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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190701252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-25
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1907
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Riesaer W Tageblatt «ud Anzeiger lElbeblM IM- AnMger). rAegrauuwAdrefl« »H I Fernsprechstell« »Tageblatts Mesa. Nr. 20. für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 21. Freitag, 25. Januar 1907, aveuds. 60. Jahrg. ,u»,— M—1 >- ,!»! » » "" » DaL Riesaer »'-g-K'M «sch«fttt jede» Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher BtzugSpretS bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Pfg-, durch unser« Träger srei in» 1 Mmk SV Pfg., bet Abholung am Schalter der latserl. Postanstalten I Mark SS Pfg, durch den Briefträger frei ins HauS 2 Marl 7 Pfg Auch MouatSabounementS werdeu angeuommeu. Anzeigeu-Amiahme für die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag v Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Sauger L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: T. Langer in Riesa. Da« unterzeichnete Amtsgericht hat die Firmen Gr-rüder Fischer in Riesa, Zweigniederlassung der in Oschatz bestehenden gleichlautenden Firma, Blatt 311 l deS Handelsregister» Ernst E-Piz in Mesa, . 317 / für seinen Bezirk, R. Franse in Strehla, , 56 des Handelsregisters deS vormaligen GertchtSamt» Strehla gelöscht. Königliches Amtsgericht Riesa, am 22. Januar 1907. Der für die diesjährigen Schießübungen erforderliche Bedarf von Hölzer« für den Feldarttllerie-Schteßplatz Zeithain (Bahnstation Röderau) und für den Infanterie-Schieß platz Haidehäuser (Bahnstation Wülknitz) soll öffentlich verdungen werden. Postmäßig verschlossene Angebote mit der Aufschrifft „Angebot ans Hölzer" sind portofrei an die unterzeichnete Kommandantur bis zum VerdingungStermine einzureicheu. Der VerdingungStermtn findet am 14. Februar -. I., vormittag« 11 llhr im Geschäftszimmer der Kommandantur im Barackenlager Zeithain bet Röderau statt. Bedingungen künuen gegen Einsendung von 50 Pfennigen in 10» »der 5-Pfeuntg- Briefmarken bezogen werden. Zuschlagsfrist: 30 Tage. Sommandantnr des Truppenübungsplatzes Zeithain. Oertliches und Sächsisches. ' Riesa, 25. Januar 1907. * Durch die nut Beginn dieser Woche eingetveösne Heftige Kälte ist die Elve wiederum! mit mächtigen Eis- schvllen bedeckt, wäs die abermalige Einstellung der Schiffahrt zur Folge hatte. Einigen Schiffern, welche sich in größerer Entfernung von einem! Hafen befanden, ist ess nicht gelungen, ihre Kähne rechtzeitig in Schutz zu bringen. Dieselben werden jedoch mittels Dampfe» Hilfe in schützende Winterhäfen gebracht. Welcher Gefahr die Schiffahrt bei jetzigem starken Eisgang ausgesetzt ist, zeigen die Wirkungen des Eises in Magdeburg. Tort trat der Eisgang am Dienstag, den 22^ds. Mts. gegen abend in seiner großen Stärke auf und riß daselbst 21 Kähne von der am! Kai zur Löschung von Hamburger Ladung bereit liegenden Schiffahrt loS und trieb die selben mit fort. Tie Kähne wurden teilweise sehr weit fort aus Mesen und Buhtnen getrieben und blieben da- sel st liegen, selbstverständlich nicht ohne teilweise grö ßere oder kleinere Schäden davongetragen zu haben. Meh rere Kähne verloren ihre Handkähne oder diese zerbra chen, ebenso die Steuer, und waren so vollständig der Gewalt des angeschwollenen Stromes preisgegeben. Tie Besatzungen der betreffenden Kähne schwebte fortwäh rend in großer Lebensgefahr. Tie Mannschaften der auf den Wesen liegen gebliebenen Kähne konnten nicht einmal fremde Hilfe erhalten, da bei dem hohen Waffe» stände die Wiesen überschwemmt und gefroren waren. Mehrere mutige Männer, welche sich von den Kähnen sortgewagt oder ihnen von Landseite her sich zu nähern versuchten, brachen ein, konnten jedoch gerettet werden. Turch den rapiden Wasserfall koMmen die betreffenden Kähne noch fester auf Grund zu liegen, weshalb einige Ladungen sofort gelöscht werden Müssen, damit die Kähne nicht zerbrechen. Tie weniger gefährdeten Kähne wur den durch drei Tmnpfer gesichert. Drei der fvrtgetrie- benen Kähne, welche durch Anschlag an Buhnen sich mehrfach wendeten, wurden erst am folgenden Nachmit tag von .Uferbewohnern in Ferchland bemerkt, welche