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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190610270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19061027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19061027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-10
- Tag1906-10-27
- Monat1906-10
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1906
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einigt Ter Fürst und die; Fürstin von Hohenlohe-Barten- stein haben mit der Borvereitüng des Zusa-nfineutreffens nicht da- Geringste zu tun gehabt, sie haben sich vielmehr van der GrSsiit vollständsig zurückgezogen Tast die Prin zen am TonnerStag nach der Begegnung auf der Fahrt zum Val-nhofe anr Hotel' kontinental vvrbeisuhren, wo ihre Mutter wohnte, war ein Zufall, weil der Kutscher möglichst gepflasterte Dtrastc» vermeiden wollte und' as phaltierte Strasten vorzog. General v. Criegern hat der Gräjin nach ihrer Ankunft am Mittwoch einen ganz kur zen Höflichkeitsbesuch gemacht, um zu fragen, ob sie noch vor der Zusammenkunft irgendwelche Auskunft wünsche 'Alle Berichte über ein angeblich zuvor festgesetztes Zere moniell sind erfunden. Erfunden ist auch die Behauptung, ch,s; von Leiten der sächsischen Gesandtschaft die Gräfin vollständig ignoriert worden sei und daß alle Mitteilungen an die Großherzogin von ToSkana und nichst an die Gräfin Montignosv ergangen seien- Namentlich Wiener Blätter haben sich förmliche Exzesse in den ausschweifeichsten Len- sationsvurichten über die Wiederbegegnung geleistet, und di ,'e sind natürlich entsprechend zu würdigen- Tic Gräfin Montignosv ist mit ihrer Tochjter gestern abend nach Italien abgcreist. — Tas Gesetz über Phosphor-Zündwaren tritt am l. Janilar nächsten Jahres in Kraft. Danach ist die Herstellung von Weißphosphvr-Zündhölzern, die Ein führung von solchen Hölzern und deren Verkauf (dieser erst von« l. Januar 1908 ab) verboten. Schwefelhölzchen dürfen also nur wachs bis Ende 1906 hergestcllt werden- Ter Vertuns dieser Zündhölzchen ist jedoch bis" Ende des Jahres 1907, sowohl im großen, als im kleinen noch ge stattet. ' I — I: dieser Zeit der Fleisch- und sonstigen Teuer ung ist s-' von Interesse und Wichtigkeit zu hören, daß »re Gänlezufuhren aus Rußland in diesem Jahre «inen größeren Umfang als sonst annehmen. Allein an ver Grenzbrücke bei Myslowitz in Oberschlesien werden möchentlia) 30000 und mehr Gänse etngeführt. Man n'mmr an, daß die Gesamteinfuhr 1 Million Stück über- f rieten wird. An andern Stellen findet aber gleichfalls «.ne rege Gänseeinfuhr statt, so daß wir um den leckeren ..Boger", der wegen seiner ausgiebigen Verwendbarkeit von hvll H mtfrauen sehr geschätzt, nicht in Verlegenheit geraten melden. Erfreulich ist auch der Ertrag der deutschen See fischerei. Er erreichte im letzten Monat die Höhe von fast m«r Mill onen Mark. — Öwer den Rückgang deS sächsischen Wein baues shreibt das „M. Tgbl.": AIS im Jahre 1887 die Z'tzl d-r in Sachsen vorhandenen Weinberge und Wein- ilsn feM,«stellt wurde, wurden im 3 RedlauSauffichtSbe- .. welch'r die weinbautreibenden Ortschaften rechts der E b« von Diesbar-Seußlitz abwärts bis Nünchritz-Grödel Ärngenbcrg Glaubitz und links der Elbe von Niederwartha- Wcistroi v elbabwärtS bis Strehla umfaßt, noch 348 Wein- -u-rge und Weingärten gezählt, während jetzt im genannten -l'zrrke n. r noch 233 vorhanden sind. In einem Zeiträume v m 19 Jahren sind somit im 3. NeblauSaufsichisbezirke nicht m«W,^r als 115 Weinberge und Weingärten ausge- ivdet und in Ackerland bezw. Obstanlagen umgewandelt worden Dazu kommt, daß viele Weinberge nicht mehr die ursprüngliche Größe besitzen, sondern zum größeren r> «r kleineren Teile auSgerodet worden sind, und in meh reren O-ischoften, wo sich früher zahlreiche Weinberge be- l inden, sind überhaupt keine mehr vorhanden. Döbeln, 27. Oktober. In der Reirhstagsersatzwahl in Döbeln erhielten nach der amtlichen Feststellung Hasse snct.