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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190607167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-07
- Tag1906-07-16
- Monat1906-07
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1906
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Lv. tl>.r 8 1 kleine .. Oktober rr- !ri>..8kt. "MM äeten 4 I. Pros« Imbrandt gerade 8 Mslub n M Festoer Mdrandt Mer. I u Be Minabend Merbatai Ukillerfe Wagoner- U jöereir Mg nachk Ridung > Mnant r Meist. Menbahn Mhme fan s )(Ki In dicSjä tewcissern Im Tkaqei br Ausklä lottllen dr )( Lü Kenterns i rr B, Melden, er SettungSa K in 2»/ thlveig-Sci l rr R< kageblattS lineS Arti lammer al, ^eit" und s )( B- lochgeleger lllpen, vir Wieder scht )( S. ^rtscherrei, inkert. D A« Suche l Wochen Zimmer, Nr. 32. Expedition "1 frdl." zu vermiet, 2 Herrer Zu erführe 8vl» 1. Erg, 2 behör 1. O Go« «lei»e Leute zum in Rödera si id die Deckel verschiedener sogenannter Regenrohrtöpfe, in welche die Dachrinnen ihre Wässer ergießen und die den Abfluß nach den Schleusen vermitteln, autgewechselt worden. An Stelle der mit Granit oder Zementmasse gefüllten Deckel find durchbrochene getreten, die so eingerichtet sind, daß sie al» Spucknäpf« zu diene»» vermögen. Tine Aus sch» »ft weist auf den Zweck hi«. Die Konstruktion rühri von der hiesigen Firma Konrad Meurer her. Sebnitz, 13. Juli. Am Mittwoch abend wurde ein nach Böhmen gehörige» unlerkunfilose» Ehepaar mit drei Kindern, von welchen da» kleinste, ein Knabe, infolge Beinbruches getragen werden mußte, wieder über die Grenze gebracht. Die Leute hatten schon mehrere Lage in hiesiger Gegend zugebracht und unter freiem Himmel genächtigt. Der Mann suchte Arbeit und hatte solche auch erhallen, da die Frau aber, übrigen» keine Zierde de» schönen Ge schlecht», die armen Kinder mit der Drohung autsondte, zu betteln, wa» da» Zeug hielt, und eventuell zu stehlen, mußte der Familienvater seine Stellung wieder aufgkben und seine Angehörigen über die Grenze zurückbegleiten. )-( Bad Elster- 16. Juli. Ter König traf gestern nachmittag mit den Prinzen Gevrg und Friedrich Chri stian im Cvnderzuge Hier ein und wurde von den Herren Kammeryerrn Hvfmeistser v. Römer und dein Badekom- missar Regierungsrat vvn Alberti empfangen und zu Wagen mit dem Gesetze, nämlich dem Flügeladjutanten Obersti v. Wilucki- Legativnsrai v. Stieglitz und dem Er zieher Her Prinzen Lt. Frhr. v- HumVracht nach dem Badehotel geleitet. Ter König besuchte mit' den Prinzen den Arnsgrüner Wald, wv er öfter gejagt Hirt und zeigte dann seinen Söhnen den shark besuchten Badeplatz und den Gondelteich. Abends 7 Uhr führe»» sie mit den Prin zessinnen Margarethe und' Marie Mix und den Er zieherinnen Frl. v. Schönberg-Rvtschönberg und Frl- Val- lervh auf den Bahnhof, wo Frau Regierungstat von Alberti mit ihren beiden kleinen Söhnen sich van den Prinzessinnen verabschiedete. Um 9M Uhr erfolgte die Mreise der Königl. Herrschaften- nachdem man vorher das Abendbrot bei Herrn Kammerherrn v. Römer ein genommen hatte. Zur Verabschiedung hatten sich Herr AmtshauptnAnn v. Bvde-Oelsnitz und Regierungsrat von Alberti eingefunden. Schandau. Am Freitag wurde hier daS von der Firma Karl Francke, Bremen, erbaute Gaswerk Schandau, Aktiengesellschaft, eröffnet und die Straßenbeleuchtung zum ersten Male in Betrieb gesetzt. Der Nachbarort Wendisch- führe ist gleichfalls mit angeschloffen. In etwa 4 Wochen werden auch die Straßen der Nachbargemeinde Krippen durch TaS beleuchtet sein. Freiberg, 13. Juli. Mit