sofort erkannten, in welcher Notlage sich Kähne und Mannschaften befanden. Es wurde sofort telephonische Verständigung nach! Tangermünde gegeben, woselbst sich zwei Tampfer in Bereitschaft legten und die Kähne in Sicherheit brachten. Ess würde dadurch verhindert, daß die Kähne an die Drücke in HämMerten anschlügen, wo sie zweifellos in Grund gegangen wären. Nach Aussagen der betroffenen Schiffer ist dM Vorkommnis der Hafen verwaltung zuzuschreiben, von welcher auss die Schiffer aus die dvohende Gefahr hätten aufmerksam gemacht wer den müssen. —* Einen sehr schönen Verlauf nahmt dM Kaiser- GeburtStagkoMmerS, den gestern abend die hie sige Dechnikerschaft im Saale des Gesellschaftshauses ver anstaltet hatte. Tie Begrüßung an die zahlreich zu dem Feste Erschienenen sprach Herr sind, tech Frühling, wah rend die Markige Kaiserrede Herr Tirektor Bormann hielt. Tas von der Kapelle des 3. Feldartillerie-RegimentS Nr. 32 ausgeführt« Konzert würde weiter unterbrochen durch Allgemeingesänge und durch «inen hochinteressan ten, durch Lichtbilder erläuterten Vortrag des Herrn Schiffbau-Ingenieur E. Vieler. Tann trat man in eine fröhliche FidelitaS ein, die die Dechnikerschaft noch meh re« Stunden zusaMmenhielt. —* Ein noch verhältnismäßig glücklich abgelaufener Unfall ereignete sich heute iM Gröbaer Hafen. In eine« Kahne stürzte ein Stapel voller Säcke ein und fiel auf die Hafenarbeiter Peschel und Karstens Glücklicher weise waren die Verletzungen der beiden nicht so schwer, wie man erst annehmen mußte. Sie haben nur Quetsch- ungen der Beine davongetragen und wurden nach ihren Wohnungen verbracht. —* Tie Zahl der Wahlberechtigten bei der dies maligen ReiWltagswahl war in Riesa um 112 größer als 1903. Tiesmal waren 2537 in die Wählerlisten einge- wagen gegen 2425 bei der Wahl von 1903. Fast gleichen Zuwachs hatte die Gemeinde Gröba zu verzeichnen. Tort ist die Mählerzahl um 109, von 730 aus 839 gestiegen. —* Zur Feier von Kaisers Geburtstag wird ein FestgotteSdtenst Sonntag »ormittagS 9 llhr statt- finden. Wir machen die patriotisch gesinnte Bevölkerung auch hierdurch darauf aufmerksam. —y. Donnerstag, den 31. Januar, vormittag» r/,12 Uhr wird sich vor dem Kgl. Schwurgerichte Dresden der Bankfletscher Friedrich Louis Roch au» Zeithain wegen des mehrfach erwähnten Straßenraubes zu verantworten haben. — Die erste diesjährige Sitzungsperiode des Kgl. Schwurgerichts Dresden beginnt nächsten Montag. Den Vorfitz führt Herr LandgerichtSdtrektor Aböe. —* In einer Oschatzer Bürgerfamilie nahm vor kurzem ein auswärtiges Dienstmädchen, das sich al» ganz raffinierte Schwindlerin entpuppte, eine Stellung an. Die Person entwendete über Nacht, nachdem sie die Schlösser erbrochen hatte, Wäsche und Kleider. Sie ist entweder in der Nacht oder frühzeitig am Tage mit ihrem Raub nach Leipzig oder Dresden verschwunden. GS ist nicht ausge schlossen, daß sich die Person nach der Riesaer Gegend ge wandt hat. Etwaige Wahrnehmungen wolle man der Polizeibehörde mitteilen. —* Bor einer sehr zahlreichen Zuhörerschaft sprach gestern Abend, gleichsam kurz vor Torschluß, der Kandidat der Reformpartei, Herr Gustav Gäbel, im „Wettiner Hof." Der Besuch dieser Versammlung war noch stärker, al» derjenige der am Abend vorher stattgefundenen Wähler oersammlung de» Kandidaten Ltßke. Einen ausführlichen Bericht über diese Versammlung zu geben, erübrigt wohl einerseits deswegen, weil ja nunmehr der Wahlkampf ent schieden ist, andererseits deswegen, weil ein ausführlicheres Eingehen auf die Ausführungen deS Herrn Gäbel doch nurmehrfach Bekanntes und der öfteren Erläuterte» zu Tage bringen könnte. Nur in großen Umrissen sei der Verlauf der Versammlung gekennzttchnet und da kann da» zuerst erwähnt werden, daß sich wohl fraglos Herr Gäbel viel Sympathien bei der Zuhörerschaft durch sein gerade» offene» deutsche» Wesen, seine gewinnende, nicht himmel stürmende» Vortragsweise erworben hat. Als ein Mann von echter deutscher Art, ehrlich und aufrichtig, so ent wickelte er sein Programm und der laute Beifall am Schluffe seiner Rede wird ihm Beweis gewesen sein, daß er sich mit einem großen Teile der Wählerschaft ein» weiß, daß seine Bestrebungen von diesen al» die rechten erkannt find, In der Debatte sprach Herr Brummer im Tove deS vater