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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190701082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-08
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1907
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s D mfenv. vl ttz «ch»l „Ansiedlerschicksale" ist, in ' em sie aus eigenster langjähriger Erfahrung des Lebens Kümpfe und Ringen, Freud und Leid einer strebsamen Ansiedlerfamilie in Südweftafrika schildert. — Das Ministerium des Innern, welchem über die Verwendung der verfügbaren Mittel auS der „Reuning- Sttftung" die Entschließung zusteht, stellt auf Ansuchen deS LandeSkulturrateS diesmal folgende Preisaufgabe: „Deckung deS landwirtschaftlichen Arbeiterbedarfes insbe- sonoere in den bäuerlichen Betrieben Sachsens." Für die beste Bearbeitung dieser Aufgabe ist ein Preis von 3000 Mark ausgesetzt und als Ende der Einlieferung der 30. Juni 1908 vorgesehen. Die ohne Nennung des Namens des Verfassers an die Kanzlei deS Ministeriums deS Innern zu Dresden - Neustadt einzureichenden Bewerbungsschriften sind in deutscher Sprache zu verfassen, müssen deutlich g» schrieben, mit einem Denkspruche versehen und von einem versiegelten Briefumschläge begleitet sein, der auf der Außen seite dr.r Denkspruch der Arbeit trägt und inwendig die genaue Adresse des Verfassers enthält. Die Zuerkennung deS Preises erfolgt durch ein Preisgericht, über dessen Zu- sammensetzung die Entschließung noch vorbehalten bleibt. Der Name des Preisempfängers wird seinerzeit veröffent licht. Die prämiierte Bewerbungsschrift bleibt Eigentum des Verfassers. Dieser ist jedoch gehalten, seine Arbeit innerhalb Jahresfrist im Druck herauSzugeben. —Die 5. Strafkammer des Kgl. Landgerichts Dres den verhandelte gestern gegen den 19 Jahre alten Dienst knecht Reinhold Lehmann aus Promnitz bei Riesa wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung Der Angeklagte ist trotz seine? jugendlichen Alters schon mehrfach bestraft worden. Gegenwärtig verbüßt er eine 6 wöchige Gefängnis strafe, die ihm am 6. Dezember v. I. von dem König! Schöffengericht Lommatzsch wegen Unterschlagung und Dieb stahls zuerkannt worden ist. Lehmann diente bei dem Gemeindeoorstande Haunstein in Pausitz. Am 12. Juni v. IS. lieh sich der Angeklagte von dem Fahrradhändler Pfützner daselbst ein Fahrrad im Werte von 50 Mark, um darauf nach Oschatz zu fahren. Lehmann versprach, daS Rad am nächsten Tage zurückzubringen. Der Ange klagte stellte daS Rad im Hotel „Zum Kronprinz" in Riesa ein, lieh sich darauf von dem Hausdiener 10 Mark, ohne die Absicht und die Möglichkeit zu haben, dasselbe wieder einzulösen. Lehmann kehrte nach Pausitz nicht wie- der zurück, sondern trat in den Dienst bei dem Gutsbe sitzer Lamtzsch in Zweinig bet Döbeln. Um seine Papiere von seinem früheren Dienstherrn, dem Gemetndevorstaud Haunstein in Pausitz, wieder zu erhallen, sandte Lehmann an diesen eine Postkarte, die er unbefugt mit dem Namen deS Gemetndevorstandes Otto in Zweinig unterschrieben hatte. Haunstein wurde ersucht, die Papiere nach Zweinig zu senden, da Lehmann wegen LandstreichenS festgenommen