-Ub.) 8322, Beck (freif.) 3511^ PinSau (Svziald.) 12307 Stimmen- Ungültig waren 78 Stimmzettel. Wahl berechtigt waren 28530. Mittweida, 25. Oktober. Tot aufgefundcn wurde im Erlaer Walde bei Schwarzenberg im Erzgebirge der feit Donnerstag vergangener Woche von hier verschwun dene Oberpostassistcnt a- D. Jühliug. Der 75 jährige Greis bat seinem Leben durch'Erhängen ein Ende bereitet- Rochlitz, 25. Okcober. Uuseie Gewerbeausstellung b itte ems Einnahme von 15 785 Mk. und eine Ausgabe non 11629 Mk., sodaß ein Ueberschuß von rund 4100 Mk. verbleib. Don diesem werden 3000 Mk. zu einer Stiftung v-igezwetgi, auS deren Zinsen junge Handwerker zur weiteren i?biJi-:ng in ihrem Berufe Beihilfen erhalten sollen. qem verbleibenden Reste deS Reingewinns erhält der L' -werbeoerein 200 Mk. und der JnnungSausschuß 100 Mk. F.-ruer w rd den Ausstellern die Hälfte deS Platzgeldes im Versag- von 468 Mk zurückerstattet. * Dresden. Der Besuch der 3. Deutschen Kunst- g werbe-Ausstellung in den letzten Tagen mar andauernd lebhaft, besonders wird von der Einrichtung der billigen T-g> (Dienstag» und Freitag« 50 Pf.) sehr viel Gebrauch n-nacht. Der feierliche Schluß der Ausstellung findet am 31 Oktober nachmittags '/,5 Uhr in der Kuppelhalle jder Lusstsllung statt. Dresden, 27. Oktober. Tödlich verunglückt ist p stern in der Anton Retchcschen Blechwarenfabrik in DreS- d n-Plauen der 19 jährige Klempner Maucksch. Er kam 1»im Putzen einer in Betrieb befindlichen Schnellpresse ins Kielrie'oe, als er im Begriffe stand, den Putzlappen auS der Messe zu entfernen. Der Kopf wurde ihm völlig zer- q wischt. — Ein Lastführer, der mit seinem Geschirr Steine > ach dem RathauSneubau brachte, wurde gestern früh von s »«em Wagen an eine Wand gedrückt. Dabet wurde ihm d.r Brustkorb zerquetscht. Der Tod trat sofort ein. Kamenz, 26. Oktober. Tor hiesige, rund 650 Mit- g.jeder zählende Gewerbeverein beschloß, der sächsischen Mittelstandsvereinigung beizutreten. — Heute früh mit dem Zuge 8,43 Uhr erfolgte durchs einen Dresdner Trans porteur die Urberführung des hier am Dienstag verhaf teten Mörders Shilling in das Untersuchungsgefängnis Mu find z für di jUM i Am den au 8» iochelei lJahr Kufen. besteh nebst lung 1. Ap Äa ran wem zulc! die s der stellen Kro abe Str Eac des die sauber Innen ! S Ech. E Sch b 'ZT mit § «ksaS der aus gela die i Mes tere tastr mor !' W blich!., Wesen peif. ' Jahr. Wüter kchel, lgewiffk I. Ja' Ila Ze Off. u. schäften. E« müsse durch vergangene« ein Strich genioz werden, der Blick frei und offen in die Zukunft gertchn und pofittve Arbeit geleistet werden. Man könne ni<r ernten, kaum daß man gesäet habe. Aeuf Alge - eines M in di gemü Neueste Nachrichreu und Telegramme vom 27- Oktober 1906. )( Hamburg. Eine von 500 Telephon- und Tele- graphenarbeibern besuchte Versammlung forderte eine Lohnerhöhung von der Oberpostd.iret'tion Hamburg soivie eine mündliche Verhandlung, die bisher von der Direktion abgclehnt worden war. )( Kuxhaoen. Der Dampfer