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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190701302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-30
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1907
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— Die Geltungsdauer der Reichstag», wählen. Hier und da wird der Meinung Ausdruck verliehen, als ob die Ergebnisse der jetzigen Reichstag», wählen nur für den Rest der 1993 begonnenen fünfjährigen Legislaturperiode, also gur bi» 1908, Geltung hätten und im nächsten Jahre allgemein wieder gewählt werden müsse. Diese Ansicht ist vollständig irrig. Die Ergebnisse von Reichstagswahlen — gleichgültig ob «in Reichstag aufg«. löst wird oder wegen Ablaufs seiner fünfjährigen Mandats, dauer von selbst zu bestehen aushvrt — gelten immer für eine fünfjährige Legislaturperiode. Wahlen zum Reich», tage für den Rest einer Legislaturperiode gibt eS über- Haupt nicht. Die Ergebnisse der jetzigen Wahlen gelten also für fünf Jahre, und die jetzt Gewählten sind und bleiben Reichstagsabgeordnete bi» 1912, wenn ihr« Wahl nicht vom Reichstage selbst für ungültig erklärt wird, oder wenn sie selbst ihr Mandat nicht ntederlegen, oder wenn der neue Reichstag nicht wieder aufgelöst wird. —* In der am 29. Januar 1907 in Gegenwart de» Königlichen StaatSkommissarS abgehaltenen Sitzung de» AufsichtSrat» der Sächsischen Bodencredttanstalt in Dresden wurde beschlossen, der am 5. März 1907 stattfindenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 7 °/o sorzuschlagen. Der Reingewinn für da» Jahr 1906 beziffert sich auf Mark 1067 308,09 (im Vorjahre Mark 1008 791,88). — Die landwirtschaftlichen Schulen in Sachsen erfreuen sich fortgesetzt einer steigenden Frequenz. Der Besuch ist seit dem Jahre 1900/1901 um mehr al» ein Drittel gestiegen, was im Interesse der sächsischen Landwirtschaft jedenfalls nur zu begrüßen ist. G« existieren in Sachsen gegenwärtig 9 landwirtschaftliche Schulen und zwar in: Annaberg, Auerbach, Bautzen, Chemnitz, Freiberg, Meißen, Pegau, Rochlitz, Wurzen, sowie eine landMfttschaft- lich« Abteilung an der Handelsschule zu Großenhain. Diese find sämtlich in eine landwirtschaftliche Abteilung, in eine Garteubauschule und eine SärtnerfortbildungSschule ringe» tritt und werden im gegenwärtigen Wtntnsemester von insgesamt 818 Schülern besucht, unter denen sich 45 Nicht- sachfe» befinden. Die Zahl der Schüler verteilt sich auf die einzelnen Schulen wie folgt: Annaberg 41, Auerbach 45, Bautzen 195, Chemnitz 143, Freiberg 71, Meißen 128, Pegau 61, Rochlitz 46, Wurzen 74 und Landwirtschaftliche Abteilung an der Handelsschule zu Großenhain 14. Am stärksten wurden die landwirtschaftlichen Abteilungen be sucht, während die Gartenbauschulen und die Gärtnerfort- bildnngsschulen eine verhältnismäßig geringe Frequenz aofwiesen. * GrSba, 30. Januar. Nächst« Sonntag findet hier im „Anker' die Aufflhrung eine» Kinderfestspiele» statt, zu dem im Inseratenteile vorliegender Nummer Ein- ladnng ergeht. Die vom Lehrerkollegium veranstaltete und mit vieler Mühe vorbereitete Aufführung, bet dem „Friedel» Wanderschaft' von FranciScu» Nagler von Kindern auf geführt wird, verspricht ein wirklicher Genuß zu werden. Recht zahlreicher Besuch ist zu wünschen, auch um de» Zwecke» willen, dem der Ertrag dienen soll. Gr soll zur Ausschmückung der neuen Schule verwendet werden. — Die Anmeldung der Ostern 1907 hier schulpflichtig werdend« Kinder