worden sei und an da« Amtsgericht Roßwein abgeltefert werden sollte. Lehmann wurde für schuldig erkannt und nunmehr, unter Wegfallstellung der ihm in Lommatzsch -uerkannten 6 wöchigen Gefängnisstrafe, insgesamt zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Zu ungunsten der Ange klagten berücksichtigte man dessen Vorstrafen und die von ihm bewiesene Frechheit. drohte kürzlich eine Seifenteuerung infolge deS Plane« eines großen Seifentrustes in London, der aber noch vor dem Zustandekommen zusammengebrochen ist. Jetzt nun droht eine Seifenteuerung infolge Steigens der Preise der zur Seifenfabritation verwandten Palmkerne. Die Auto- Mobilindustrie nämlich braucht für die Herstellung der Pneumatics viel Kautschuck, und die Neger in Afrika legen sich deshalb mehr auf das Sammeln von Kautschuck als auf das von Palmkerne. Deshalb steigt der Preis der letzteren, was wieder ein Steige« der Seifenpreise zur Folge hat. So wirkt die Blüte der Automobilindustrie ungünstig ein auf die Waschseife der Hausfrau! —KZ Alkoholfreie Medizin stellen jetzt schon verschiedene Firmen z. B. die bekannte chemische Fabrik Dietrich-Helfenberg bei Dresden her. Bekanntlich wird sehr viele Medizin mit Alkohol zubereitet. Hiergegen haben sich nun zahlreiche Aerzte und Anhänger der Antialkoholbe wegung gewandt und oben erwähnten Erfolg erzielt. Wie sehr übrigens die Antialkohol-Bewegung auf manche Alkohol- Industrie hemmend wirkt, zeigt am besten die Tatsache, daß die Zahl der Brennereien NordhausenS von 86 auf 50 zurückgegangen ist. Auch wird der Korn nicht mehr so stark, 48°/<>, wie früher, sondern 10°/, weniger stark, also nur 38°/, stark, eingebraut. —-s- Von 1890 bis 1905 erfolgten im deutschen Reiche 83776 Ueberiritte von der römischen zur evangelischen Kirche. Trotzdem hat die römisch-katholische Bevölkerung sich in vielen Strichen Deutschlands rascher vermehr als die evangelische. Das ist nur zu erklären auS sehr ftoi ker Einwanderung, besonders auS Oesterreich — Evaug. Missionsschulen zählt man heute über 24000. In ihnen wird mehr als 1 Million Schüler und Schülerinnen unterrichtet. Das ist eine große kulturelle Arbeit, die die evangelische Mission leistet. * Merschwitz. Der Schiffervercin für Merschwitz und Umgegend hielt gestern im festlich geschmückten Saale des hiesigen Gnsthofts sein 13. Stiftungsfest und Winter vergnügen ab. Nachdem von 6 Uhr an fröhlicher Tanz stattgefunden, vereinigte man sich nm 10 Uhr zu gemein samer Tafel, wobei verschiedene Ansprachen gehalten und ein heiteres TafeUied gesungen wurde. Weiter folgten Kotillon und blieb man bis Tagesanbruch fast vollzählig in heiterster Stimmung gesellig vereint. Großenhain, 7. Januar. Einer verbrecherischen Tat kam man heute frühmorgens noch rechtzeitig auf die Spur. Bedienstete eines hiesigen Gasthauses hörren von der Abortgrube her das Schreien und Jammern eine« Kindes. Die Grube wurde sofort aufgebrochen und man fand in ihr ein neugeborenes Kino, dessen sich eine bisher Unbekannte offenbar erst kurz vorher entledigt hatte. Die polizeilichen Ermittelungen sind eifrig im Gange Oschatz, 7. Januar. Im K^l. Lehrerseminar fand heute die