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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190611072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19061107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19061107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-07
- Monat1906-11
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1906
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Untätigkeit de» Reichskanzler» in Sachen derFletschnot zu sprechen. Man dürfe im Publikum überzeugt sein, daß der Kanzler die Fletschnotfrage nicht au» den Augen ge lassen hat, daß sich ihrer Erledigung aber Schwierigkeiten verschiedener Art entgegenstellen und daß in einer ganzen Reihe von Bundesstaaten, nicht nur in Preußen, die Stimmung für eine Oesfnung der Grenzen oder sonstige Erleichterungen durchaus nicht günstig ist. Oesterreich. Die Leichenfeier de» Erzherzog» Otto fand gestern nachmittag 4 Uhr statt. Nach nochmaliger Einsegnung wurde der Sarg von Unteroffizieren zum Leichenwagen getragen. Unter dem Geläute der Glocken setzte sich der Kondukt nach der Kapuztnerktrche in Bewegung, überall vom Publikum ehrerbietigst begrüßt. Kurz vor 4 Uhr versammelten sich in der Kapuztnerktrche der Kaiser, der König von Sachsen, ferner sämtliche Erzherzöge und Erz herzoginnen, Prinz Eitel Friedrich von Preußen, Prtnz Leopold von Bayern, die Herzöge Ulrich und Albrecht von Württemberg, die ausländischen Fürsten, sowie deren Ver treter. Weiter waren anwesend die beiden Ministerpräsi denten, die Minister, die Präsidenten beider Häuser de» ReichSrates und de» ungarischen Reichstage», der Magistrat der Stadt Wien u. a. Nachdem der Zug vor der Kirche angelangt war, wurde der Sarg in die Kirche getragen und auf der Bahre niedergelassen. Nach neuerlicher Ein segnung wurde der Sarg in die Gruft getragen. Hierauf verließen dke Fürstlichkeiten die Kirche. Nur die nächsten Verwandten folgten dem Sarge in die Gruft, der dort provisorisch beigesetzt wurde. Frankreich. Im gestrigen Ministerrat teilte der Minister de» Aeußeren Pichon ein Telegramm des französischen Ge schäftsträger» in Tanger mit, nach welchem marokkanische Bootsleute eine Dampfbarkasse des Kreuzer» „Galilbe", die an einer Landungsbrücke lag, durch Drohungen zwangen, sich zu entfernen, wobei der Steuermann der Dampfbarkaffe mit einem. Ruder einen Schlag auf die Hand und einen Steinwurf gegen da» Bein erhielt. Der Vertreter deS Maghzen, welchem der Zwischenfall berichtet wurde, ordnete sofort eine Untersuchung an, an welcher der Steuermann der Dampfbarkaffe und Vertreter der französischen Gesandt- schäft teilnahmen. Drei Bootsleute, die an dem Angriff beteiligt waren, wurden ins Gefängnis gebracht, der vierte wird unverzüglich verhaftet werden. UeberdieS wurden Maßnahmen getroffen, um die Wiederholung derartiger Vorkommniffe zu verhindern. Minister Pichon teilt die zwischen Frankreich und Spanien ausgetauschten Verbal noten mit, welche bezwecken, die Sicherheit der Ausländer in Marokko im gemeinsamen Einvernehmen zu verbürgen Der Minister hofft in kürzester Frist ein vollständiges Ein- vernehmen mit der spanischen Regierung zu erzielen, ent sprechend den Bestimmungen deS Protokolls von Algeciras, namentlich was die Organisierung der Polizei in Tanger anbelarrgt. Der Ministerrai beschäftigte sich sodann mit den Ereignissen in Mauretanien, deren Bedeutung sehr übertrieben worden sei. Jedoch seien Verstärkungen von Saint LouiS uach Tidsch-Kadscha abgegangen. England. Dem „L.-A." wird aus London berichtet: „Die Ports mvuther Meuteret hat nach den vorliegenden Meldungen in der gestrigen Nacht den Charakter einer schweren und gefährlichen Revolte nach dem Muster der Kronstadter und Sewastopoler Emeuten angenommen. Kämpfe fanden statt, und Hunderte von Meuterern sind unter Arrest. Ports mouth gleicht einem Vulkan, da die Loyalität der Leute auf den Kriegsschiffen nicht Stich hielt. Die Behörden hatten vorgestern abend versucht, jeden Verkehr der außerhalb de» Flottenkaserne befindlichen Heizer mit den darin befindlichen zu verhindern. Die Leute, welche nicht in die Kaserne ge- lassen wurden, verabredeten jedoch mit den darin befind lichen durch daS Gitter eine gemeinschaftliche Erhebung. Gegen Mitternacht erstürmten die Leute draußen die Offi- zier-Wohnungen, welche der Kasern« gegenüber