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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190606306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-30
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1906
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2. Beilage znm „Riesaer Tageblatt". Drwk «d Verlag W» L»»»«r t vtntßrttch in Riesa. — Für Re Redaltton veramwortltch: Her»««« Schmidt in Riesa. .4° 14» Son „ab«-, 30. Juni 1 »<><>, «bei,»». Sv Zatrg. W AMt NtMMlls tetttW. Turchi daS jetzt verkündete Gesetz zur Abänderung deS Gesetzes vvm 25. April 1884, das Staatsschsuldbuch be treffend, vvm 11. Juni 1906 und die dazu erlassene Aus- führungsberordnung vvm 14. Juni 1906 sind wcsenilichje Erleichterungen für die Inhaber vvn Schuldverschreib- ungen der Zprvzentigen sächsischen Rentenanleihen, die ihren Besitz an solchsen Papieren in Buchforderungen an den Staat auf ihren Namen oder den Namen eines drit- ten umwandeln lassen oder solche Papiere für den Zweck der Umwandlung neu erwerben Atollen, geschaffen worden. Tie Erleichterungen betreffen hauptsächlich die Er weiterung des Kreises der eintragsfähigcn Gläubiger auch auf außerdeutsche Handelsfirmen, juristische Per sonen, Pcrsonenveretne, Genossenschaften und Kassen sowie auf außerdeutsche Anstalten und Vermögensmassen ohne juristische Persönlichkeit, deren Verwaltung von einer öffentlichen Behörde oder unter deren Aufsicht ge führt wird, oder deren Verwalter ihre Verfügungsbe- fugniS in der vorgeschriebenen Weise nachzuweiseu ver mögen, ferner die Befreiung vvn der Abentricht'ung von Gebühren für die Erwerbung vvn Buchsord.rungen und von Stempelabgaben für die Anerkennung von Anträgen und Vollmachten, die sich auf Buchforderungen b.ziehen, sowie für die Mehrheit? der Rechtsgeschäfte, die den An trägen zugrunde liegen. Außerdem werden die Anträge auf Eintragung vvn Forderungen nicht' mehr, wie zeither, bloss bei der Staatsschulden Verwaltung in Dresden an genommen, sondern sie können nebst den umzuwandeln- dcn Schuldverschreibungen vvn nun ab auch bei allen mit der Zahlung von SbaatSschfuldbuchzinsen beauftrag ten Kassenstellen (der LvtteriedarlehnsEasse in Leipzig, den Hauptzollämtern in Chemnitz, Plauen und Zwickau und den 350 Stativnshassen der sächsischen Staatseiseu- bahnen mit Ausnahme derjenigen dvn Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen und Zwickau) eingereichlt, und es' kann die Ausfüllung der Vordrucke für die Anträge und die diesen beizugebenden Verzeichnisse ^>er einzulicferndcn Schuldverschreibungen von diesen Kassenstellen verlangt werden. Mer nicht allein werden Schuldverschreibungen über Zprvzentige jährlichje Renten zur Umwandlung in Buch forderungen von den vorbezeichneten Aussenstellen an genommen, sondern es? können von jetzt an bei diesen und bei der Dtaatsschsulidenverwaltung selbst auch bare Geldbeträge behufss Erwerbung fvlchser Forderungen ein gezahlt werden. Tie Aussenstellen vermitteln den Ankauf der für die Bareinzahlungen zu erwerbenden und umzu wandelnden Schuldverschreibungen zu den billigsten Be dingungen und berücksichtigen hierbei die Wünsche der Einzahler. Ein bei der Anlegung in Schuldverschreib ungen sich ergebender Ueberschuß der Einzahlung wird nach Ausführung des Auftrags dem Einzahler berechnet und zurückgewäyrt. Tie Kassenstellen haben