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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190609282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-09
- Tag1906-09-28
- Monat1906-09
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1906
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Riesaer O Tageblatt «nv A«r»r-»r MktlÄ «st Atzttztt). Oertliches und Sächsisches. Riesa, 28. September 1906. — Die anläßlich der 23. Hauptversammlung des Sächs. Turnlehrerveretns getroffenen Ver anstaltungen beginnen morgen nachmittag 4 Uhr mit einem Schauturnen der hiesigen Schulen auf dem Platze am Wafserturm. Abends 8 Uhr findet sodann im Hotel Höpfner eine Begrüßungsfeier unter Mitwirkung des Gs- sangoereins „Amphion" und des Turnvereins Riesa statt. Die Hauptversammlung wird Sonntag vorm. r/,11 Uhr im Wettiner Hof abgehalten. Zu diesen öffentlichen Ver anstaltungen sind die Einwohner RiesaS eingeläden, be sonders aber wäre eine rege Beteiligung an der morgen abend stattfindenden Begrüßungsfeier erwünscht. — Der Physiker Stadthagen auS Breslau hatte sich vergangenen Donnerstag bei seinem Vortrage über „Die Wunder der flüssigen Luft" im Hotel Höpfner einer zahlreichen, aufmerksamen und dankbaren Zuhörer-! schäft zu erfreuen. Obwohl der Vortrag in allen seinen Teilen strenger Wissenschaftlichkeit entspricht, ist er doch leicht faßlich und allgemein verständlich. Eine Reihe höchst interessanter Experimente, vom Worte deS Vortragenden begleitet, bringen das Wesen der flüssigen Luft und ihre praktische Bedeutung für die Zukunft zu klarer Anschauung der Hörer, und zum Schlüsse erläutert auch Herr Stadt hagen an der Hand von Zeichnungen die Art und Weise der Herstellung flüssiger Luft. Wir glauben behaupten zu dürfen, daß sämtliche Hörer und Hörerinnen davon, waS Herr Stadthagen zu bieten vermag, vollkommen befriedigt worden sind. — Dem hiesigen Gewerbevereine aber, der dem Vortragenden einen bestimmten Betrag garantiert hatte, ist eS zu danken, daß die Abhaltung des Vortrags in Riesa überhaupt ermöglicht worden ist. —* Nächsten Sonntag abend veranstaltet im Hotel Höpfner der WohlfiMgkeitsoerein „Sächsische Fechtschule", Verband Riesa, ein Jubiläumskonzert zur Feier des 25jährigcn Bestehens der Sächs. Fechtschule. Die Bezirks- leitung bittet alle Verbände deS Bezirks „Niederelbe" und alle Freunde der Sächs. Fechtschule, der Einladung deS Verbandes Riesa recht zahlreich zu folgen. —k. Der 29. September ist der Michaelistag. Er wurde im Jahre 493 vom römischen Bischof GelastuS I. dem obersten der sieben Erzengel, dem biblischen Schutz patron deS jüdischen Volkes Michael geweiht, weil dieser auch als Beschützer der Kirche angesehen wurde. Die alten Deutschen wählten, als sie das Christentum angenommen hatten, St. Michael zu ihrem Schutzpatron, und das Wort „Michel" wurde allem Großen und Ehrenwerten vorgesetzt. Auch in den WttterungSoerhältnifsen und im bürgerlichen Leben hat der Michaelistag noch mehrfache Bedeutung. Eine alte Bauernregel sagt: „Wenn Michaelis der Wind von Nord nach Osten weht, ein harter Winter zu erwarten steht." Dagegen: „Regnet» am St. Michaelistag, kommt ein milder Winter nach." Im bürgerlichen Leben werden am MichaeliStage die Pachtgelder abgeführt. Auf dem Lande werden vielfach Sohnverträge zwischen den Land- erheitern und Gutsbesitzern abgeschlossen. Im Gchulleben dideutet er den Schluß deS TommersemesterS. — Ueber zusammenstellbare Fahrschein- beste schreibt man unS au» dem Hauptbureau der Königlich Sächsischen StaatSeisenbahnen: Am 1. Oktober «ritt zum FahrscheinoerzeichniS vom 1. Juni 1906 ein Nachtrag IH in Kraft, der bei den Ausgabestellen in Dres den, Leipzig und Chemnitz sowie bei den Bahnhöfen zum P.eise von 10 Pfg. bezogen we'^°" > Arbeiterschaft günstigen Ausgange würden in dem bisher von Lohnkämpfen noch nicht besonder» schwer heimgesuchten Erzgebirge auch die Arbeiter anderer Industriezweige d n Versuch beginnen, die Arbeitgeber unter ihrer Macht beugen zu wollen. Im Interesse der vaterländischen Industrie, namentlich der Arbeiter selbst, liegt es, daß die mit dem Streik verbundenen Störungen des Erwerbslebens nicht noch weirer um sich greifen. Da bei der Arbeiterschaft da» Maß volkswirtschaftlicher Kenntnisse nicht vorhanden ist, welches ihr zu erkennen ermöglicht