feierliche Einführung des neuen Direktors, de» Herrn Dr. Rost, statt. Dresden, 7. Januar. Im Königin Carola Schacht I deS Königlichen Steinkohlenwerkes Zaukerode wurden acht Bergleute und zwei Steiger dadurch verletzt, daß daS erste ! Fördergestell beim Etnhängen der Manschaften auf eine im ! L chtraurre vorgeschobene Äufsetzvorrichtr ng ausstieß. Die —88 Girre Setfenteuerung wird noch zu a'll Aufsetzvorrichtung war wider die in dieser Beziehung ge ben teuren Dingen kommen, die unS, wie Kohlen- und nau angegebenen Vorschriften non einem Fördermann zu Schuhwerkteuerung, daS neue Jahr gebracht hat. Und > seiner größeren Bequemlichkeit hinübergelept woiden Die zwar ist ihre Entstehung recht eigentümlich. Bekanntlich Folgen deS Unfalles bestehen nach ärztlicher Beurleilung Oertliches und Sächsisches. Riesa, 8. Januar 1907? ., —* * DaS Elb eis, daS sich gestern früh bet Schöna di Bewegung setzte, ist kurz nachher bei Niedergrund wieder M Stehen gekommen. — Die Kirchenkollekte für die Heidenmisston am Er- iheinungsfeste hat diesmal nur den Ertrag von reichlich lv Mark ergeben und ist mit diesem Ertrage hinter den Kollekten der Vorjahre wesentlich zurückgeblieben. Nach- dcigliche Gaben werden in den nächsten Tagen in der Lfarramtsexpeditton noch angenommen. —* Eine Vertrauensmänner-Versammlung der Mittel» Kands-Veretnigung im Königreiche Sachsen aus dem . und 10. Wahlkreise wurde am 6. Januar im Hotel „Stadt Dresden" in Nossen abgehallen. Herr General - Sekretär iohrenbach-DreSden gab nach Eröffnung der Versammlung m umfassendes Bild von dem gegenwärtigen Stande der Kahlbewegung in Sachsen. Hierauf wurde auf die Kandi- atonfrage im 7. Kreise (Meißen-Riesa-Lommatzsch-Großen- «in) eingegangen. Die Vertrauensmänner auS Großen- »in traten warm für Professor Dinger (kons.) ein. Das- slbe geschah von den Meißner Herren; jedoch wiesen sie »rauf hin, daß der Reformer Gäbel ebenso die Mitlel- irnds Denkschrift anerkenne, wie Professor Dinger. Des- mb dürfe man diesen Kandidaten nicht so ohne weiteres nc Seite schieben. Nach längerer Aussprache wurde be gossen, beide Kandidaten zur Wahl zu empfehlen derge- mt, daß auf den Wahlaufrufen der Name Dinger an ister und der Name Gäbel an zweiter Stelle genannt jkd. Bezüglich deS 10. Kreises (Döbeln-Waldheim-Roß- »in Nossen) entspann sich eine lebhafte Aussprache, die «r Annahme einer Resolution führte, wonach die Kandi- »lur deS Herrn Bürgermeister Rüder - Roßwein (kons.) »ierstützt werden soll. Der Kandidat der nationalliberalen «rtei, Herr Pfarrer Eoerling, soll zunächst über seine liellung zur Mittelstands-Denkschrift befragt werden, und md bei einer günstigen Antwort den Mittelstandskreisen «gestellt, auch für diese Kandidatur zu wirken. —* Zu dem am Freitag stattfindenden öffentlichen »rtrage im Wettiner Hofe gewann die deutsche Kolonial- I-llschaft, Abteilung Riesa, Frau Helene von Falkenhausen. De ist die Tochter eines der ersten Ansiedler in Deutsch. Kdwestafrika, deS OberamtmannS Nitze, der im Jahre V2 dorthin ging und seine Familie im folgenden Jahre «hholte. Im Jahre 1899 heiratete Helene Nitze den Isiedler Freiherrn von Kaltenhausen, der erst in