Anna Wörmann ist von Swakopmund kommend heute Nacht mit 16 Offizieren und höheren Militärbeamten, sowie 630 Unteroffizieren und Mannschaften an Bord auf der Rhede von Kuxhaoen eingetrvffen. ' )( Eisenach. Die Königin Wilhelmine und Prinz Heinrich der Niederlande haben sich von hier aus nach Schloß Wilhelmstal begeben )( Essen a- d. R. Tie kombinierte Versammlung der Siebener-Kommission und der Verbände beschloß eine Re solution, in der das Bedauern darüber ausgedrückt wird, daß durch dis Haltung des preußischen Handelsministcrs in der Angelegenheit des bekannten Artikels der „Nordd- Allg. Ztg." die Spannung, die zurzeit zwischen der Berg- arbeiterschsaft und Ljen Bergherren vorhanden sei, nur noch verschärft werde. Ferner wurdse eine Eingabe an das Obcrbergamt Tortmünd beschlossen, in her ein Verbot der lieber- und Nebenschsichten gefordert wird- In einer wei teren Eingabe an die Oberbergämter und das Handels ministerium soll auch die Aushebung der Sperre verlangt werden- )( Wien- Das Abgeordnetenhaus nahm in allen Lesungen die Verstaatlichüngsvorlage ddr Nordbahn an- rr Budapest. Gestern abend Arm cs wieder zu gro ßen Exzessen der streikenden Straßcnbahnangestellten- Mehrere Wagen wurden von den Streikenden angehalten Schwere Bestrafung der weiblichen Ruyc^ störer. Tie Damen, die eS für praktisch gehalten ten, die Ruhe des Parlaments in London zu stören, sin» am Mittwoch empfindlich bestraft worden- Sie betrugen sich vor Gericht genau so, Wls sie sich im Parlament bei tragen hatten, das'heißt unglaublich wüst- Tas zahl.! reich erschienene Publikum hatte seine Helle Freude a«! dem Gefchsrei der höchst fafhionabel gekleideten Tamen-I Ter alte Richster, der vergeblich zu Worte zu komme«! versuchte, sah mit schmerzlichem Blick in das Getümmel! und sckMte schließlich die ganze tobende Frauengesell-! schrst auf zwei Monate ins Gefängnis- Jede einzeln,! der Tamen mißte in ihre Zelle getragen werden- Die! Polizisten wurden dabei gebissen, getreten und gekrahp! Einer der Polizisten meinte, er wolle lieber einen Sus! Katzen transportieven- Ehe der Transport nach den A-1 len stattsand, erfolgte noch ein überraschender Angriff G, I feiten eines Amazonenvorps, das sich in dem Wartc-I zimmer des Gerichtshofes' gesamwett hatte- Tis Polizei! war nicht ganz unvorbereitet. Sie ergriff jeden einzelnen I mit wildem Geschrei in den Sitzungssaal eindringenden I weiblichen Kämpfer und trug ihn Hinaus- Tie Haupt-1 schrcierin hatte nahezu einen großen Straßenkampf ver anlaßt- Ein Teil des Publikums, daS aus der Straße zu- samMengeströmt war, nahm für und ein anderer gegen die Frauen Partei- Dem Polizisten setzte sie tätlichen Wi derstand entgegen und es liam zu einem Handgemenge, bei dem sie ihren Hut einbüßte, während sich ihr wohlsrisier- tes Haar auflöste- Ter Polizist war schließlich der Stär kere und brachte die tapfere Streiterin ins" Gefängnis- Es! ist bemerkenswert, daß der bekannte Schriftsteller W- T. Stcad dps Verhalten der Frauen durchaus billigt- Er sagte einem Interviewer: „Heute ist in Westminster ein Licht angezündet worden, dessen Schein das ganze Land durchdringen wird- Tie Namen der elf braven Frauen werden in dien Annalen des Ruhmes glänzen-" Mr. Stcad fügte hinzu, daß er selbst im Gefängnis''gesessen habe und daß es nicht ausgeschlossen sei, dsaß ihm dieses Mißgeschick wieder zustoße. Ter Gemahl einer der zu zwei Monaten Gefängnis verurteilten rebellischen Frauen tat den Aus spruch: „Ich verspreche