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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190609032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-09
- Tag1906-09-03
- Monat1906-09
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1906
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Uiesaer D Tageblatt «nd Anzetgrr (Mt«M »ü Aifkirch- AmtskÜltt *227 Ler KSnigl. UMShauptmannschast Großenhain, des KSnigl. Amtsgericht- und des SSMxaH» z» Richz- 204. Montag 3. September ISO-, abend». LS. Iah'» »,S Rlrsnrr Tageblatt «scheint j»m Lag Abend« mit «»«nahm« d« Sonn, und Festtage. Birrtrtjyrlichrr «ezugSprrt« bei Abholung tu d« »xpanttov w Rtcja 1 Mar« 60 Psg., durch uns«« LrL«' sre« tu« Hau« I Mark «S Psg., bei Abholung am Schalt« d« kais«l. Postanstalte» I Mart «6 Psg-, durch den Briefträger sret in« Hau« 2 Mart 7 Psg Auch Monatitabonr.emruti» werden angenommm. Anzeigrn-Annahme für die Nummer de« Ausgabetage» bi« vormittag« S Uhr ohne Gewähr. »ruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe-Straße SS. — Für dir Redaction verantwortlich: T. Langer tu Riesa. Die für den Neubau de« Jsvlierhaust« auf dem Krankenhau-grundstück erfor- derlich werdenden gelangen hiermit zur öffentlichen Aurschreibung. AngebotSformulare können im Stadtbauamte gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden und sind auSgefüllt bi« Freitag, den 7. September 1906, vor«. 10 Uhr daselbst wieder einzureichen. Die Bewerber können persönlich oder durch legitimierte volljährige Vertreter der Eröffnung der Angebote beiwohnen. Die Auswahl unter den Bewerbern und die Ablehnung aller Angebote bleib Vorbehalten. Riesa, den 3. September 1906. Der Rat der Stabt Ries«. Freibank Glaubitz. Morgen Dteustag, den 4. d. M., von nachmittag 6 Uhr an, gelangt das Fleisch eiueS Schweines in gekochtem Zustande zum Preise von 40 Pfg. pro */, kg -um Verkauf. Der Gemeiudevorstaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 3. September 1906. ! — Der Gtadtrat schreibt im amtlichen Teil die Aus führung von Schlofserarbeiten im Jsolierhause auf dem Krankenhausgrundstück au». — Am gestrigen Sedanlage legte in pietätvoller Er innerung eine Abordnung der vereinigten Mtlitärvereine am Kriegerdenkmale auf dem Poppitzer Platze einen Kranz mit Schleife nieder. Der Vorsitzende, Herr Fabrikbesitzer Richter, wies hierbei kurz auf die Bedeutung des Akte« hin. Die öffentlichen Gebäude der Stadt trugen Flaggen- schmuck. — Der Obst- und Gartenbauoerein für Pochra, Merz- darf und Umgegend veranstaltet vom 29. September bi» 1. Oktober unter dem Ehrenoorsitze des Herrn AmtShaupt- mann vr. Uhlemann im Gasthofe zu Merzdorf eine Obst» und Gartenbau-Ausstellung mit Prä miierung. Die Beschickung der Ausstellung steht jedem Obst- und Gartenbautreibenden im Umkreis von 2 Stun den zu. Anmeldungen sind bi« 20. September an Herrn Fabrikbesitzer Fischer in Merzdorf zu bewirken. — Ein bedeutsamer Gedenktag in der Geschichte un seres engeren Vaterlandes ist der 4. September. Es voll enden sich sünfundstebzig Jahre seit der Verkündung der dem sächsischen Volke verliehenen Landesverfassung. Dieser dem Zeitgeist Rechnung tragende Akt nebst einer Reihe heilsamer Gesetze war durch eine Volksbewegung hervorge rufen worden, deren innerer Berechtigung sich auch die damaligen regierenden Kreise nicht zu verschließen vermochten. Mit der Verleihung einer Verfassung wurde daS seit 1438, also seit beinahe vier Jahrhunderten, bestandene Verhält- niS der alleinigen Vertretung der Landesinteressen durch Fürst und bevorrechtigte StandeSherren abgelöst. Unter der Regierung des Kurfürsten Friedrich und seines Bruders, des Herzogs Wilhelm, waren zu dem angegebenen Zeit punkte zuerst Prälaten, Grafen, Ritter und Städte der Lande Sachsen, Meißen, Frank.n, Osterland und Voigtland zusammengetreten. Diese Vereinigung wurde späterhin mit dem Namen „die Stände" bezeichnet. Zur 50. Wieder- kehr des bedeutungsvollen Festtages berief König Albert den Landtag zu einer feierlichen Sitzung nach Dresden zu sammen. Die Thronrede sowohl, wie die Adresse der Land stände nahm Bezug auf den segensreichen Einfluß, den die VerfassungS-Verleihung auf die Entwicklung deS Landes und seiner Bewohnerschaft auSgeübt habe. Ein festliches Mahl der Landftände in der AlbrechtSburg zu Meißen bildete damals