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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190608299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-08
- Tag1906-08-29
- Monat1906-08
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1906
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SiMt Mnt- artikrl, «Ile ir Kinder in sicher AuSw. >a«»s ««V ltsprechevd v vo»»n! ne, »ränge, braun, fg- re Flasche 25, 0^20, 35Pfg. o» iso Pf«. ttsam, ind 160 Pfg. eröl, nd 250 Pfg h ,, 50Pfg.usa>. hse, la. QualttSI. ltt, d 100 Pfg. ;nden Preise« »d «rotze tzerste Preise L8°lm, «spr. SIS. uf >ch 'S. in Riesaer D Tageblatt ««d -«rrtgr» WktlÄ »ü Altzti-tt). Kwtsktatt -r?" d« Mtigl. AMLshMptmaimschast Großenhain, des Königl. AmtSgettchts «nd des GtMMM W Riefte IQQ. Mittwoch ZS Angnft 1806, »vraos 58. Jam« D»S Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- nnd Festtage. Bterleljährlicher Bezugspreis bei Aohotrwg in der Expcomor. m »iieja 1 Mart k>0 Psg., durch uns«' frei ins Hau- 1 Marl SV Psg-, bet Abholung am Schalter der kaisrrl. Postanstalten 1 Marl üd Psg., durch den Briejtrüger stet ins Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch MonatSadonnrmern» «erden angeiwr u>e->. Anzeigrn-Annahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» Vormittag» S Uhr ohne Gewähr. Druck »nd Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschästrstclle: Goethe-Straße 58. - Für di« Redactton verantwortlich: D Langer in Ntesa. Oertliches und Sächsisches. ' Riesa, 29. August 1906.! — In der gestern abend abgehaltenen gemeinschaft lichen Sitzung de» RatS- und Stadtverordneten-Kollegium» ist zufolge einer von dem Stadtverordneten-Kollegium ge- gebenen Anregung Herr Bürgermeister vr. Dehne in Anerkennung seiner verdienstlichen Wirksamkeit als Bürgermeister der Stadt Riesa einstimmig auf Lebenszeit gewählt und gleichzeitig eine Erhöhung seines Gehalts be schlossen worden. Dem Herrn Bürgermeister, welcher sich zur Zeit aus Urlaub befindet, ist nach Schluß der Sitzung telegraphisch von der erfolgten Wahl Mitteilung gemacht worden. — AuS Tarvis wird mitgeteilt, daß sich Se. Majestät der König des besten Wohlseins erfreut. Er empfing -am Montag den Besuch Ihrer K. und K. Hoheiten der Frau Erzherzogin Otto und des Erzherzogs Max von Oesterreich. Die Herrschaften dinierten bet Er. Majestät und setzten gestern die Reise nach Trtest-Miramare fort. Heute, Mittwoch, abend wird Se. Majestät der König Tarvis wieder verlassen und am 30. August abends nach Schloß Pillnitz zurückkehren. — Herr AmtShauptmann Dr. Uhlem ann in Großenhain ist vom 27. August bis 9. September 1906 beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn RegierungSrat Dr. Edelmann vertreten. —* Gemäß § 8 deS Gesetzes, betr die Abänderung Her UnfallverstcherungSgesetze, vom 30. Juni 1900 sind als ärztliche Sachverständige deS Schiedsgerichts für die Arbetterversicherung im Eisenbahndirektionsbezirk Halle bterselbst für das Kalenderjahr 1906 die Königlichen Kreis ärzte Geheimen Medizinalräte vr. Riesel und vr. Fielitz, beide zu Halle a. S., wiedergewählt worden. — Der weitbekannte Vieh- und Krammarkt in Lorenzkirch nahm heute seinen Anfang. Zu dem am Vormittag abgehaltenen Viehmarkte wurden insgesamt 436 Pferde und 46 Rinder aufgelrieben. Der Geschäfts gang gestaltete sich gut. doch waren die Biehpreise ziemlich hoch. Auch der Besuch des Marktes mit seinen Sehens- Würdigkeiten, Verkaufsständen, Bierzelten usw. war ein recht lebhafter. Wenn da» Wetter