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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190611027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19061102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19061102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-02
- Monat1906-11
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.11.1906
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Messer WTageblat rrrrd Anrrtgr» WrßM «ü Alykijch. Dklkgnwun.Pdrqer ßlI I! SsmamchM, » - t « .,L «r.». Ser König!- NMshauptmannschast Grsßerchatn, des König!. Amtsgerichts Md des WMxMH» z« Riess, SSL Freitag 2 November ISO«, «veud». SS. Jahrg Da» Rielaer Tageblatt »rschemi sedrn Lag Ldmss mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Lxpebttton tu Riesa 1 Morl SO Psg., durch unser« D>«»' Ke« in« Hau» I Mark SS Psg.. btt Abholung am Schalter der latsrrl. Postanstalten 1 Mart VS Psg., durch den Briefträger stet in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch Monat»abonurmrnt» werden augruomw-M. Anzrigrn-Amuchmr sür dir Nummer deS AuSgabera,>,e» bi» Vormittag» S Uhr ohne Gewähr. Truck und Vertag von Langer t Winterlich in Riela — LeichLfr^strll«: Goethe-Strahe SS. — Für dir Redactton verantwortlich: T. Langer in Riesa. Ja der Hafenschänte in G-öba — atS BerfteigerungSort — kommen Montag, de« 5. November 1996, 11 Uhr vorm., 1 Soka und 1 Schreibtisch gegen sosortige Bezahlung zur Vrrsteigerung. Riesa, am 30. Oktober 1906 Der Gerichtsvollzieher des «öuigl. Amtsgerichts. Da» an der Mathtldenstraße errichtete Gebäude für das Realprogymnastum zu Mtesa wird, um der Einwohnerschaft Rtesa'S die Möglichkeit zu bieten, die Einrichtung LeS neuen Schulgebäude» kennen zu lernen, Sonntag, de» 4. November 1906, von vormittags 11 bis nachmittags 5 Uhr zur Besichtigung geöffnet sein. Während der angeführten Stunden werden die Mitglieder de» Lehrerkollegium» die Führung bei der Besichtigung übernehmen. Da» Betreten der einzelnen Räume ohne Führung kann nicht gestattet werden. Der Rat der Stadt Riesa. Rt. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 3. November dss. Ihr»., von vormittag» r/,9 Uhr ab, gelangen auf der Freibank im städtischen Schlachthof 1 Zentner gekochtes Rindfleisch zum Preise von 30 Pfg. und 1 Zentner gekochtes Schweinefleisch zum Preise ovit 50 Pfg., sowie ca. V, Zentner rohes Schweinefleisch zum Preise von 35 P g pro */, Lx zum Verkauf. Riesa, am 2. November 1906. Die Direktion -e» stSdt. SchlachthoseS. für das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens VbWHShASU vormittag- 9 Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die «elchüftWele Erzherzog Otto vo« Oesterreich ch Heute früh ging un» folgende» Telegramm zu, da» wir bereit» zum AuShang brachten: Wie«, 1. November. Erzherzog Otto von Oesterreich ist Henle nachmittag 6 Uhr gestorben. Die Nachricht vom Tode de» Erzherzog» Otto von Oesterreich kommt nicht ganz unerwartet. Schon vor mehr al» Jahresfrist erkrankte der Erzherzog an einem chronischen Hal-leiden, da» ihn zunächst zwang, au» dem aktiven Miltärdienst auszuscheiden und sein Amt al» General inspekteur der Kavallerie de» österreichischen Heere» nieder zulegen. Sein Scheiden von diesem Posten wurde in der Armee allgemein bedauert, in der sich der Erzherzog großer Beliebtheit erfreute. Da» Fortschretten de» Hal-übel» machte alsbald einen operativen Eingriff erforderlich, und seitdem erfolgte die Atmung teilweise durch eine Kanüle. Die hartnäckige Natur de» Leidens, zu dessen Behandlung verschiedene ärztliche Autoritäten herangezogcn wurden, äußerte sich auch in mehreren akuten Anfällen, die den Erzherzog lange Zeit nötigten, da» Bett zu hüten. Schon bei dem letzten akuten Anfall vor wenigen Tagen wurden ernste Befürchtungen - gehegt, doch schien noch einmal eine Wendung zum Besseren einzutreten. Diese Hoffnung hat sich als trügerisch erwiesen. Mit dem österreichischen Kaiserhause trauert vor allem unser sächsisches Königshaus um den Verstorbenen. Seine Gattin, die Prinzessin Maria Josepha, eine Schwester König Friedrich Augusts von Sachsen, hat ihrem Gemahl in seiner langen LeidenSzeit treu und tapfer zur Seite gestanden. In Dresden hat Erzherzog Otto