den Schluß der Feierlichkeiten. —* Im Anschluß an daS Freitag mittag im Pillnitzer Schloß stattgefundene Hofdiner zu Ehren deS zum Besuch Sr. Maj. des Königs in Dresden weilenden Erbprinzen von Sachsen - Meiningen fand nachmittag eine Wagenaus- fahrt nach Uttewalde und eine Fußwanderung durch den Uttewalder Grund noch Wehlen statt. Dort lag an der festlich geschmückten Landungsstelle der reich bewimpelte Oberdeckdampfer „Kaiser Wilhelm II." der Sächsisch. Böhmischen DampfschiffahrtS. Gesellschafft bereit, um die Herrschaften an Bord zu nehmen. Begrüßt von Herrn Direktor Curt Fischer der Sächsisch - Böhmischen Dampf- schiffahrtS - Gesellschaft, unter dessen Oberleitung die Fahrt auSgeführt wurde, bestiegen da» Schiff nacheinander: Seine Majestät der König mit seinem erlauchten Gaste, dem Erbprinzen von Meiningen, Prinzessin Mathilde, Prinz Johann Georg. Herzog Vorvin von Mecklenburp, Ober- kiofmarschall von der BuSsche-Streithorst und Hofmarschall Graf Rex Oberstallmetster von Haugk nebst Gemahlin und Tochter, die Oberhofmeisterin Frau von der Gabelentz und noch mehrere^Damen und Kavaliere. Zufällig hatte sich zur Dampfer-Rückfahrt nach Dresden die von einem Feld- narsch hetmkehrende 4. Komp, des 2. Grenadier-Reg. unter ihrem Hauptmann Herrn Werner von Seydlttz-Serstenberg am Wehlener Landungsplätze etngefunden, die beim Ein- steigen den Allerhöchsten Herrschaften militärische Ehren erwies. 5,?° Uhr erfolgte von Wehlen die Abfahrt deS Dampfers, auf welchem Tee und andere Erfrischungen ge- reicht wurden. An der Pillnitzer Schloßtreppe war interimistisch ein Landungssteg errichtet, an welchem das Schiff anlegte. Seine Majestät der König, Ihre König!. Hoheit Prinzeß Mathilde, sowie die an der Partie an wesenden Damen und mehrere Kavaliere verließen das Schiff in Pillnitz, während die übrigen Herrschaften die daS freisprechende landgerichtlichc Urteil legte die Königl. Staatsanwaltschaft Revision ein, die aber vom Oberlandes- gericht unter Uebernahme sämtlicher Kosten auf die Staats kasse verworfen wurde. Der höchste sächsische Gerichtshof führte auS, daß eS erwiesen sei, daß der Unternehmer seinen Luftschaukelbetrieb auf keinem öffentlichen Platze auSge- führt habe. DaS Oberlandesgericht verstehe unter „öffent- lichen Plätzen" solche Plätze, die dem Gemeinwohl dienen, nicht aber solche, die nur vorübergehend und zu gewissen Zwecken dem Publikum zugänglich gemacht werden. Da her habe sich der Unternehmer auch keiner Uebertretung nach ß 33b der Gewerbeordnung schuldig gemacht. Die Revision der Kgl. Staatsanwaltschaft sei aus diesem Grunde Wetterfahrt bei schönster Abendbeleuchtung bis Dresden fortsetzten und 7,»« am Terrassenufer eintrafen, von wo aus dieselben mit königlichen Geschirren zum Besuch der Hofoper fuhren. Der enthusiastische Jubel, der beim Passieren deS Schiffes allerorten, insbesondere aber in Pirna und Pillnitz, wo Hunderte von Schulkindern das Lied „Heil Dir im Siegerkranz" anstimmten, herrschte, gab ein schönes und beredtes Zeugnis für die Beliebtheit, deren sich unser allverehrter König bei seinen Untertanen zu er freuen hat. — Am 1. Oktober werden sämtliche sächsischen Personen wagen, auch die mit Linoleumbelag versehenen, mit Fuß- decken auSgestattet. In den Abteilen der v. Zugswagen I./H. Klasse wird unter jedem äußeren Seitenfenster über dies je eine Friesdecke angebracht. — Die bevorstehende Landessynode wird sich auch mit der Frage einer Aenderung der Bestimmungen über die Bestattung von Selbstmördern in der evangelisch lutherischen Landeskirche zu beschäftigen haben. Den An stoß hierzu wird eine Petition, ausgehend von einem in der Bildung begriffenen Komitee, bilden, in welcher eine vollständig gleiche Behandlung der Selbstmörder mit anderen Leichen gefordert wird. Die Petition wird mit religiösen und rein ethischen Momenten begründet und steht aus dem Boden deS SchristworteS „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet", sowie der allgemein sittlichen Anschau- ung, daß man pietätvollerwetse daS Andenken eines Toten nicht schmähen soll. Stark betont wird in der Petition auch die Rücksichtnahme auf die Hinterbliebenen von Selbst. Mördern. Die Petition soll in nächster Zeit zur Samm lung von Unterschriften öffentlich aufgelegt werden und auch den interessierten Vereinen zur Mitunterzeichnung