an den nächsten Tagen ebenso günstig bleibt als heute, dürfte der Markt für Viele immer noch ein Anziehungspunkt sein. Am Freitag früh 8 Uhr findet in der OrtSktrche der übliche MarktgotteSdienst statt. Dieser Gottesdienst lockte namentlich in vor reformatorischer Zeit als LaurentiuSfest größere Scharen aus nah und fern herbei. — Seit einigen Wochen hatte sich im Stadtpark in den Nachtstunden ein unbekannter Mann den dort promenierenden Paaren gegenüber als Aufsichtsperson, Parkwärter usw, sowie al« Geheimpolizist aus Dresden ausgegeben und erklärt, daß Frauenspersonen nach 11 Uhr abends im Stadlpark keinen Zutritt hätten. In einigen Fällen stellte er die Namen der Frauenspersonen fest und forderte die in deren Begleitung befindlichen Herren auf, sich zu entfernen, da er die Frauenspersonen ihren Wohnungen zuführen müsse. Der Mann gab weiter an, daß er Massen usw. bei sich trage und stellte überdies un- sittliche Anträge, deren Ausführung er mit Gewalt zu er zwingen suchte. In einem Falle kann ihm sogar ein Ver- gehen nachgewiesen werden. Der hiesigen Schutzmannschast gelang eS gestern, den Unbekannten in der Person eine» hiesigen verheirateten ElbarbetterS, der schon eine schwere Vergangenheit hinter sich hat, zu ermitteln und fest- zunehmen. Etwaige noch unbekannt gebliebene Fälle in obiger Angelegenheit sind in der Polizeiwache zu melden. — DaS Restaurant „Bürgergarten" geht in die Hände eine» neuen Besitzers über, der die Bewirtschaftung vom 1. Oktober an übernimmt. — Der LandeSauSschuß des nattonalliberalen LandeSvereinS für das Königreich Sachsen wird am 16. September in Chemnitz zusammentreten und sich in der Hauptsache mit der Frage der Reichsfinanzreform be schäftigen. — Wie der Gewerbekammer Chemnitz vom König!. Ministerium deS Innern mttgeteilt wird, sind, nachdem nunmehr die Handwerk,rgenossenfchaftSbank sür da» Königreich Sachsen e. G. m. b. H. in da» Ge- nossenschaftsregister deS Amtsgerichtes Dresden eingetragen worden ist, Handwerkergenossenschaften, die ein SlaalSdar- lehen erbitten, mit ihren Gesuchen an diese Bank zu ver- weisen, da das Ministerium deS Innern fortan bis auf weiteres Darlehen an Handwerkergenossenschaften durch Vermittelung dieser Bank zu gewähren gedenkt. —y. Der in Poppitz bei Riesa wohnende Besenbinder Karl Friedrich Gucke traf am 27. März d. I. mit dem Gutsbesitzer Große in einer Echankwirtschaft zusammen. Hierbei entwendete Gucke diesem 14 Mark, die Große auf den Tisch gelegt hatte. DaS Kgl. Schöffengericht verurteilte Gucke wegen Diebstahls zu 14 Tagen Gefängnis. Der Angeklagte legte hiergegen Berufung ein. Er bestritt, den Diebstahl begangen zu haben, gab jedoch zu, daß sich das Geld nachträglich bei ihm vorgefunden. Gucke will den Betrag aus Versehen eingesteckt haben. Das Berufungs gericht wies dieses Anführer, als unglaubhaft zurück. Da« Rechtsmittel wurde kostenpflichtig verworfen, demnach das vorinstanzliche Urteil bestätigt. — Eine hochinteressante und bedeutsame Operation wird, wie der „Dr. A." erfährt, während der großen Fluß linienübung deS XIX. (2. K. S.) Armeekorps stattfinden, indem das Abdrüngen vom Flußübergang, sowie ein Ufer wechsel im Rückzug (über eine große Brückenzerstörung im Rückzug hatten wir schon berichtet) unter schwierigen Ver hältnissen zur Darstellung gelangen wird. Verfolgungs truppen sollten übrigens, geschieht der Rückzug des Gegners in der Richtung auf ein Gewässer, stets danach streben, die Rückzugskolonnen besonders beim Uferwechsel über dasselbe