dem Bau der Kaserne für ein 1908 hierher zu verlegendes Infanterie-Bataillon ist bereit» seit einiger Zeit begonnen worden. In diesem Herbste soll noch da» Stabsgebäude, da» Familienwohn gebäude und das Kammergebäude unter Dach und Fach kommen. DaS Mannschaftsgebäude wird über 120 Meter lang und enthält Kellergeschoß und vier Obergeschosse, welch letztere für se eine Kompagnie Unterkunft gewähren sollen. Die Siein- und Maurerarbeiten werden vom Baumeister Reinhold Heise-Dresden auSgeführt. Hartha, 14. Juli. Ter sozialdemokratische Reichs- tagsabgevrdnete für den 10. sächsischen Wahlkreis Dö beln, Webwarenfabrikant Karl Grünbcrg, ist, dem „Har- thaer Anzeiger" zufiolge^heute abend 7»/^ Uhr nach langem Leiden gesttzrben. Mittweida. In der Wattefabrik von Martin L Camillo Weise in Neudörfchen hat sich gestern nach- mittag ein Unfall rnit tödlichem AuSgang zugetragen. Die daselbst beschäftigte Arbeiterin Frau verehelichte Gottwald fand man zwischen Riemenscheibe und Ausrücker einer Maschine eingeklemmt; kurze Zeit nach Befreiung aus dieser Lage trat der Tod ein. Vom sofort hinzugezogenen Arzte ist Gehirnerschütterung festgestellt worden. Nähere Angaben über den Hergang dieses Unfalles lassen sich nicht machen, da Augenzeugen fehlen. Schmiedeberg (Bez. Dresden), 13. Juli- Eine Stiftung von 10000 Mark, zahlbar in Jahresraten von 1000 Mark zugunsten der hiesigen Gemeindediabonie, hat die Mühlenbauanstalt und Maschinellfabrik A.-G. vvrm- Gebr. Seck hier anläßlich des Besuchs Sr. Majestät des Königs errichtet. Oelsnitz i. V. Ten Wert persönlicher Aussprache Aker wichtigere Angelegenheiten hebt Herr Amtshaupt- vrann vvn Bosse in einer Bekanntgabe hervor. Herr v. Bose sagt darin u. a-: „Ich halte dafür, daß persön liche Aussprachen den geschäftlichen Verkehr und die ge meinsame Arbeit erleichtern und die Interessen der Be völkerung- insbesondere auch der weniger schreibge- swandten zu fördern am heften geeignet sind." Plauen i. V., 14- Juli. In den Mauern unserer Stadt findet vom 19. bis 26. Augusta- c. das)7. Mettin- Bundesschießen statt. Mit demselben begeht unsere pri rilegierte Schützengesellschaft die Feier ihres 500 jährig'n Bestehens. Es soll dadurch das Bundesschießcn, wel ches immer vvn za. 600 Schützen besucht ist und zu wel chem ca. 25 Scheiben ausgestellt sind,' nicht nur ein Fest Mr die Schützen Mein- sondern chn aWemetnes Volks fest für jedermann werden. Ein Eintrittsgeld wird des halb zu dem Festzplatze nicht erhoben. TaF Fest wird durch einen sich durch die herrlich geschmückten Straßen der Stadt bewegenden historischen Festzug eingeleitet, welcher nicht nur ein schönes Gesamtbild, sondern auch eine Reihe historischer Einzelheiten zu bieten verspricht. Eröffnet wird derselbe durch drei Herolde, die durch die Farben ihrer Kleidung re. Sachsen, Plauen und die Schützengesellschaft andeuten. Tann folgen Fanfaren- kläser, ein Schützenzug aus dem 15. Jahrhundert, Kettschennecker, Flötistfen, Trommler, Pagen, Armbrust Dietrich ließen sie liegen. Bon den Einbrechers — es handelt sich zweifellos, um mehrer« fehlt jede Spur. Tvch ist wahrscheinlich/haß es sich um .Oerliner Jungen" handelt. - Eine unangenehme Folge des letzten BesuvausbrucheS. In Neapel ereignete es sich wäh rend der letzten Wochen sehr oft,) daß Arbeiter, die in den unterirdischen Kanälen der Stadt beschäftigt waren, vvn plötzlich auftretenden Ohnmachtsänfällen hetmge- sucht wurden. In 60 derartigen Fällen kamen die Arbei ter- nachdem sie an die frische Lust gebracht wvrden waren- wieder zu