich aber um da« große preußische Kanalprojekt, zu dessen Durchfüh rung eine Aenderung der Reichsoerfaflung und eine Aende- rung der internationalen Verträge notwendig sei. Der Redner empfiehlt, dem Postulate zuzustimmen. Diese« wird einstimmig angenommen. tzkeßlau». Wie der „Invalid" meldet, hat der Kaiser dem Kom mandeur de« Leibgarde-Preobraschenski-Regiment«, General major L la suite Gadon wegen de« Mangel« an Ordnung und Disziplin im 1. Bataillon de« Regiment« einen strengen Verweis erteilt. Der verweis hat die nachfolgende Vor geschichte: An dem offenen Meeting, da« vor einigen Tagen im Lager von KraSnoje-Sselo abgehalten wurde, hatte auch ein Teil de« Garde-Preobraschenki-Regiment« und ein Teil des Gewenowschen Regiment» teilgenommen. DaS ener- gische Einschreiten der Offiziere machte der Versammlung vorzeitig ein Ende. Wie jetzt bekannt wird, gestattete der Divisionskommandeur Generalmajor Oserow den Soldaten, ihre Forderungen zu formulieren. Diese bestehen au« 19 Punkten, meist ökonomischer Art, wie bessere Verpflegung, Bettwäsche, Bibliothek usw , doch finden sich in der Liste dann auch folgende Punkte: Bessere Behandlung, Befreiung vom sogenannten Polizeidtenst bei Niederwerfung von Un ruhen, außerdem wurde der vollkommenen Solidarität mit der Forderung der Duma-Deputierten in den Fragen der Land Verteilung unter die Bauern sowie der Straflosigkeit für die politischen Ueberzeugungen der Soldaten Ausdruck gegeben. Die Aufzählung dieser Forderungen schließt mit den Worten: „Einer für alle, und alle für einen". General Oserow erklärte darauf, einige Forderungen würde er gleich erfüllen, andere gehörten vor da« Forum der höheren Instanz. Spanien. Große Erregung herrscht in spanischen Geschäftskreisen Über die am 1. Juli bevorstehende Zollfehde mit Frankreich, daS gegenüber dem spanischen Hochschutz, zoll seine eigenen hohen Maximalsätze auSspielt und dies bereits angekündigt hat. Hunderte von Delegationen stür men dem Ministerpräsidenten Morel das HauS, besonders die katalanischen Winzer, die Eisen- und Metallbranche und der direkte Handel, die ihn bestürmen, der Inkraftsetzung des neuen Tarifs am 1. Juli nicht zuzustimmen und da durch Spanien vor den Schrecken des Zollkrieges zu be wahren. Er möge doch mit Frankreich einen moäus vivsuäi schaffen. Der Präsident kann ihnen nur antworten, er könne nicht auf den Lauf der Dinge einwirken, da ein CorteSbeschluß vorliege. Scheinbar sei keiner der Vertrag«, staaten gewillt zu einem woäus vivsuäi, man müsse also abwarten, wa« der neue Tarif bringe. Südafrika. In Natal befürchtet man weitere Negerunruhen, da eine große Zahl Neger auS Durban nach ihren Kraals zurückkehrt, um zu den Waffen zu greifen. Weitere Mel- düngen auS Durban besagen, daß Banden aufständischer Eingeborener durch die Kolonie ziehen und überall, wo sie erscheinen, plündern und brennen. In NoodSberg wurden die Geschäftsläden geplündert. Die Kolonisten auf dem flachen Lande flüchten in die größeren Orte. MaroN». Entgegen der von den französischen Telegraphenagen- turen verbreiteten Nachricht, daß die von der französischen As fünÜr Oetifi. Roman von Maximilian Brytt. v) (Nachdruck verboten. Wenn t» ihm nun nicht gelang, durch eine glänzende Sommereinnahme die hohen Verbindlichkeiten zu lösen, die er bei seinem selbst wieder anderweit engagierten Schwieger vater Kerkhoff