des öfteren zum Besuche geweilt. Er war Len Bewohner» der sächsischen Hauptstadt kein Fremder. Dem Freudenfeste im sächsischen Königshause, das in diesen Tagen in Cannes gefeiert wurde, sind also trübe Tage gefolgt. Erzherzog Otto ist der zweite Sohn des im Jahre 1896 verstorbenen Erzherzogs Karl Ludwig, de» zweitältesten Bruders de» Kaisers Franz Josef. Er hat ein Alter von 41 Jahren erreicht; am 21. April 1865 wurde er in Graz geboren. Seine Mutter, Erzherzogin Maria Theresia, eine geborene Infantin von Portugal, ist noch am Leben. Am 2. Oktober 1886 vermählte sich Erzherzog Otto mit der Prinzessin Maria Josepha von Sachsen, der 1867 ge borenen zweitältesten Tochter de» Königs Georg von Sachsen. Der Ehe sind zwei Söhne entsprossen, der Erz herzog Karl (geb. 1887) und der Erzherzog Maximilian (geb 1895). Der Verstorbene bekleidete in der österreichischen Armee den Rana ei . » Generals und GeneralinspekteurS der Kavallerie. Dir sächsischen Armee gehörte er als General leutnant L la suits de» Garderetterregiment» (1. schwere» Regiment) in Dresden an. Ferner war er Chef de» 11. preußischen Husarenregiment», der sogenannten „Tanz husaren", die kürzlich von Düsseldorf nach Krefeld versetzt wurden. Da der ältere Bruder de» Erzherzogs Otto, der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand, morganatisch ver mählt ist, seine Nachkommen also nicht erbsolgeberechtigt sind, gilt jetzt, nach dem Tode deS Erzherzog» Otto, dessen ältester Sohn, Erzherzog Karl al» der spätere Erbe der Krone Oesterreich» und Ungarn». Heber die letzten Stunden de» Erzherzogs Otto wird gemeldet: Er befand sich seit DienStaa, 23. Oktober, in «in« für ihn gemieteten Villa im Währing« Cottage viertel, und es Wirde berichtet, er habe di« Uebersiedelung von Schönau sehr gut überstanden, auch die dreistündige Reise im Automobil. Vorgestern noch hielt sich der Erz- Herzog auf der Veranda der Billa auf. In der Zeit vom Mittwoch zum Donnerstag stellte sich hochgradige Atemnot, jedoch ohne Fieber, ein. Die Atembeklemmung dauerte tagsüber an, wurde jedoch durch Sauerstoffinhalationen und beruhigende Mittel gemildert. Der Zustand verschlechterte sich nachmittags derart, daß Weihbischof Marschall dem Erzherzog die Sterbesakramente reichte. Um 5 Uhr nahm die Atemnot in hohem Grade zu. Trotz der angewandten Mittel trat um */,6 Uhr die Katastrophe ein. Der Erz herzog, der bi» zum letzten Augenblick beim Bewußtsein war, verschied sanft. Um */z6 Uhr wurden die Fenster des Sterbezimmers geöffnet, der Erzherzog hatte aus- gerungen. Mutter und Schwester knieten betend an seinem Laz«. Eine Stunde später kam der Kaiser, betete am Totenbett und tröstete die Frauen. Die Gemahlin de» Verstorbenen befindet sich in Cannes, wo sie der Hochzeit ihre» Bruders Johann Georg beiwohnte. Sie brach noch gestern nacht nach Wien aus. Im Slerbehause fanden sich am Abend alle in Wien anwesenden Eczherzöze und Erz herzoginnen sowie die Fürstin Hohenberg ein. Bei Ein tritt der Agonie weilten nur die Erzherzogin Maria Theresia, seine Stiefmutter und Erzherzog Ferdinand Karl, sein jüngerer Bruder, am Sterbelager. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 2. November 1906. — Heute 9,29 vorm. traf mit dem Zuge auf hiesigem Bahnhofe Seine Exzellenz der kommandierende General Graf Vitzthum in Begleitung des GeneralstabsosfizierS Major Löffler ein. Nach Entgegennahme militärischer Meldungen fuhr er mit einem berettstehenden Krümper wagen elbabwärt», um einer Besprechung des Oberstleut nants Krahl mit Offizieren deS Pionier-Ball. 22 über die im diesjährigen KorpSmanöoer stattgefundenen nächtlichen Elbübergänge an Ort und Stelle beizuwohnen. — Die Einrichtung des neuen Realprogymna- siumgebäudeS kann — lt. amtlicher Bekanntgabe, aus der auch das Nähere zu ersehen ist — nächsten Sonntag von vormittag» 11 bis nachmittags 5 Uhr von der Ein wohnerschaft Riesas besichtigt werden. — Ein Handkorb mit Inhalt wurde in vorig« Woche als gefunden auf der Polizeiwache abgegeben. — Bet der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat Oktober 1906 2042 Einzahlungen im Betrage von 181538 Mk. 41 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 772 Rückzahlungen im Betrage von 132527 