sich, dieser Tage jedoch ist ein Arbei ter in den Kanalisativnsänlagen spurlos verschwunden. Wahrscheinlich ist er zuerst betäubt »vorder» und dann ertrunken. Ms Ursache der Ohnmachtsanfälle flsellte man das Auftreten giftiger Gase fest. Tie Gase strömen aus kleinen, unscheinbaren Rissen, welche sich im Mauerwerk während des gewaltigen Vesuvanshruches gebildet haben. Man vermutet- daß es) sich um Gase vulkanischer Her kunft handelt. Zur Verhütung vvn Nnglücksfällen in den Alpen wollen die Alpenvereine von Italien und der Schweiz energische Maßnahmen ergreifen, da auch in dieser Saison schon Meder der Alpensport furcht bare Opfer gefordert hat. Sie haben ermittelt, daß 60 v. H. aller Abstürze in den Alpen Bergsteigern begegnet sind, die keine Berufsführer bei sich hatten — manche aus Gründen der Sparsamkeit, andere Meder aus Wage mut und Ehrgeiz. Tie Vereine »vollen sich nun an die Regierung wenden, die durch Gesetze gefährliche Be steigungen verbieten soll- wenn sie nicht in Begleitung zuverlässiger Berufsführer unternommen werden, und sie wollen außerdem für ihre Mitglieder bestimmte Prü fungen festjetzen, in denen sie die notwendige Erfah rung und Geschicklichkeit beweisen müssen- bevor sie ge fährliche Aufstiege unternehmen dürfen. T er Juliusturm in Spandau, der Hort des Reichskriegsschatzes, wird ovr 550 Jahren zum ersten Male in einer Urkunde erwähnt. Nicht viel früher dürfte das Bauwerk,) das im Jahre 1356 de,» Namen Judenturm führte, errichtet lein; denn das „feste Schlvß Spandow" wurde in den beiden ersten Tezcnnien des 14. Jahrhunderts angelegt- wiewohl die ersten Spuren einer Befestigung vvn Spandau bis ii» die Mitte des 12. Jahrhunderts zurückreichen. Von den Ueberbleibseln des alten Schlosses hat sich nur der Juliusturm zu er halte»» gewußt, ein runder Befestigungsturm mit Zinnen- krvne, über den allerlei Sagen verbreitet sind. Eine von ihnen weiß von dem alten Bauwerk zu erzählen, daß es Julius Cäsar gegründet habe/ als die Römer auf ihren Zügen über den Rhein bis' in die wendische Wild nis gelangt waren. In den Kasematten des Turmles saß im 16. Jahrhundert eine schöne Frau in Gefangen schaft, Anna 'Sydvw, die „schöne Gießerin", die Witwe des Artilleriehai-Ptmanns und Stückgießers Michael Tict- rich> die Geliebte des Kurfürsten Joachim II. Ter Nach folger des Kurfürsten- Johann Georg, schickte sie in die düsteren Gewölbe des Juliusturins, wo sie bis zu ihrem Tvde verblieb. Interessant ist! das über dem Eingang der Zitadelle angebrachte Wappen, das aus 26 verschie denen Zeichen besteht und etwa zwei Jahrhunderte alt ist). Ter Juliusturm dient heute nur als Aufbewahrungs ort des Reichskriegsischatzes- der mit 120 Millionen Mark in Gold hier sichrer niedergelegt ist. Täglich werden die Türei» zum Juliusturm! von einenr'Offizier nachgesehen, und zweimal im Jahre findet eine große Revision statt, die zwei Geheimräte des Reichsschatzam'tes und ein Reichstagsabgeordneter in Anwesenheit des diensttuen den Zitadelvoffiziers vornehmen. Für vergeßliche Leute. Vvn jetzt ab wird es Schirme für vergeßliche Leute und solche/ die von» Regen überrascht werden, in Berlin leihweise geben. Ein Un ternehmer macht bekannt- daß vorläufig au etwa 40 Stellen Schirme für Herren und Tarnen gegen eine Leih gebühr vvn 10 Pfg. abgegeben werden. Beteiligt sind daran in erster Linie Bedürfnisanstalten, Zigarrenge schäfte, Barbiere, Restaurateure usw. Vorläufig sind die meisten Ausgabestellen im Westen, doch sollen auch in anderen Stadtteilen später Schirme zu haben sein. Tie Einrichtung