und anderen Gläubigern eingegangen war, so stand eS um die Zukunft seines Hauses schlimm. Gerade in den ersten Tagen des Monats August wurde nach alter Sitte hier im Ort und einigen benachbarten Dörfern das Herthafest gefeiert. Ursprünglich ein Bauern und Fischerfest, das dem Erntefest ungefähr gleich kam und in der Sage seinen Ursprung fand, war es in den letzten Jahren zu einer Art Kinderfreudenfest umgebildet worden, an dem sämtliche Badegäste tcilnahmen. Luftfahrten und ein gemeinsames Tanzvergnügen am Hertha-See waren damit verknüpft. Auch Oswald mußte seiner Gäste wegen an den Vorbereitungen sich beteiligen. Er drang ganz be sonders in Hanna, Agathe zu bestimmen, daß sie sich das harmlose Vergnügen anschen möge. Vielleicht bringe es sie auf andere, heiterere Gedanken, meinte er. Man fragte den Arzt um seine Ansicht. „Fragt einen zum Tod Verurteilten, ob er die Herrlich keiten der Welt noch einmal sehen will!" sagte er. „Und fragt dann gar ein so ernst angelegtes Wesen, wie Agathe, ob sie durch rin paar bunte Laternen und einen flott ge tanzten Walzer über daS entsetzliche Schicksal hinwcggetäuscht werden kann, dem sie entgegengeht." Der Hausherr fand seine Worte grausam. „So sollte die ganze lange Zeit, die das arme Wesen noch zu leben hat, nur der Vorbereitung auf den Tod gewidmet sein?" »Wir müssen doch alle einmal sterben", ließ sich Sora, Ker t« vor dieser Auffassung graute, vernehmen. „Soll „Brand!" schrie der Offizier entsetzt auf. „W! sprechen Sie da aus? Das ist ja .. Verbrechen!" Oswald schüttelte den Kopf. „Nein, Wohltat wäre I Erlösung. Nachdem uns Ihr Bruder auseinanderges» hat, wie qualvoll daS Ende eines solchen unglücklich! Wesens ist, halte ich den ärztlichen Standpunkt, das; d! Leben, wenn auch unter Qualen, erhalten werden muß, W falsch, für eine Grausamkeit, nicht für Humanität." Ernst sowohl als Oswalds Fran fehlten vor ED reguug die Worte, um sich über eine solche Meinung au! zusprechen. Werner sann gequält den Worten nach. Han» aber ging vollkommen auS sich heraus, indem, sie der AV sicht des Hausherrn mit einer an ihr ungewohnten BcreD samkeit cntgegentrat. „Sie haben wohl noch niemals an einem Stcrbelagl gestanden, Herr Brand", schloß sie ihre Ausführung« „sonst würden Sie nicht so sprechen. Ich aber kann Ihn« sagen: cs gibt mir sehr wenige Mensche», die ruhig uD gefaßt ihrer Auflösung entgegensetzen. Unglückliche, v« krüppclte Wesen, die ich in ihren letzten Stunden sah, uD die man wohl, wenn man urteilt wie Sie, hätte fragM mögen: Was erhofft ihr eigentlich noch vom Leben? — lD jammerten und klagten unaufhörlich, daß sie von oiesD Welt scheiden sollten. Es ist etwas Rätselhaftes um dD blinden Lebenstrieb auch deS Unglücklichsten unter der SonneD Den Worten Hannas folgte ein längeres SchwcigeD Jedes hing seinen Gedanken nach. Den Arzt quälten di«D Erörterungen. „Herr Brand", sagte er in großer BewegunD „über der persönlichen Ueberzeugung steht die Pflicht. ID will Ihnen zngeben, daß ein lebhaft empfindender MensD als Arzt gar oft in dir Versuchung geführt wird, den WohD tüter zu spielen nach anderen als den üblichen Begriffen -D indem cr das Leiden eines Todgeweihten abkürzt. Aber höhD als seine persönliche Anschauung muß er die BcrufSpflicD achten, deren Lehre» ihm tief ins Herz gegraben sein jollcnD
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