hat Freitag, dm 8. Februar zu erfolgen. Nähere» hierüber ist aus der im amtlich« Teile vorliegender Nummer enthalten« Bekanntmachung zu «scheu. Meißen. Beim Schlittschuhlauf« auf de« Veuoo- teiche ist am Sonntag der im 17. Lebensjahre stehende Bäckerlehrling Karl Meyrtch in eine bereit» auSgeetste Stelle gefahren und ertrunken. * Dresden, 30. Januar. Im diesjährig« Groß« Konzert der Dresdner LehrergesangoeretuS, Mittwoch, dm 6. Februar, */,8 Uhr im Gewerbehause, wird die au» 220 Lehre« bestehende Sängerschaft unterstützt durch die auf 70 Künstler verstärkte Gewerbehauskapelle. Unter seinem Dirigent«, Professor Friedrich BrandeS, wird der Verein „das Germanentum' im Lichte der modernen Musik dar btet«. Kart« zu 5, 4, 3, 2, 1 Mark in den König!. Hofmufikaltenhandlungeu von Nie» und Brauer. Dresden, 29, Januar Ihr« Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Gmrg sind gestern iahend aus Berlin wieder hier eingetrvsfen. §8 DreSden, 29. Januar. Sin eigentümlicher Wahl zwischenfall ereignete sich am Tage der ReichStagSwahl. Gegen 11 Uhr vormittags erhielten auf Veranlassung de» Ministeriums die Wahlvorsteher vom Wahlkommiffar die Anweisung, die Wahllouvert» vor Aushändigung an die Wähler zu öffn« und einzusehm, weil sich unter den KouvertS solche befänden, in den« Stimmzettel lagen. Diese Anweisung erregte große» Ausseh«. Man konnte sich den Grund derselben nicht erklär« und erst heute er folgte Aufklärung übet den Vorfall: Bet der offiziellen Bekanntgabe des amtlich sestgestelltm Wahlresultat» in Dresden-Altstadt wurde heute mttgetetlt, daß im 68. Wahl bezirk 28 KouvertS mit Stimmzetteln für den Sozialdemo kraten Franz Hoffmann und 18 KouvertS mit Stimmzetteln für den Grafen HoenSbroech in der Wahlurne vorgefundm wurden! Die KouvertS find in Paket« verschnürt von der Regierung den Wahlkommissar« zugestellt worden. Darunter haben sich offenbar alle von der Wahl 1903 übrig gebliebenen befunden. Auf die weitere Untersuchung des Zwischenfalle» darf man gespannt sein. 88 Dresden, 29. Januar. Wohin die unselige Spielletdenschaft führt, lehrte eine Verhandlung vor dem Dresdner Schwurgericht. Auf der Anklagebank erschien der ehemalige Gutsbesitzer und jetzige Privatmann Hermann Arthur Boden au» Göppersdorf, «m sich weg« schwerer Urkundenfälschung zu verantworten. Boden «ar einstmals ein wohlhabender Mann und besaß in der Näh« von Pirna ein wertvolle» Gut. vor etwa 2 Jahren verkaufte er dasselbe mit einem ansehnlich« Gewinn und fiedelte nunmehr nach Pirna über, um dort al» Privatmann zu leben. Dem ehemal» fleißig« und solid« Landwirt sagte aber der Müßiggang wenig zu. Er machte di« Bekannt- schäft verschiedener Herr«, die enragierteste Spieler waren und ehe «» sich Boden versah, hatte auch ihn die Spiel- leidenschaft erfaßt. Er saß Rächt« hindurch am Spieltische, hatte mehr Unglück al» Glück im Spiel und al» er an der Jahreswende 1905 da» Fazit zog, war ein bedeutender Teil seine» vermögen» bereit» in die Lasch« seiner nächt lichen Spielgenoffen geflossen. Mehrere Lausend Mark hatte er verspielt, aber immer noch hielt ihn der Spiel- teufel gefangen. Um die Sptelverluste seiner Gattin ver heimlichen zu können, machte er bei der Sparkasse eine Einlage von 2 Mark. Da» ihm übergeben« Einlagebuch zeigte er, wenn seine Ehefrau einmal nach dem Verbleib seine» Gelbe» fragte, dieser vor, nachdem er au» der Zahl „2' die Zahl „2000' gemacht hatte. Die Fälschungen nahm er nur vor, um die ihn