ist derart gedacht, daß der Cchirml'eiher gegen Erlegung vvn 2 Mark Pfand einen Schirm erhält und eine Karte-, die er nlit seinem Namen und Adresse ausfüllt. Daraufhin wird am nächsten Tage der Schirm aus seiner Wvhnung abgeholt und die Leihge bühr vvn 10 Pfg. bei Wiedererstattung des Pfandgeloes abgezogen. Man muß abwarten, wie sich die neue Ein richtung, die in amerikanischen Städten bereits mit Er folg durchgeführt ish in Berlin bewährt. vermischte». Fleisch in Flaschen ist in Amerika das Neueste, seitdem die Enthüllungen über den Fleischskandal er folgt sind. Tie Packer vvn Chicago machen dem „Stan dard" zufolge verzweifelte Anstrengungen,^das'Vertrauen des Publikums wiederzugewinnen. Mn Stelle der Büchsen konserven, die von dem Publikum nicht wehr gekauft werden, sind jetzt Flaschen mit Fleischpräparaten irn Handel erschienen. Flaschen mit Hühnerfleisch werden er staunlich billig verkauft und haben offenbar lediglich den Zweck, das Publikum anznlvcken. "Eine Packfirmsai verkauft nur noch in festsversiegelten Flaschen und Glas töpfen. Jeder dieser Töpfe trägt die Bescheinigung eines bekannten Chemikers^ daß der Inhalt als durchaus rein garantiert wird. Leicht wird es aber nicht sein, wieder Vertrauen zu erhalten. Zwei Notare bestohlen. In Königswüster- hauscn sind zwei Einbruchsdiebstähle verübt wvrden, die auf außerordentlich schlaue und gewiegte Einbrecher schlie ßen lassen. Ten ersten Besuch statteten sie dem Rechts anwalt und Notar Tr. Deus ab. Sie erbrachen den Schreibtisch, ohne etwas zu finden. Tafür nahmen sie aber eine Schreibmaschine Mit. Ten zweiten Einbruch verübte»» sie bei dem Rechtsanwalt und Notar, Justiz rat Skopnik. Hier hvtftn sie mehr Erfolg. Aus dem Geldschrank entwendeten sie 15 OVO Mark in ausländischen Wertpapieren, ferner 3150 Mark in bar und eine,» grö ßeren Posten Briefmarken. TüS. Papiergeld ließen sie lie gen. Tie Diebe haben bei diesen nächtlichen Räubereien in aller Seelenruhe geraucht; auf dem Fußboden des BureauS fand man ant Morgen Zjgarrenafche verstreut. Tie Türen haben sie mit Nachschlüsseln geöffnet, einen Neueste Nachrichten und Telegramme pvm 16. Juli 1906. )( Berlin. Sonntag nachmittag wurde in den Räu- men de» preußischen Abgeordnetenhauses die Allgemeine Photographische Ausstellung Berlin 1906 eröffnet, deren Protektorat die Kronprinzessin übernommen hat. — Bet einem Brande in der Krautstraße kaln e» zu heftigen Zu sammenstößen zwischen her Polizei und dem Publikum, wo bei mehrere Personen verletzt wurden. — Sonntag nacht machte ein Schutzmann, der in der Reichenbergerstraße bet einem großen Exzeß einen Mann verhaftet hatte, von sei nem Revolver Gebrauch, weil er vom Publikum angegriffen wurde, und verwundete einen Exzedenten, — Zur Feier des 300. Geburtstage» Rembrandt» fand gestern eine von der Akademie der Künste veranstaltete öffentliche Sttzmg statt, wozu die Vertreter der Behörden und zahlreiche» Publikum erschienen waren. Orgelmusik leitet«.die Feier schützen- ein Jubiläumswogen (ein Lior der alten Stadt mauer darstellend mit einem Torwächter und einer Un zahl. Bürger au» der Zett de» Hussitenkriege»), Schützen aus dem 19. Jahrhundert- der Gabenwogen mit der vvn Festjungfrauen umgebenen Saxonia, eine Dchützenahtet- Urng der Jetztzeit, der Wagen mit der Bundesfahne,c Me bei den bisherigen Metttn-BundeSschießen hat auch diesmal Seine MajeMt der König einen Ehrenpreis (eine silberne Fruchtschale) gesaftet- welche bereits! vorige Woche an den Vorsitzenden des Ausschusses- Herrn Oberbürger meister Tr. Schmidt- gehängt