oorgelegt werden. —W Was versteht man unter einem öffentlichen Platze? Mit dieser insbesondere für Ge- meindevertretungen und Schausteller interessanten Frage hatte sich der Strafsenat des Königl. Gächs. Oberlandes- gericht» zu Dresden, unter Vorsitz deS OberlandesgertchtS- ratS OberjustizrateS Trommler, zu beschäftigen. Der in Mügeln bei Pirna wohnende Schaubudenbesitzer Johanne- Volkmar betreibt seit etwa 8 Jahren auf einem von ihm erpachteten Grundstücke an der Albrecht- und Bismarck- straße in Mügeln eine sogen, russische Luftschaukel. Die Amt»hauptmannschaft Pirna belegte den Unternehmer mit zwei Strafverfügungen über zusammen 600 Mark, weil er zu seinem Betriebe, der nach Ansicht der AmtShaupt. Mannschaft auf einem „öffentlichen Platze" abgehalten werde, nicht die ortSpolizetliche Genehmigung eingeholt habe. Der Unternehmer beantragte richterliche Entschei dung und erzielte sowohl beim Schöffengericht Pirna al« auch beim Landgericht Dresden kostenlose Freisprechung, weil da« Gericht in der Unterlassung der Einholung der orttpolizeiltchen Genehmigung eine strafbare Handlung nicht erblicken konnte, denn der vom Unternehmer «rpach. lele Platz sei al» „öffentlicher Ort" nicht anzusehen. Gegen verworfen worden. (Nachdruck verboten.) — Aehnlich wie in Preußen ist man auch bei unS in Sachsen in der letzten Zeit verschiedentlich in Beratungen eingetreten über Festlegung de« Schuljahres, über Anfang und Ende desselben, sowie über Lage und Ausdehnung der Ferien. Diese Fragen werden auch auf der Michaelis d. I. in Mittweida tagenden Vertreterversammlung deS Sächsischen Lehreroereins zur Behandlung kommen. Für die Vorbereitung der Fragen beschloß der Vorstand des Ver eins folgende Richtlinien zu geben: ,,a) DaS Schuljahr ist so zu verlegen, daß es mit den Svmmerferien schließt und nach ihnen ansängt. d) Der Beginn des Schuljahres er folgt bei den Volksschulen und bei den höheren Schulen zu gleicher Zeit, v) Die Ferien der Volksschulen sind mit denen der höheren Unterrichtsanstalten zu d?n drei hohen Festen Weihnachten, Ostern und Pfingsten völlig gleich zu legen, ä) Die jetzt für die höheren Unterrichtsanstalten zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten festgesetzten Ferien sind bei einer etwa erfolgenden Neuregelung für die Volks schulen beizubehalten, beziehentlich einzuführen e) Die sogenannten Sommer, und Herbstferien sind für die Volks schulen auf 6 Wochen zu bemessen und in den einzelnen Schulgemeinden den örtlichen Bedürfnissen entsprechend zu verteilen, doch so, daß in Orten mit höheren Unterrichts anstalten die Volksschulferien mit denen der höheren Schu- len zusammenfallen." — Feldposten nachAfrika gjehen im Sep! embcv im ganzen planmäßig ächt, und zwar vier mit deutschen und vier, wenigstens zum Teil, mit englischen Dampfern- Tie erste Feldpost im September verläßt Berlin am 4 , um in Antwerpen dem Reichspostdämpfer „Fcldmärschall^ zugeführt zu werden, djer Hamburg am 1- September ver-, lassen haben wird- Tie Feldpost ist am 25. in Swakop- rnund und am 28- in Lüderitzbucht. Tie zweite F,. opost geht von Berlin am 7-, von Southampton am 8. Se ptem ber über Kapstadt unds ist planmäßig! am 30- September in Lüderitzbucht, am 3- Oktober in Srvätäpmund'. Eben falls ein englischer Täimpfer befördert die nächste Feld post: ab Berlin den 14- September, ab Southampton den 15. September, an Kapstadt den 2. Oktober. Tie Weiterbe förderung steht noch nicht fest, so djaß die Post unter Um-, ständen am Kap d§cr guten Hoffnung pcht Tage liegen! muß und erst am 14. Oktober in Lüderitzbucht und am 17. in Swakopmund eintrifft. Tie vierte Feldpost, ab Ber lin den 14-, befördert wieder ein deutscher Tampser, „Pro-, fessor Woermann", ab'Hamburgs den 15- September, an Swakopmund djen 7. Oktober." Tie beiden folgenden! Feldposten gehen wieder über England Tie eine verläßt Berlin am 21. September, Southampton am 22. und ist am 9. Oktober in Kapstadt, am 14.s in Lüdieritzl ucht und am 17. in Swakopmund. Es folgt eine Fellpost ab Berlin den 28. September, ab Southampton den 29., an Kipstadt den 16. Oktober. Ein rückkehrendcr Reichspostdamp'.r befördert die Post am 19. Oktober von Kapstadt nachSwak.pmund (Ankunft den 21. Oktober)., Ein Reichspostdampfcr beför-
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