für jeden Tag, den meine Frau im Gefängnis verbringt, 10 Pfund Sterling zu zahlen-" Diese Aeußerung rief allgemeine Heiterkeit hervor- Der brave Ehemann hatte nur seiner Freude darüber Ausdruck geben wollen, daß es seiner Frau beschickten sei, in einer großen Sache das Geschick einer Märtyrerin zu erleiden- Die böse Welt verstand ihn natürlich falsch- Ein Samenkorn als Verräter- Die tu dem Geldbriefe, den der Briefträger Kjär in Röddiug (Nord schleswig) unterschlagen hatte, enthalten gewesene Summe von 7000 Mark ist nunmehr bis aus eine Kleinigkeit wie der zur Stelle gebracht. Kjär hatte den Betrag von 5700 Mark in Hundertmarkscheinen selbst wieder in einem Briese in den Briefkasten geworfen, d^n er selbst zu entleeren hatte, doch konnte bei einer Haussuchung in seiner Wol> nung die noch fehlende Summe von 13M Mark nicht auf gesunden werden- Ein in dem Briefe nachträglich ge fundener Grassamr erregte Hann dis Lerin'ntung, daß der Brief mit dem Gelds im Heu verborgen gewesen sei aus dort möglichenfalls auch noch der fehlende Geldbetrag ver borgen gehalten werde- Bei einer wiederholten Haus suchung, bei der auch djaS Heu des Briefträgers aus der Wohnung geschafft wurde, wurden in der Tat noch 1290 Mark, die in dem Heu versteckt gewesen, zutage gefördert- beS König!. Landgerichts TreÄden! Die Ueberführung ge schah, da dps Publikum keine Kenntnis davon hatte, ohne jedes Aufsehen Zittau, 26. Oktober. Beim Spiel mit Bogen und Pfeil traf der elfjährige Sohn de« Gartenbesitzers Richter in Schlegel sein vier Jahre altes Schwesterchen mit dem Pfeil direkt ins Luge, sodaß die Sehkraft kaum zu retten sein wird. Da« bedauernswerte Kind wurde sofort in eine Augenklinik übergeführt. Don der böhmischen Grenze. Bor mehreren Wochen wurde da« Dorf Honetschlag tu Böhmen von etper großen Feuersbrunst heimgesucht; mehr al« ein Drittel der Ortschaft brannte nieder und brachte über die Bewohner viel Not und Glend. Wie sich jetzt herauSgestellt hat, ist da« Feuer von einem 13 Jahr« alten Hirtenknaben au« Rache gegen seinen Dienstgeber angelegt worden. Der jugendliche vrandleger wurde verhaftet und hat die Tat bereit« eingestanden. An naberg. Tie Errichtung von Stauweihern im Tale der Pöhla beschäftigte auch dsas hiesige Stadtper ordnetenkollegium- Zum Zwecke dier besseren Ausnutzung der Wasserkraft dies Pöhlbaches und um bei den äußerst schwankenden Wassermengen dieses Baches einen gleiche mäßigeren Wasferbezug zu gewährleisten, hat das Gremium für Industrie und Handel in Weipert Schritte unternommen, die die Erbauung von Stauweihern im Pöhlbachtale zum Gegenstand haben- Auch die Stadt Annaberg ist als Besitzerin des im Pöhlatale gelegenen städtischen Wasserwerkes aufgefordscrt worden, zu dem Projekt Stellung zu nehmen. Ter Rat beschloß, behufs Förderung der Angelegenheit zu den Kosten der Anfer tigung eines Projektes einen einmaligen Beitrag von 300 Mark ohne jede Verbindlichkeit für weitere Zuwen dungen zu gewähren- Schneeberg. Tie Gemeinde Wildbach feierte am Montag ihr hundertstes Kirchweihfest- Der Patron Fürst zu Schönberg-Waldenburg sandte ein Glückwunschschreiben und Herr Pfarrer i- R. Landgraf in Dresden, der frühexe langjährige hochverdiente Seelsorger der Gemeinde, stif tete aus Anlaß der Feier einen kostbaren Abendanahlskelch Freiberg, 26. Oktober. In einem Abort der Ka serne des hiesigen 1. Jäger-Batäillonsl Nr. 12 wurde der Rekrut Gräser von der 2- Kompagnie erhängt aufgefun den- Der Grund zu der Tat ist