Windhuk Ihzucht und Gartenbau betrieb, sich auch mit Frachtbe- Iderung abgab, und sich dann im Jahre 1901 alSFbrmer Men im Damaraiande, im Okahoa bei SeeiS, niederließ. k er nach schwerem Ringen auf eine gesicherte Zuli nft M drüben hoffen konnte, wurde er am 13. Januar 1904 lOijitueza ermordet. Frau von Falkenhausen entkam, «vundet, auf eine MtsstonSstation mit ihren beiden Ibern, von denen das jüngste auf der Reise nach Deutsch- Id infolge der erlittenen Strapazen starb. In ihrem I n VortragSthema „Der Farmer van Südwestafrika in I-m Heim" schildert Frau von Falkenhausen daS Leben I Ansiedler drüben, deren Tätigkeit und Aussichten In zweiten Thema: „Im Lande der Herero" gibt sie D Schilderung dieses Volkes, seiner Sitten und Gebräuche, Daftere!ger.schoftcn usw. Wir möchten noch hervorheben,! D F an von Falkenhausen die Verfasserin deS Buche«' «0. Jahrs Dienstag, 8. Januar 1907, abends Nach 8 48 der Straßenpolizei-Ordnung für die Stadt Riesa sind bet cintretendcm leuwetter sofort sämtliche Antzwege vom Schnee zn befreien Das HeranSschaffen ,on Schnee und Gis aus den Höfen und Hönser« auf die Stratze zum Zwecke der Lagerung daselbst ist verboten. Aus diese Bestimmung wird hiermit erneut mit dem Bemerken hingewiesen, daß Zuwiderhandlungen nach 8 57 der Straßenpolizei-Ordnung mit Geldstrafe bis zu 60 M. »der mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft werden. Der Rat der Stadt Riesa, am 8. Januar 1907. La» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag Wend» mit WSuahme der Eon« mrd Krstkug-i MerleukHrlicher SirxagSP«!-« Set Mhvkmg in der Expedtwu in Riesa 1 Mark 80 Pfg., durch unser« TiLge? stet in« Hau« 1 Marl Sö Psg., bei Abholung an Schalter der kaiserl. Pofteuflaüm 1 Mart Alg., dur» den BrtrürLxcr P-! Ä8 HauS 3 Mavi 7 Pfg. Auch MrunMibomummt» ««dm ang„v»nnL?. Anzeigm-Armahmk für die Nurmn« dm Lu-!gLdr!n-.e« M AormMngS S Uhr »hur Bewkhr. Druck und vettag von Langer L Winterlich in Riela. - »esckSf'Mell«- Go erbe-Straße SS. — Für die Redaktion uerantworilich: T. Langer in Riesa. Holzverstcigerung auf Wcitzigcr Staatsforstrevier. Parzelle Kleiutrebnitzer Heide. Im Gasthofe za Kretvitz sollen Montag, deu 14. Jaaaar 1907, von vorm. r/,11 Uhr an 6 rm kief. Brennscheite, 782 rm lief. Brennknüppel, 495 iw kief. Aeste, 14 kief. Langhaufen III. Kl. Dürrhölzer in den Abt. 109 bis 116 und 118 bis 125 und Durchforstungen in den Abt. 109, 112, 118 und 124 gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Wsitzig a. R. und Moritzburg, am 2. Januar 1907. König!. Forstrrvierverwaltung. König!. Forstrentamt. Stadtbibliothek, 4000 Bände, jeden Donnerstag, ausschließlich schulfreier Tage, abends von 7—r/,9 Uhr geöffnet. Dietzel. TageblO ««k A«r»ts»r WtdM M Ktzchtts, «VN» Doge I tt «t.f» «r-«. der König!« NrntShauptmannschast GrHenhain- des König!. Amtsgerichts und des MMkckhS W MM Glh. DaS OriSgesetz, die Einhebung von Gebühren im Meldewesen in Riesa betr., vom >7. November 1906, liegt vom 8. Januar 1907 ab 14 Tage lang im Rathau», Zimmer ko. 4, zur Einsichtnahme öffentlich auS. Der Rat der Stadt Riesa, am 5. Januar 1907.
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