betroffen« Sptelverluste vor seiner Frau verheimlich« zu können. Anderweit« Gebrauch hatte er mit dem Buche nicht gemacht. Aus diesem Grunde verneint« die Geschworenen die Schuld ftage nach schwerer Urkundenfälschung und sprachen den Angeklagten von Strafe und Kosten frei. Hoffentlich wird er jetzt von der Spielletdenschaft geheilt sein. Zittau, 28. Januar. Die älteste Frau in Sachsen, die Wittwe Geter, vollendete heute 101 Lebensjahre. Zahl reiche Glückwünsche gingen der Greisin von nah und fern zu. Bon der Stadt bekam sie Wein und ein Geldgeschenk. Nachmittags wohnte sie einem ihr zu Ehren gegebenen „Kaffee' bet. Sie überstand alle Aufregungen de» Tage» verhälniSmäßig gut. Markranstädt, 29^ Januar. Zwei fremde Ge schirre versucht« ans her Leipziger Chaussee noch in dem Moment über die Weise der Verbindungsbahn Markran- städt-Lausen zu fahren, alss der Zug schon ganz nähr am Wegübergange war. Ein Wagen kam über die Weise. TM andere Geschirr wurde am Hinterteil von der Maschine ersaßt, zur Seite geschleudert und arg beschädigt. Ter Führer, sowie Pferd blieben unverwundet. Tie alleinige Schuld desl Unfalles trifft den Geschirr führet, der den Zug vontmen sah und auch di« warnenden Haltsignale von der Lokomotive Urte, aber doch die lleberfahrt nvch wagte. Stollberg, 28. Januar. Beim Lümmeln auf dem Eise de» Hiesig« Wallteiche» brach« am Sonntag 2 kleine Knaben, uamenS Medel und Ebert vou hier, ein und versanken auch sofort btS an dm Hal» in dem eisigen Wasser. Zum Glück war der Vorgang von einigen jungen Leuten, di« ftr der Nähe staub«, bemerkt mord«, die kräftig um Hilfe rief«, woraufhin Herr StationSasfistent Weber hier herbetellte und unter Lebensgefahr die Knaben rettete. Reinsdorf, 28. Januar. Infolge plötzlich« Zu- sammmbktche» eine» Abbauorte» ist in einem Zwickauer Schacht der vechekatete 30 Jahre alte Bergarbeiter Albin Sidner von gewaltigen Kohlenmaffen verschüttet worden. Der Verunglückte konnte erst nach 16 Stund« auSgegrabm werd« und war natürlich tot. Ein Mitarbeiter vermochte zu flieh« und ist nur leicht verletzt. Lim'Vach, 28. Januar. AM Sonnabend mittag fand Main in einem Hause den Wasserstraße «kn junges Ehe paar bewutzttdÄ iM Bette liegend vor, Tie Leute Hatten seit 2 Tag« nichtssvvn sich hör« lassen, fodätz die Haus- Sewvhner.Polizei hknzuHvltön^ Tie Ursachen der Bewußt- bosigkeit sind noch unbekannte Undersckchsenverg, Herr Schuldirektor Borwerk ist von einer Anzahl vtogtlandischer Großindustrieller ge wonnen Mord«, auf Leven Losten nach Deutsch-Südwest- ofrika zu geh«, dort Studien zu Mach«, um dann in vvgtlLndischen kaufmännischen Verein« Borträge über dort gemachte Erfahrung« zu halten, Planitz. Nachdem die Kirchkasse dÄ letzte Schuld für den Kirchenbau gttrkckt hat, sind die GeMeindegkieder in der glücklich« Lage, keine Kirchenanlagen Messt auf bring« zu Müssen, trotzdem in unserer Parvchie vier Geist liche amtier«, da all« laufenden Ausgaben von dem Koh- lenzehnten gedeckt werden, Leipzig, 29. Januar^ Großmutter, Mutter und Kind aM KaisergeburtHtag geboryr. Dieser wohl fast ein zig dastehende Füll wurde gestern zur Tatsache. Er betrifft die Familien Ähplz, Neustädter Straße 15 in L.-Neustadt, und' Tharandt, Lindenthaler Straße 20 in L.