über alle durch den Geschäfts betrieb zu ihrer Kenntnis g längenden Vermögeiisänge- legenheiten der Beteiligten dass unverbrüchjlichste Still- fchsweigen zu beobachten. Tie Zahlung der Zinsen vvn StaatSschiuldbuchforde- rungen kann außer, bei der Staatssschsuldenkasse auch bei einer der obengenannten Kassenstellen oder mittels lieber- sendUng durch die Post oder in d!em Falle, daß der be rechtigte Empfänger ein Girokonto bei der Reichs'bank oder der Sächsischen Bank zu Dresden besitzt, durch Ein zahlung auf dieses Girokonto verlangt werden. Tie in dieser Beziehung geäußerten Wünschse werden berück sichtigt. Tie Zahlung der Buchschuldzinsen erfolgt eben so, wie die Einlösung von ZinSschseinen schon in der Zeit vvm! vierzehnten Tage vor dem Fälligkeits termine an. Auf diese Vorteile wird mit dem Bemerken hingewie- sest, daß d«S Staatsschuldibuch allen denjenigen Besitzern vvn Rcnt^nschüldverschreibungcn bon Nutzen ist, für welckse diese Papiere eine dauernde Anlage bilden und welchss Kapitel und Zinsen gegen den Schaden unbedingt fichjern wollen, der ihnen/ so lange ihr Recht von dem Besitze der Schuldverschreibungen und der Zinsscheine abhängig ist, durch Diebstahl Vernichtung oder sonstiges Abhandenkommen dieser Papiere nichjt selten entsteht. Auch ist der jetzige Zeitpunkt'zur Erwerbung von Staats- schfuldbuchforderungen deshalb besonders geeignet, weil solche Forderungen bei dem gegenwärtigen Kursstände der Zprvzentigen sächsischen Staatsbcnte tatsächlich eine Prvzentige Verzinsung des Anlagekapitals gewähren. Stiftungen, Anstalten/ Vormündern und Personen, denen eS an sicherer Aufbcwahcungsgelcgenheit für ihre Ersparnisse fehlt, und solchen/ die abgelegen woh nen oder einsam dastcyen, ist die Benutzung des Staats- schuldbuchs besonders zu empfehlen. Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. Tie sozialdemokratische Generalversammlung des" 6: Berliner Wahlkreises^ hat einen Antrag auf Vornahme vvn M assenauSschlie ßungen aus der sozialdemo kratischen Partei angenommen. ES handelt sich hierbei um die Streitigkeiten bei der diesjährigen Maifeier, die namentlich unter den Arbeitern dess Werkes Brunnen straße der Allgemeinen, Elektrizitätstzesellschsaft zu tief gehenden Zerwürfnissen geführt haben. Tie Mehrzahl die- ser Arbeiter hatte am 1. Mai gearbeitet, trotzdem sie vor her für Arbeitsruhe gestimmt hatte. Vertreter der Par tei und der Gewerkschaften hatten empfohlen, diese Ar beiter aus der Organisation nicht auszuschließen, son dern es bei einer scharfen Rüge bewenden zu lassen. Tie Versammlung faßte dagegen den Beschuß, nicht' nur die Maiarbeiter des Werkes Brunnenstraße, sondern sämtliche Wahlvereinsmitglieder, die am 1. Mai entgegen den Mehr heitsbeschüssen der verschiedenen Betriebe gearbeitet ha ben, aus der Partei auszuschießen. Vvn diesem Beschluß ! werden viele Tausende von Mitgliedern betroffen. AuS gewerblichen Kreisen, die sich durch die - Gefangenenarbeit im wirtschaftlichen Wettbewerb mit der ; freien Arbeit geschädigt 'fühlen, wird häusigs gegen die Justizverwaltung der Vorwurf erhoben, daß sie durch Vergebung vvn Gefangenenarbeit preisdrückend wirke. Ter Berechtigung dieser Auffassung hat sich die Justizverwal tung nich verschossen. Seit Jahren ist deshalb das Be streben der Verwaltung darauf gerichtet, den sogenann ten Unternehmerbetrieb in den