ins Gedränge zu bringen oder den Feind, was eben noch wirksamer sein wird, von den angestrebten Uebergängen ab- zuschneiden. So war eS während deS Rückzuges der Preu ßen nach der 1806 bei Jena und Auerstädt erlittenen Niederlage, der aus der Gegend von Weimar über die Elbe bis zur Oder führte, wiederholt das Bestreben der französischen Verfolgungskolonnen, größere HeereSteile der Preußen von den angestrebten Flußübergängen abzudrängen. Die Abdrängung vom Elbübergang bei Magdeburg gelang den Franzosen zwar nicht, allein in der weiteren Fort setzung der Verfolgung suchte Napoleon nach der Gewinn ung von Berlin im Vordrängen gegen die Oder mit seinem linken Flügel die preußischen HeereStrümmer, bevor sie die untere Oder erreichen konnten, nordwärts abzudrängen. AuS dem Gesagten geht hervor, welche hohe Bedeutung eine solche Operation (Abdrängen von Flußübergängen) im Kriege haben kann, die jetzt im Frieden vom XIX. Armee korps dargestellt werden soll. Unter den kriegsgeschichtlichen Begebenheiten übrigens, bei denen eS sich von feiten deS Verfolgers um Abdrängung des Feindes von einem Fluß übergang handelt, sind auch die mit dem Gefecht bei Blumenau-Preßburg (1866) zusammenhängenden Vorgänge äußerst interessant. Bekanntlich hatte Bismarck zu dieser Operation geraten, was ihm von den Zünftigen niemals vergeben worden ist, in deren Augen er doch nur ein Zivilist war, der doch vom Kriege nichts verstehen darf! —* Ueber die diesjährigen Ob st ernteau» sichten berichtet der praktische Ratgeber in seiner neuesten Nummer. Danach ist im Durchschnitt eine gute Mittelernte zu er- warten. Aepfel werden besonders reichlich geerntet werden in SchleSwig-Holstein, Mecklenburg, Braunschweig und Sachsen, nur in Hessen ist die Ernte gering. — Die Btrnenernte ist etwa» ungleich; im nordöstlichen Deutsch land, Ostpreußen, Westpreußen und Pofen werden ziemlich wenig Birnen geerntet werden, sonst überall befriedigend. — Die Zwetschen- (HauSpflaumen) ernte wird in ganz Mitteldeutschland in den Hauptzwetschengebieten vorzüglich ausfallen und wird die edle MuSzwetsche voraussichtlich billig werden in diesem Jahre. Der Ertrag in allen drei Obstarten fällt durchweg besser aus als im vorigen Jahre. —- Gartenfreunde können die Nummer, welche die ve- schreibung enthält, vom GeschäftSamt de» praktischen Rat geber» im Obst- und Gartenbau in Frankfurt a. Oder kostenlos beziehen. Oschatz, 28. August. Für die diesjährigen Herbst manöver deS 19. Armeekorps sind mehrere größere Biwak» in Aussicht genommen; so biwakieren vom 11. zum 12. September die Fußtruppen der 4. Division Nr. 40, diese und außerdem noch der Division» - Brücken - Train vom 14. -um 15. September. Die KorpSmanvoer finden am 17., 18. und 19. September bei Oschatz statt uw: sür diese Tage werden die Verquartierungen je nach der Kriegslage erfolgen, eventuell bezieht das ganze Armeekorps Biwaks oder Notquartiere. Meißen, 28. August. Wie kürzlich berichte: wurde, rst dem Landstreicher Löbl eine mehr als 200000 Mark betragende Erbschaft zugefallen. Wie nunmehr die Po.rzei festgestellt hat, ist Löbl bereits vor mehreren Jahren in Ossegg erfroren. Er hinterläßt einen Sohn und eine Tochter, deren Aufenthalt jedoch nicht bekannt ist. Die Erbschaft soll nun, wie e» heißt der Stadt Meißen zu fallen. (L. T.) —Dresden, 29. August. Die 3. Ferienstraf kammer deS hiesigen Kgl. Landgerichts verhandelre gestern nachmittag gegen den 60 Jahre alten Arbeiter Karl August Richard Klügel auS Großhartmannsdorf, wohnhaft