-GvhliS. ES ist nämlich Frau Scholz am 27, Januar 1850 geboren. Ihr wurde 26 Jahre spater, aM 27,' Januar 1876, eine Tochter geboren, die sich mit dem Techniker Willy Tharandt verehelichte. Vorgestern, wieder aM 27,' Januar, wurde nun dem Ehepaar Tharandt ein Sohn gehören. Leider ist eÄ der Großmütter nichts vergönnt, dieses Freudenfest mit feiern zu können, denn fett Jahr« befindet sie sich schon weg« Nervenkrankheit in einer Heilanstalt. )l( Mühlberg a. Elbe, 29. Januar. Die hiesig« d« Gewerkschaft aügehörendeu Zimmer« find 1» eine Lohnbewegung «tngetret«; sie hab« d« Baumeistern ein« neu« Lohntaris unterbreitet, d« bei 10 stündig« Arbeit»- zeit ein« Miudestlohn von 35 Pfg. pro Stund« und 10«/, Ausschlag für Üeberstundm vorficht. Di« vaumeister hab« eine Erklärung »och nicht abgegeben; ob «» zum Streik komm« wird, muß abgewartet werden. — Der hiesige Winterhafen hat sich iusolg« de» eingetreten« Eisgang«» mied« mit Winterkähnen ungefüllt. Vermischte». Eist Dorf Verlor«». Dstrch ein« Dammbruch der Oder ist, wie schon kurz gemeldet, dM im Kreise Guben belegen« Dorf Schtedlis von jedem Verkehr völlig abge schnitten Word«. In der Näh« der Mündung der Lausitz« Reiße, bei Ratzdvrf »mb Kuschexn, hatte sich in der Oder. ein« große Eisversetzung gebildet Dos Mass« stieg immer höher und durchbrach sWießlich ein« Strecke vvn 50 bis 100 Meter. Tie Oder Macht hier ein« gewaltig« Bogen. Innerhalb diese» Bogens liegt da- Dorf Gchiedlio, hinter deM ein großer See liegst Dieser Ges steht weiter unter halb mit der Oder in Verbindung, und bet Hochwasser der Oder überschwemmt sein Wasser stet»'die Gemarkungen deSl Torfes Schiedvs. Tliefe sich in Manchem Fahre mehrere, mal wiederholend« Ueberschwcmmungen veranlaßten die Regierung, da sich ein wirksam« Schutz dagegen überhaupt nicht schaff« läßt, daSstganze Tors auSzukaufen und die Bewohner anderwärts anzusiedeln. Nachdem der Land tag die Mittel dazu bewilligt! hatte, wurde Mit dem Ankauf der Grundstücke Vegvirwqn. Eine Anzahl Bauerngüter hat die Regierung bereitss erworben, Mit ander« Besitzern ziehen sich die Verhandlungen sehr in die Länge, da sich die Bauern von ihr« Besitzungen nur ungern trennen. Ter Bruch deS OderdaMmes ist oberhalb Schiedlo erfolgt. Wasser und Eis ströMen in ungeheueren Massen auf der Sehne des' Bogens zu dem! See und ergieß« sich dann weiter unterhalb wieder in die Odest M ist keine Möglich- keit vorhanden, den auf der ein« Seite voM Oderstvom, auf der ander« Sette Von einer ungeheuren Über- schwemmten Flache völlig eingeschlvssenen Bewohnern Vvn Schiedlo Hilfe zu bring«, Tie Kirche und einige Gebäude liegen etwas Höher, dorthin flüchtet« Mensch und Vieh und sucht« Schatz vor den immer höher steigenden eisigen Flut« der Over/ Auf der anderen Seite dass Stromes hörte Man nachtS das Geschrei der von der Flut Ucberraschten und VaS Brüllen des Wehes, Hilfe konnte ihnen aber nieMaud bringen, und bis! jetzt konnte noch keine Verbind ung mit den vom Wasser Eingeschlossenen hergestellt wer den. NieMaud weiß auch, ob Mensch« bei der Ueber- schweMmung verunglückt sind. Jedenfalls wird VaS Un glück dazu führ«, blaß der Auskauf des Ortes jetzt schneller betrieben wird und baZs Torf völlig verschwindet. GeheiMniZs eines M örders. Ter Londoner Warenhauskönig Whiteley fiel vor kurzem der Kugel eines jungen ManneS zums Opfer, der ihn mitten im Geschäft niederschoß, und der sich ein illegitimes Kind des Er mordet« bezeichnet hatte, Ter „echte" Vater dess jungen Mörders, ein Londoner Geschäftsmann namens George Rayner, erlaßt jetzt in englischen Blättern Erklärungen, die einen ganzes RoMan ausdeck« und dass Verhältnis WyiteleyÄ und seines Mörders