Mk. 10 Pfg. Neue Einlagebücher wurden 206 Stück ausgestellt. Kassiert wurden 164 Bücher. Die Gesamteinnahme betrug 288369 Mk. 59 Pfg. und die Gesamtausgabe 265800 Mk. 65 Pfg. — Die Schuh macher-Innung Riesa eröffnet nächsten Montag abcrd 8 Uhr im Hotel Kronprinz einen Fachkursus für Meister. Um diese Maßnahmen in jeder Beziehung mit dem Praktischen zu verbinden, ist ein tüch tiger Letter gewonnen worden. Es ist zu erwarten, daß bei dem schweren Kampfe de» Handwerks gegen da» Groß- kaptial auch weitere Kreise de» Schuhmachergewerbe» In teresse an den Bestrebungen der Innung haben und sich derselben «»schließen. i — Bei der Verlegung de» Vachgraben» imIArundstück de» Herrn Karl May in Merschwitz wurden am Mon tag eine Anzahl ältere Münzen gefunden. Sie stammen au» dem 17. Jahrhundert und waren in einem Kästchen verwahrt, das ca. 1 Met« tief in der Erde lag. —* Am 9. November d. I. von vormittags 10 Uhr an findet in der „Deutschen Schänke zu den drei Raben", Dresden, Marienstraßr 20, die 10. Bra u ge rst en a Um stellung Mit Wettbewerb, der Ökonomischen Gesell- schäft im Königreich Sachsen statt. Im Anschluß an die Gerstenaußstellung härt nachmittag 4 Uhr dorlselvst im weißen Saale Herr Dr. P. Htllmann - Berlin emen Vor trag über: „Wie sollen wir Sorten unserer Kutturpflrn-- zen zum Anbau auswählen." Hierzu haben uacd N chi- mitglieder kostenlosen Zutritt, sofern sie in der Geschäfts stelle der Oekonomtschen Gesellschaft, Wienerplatz 1, E>r,- gang 6 I. bis zum 9. November mittag» 12 Uhr ZuttinS- karten entnehmen. Von */z4 Uhr ab werden am - tn- gange des VortragSlokaleS solche gegen Erlegmg am 50 Pfg. pro Person verabfolgt. — Zum Ausstand der Binnenschiffer . rd aus Hamburg gemeldet, daß sich gestern der Aus; nd dadurch verschärft habe, daß die Steuerleute der ber einigten Elbschiffahrtsgesellschaften die Arbeit auch auf anderen als den von ihnen geführten Oberländer Kähneu verweigern. In Geestemünde liegen jetzt acht von den Mannschaften verlassene Fischdampfer. Tie Zahl der bus ständigen ist auf 90 gestiegen. Bestimmte Forderungen haben sie noch nicht gestellt, doch solle» die Reedereien sich zu Zugeständnissen bereit erklärt haben- —83 Ist Tippen in Sachsen als Glücksspiel zu betrachten? Diese Frage entschied gestern der Strafsenat des König!. Sächs. Oberlaudesgerichts in fol gendem interessanten Einzelfalle. In denis Lokale des Konditors und Cafetiers Emil Artur Heincke in Bautzen wurde mehrfach das bekannte Kartenspiel „Tippen" ge spielt, an dem auch der Wirt selbst teilnahm- Tie Spie ler und ebenso der Wirt waren der Ausichst, daß das Spiel nicht als Glücksspiel zu betrachten sei und machten aus ihrer Beteiligung nicht weniger ein Hehl, als der Wirt vorher beim Borstande djes Bautzner Gastwirtsver-- eins ungefragt hatte, ob „Tippen" ein Glücksspiel sei, worauf der Äasiwirtsverein erwiderte, daß „Tippen" ohne strafschärfende Spielregel» kein Glücksspiel sei- Es erfolgte aber gegen den Inhaber dses Cafes Strafanzeige wegen Tuldeus von Glücksspielen- Tas Schöffengericht Bautzen erkannte jedoch aus Freisprechung, weil cs sich der Ansicht verschloß, daß „Tippen" ein Glücksspiel sei Tas Landgericht Bautzen gelangte jedoch zur Verurtei lung des Cafetiers, weil es der Auffassung zuneigte, daß der Erfolg beim „Tippen" im wesentlichen vom Zufall und nicht von der Geschicklichkeit der Spieler abhäugc- In der beim Oberlandesgerich^ zu Tresden anhängig ge machten Revision suchte der Verurteilte nachzuweiscn, daß die Ansicht pes' Landgerichts"Bautzen, „Tippen" sei alo Glücksspiel zu betrachten, eine irrige sei- Ter Zufall be dinge keineswegs dtzn Erfolg des Spieles, sondern die Geschicklichkeit der Spieler komme in erster Linie in Frage- Wenn aber dennoch chas „Tippen" als Glücksspiel an gesehen werden müsse, so könne ihn, den Cafetier, ein Verschulden nicht treffen, denn er habe dann, wenn er sich an dem Spiel beteiligt habe, in gutcch Glauben gehandelt, daß dfls Spiel kein verbotenes sei- Ein Recchsirrtum seinerseits liege aber keineswegssvor- Tas Oberlandes gcricht stellte sich indessen aus dsen Standpunkt der Bor instanz und erkannte auf kosten pflWige Verwerfung der
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