daß Lohn und Arbeits bedingungen nicht vom guten Willen der Arbeitgeber, sondern vom Weltmarkt und seinen tausendfältigen Be ziehungen abhängig sind, so ist das einzige Mittel, dus bis jetzt zur Abwehr von Streiks bekannt ist, nur der Zu sammenschluß der Arbeitgeber in die Gesellschaft des Ver bandes Sächsischer Industrieller zur Entschädigung bei Arbeitseinstellungen, der deshalb auch aus allen Branchen und Orten beständig neue Anmeldungen zugehen." — Um dem Publikum die Möglichkeit zu gewähren, in dringenden Fällen Einschreibsendungen und gewöhnliche Pakets auch mit solchen Postbeförderungkgclegenheiten zur Absendung zu bringen, welche außerhalb oder kurz nach Beginn der für den Verkehr am Postschalter fesigesttzicn Dienststnnden sich darbietcn, besteht die Einrichtung, daß derartige Sendungen, soweit die örtlichen Verhältnisse eS gestatten, bei den Postanstalten außerhalb der Poflschalter- dienststunden eingeuefert werden können. Die näheren Bestimmungen hierüber enthalten die bei den Pastanstal- ten aushängenden Postberichte. Für jede Seuüung ist eine ! besondere Einlieferungsgebühr von 20 Pfg. im - vrauS zu ! entrichten. * Dahlen. In der hiesigen Landwirtschaftlichen Haushaltungsschule beginnt Anfang Januar 1907 der 16. Kursus. Tie stetig wachsende Zahl der Schülerinnen ist eine erfreuliche Tatsache, die beweist, daß die E-ker.ntnis: „auch unsere Töchter, nicht nur die Söhne bedürfen der Fortbildung", sich in landwirtschaftlichen Kreisen mehr und mehr Bahn bricht. TaS Ziel der Schule ist, dis Schüler innen praktisch und theoretisch in allen Zweigen der Wirt schaftsführung auszubilden. Es umfaßt der Lehrplan nicht nur die spezifisch landwirtschaftlichen Arbeiten, sondern auch Unterricht im Kochen, Behandlung der Wäsche, Weiß nähen, Schneidern usw. ferner können die Schülerinnen auch, je nach Wunsch, am Tanzunierricht teilnehmen. Der Prospekt der Schule enthält ausführliche Mitteilungen über ihre Einrichtungen und Ziele und ist derselbe vom Schul vorstand, Herrn Pfarrer Lohmann, Dahlen und der Vor steherin, Fräulein Brinkmann, zu erhallen. ^7^^ ' Dresden, 27. September. König Friedrich August traf heute vormittag, von einem mehrtägigen JagdatzSflug kommend, wieder in Pillnitz ein und stattete am Hach- mittag der jungendlichen Herrscherin der Niederlande und dem Prinzgemahl in Schloß AlbrechtSberg einen Besuch ab. Um l/,5 Uhr nachmittags langte der König, der Generals uniform angelegt hatte und vom diensttuenden Flügel adjutanten begleitet war, im Schlosse an, wo er vom Prinzgemahl Heinrich an der Freitreppe empfangen und alsbald zur Königin geleitet wurde. Nach halbstündiger Anwesenheit verließ König Friedrich August, vom Prinz gemahl abermals zum Wagen geleitet, das Schloß und be gab sich direkt nach Pillnitz zurück. — König Friedlich August ist der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller unter Ueberwetsung eine« namhaften Beitrage» al» unterstützendes Mitglied beigetreten. Pirna, 27. September. Ein eigenartiger Unlall, der aber noch sehr glücklich ablirf, ereignete sich in der enthält u. a. zahlreiche neue Fahrscheine für die Dampfer der Hamburg-Amerikalinie und des Norddeutschen Lloyd nach den Küsten deS Mittelländischen und deS Schwarzen MeereS. — Der unter Leitung des Herrn OSkar Trödler in Leip zig stehende Verband der Freiwilligen SanitätS- Kolonnen vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen hält seine diesjährige Hauptversammlung am 29. und 30. September und am 1. Oktober in Hainichen ab. Die Ver sammlung bezweckt eine zwanglose Vereinigung möglichst vieler Mitglieder sächsischer SanitätS Kolonnen zur För derung der Kameradschaft und zum Meinungsaustausche zwischen Führern und Aerzten über Erfahrungen und Er rungenschaften auf dem Gebiete des Kolonnenwesens, ver bunden mit einer größeren kombinierten Uebung, an der sich die Kolonnen Waldheim, Lommatzsch, Döbeln, Nossen und Hainichen beteiligen. Beschlüsse, die in das Gebiet des Sächsischen LandeSvereinS vom Roten Kreuz oder deS Deutschen Zentralkomitees eingreifen, dürfen nicht gefaßt werden. Dem Verbände der Freiwilligen SanitätS-Kolon nen vom Noten Kreuz im Königreich Sachsen gehören zurzeit 46 Kolonnen mit 1718 Mitgliedern an. —* Der neue sächsische Staatsminister, Gras von > Hohenthal und Bergen, früher