Gefängnissen durch Ar beiten für den Staat zu ersetzen oder wenigstens einzu- schxänken. Wenn diese Wandlung nicht sofort und nicht in vollem Umfange vollzogen werden kann, so liegt dies daran, daß das Bedürfnis der Justizverwaltung, für die Gefangenen eine angemessene Beschäftigung zu finden, nicht immer leicht zu befriedigen ist. Indessen stehl zu erwarten, daß der Unternehmerbetrieb,- weil er die frei« Arbeit schädigt, allmählich Mehr und mehr aus den Ge fängnissen beseitigt wird. Italien. Der „Boss. Ztg." wird aus Rom unterm 29. d. M. gemeldet: Die gestern begonnene Kammerbcratung über die Untersuchung der Zustände in der Marine ergab die Not- wendi^keit einer umfassenden Ergänzung der bisherigen Untersuchung, von der gesagt wird, daß sie einseitig, ober flächlich und parteiisch geführt wurde. Insbesondere sollen die Anklagen wej er der Korruption in der Marineleitung und die Bemängelung der Leistungsfähigkeit der Fkotte und de» ArltlleriematerialS übertrieben sein. Hingegen fand die Forderung gründlicher Reformen in der Marineverwal tung. tm Lieferung»wesen und in der Materialprüfung allgemein« Anerkennung. Schweiz. Zu den Meldungen, daß im Settenstollen deS Sim- plonmnnel» schwere FeUmafsen ntedergegangen seien, der Haupttunnel gefährdet und der HetßwafferablettungSkanal zerstört sei, wird von gut unterrichteter Geile erklärt, daß alle diese Meldungen übertrieben seien, und die Lage durch aus keinen Anlaß zu Beunruhigungen biete. Der Sach verhalt sei folgender: Im Parallelstollen zeigen sich einige Abbröckelungen, namentlich in den horizontalen oder fast horizontalen Schichtungen, waS zur Erörterung der Frage geführt hat, ob nicht die sofortige Ausmauerung bet Pa rallelstollens in Angriff genommen werden soll, statt erst bet Legung des zweiten Gleise». Hierüber haben in den letzten Tagen Untersuchungen von Sachverständigen statt gefunden, deren Ergebnis aber noch nicht bekannt geworden list. Die betreffenden Sachverständigen sind Obertngenieur I Moser. Prinatingenieur Luffer und Professor Schmidt, Geo- t loge au« Basel. Frankreich. Die beiden Tischler Haben und Bouchard, die am 8. Mai in dem Viertel Montrouge in Paris bei der An fertigung einer Höllenmaschine durch deren unvermutete Explosion verwundet und kurz darauf verhaftet wurde», sind gestern vom Zuchtpolizeigericht zu 5 Jahren Gesö >g» nis und 100 Franc» Geldstrafe verurteilt worden. Die Aussagen der Angeklagten, die behaupteten, daß sie keine Anarchisten seien und lediglich chemische Versuche machen wollten, wurden durch die Bekundungen der Zeugen widerlegt. Rügland. Die Mehrzahl der deutschen Redakteure ist gestern morgen nach Plymouth abgereist, um auf dem Dampfer „Bremen" des Norddeutschen Lloyd die Heimreise anzu treten. Um 2 Uhr nachmittags, kamen sie in Plymouth an, wo sie vom Bürgermeister begrüßt wurden. Redakteur Grünewald antwortete, die deutschen Redakteure verließen die Küste Englands mit dem lebhaften Gefühl der Freund schaft gegen England, und sie hofften, daß dieses Gefühl lange Zeit bestehen bleiben möchte. Zum Schluß brachte der Redner ein Hoch auf England auS. Rußland. In Saratow wachsen die Agrarunruhen beständig. Zwei große Güter im Kreise AtarSli sind total verwüstet worden. Die Gutsbesitzer deS Gouvernement« Saratow haben bisher eine halbe Million Rubel Schaden erlitten. DaS Warschauer