ländischen Biedermannes über die indirekte Besteuerung, Kolonialpolitik und andere jetzt auf der Tagesordnung stehende Fragen vom Standpunkte der Sozialdemokratie, während ein Redner von au» wärt» mit Feuer und Be geisterung die Kolonialpolitik verttidigte und die Kandida tur Gäbel den Wählern empfahl. Herr Gäbel sprach ein Schlußwort, in welchem er auf die Ansichten de» sozial demokratischen Redner» entgegnete, dabet aber auch die vom Freisinn gegen ihn gekommenen Angriffe energisch zu- rückwte». Al» er viermal geei det. war der Beifall wo möglich noch stärker, al« heim ersten Teil seiner Rede Begeistert stimmte die Versammlung in ein Hoch auf Kaiser und König ein, da» beim Schluffe der Letter der selben, Herr Etadtrat Pietschmann, ausbrachte. Ter kürzlich erschienene Jahresbericht 8eS Khff- Häuserbundes der deutschen Lcmdeskriegerverbände für das Jahr 1906 enthält zum ersten Male eine Uebersicht über das Vermögen und die Unterstützungstätigkeit der Vereine und Verbände des KyffhäuserbundeS. DaS Ge samt vermögen des KyfshäuserVundes, des deutschen Krie gerbundes, der Landesverbände und deren Unterverbände an Kapital und Grundbesitz, sowi« an Inventar betrug Ende vorigen Jahres 9 735313 Mark. Tie Ausgaben für Wohlfahrtspflege beliefen sich int Iah« 1905 auf 864580 Mark. Das Vermögen der deutschen Krieger vereine an Kapital, Grundbesitz und Inventar bettug Ende vorigen Jahres insgesamt 33 096 591 Mark. Ver ausgabt für Wohlfahrtspflege wurden von den Vereinen int Jahre 1905 für Unterstützungen oller Art 1033715 Mark, als Sterbegelder 1271886 Mark, als Begräbnis gelder 770514 Mark, insgesamt 3136115 Mark. TvS Gesodrrtvermögen der Verbände und Vereine betrug Ende 1905 : 42835504 Mark, die Wohtfahrtsausgaben stellten sich int Jahre 1905 auf 4000695 Mark. Jur deutschen Kriegerbunde haben 152 Vereine ein Kapitalvermögen zwischen 10 und 20 000 Mark, 47 Vereine ein solches Mi schen 20 und 30000 Mark, 10 Vereine zwischen 30 und 40000 Mark, 9 zwischen 40 und 50000 Mark, 7 Mischen 50 und 100000 Mark, 2 Mischen 100 und' 200000 Mark. Ter reichste Verein ist der Kriegerverein zu Straßburg i. E. mit einem Vermögen von mehr alZs 400000 Mark. Es sollen künftig aller fünf Jahre regelmäßige Er hebungen über das Vermögen und die Unterstützungs tätigkeit der Kriegerverbände und Vereine erfolgen. — Geh Hofrat Opitz veröffentlicht folgendes: „ES geht gegenwärtig durch die Zeitungen die Mitteilung, es sei von mir in einer Wahlversammlung die Aeuße- rung getan worden, die sächsische Regierung werde Ur Reform des sächsischen Landtagswahlrechts vom Ausfälle der Reichstagswahlen abhängig Machen. Selbstverständlich ist mir'S im entferntesten nicht beigekommen, eine der artige Behauptung aufzustellen. Ich habe in der betr. Versammlung dem Sinne nach folgendes gesagt: Tie be vorstehende Reichstagswahl sei außer aus den Von Mir vorher angeführten Gründen auch noch aus folgendem Grunde besonders bedeutsam In Sachsen fei bekannt lich vor einem Jahrzehnt das Wahlrecht geändert Wor den, ob mit Recht oder Unrecht, das^stehe gegenwärtig nicht zur Diskussion., Tas eine aber stehe fest, daß zur zeit alle Parteien entschlossen seien, das bestehende Wahlrecht in freiheitlichem Sinne zu ändern. Für diese Aenderung sei aber selbstverständlich der Ausgang der Reichstagswahl nicht ohne Einfluß. Gehe aus dieser Wahl hervor, daß eine Aenderung des Landtagswahl rechts nicht ohne Gefährdung der besteheitden Ordnung möglich sei, dann werde dadurch natürlich eine freiheit liche Aenderung des Landtagswahlrechts erschwert, wenn nicht gar unter Umständen bis auf zunächst nicht abseh bare Zeit unmöglich gemacht. Wie ich sonach damit nicht» gesagt habe, was nicht ohne weiteres in der Sache läge, so habe ich hierbei auch Meines Erinnerns übe» Haupt mit keinem Worte die sächsische Regierung erwähnt, jedenfalls aber weder durch Form! noch Inhalt jener Aeußerung jemandem Anlaß gegeben, sie anders als eine rem persönliche aufzufassey." — Die Zahl der außeretatmäßigen Vize feldwebel und Btzewachtmeister beträgt von jetzt ab bis auf weil««»: a. bei der Infanterie und den Jägern de» XII. (1. K. s ) Armeekorps höchsten, 105, XIX. (2.K. s.) Armeekorps höchsten» 125, d. bei der Feldarttlleriv d«S
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