bisher unbekannt geblie ben- Gräser stammte aus Jüdenhein bei Zwickau und war von Beruf Bergarbeiter- Zwickau, 25. Oktober. DaS 5 Jahre alte Töchterchen eines hiesigen Kaufmanns ist heute an Verbrennung ge storben. Da« Kind war in eine Wanne mit heißem Wasser gestürzt. Aerztliche Hilfe war vergeblich. — Im Vorort Planitz ist die Witwe Schmalfuß gleichfalls an Verbrennung gestorben. Ihre Kleider brannten lichterloh, als man sie fand. Hilfe war nicht mehr möglich. Wahrscheinlich hatte die Unglückliche Petroleum zum Feueranmachen verwendet, wobei die Kleider Feuer gefangen haben werden. Chemnitz, 26. Oktober. Einverleibungen von Vor orten zur Stadt stehen wieder bevor. Schon früher hat in Furth der EtnoerleibungSgedanke Platz gegriffen. Daß er noch nicht in die Tat umpesetzt wurde, liegt jedenfalls nicht an Furth, das dem Gedanken »wch immer nachhängt und seine Ortsbestimmungen über daS Straßen-, Fußwege- und sonstige Bauwesen schon nach städtischen Mustern zugeschnitten hat — Eine Frage der Zeit ist auch die Einverleibung des Vorortes Helbersdorf, der seinen ehe malS rein ländlichen Charakter beinahe ganz abgestrcist hat. Die Einverleibung dieses OrteS würde wie diejenige der Borortgemeinde Bernsdorf eine Abrundung des Smdt- planes bringen, nachdem der frühere Vorort Allchemnitz in die Stadt aufgegangen ist, der einer Zunge gleich sich bis an Harthau erstreckt und zwischen Helbersdorf und Berns dorf sich hinauszieht. Crimmitschau, 26. Oktober. Verschwunden ist von hier seit mehreren Tagen unter Hinterlassung be deutender Verbindlichkeiten der Maschinerihändler Mehne. Ueber den Aufenthalt de« Flüchtigen ist nichts bekannt. Leipzig, 25. Oktober. Von überraschten Ein brechern ist in der Nacht zum 23. Oktober in dem nahe gelegenen VorSdorf der dortige Schutzmann Hermann Richard Haberkorn schwer verletzt worden. Bei seinem Rundgang in der Leipziger Straße bemerkte der Beamte an dem Geschäft deS Kaufmanns Gustav Stäbe zwei Männer, die sich in auffälliger Weise an der Eingangstüre zu schaffen machten. Al« der Beamte an die beiden Personen trat, bemerkte er, daß er zwei gefährlichen Ein- brechern gegenüberstand. Er erklärte kurz entschlossen den beiden Unbekannten die Arretur und forderte sie auf, nach der Polizeiwache zu folgen. In demselben Augenblick ver setzte einer der Einbrecher dem Schutzmann einen wuchtigen Schlag mit der Brechstange über den Kopf. Der Beamte brach zusammen und blieb längere Zeit besinnungslos auf dem Platze liegen. Die gefährlichen Einbrecher aber, die tm Alter von 22 bi« 24 Jahren gewesen sind und von denen einer Schnurrbart und Kotelettenbart getragen hat, sind entkommen. Leipzig, 26. Oktober. In der heutigen Eröffnungs sitzung de« Vorstände« der deutschen Kolonialgesellschaft kam der Präsident Herzog Johann Albrecht auf die in jüngster Zett gegen die Kolonialverwallung erhobenen Klagen zu sprechen und sagte: Fern liegt e« jedem von un«, einen wirklichen Schuldigen in Schutz nehmen zu wollen. Front machen müssen wir aber in entschiedenster Form gegen die Art und Weise, wie die Anklagen erhoben werden. Deshalb, fuhr der Herzog fort, tret« er für den tüchtigen Beamten und Offizier, für den fleißig arbeitenden — —. —- , Kaufmann und Farmer ein gegen gemeinen Klatsch hier und zertrümmert- Ter Verkehr mußte abends wegen Gr ünd dtaußen und gegen untätige Personen und Gesell-' fährdung der Passagiere vollständig eingestellt werden-
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