in Weinböhla, wegen Betrugs. In dieser Verhandlung fand eine umfangreiche Beweisaufnahme statt Es war eine Anzahl Zeugen auS Weinböhla, Dresden und Elsterwerda vorgeladen. Der Angeklagte war früher Schankwirt, sow e während der Jahre 1898 bis 1901 Hypotheken- und Grund stücks Vermittler. Klügel kaufte in Weinböhla zu Spekula- tionSzwcckrn im Jahre 1899 ein HauSgrundstück für 9500 Mark, sowie im Jahre 1901 zwei zu Bauplätzen bestimmte Feldgrundstücke. Diese und auch daS Haus kamen zur Zwangsversteigerung. Das Haus war auf 7650 Mark, die Bauplätze auf 1440 Mark geschätzt worden. Im Som mer 1901 suchte der Angeklagte durch Annonce 5000 Mk. als erste Hypothek auf daS Haus. Klügel machte sich hier bei eines Betrugs schuldig, indem er daS Darlehen als Hypothek nicht auf daS Haus, sondern auf ein Feldgrund stück eintragen ließ. Der Angeklagte hat hierbei dem Zeu gen auch gefälschte Scheine vorgelegt. Klügel leistete zum Teil Ersatz; er hat die Hypothek in betrügerischer Absicht im darauffolgenden Jahre an einen Schuhmacher abgetreten. Im Jahre 1904 suchte er wiederum durch eine Annonce 5000 Mark als erste Hypothek auf dasselbe Haus. Er machte sich in gleicher Weise des Betrugs schuldig, indem er das Darlehen auf ein Feldgrundstück eintragen ließ und auch diese Hypothek im Jahre 1905 unter falschen Vor spiegelungen an einen Schachtmeister für 2500 Mark ab trat. Der Angeklagte ist dann mit dem Gelds ins Aus land geflüchtet. Klügel wurde nach hier auSgeliefert. Das Urteil lautete auf 4 Jahre 3 Monate Gefängnis und 5 jährigen EhrenrechtSverluft. Dresden, 29- August. Ueber einen photographischen Raketenapparat sind in einem Teil der Tagespresss in letzter Zeit Mitteilungen gebrachst würden, die in meh reren Punkten irrig sind- Bon der in dieser Sache maß gebenden Seite wird dem „Tr- A." zur Richtigstellung folgendes mitgeteilt: Tatsach!e ist, daß seit sechs Jahren von einem hiesigen Ingenieur an mnem von ihm! erfunde nen photographischen Apparate gearbeitet wird, welcher vermittels einer Rakete in die Luft geschlossen wird, aus der Vogelschau nach vorher eingestellter Richikung ein« Momentaufnahme bewirkt und sodann mittels Fallschsirm gelandet wird- Tie Erfindung kann jetzt nach unendlichen Schwierigkeiten als vollendet angesehen werden und ist in allen Militärstaaten durchs Patente geschützt- Tas; sie in den Besitz des Teutschsen Reiches übergegangen wäre, ent spricht zurzeit nicht den Tatsachen, ebenso kann aus nahe liegenden Gründen vorläufig auf die Einzelheiten noch nicht näher eingegangen werden- — Der Alldeutsche Werbandstag, der in den letzten Jahren in Mainz, Lübeck und WormZ abgehaiten wurde, findet dies' Jähr in Tresden statt und zwar vom 31- August bis 4. September^ Tie Verbandstagung umfaßt für den 31- August und 1- September Ausschuß- und Gesamtvorstandssitzung, also innere Veranstaltungen- Größeres Interesse für die All gemeinheit dürften der Festabend im Gewerbehause Sonn abend, den 1- September, abends Vs9 Uhr und die eigent liche Verbandssitzung am 2- September früh lO Uhr auf dem Königlichen Belvedere erwecken- Auch für die am 3. September geplante Tampfer-Festfahrt der alldeutschen Gäste nachj Schandau, wo ein offizieller Empfang dieser und der mit Sonderdampser aus Böhmen eintresseuden Gäste durch die Stadt im Kurpark stattfinden wird, macht sich! ein lebhaftes Interesse geltend- Bei der Rückfahrt, die mittels Conderdampfers abends Vr7 Uhr von Schjandau
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