revolutionäre Blatt „Rabotnik" ver öffentlicht einen Bericht deS Leiter» der preußischen Grenz polizei PolizeiratS Mädler an die russische Gendarmerie. Diese Veröffentlichung beweist auf» neue, daß die Revolu tionäre ihre Verbindungen bis in die geheimen Abteilungen der russischen Gendarmerie haben, und eS erklärt sich da raus, daß die Warnungen der deutschen Polizei fruchtlos geblieben sind und daS Einschmuggeln von Bomben nicht verhindert haben. Der Bericht lautet: Die deutschen Agen ten in Zürich benachrichtigten daS Königliche Polizeipräsi dium in Berlin, daß in Paris dreißig Revolutionäre und mehrere Mitglieder der polnischen sozialistischen Partei Bomben anfertigen und über die französische Grenze in der Nähe von Saint-Dieu nach dem Elsaß hinüber schmuggeln. Von da gehen die Bomben mit der Post nach Kattowitz, von wo auS sie über Siernignowice nach Sielce gebracht wurden. Auf diese Weise sind nämlich acht Bomben und neun Pack Browning'Revolver versandt worden und hätten gestern in Kattowitz ankommen sollen. Die Revolutionäre beabsichtigen jetzt, die Eisenbahnbrücke zwischen SoSnowice 8WINIÄM881K zu Dameubluseu, Nöckcu, Schulfestkletdern usw. passend, in Reiur woll- und tmit. Mousselines, Rein- und Waschseide, Organdy, Zephyr, Satin, Crepon, Batist, RiPS, Kattun usw., in herrlichen neue« Mustern auch in einfarbig, weih, crSme, elfenbetu «sw. werden jetzt bedeutend nnter Preis abgegeben. Jeder Rest ist mit Matz und Preis versehen. Lrmt Wsg, Miluf.-MttnhM. ß H Coupms-EiulösUKg. H Am 1. Juli fällige Coupons, Divtdeodeuschetne ü und verloste Wertpapiere werden an unserer Kaffe be» n rett» von heute ab spesenfrei eingelöst. R Riesa, 15. Juni 1906. Wer»z, vlochma»« K Lo. ß Filiale Mesa. tz Für neu zu errichtende Weberei werden Wer«.......... SDleckW ch. ersucht, ihre Adressen unter > Iß in der Expedition diese» Blatte» abzugebrn. Der heutigen^ Nummer d. Bl. liegt, soweit tue eingesandten Exemplare rei chen, eine Extrabeilage des bekannten Geschäftshauses Messow L Wald- schmidt, Dresden, Wilsdruffer-Str. 1l, bei, auf welche die werten Abonnen ten ganz besonders hingewiesen seien. Die Firma veranstaltet alljährlich im Juli einen Saison-Rämungsverkauf, ge legentlich dessen alle Saison-Artikel und auch solche Waren, in denen unverhält nismäßig große Lagerbestände vorhanden sind, bedeutend im Preise ermäßigt wer den. Cs ist somit an diesen Tagen eine Kaufgelegenheit geboten, die zu benutzen im Interesse aller liegt, die die in der Extrabeilage näher bezeichneten Mode- und Bedarfs-Artikel wohlfeil zu beschaffen wünschen. In den Parterre-Räumen sind sämtliche zur Schneiderei notwen digen Artikel, sowie Strumpfwaren, Tri- cotagen, Weißwaren, Lederwaren, seiden« Bänder, Parfümerien und Seifen, Schreib waren und Herren-Artikel untergebracht, während in den oberen Etagen Kleider- und Seidenstoffe, Leib- und Bettwäsche, Putz-, HauS- und Küchengeräte, kerami sche Artikel, Porzellan, Steingut sowie Teppiche, Möbelstoffe, Damen- und Kin der-Konfektion, Gardinen rc. lagern. Jede Abteilung führt bedeutende Aus wahl in den angeführten Artikeln; zwei Fahrstühle vermitteln den Verkehr mit den oberen Etagen, anerkannt wohlfeil sind die Preise, die Bedienung derart, daß der Besuch de« Geschäftshauses jeder mann sehr empfohlen werden kann.
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