aufklären, Rayner sen. und' Whiteley waren Jugendfreunde, die ein Geschwisterpaar Emely und Lvuie TUrner liebt«. Tie ältere Emily war erst, die Freundin Whiteleys, an dessen Stelle aber Rayner trat, als Whiteley seine Neigung der Lvuie zuwandte, Einige Zeit, nachdem! Rahner Miß Emily TUrner kennen gelernt hatte, stellte sie ihM Vatdrfreud« in Aussicht, und' trotz starker Zweifel erkannte er da» Kind, einen Svhn, alI VaS seinige au. Zwei Jahre später sollte Emily Tür ner aberMaU Mutter werden und gestand ihrem Freunde bei dieser Gelegenheit, daß er, trotz ihrer einstig« Ver sicherung, nicht der Vater drZ erst« Kdides sei, VaS über haupt nicht von ihr, sondern vvn ihrer Schwester Lvuie zur Welt gebracht worden sei, die Mit' William Whiteley lebte, TaraufhKn wurde diesess erste Kind sein« richtigen Eltern überantwortet und dis Freundschaft zwischen Ray ner, und' Whiteley yattp ein Ende^ TM zweite Kind, ebenfalls etwen Sohn, Retz Rayner, obwohl vieles dafür sprach daß ess'der gleich« Herkunft sei wie d as erste, zu nächst in seinem Nam« erzieh«.! Bald darauf trennte er sich vvn EMllh Turner, die sich verheiratete, Lvuie trennt? sich später vvn Whiteley.! Einige Zeit nach dieser Trennung erschien EMily, die Ehemalige Freundm Rayners!, bei Whiteley in Westbournö Grove in Begleitung einess hüb schen brünett« Jung« rmsMer vvn vier bissfünf Jahren, in dessen Interesse sie den Millionär in Anspruch nehmen wollte, TieS gelang ihr jedoch nicht. Dieser Knabe von einst ist der Mörder von heute. Offenbar war der zweite Sohn Rayner ebbusv untergeschoben wie der erste. AlleM Anschein nach auf Whiteleys, des eigentlichen BaterS Ver anlassung. Endgültige Aufklärung aber ist wohl erst von Lvuie Turner, die rwch aM Leben sein soll, zu erwarten. Wahlkurivsa. Ansicht« über die R-iMagSwahl aus Kindermund teilt ein Fveund deS „Vvgtl. Anz." Mit, „Meine fünfjährige Tochter hatte", schreibt' der! betreffende! Gewährsmann, „im elterlich« Hause in den letzt« Wochen Vies über „Wahl"- ^Sttuyne äbgebm"^ „gewählt werden^ usw< gehört und in ihrem Köpf chen sich offenbar eine; ganz eigene Anschauung über die ihr? fremden Begriffe zurecht gelegt. Am Wahltage, alS der Vater seiner Pflicht plss Reichsangehöriger und' Staats bürger genügt hatte. Meinte die Keine zu! ihrer Mutter: „Weißt TU, MamjL, ich glaube, Papa wird kein Reichs- tagsabgeordneter. Tstm wenn er heute seins Skkmme abgeb« Muß, dann hör« doch die; Leute gleich daß Papa kein« gute StiMMei hat l^ TM Mädel hatte den Papa Mal in ein« schwach« Stunde im häuslich« Kreise sing« hören, und daS genügte zu deins vernich tenden Urteile. — IN einem^Wahsbokal in Plauen gab ein Wähler deM Wahlvorsteher auf dess« Frager ,Hhe Name?" die Antwort: Alwin Gerisch Ter Mann hatte, geglaubt, der Wahlvorsteher wolle ihn! nach deM Nam« de» erkoren« Reichstagskand-idat« fragen. --In Reuth 1. S. übergab ein MW« dem Wahlvorsteher daS le«? Wahlkuvert, das' in die Wahlurne versenkt wurde, wo rauf der Wähler verwundert fragte: „Wo Muß ich denn! nun mein« Wohhettel hintun?" — In Purschwitz in der sächs. Lausitz hat die ReichsitagSwahl folgende, wohl einzig dastehend« Blüte gezeitigt: In dies««! 99, Wahlbezirke gab es genau 99 Wahlberechtgte, alle 99 hohen vvn ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht und diese 99 Wähler hab« alle dm Kandidat« der vereinigt« Ordnungspartei«, Heinrich Gräfte gewählt« sodaß dies« dMNMMmenMM.
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