sächsischer Gesandter in § Berlin, wird in diesen Tagen seinen Urlaub auf dem bei Leipzig gelegenen Stammschloß Knauthain beenden. Der Knauthainer Park, der vor einigen Jahren den Schah von Persien anläßlich eines Besuches beim Grafen Hohenthal so entzückte, daß er seinen Gärtner nachkommen ließ und ihm die Parkanlagen als Vorbild empfahl, ist einer der prächtigsten in Sachsen. Eine sehr gute Photographie vom neuen sächsischen StaatSministec nebst einigen gelungenen Bildern von Parkidyllen bringt die neue, reichillustrierte in Leipzig erscheinende Wochenschrift „Der Leipziger". — Das Schicksal des Massenmörders Dittrich ist noch immer nicht geklärt. Dittrich, der sich seit mehreren Wochen zur Beobachtung seines Geisteszustandes in der Jrrenabteilung des Zuchthauses in Waldheim befindet, wird demnächst wieder nach Berlin zurückgebracht werden, wo beim Landgericht II die Untersuchung bezüglich der ihm zur Last gelegten Morde an de i beiden Frauen Schurm (Zeuthen) und Großnick (Eichwalde) weitergeführt wird. Die Nachricht, daß Dittrich infolge Geisteskrankheit gänzlich außer Strafverfolgung gesetzt und demgemäß zu dauerndem Aufenthalt einer Irrenanstalt überwiesen sei, scheint sich also nicht zu bestätigen. Er ist vielmehr laut Beschluß der ersten Strafkammer des Dresdener Landgerichtes auf Grund deS von dem WaldHeimer Psychiater! erstatteten Gutachtens nur außer Verfolgung gesetzt worden wegen eines in Sachsen verübten Lustmordes. DaS Gutachten geht dahin, daß Dittrich bet Begehung der letztgenannten Tat geistig nicht zurechnungsfähig gewesen ist. Ob aber die Annahme der geistigen Unzurechnungsfähigkeit auch bei den beiden in der Umgegend von Berlin verübten Frauen- morden zutrifft, muß erst durch eine erneute Beobachtung de» Täters in einer preußischen Irrenanstalt festgestellt werden, von deren Ergebnis dann die weiteren Maßnahmen abhängen werden. — Die Gesellschaft de» Verbandes Sächsischer In dustrieller zur Entschädigung bet Arbeitseinstellungen schreibt unS: „Ein Streik wie der der Bürstenarbeiter in Schön- Heide ist im Erzgebirge eine verhältnismäßig neue Er- schetnung. Die Arbeitgeber sind sich darüber klar, daß eS der Arbeiterschaft — nachdem ihr zur Verhütung deS Streiks von vornherein ein« Lohnerhöhung zugesagt worden erden kann. Der Nachtrag'ist — nur auf eine Kraftprobe ankommt. Bei einem der «V»» Ad«» ßD »Ts,.blatt-, Riess. Str. «. MtShauptmaimschast Großenhain, des Königl. Amtsgericht« und hrS 22«. Freitag 28 September WM, arreass 5H- ZM D,« RIfiaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« «st «uSuatzmr der Lora-- mL Schrage. L'.Mrljchrtutz». rveziychreü vri «bsourug u> der Expeditim m Mesa 1 Mari 50 Psg., durch «ns«» snt in« Hau» 1 Mark SS Pfg-, Sei Abholung am Schulter der kalstrl. Pvftanftaltcn 1 Mert SS Psg., durch dra Amttrüger stet tn4 HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MouEbolmemmt» «erden imgeno e.-. Anzetgen-Annahmr für die Nummer de« Ausgabetage« k!» »ormwazS 8 Uhr ohne «emLyr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — »rschLft-stclle: Goethe.Straße Sö. — Für die Redaetlon r-erautworrlich: T. Langer tn Riesa. Die über das Schanklvkal des SchankwntS Arno König hier, Meißnerstraße Nr. 34, verhängte Polizeistunde ist aufgehoben worden. Der Rat der Stadt Riesa, am 27. September 1906. Kr. struße 53, enizurelchen. Dle Uniform fit anzulegen. Auf tz 27 der Feuerlöschordnung wird aufmerksam gemacht. Riesa, den 24. September 1906. Der Vorsitzende des FeuerlöschauSschuffe». Bretschneider. Feuerwehr zu Riesa betreffend. Die Mannschaften der Feuerwehr und zwar: da» freiwillige RettuugSkorps, die Frnerreserve Spritze I (Hauptmann Götze), die Wachmauuschaft (Hauptmann Bornkessel) haben sich Dien-tag, -eu 2. Oktober 1906, abends 7 Uhr zu einer Nebnng am Spritzenhaus pünktlich einzufinden. Nur begründete Entschuldigungen find Vorher beim Feuerwehrkommando, Haupt- Freibank Riesa. Morgen Souuabeud, den 29. September dss. Ihrs., von vormittags r/,V !ihr ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof das Fleisch zweier Äittder zum Preise von 35 Pfg., sowie daS Fleisch eines KalbeS zum Preise von 45 Pfg. pro */, Lß zum Verkauf. Riesa, am 27. September 1906. Die Direktion deS stSdt. Schlachthoses.
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