ist. Reichenbach i. B., 14. Juli. Plötzlich vetstorben sind in der Familie des Handarbeiters Christel hier gestern früh kurz nacheinander zwei Kinder, zwei Monate bezw. zwei Jahre alt. Da auch ein anderer fünf Jahre alter Knabe und selbst die Eltern erkrankten, wird angenommen, daß die Familie verdorbene oder vergiftete Nahrungsmittel genossen hat. Behördliche Untersuchung wurde sofort ein geleitet. Nach den Angaben der Christelschen Eheleute sind die Erkrankungen durch bet einer Mahlzeit verspeistes Fett verursacht worden. Rötha, 13. Juli. Schwere Brandwunden erlitt gestern das siebenjährige Mädchen des Handarbeiters Jacob, daS ohne Aufsicht in der elterlichen Wohnung geblieben war und jedenfalls unter Zuhilfenahme von Petroleum Feuer im Ofen anzünden wollte. Hierbei explodiert« dos Petroleum und verbrannte das bedauernswerte Kind am ganzen Körper so schwer, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird Es vermochte sich noch auf den Hof zu schleppen, wo hin zueilende Hausbewohner das Feuer durch Umwickeln mit Decken erstickten. Leipzig. In der Brandoorwerkstraße stürzte sich eine 53 jährige Tapezierersehefrau vom Dache des von ihr be wohnten Hause» in de,» Hof hinab und »var sofort tot. Das Motiv der Tat hat sich mit Bestimmtheit nicht er mitteln lassen. Leipzig Zu dem Raubanfall zwischen Sommerfeld und Paunsdorf wird noch gemeldet, daß der Verstorbene der am 4. Mat 18S9 zu Wendisch.Luppa bei Dahlen ge borene Schloffergeselle Franz Paul Herzog ist. Er hatte in Wurzen seine dort wohnende Schwester besucht und wollte nach Leipzig wandern, wahrscheinlich, um sich hier Arbeit zu suchen. Hinter Wurzen gesellte sich ihm ein Un bekannter zu, der auf einem Rade fuhr. Der Unbekannte stieg ab, und beide wanderten nun gemeinsam bi» nach BorSdorf. Hier hielten sie im Restaurant Kaffeebaum Ein kehr unS tranken je ein Gla» Bier. Die Zeche bezahlte Herzog. Nach kurzem Aufenthalt gingen sie weiter. .Hinter Sommerfeld bogen sie von der Straße ab und nahmen im Chausseegraben Platz, um etwa« auszuruhen. Dabet hat der Radfahrer den Schloffergesellen überfallen und seiner Barschaft beraubt. Als der Schloffergeselle sich heftig zur Wehr setzte, stieß ihm der Radfahrer ein langes Messer in die Kehle und durchschnitt ihm die Speiseröhre. Dann chwang er sich auf sein Rad und entfloh in der Richtung nach Engelsdorf. Der invalide Briefträger Teichert, der sich etwa 20 Schritt entfernt auf der Chaussee befand, hörte »en Verwundeten schreien. Dann gesellte sich der Straßen- aufseher Uhlemann hinzu, der den Verletzten ansprach und von ihm erfuhr, daß er um eine Mark bestohlen worden ei und daß sich der Täter ihm gegenüber Karl genannt, auch gesagt habe, daß er Artillerist gewesen sei. Teichert und Uhlemann benachrichtigten dann sofort den praktischen Arzt Dr. Heinze in Paunsdorf und den PaunSdorfer Gen- darmen Liebert, der sich in Stünz befand. Dr. Heinze fuhr sofort in seinem Wagen zum Tatort und verband den Ver letzten, der inzwischen die Besinnung verloren hatte. Mitt lerweile nahm ein bis jetzt noch nicht bekannter Radfahrer die Verfolgung des Täters auf, gab sie aber auf, als der Verfolgte ihn mit dem Messer bedrohte. So konnte eS geschehen, daß der Mörder entkam. — Der Mutter des getöteten Schutzmanns Tag ist vom Rate der Stadt Leip zig eine lebenslängliche Rente ausgesetzt worden. Li- W/Ü! Ä<hi. s. s, -v ZN, ' Oststratz Malbe Eta Dvder 1. Ok, » Pausitz »"Wohum Mubeh., Gu Mu vermiet, D Freovdl Mzu vermiete »? ek'
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