liegen. Fenster und Türen wurden unter wildem Tumult demoliert, di« Wachen und die Polizei waren machtlo». Die Meute- rer waren lange Zett Herren der Situation und benahmen sich wie Wahnsinnige, brüllten, fluchten auf die Offiziere und bewarfen ihre Fenster mit einem Steinhagel. Die Garnison wurde alramtert, und bewaffnete Abteilungen von den Marine Kasernen und den Kriegsschiffen eilten herbei. Glücklicherweise hatten die Meuterer keine Waffen, nur in einigen Fällen hatten sie den Wachen Bajonett« rntrtffen. Endlich, nach längerem Kampf« gelang e» der bewaffneten Macht, die Aufständischen zurück- und in die Kaserne zu treiben, welche darauf mit einem Truppenkordon umgeben wurde. Sämtliche Hetzer auf den im Hafen liegende» Kriegsschiffen nahmen für die Aufständischen Partei und brachten ihnen offene Kundgebungen ihrer Sympathie dar. Vie Flottenkaserne ist arg zertrümmert. Nach den letzten Nachrichten zogen die Meuterer in den Kasernen umher und demolierten sie. Die Truppen folgten ihnen nur und vermieden einen handgreiflichen Zusammenstoß. Mehrere wurden verletzt, doch sollen keine Todesfälle oder schwere Verwundungen vorgekommen sein." — Die Berichte über den Grund der Unruhen widersprechen zwar einander, doch scheint, daß die Vorgänge sich folgendermaßen absptelten. Die Marinebehörden fürchteten, daß Ruhestörungen bei der Heimkehr der beurlaubten Mannschaften entständen und hatten um 10 Uhr abend» die Tore schließen lassen, um die zu spät Gekommenen auSzuschließen. Diesen wurde bei der Rückkehr nach der Kaserne gesagt, sie, könnten nicht mehr Hineingelaffen werden und müßten außechalb der Kaserne Unterkunft suchen. Die zu spät Gekommenen sam- mellen sich nun vor dem Kasernentor an und ihre Rufe wirkten erregend auf die Mannschaften in der Kaserne, die nun mit den draußen Stehenden gemeinsame Sache machten. Die Aufrührer zertrümmerten daS Mobiliar. Von den Kriegsschiffen wurden Abteilungen gelandet, die zusammen mit anderen Marinemannschaften den Ruhestör ungen ein Ende machten. — Die Blätter sprechen Bestürz ung über die unglaublich klingende, für die Disziplin der englischen Flotte höchst bedenkliche Affäre auS und ver langen eine energische Untersuchung. Serbien. Der bevorstehende Rücktritt deS Ministers Paschitsch wird auch vom TrgowinSki Glaknik bestätigt, der ebenfalls als Hauptursache hierfür einen Konflikt zwischen dem König und Paschitsch in der Kanonenfrage und in der Frage der Regelung der Handelsbeziehungen mit Oesterreich.Ungarn und die Schwierigkeiten um die Anleiheoerhandlungen an- gibt. Paschitsch soll auch bei den Vertragsverhandlungen mit den übrigen Staaten auf große Schwierigkeiten ge stoßen sein und die erhoffte Unterstützung einiger Groß mächte im Kampfe gegen Oesterreich-Ungarn nicht ge funden haben. MaroN«. Der „Manchester Guardian" warnt Frankreich vor einer aktiven Einmischung in Marokko. Die Rebellion sei nicht ernster al» irgend einen Augenblick während der letz- ten zwei Jahre, und Arzila sei nicht länger im Besitz der Rebellen, sodaß die französische Flotte dort nicht» nützen könnte. Schaden könnte sie allerdings, denn nicht« würde dem Aufruhr mehr helfen, al» scharfe Maßregeln der „Un gläubigen". DaS Blatt weist dann nach, daß nichts in der AlgecirüS-Konoention eine entscheidende Aktion Frankreichs autorisierte. Sie würde vielmehr „als eine Verletzung de» Geistes der Konvention" ausgelegt werden. DaS Blatt schließt mit folgenden Worten: „Keine Macht kann natür lich je daS Recht verlieren, ihre Untertanen zu schützen, deren Leben in Gefahr ist; aber abgesehen von Arzila, wo die Krise nun vorbei ist, ist nichts geschehen, was eine be waffnete Intervention unter diesem Vorwand rechtfertigte. Wir hoffen, daß da» neue französische Kabinett kaltblütig genug sein wird, sich innerhalb der Schranken der Kon- ventton zu halten.' Persien. Unter der persischen Geistlichkeit, welche Rr formen wünschte, ist eine Spaltung etngetreten. In der Stadt Teheran erschienen Proklamationen, in denen ein Teil der Priester die Führer der Bewegung beschuldigte, egoistische Zwecke zu verfolgen. Es macht sich Enttäuschung bemerk bar, und e» fehlt an Vertrauen zu der Tätigkeit der Ab geordneten. Die Wahlen in der Provinz erleiden Ver zögerungen. «hi»». Nach einer Schanghaier Meldung der „Daily Mail" haben zwischen Wusung und Schanghai chinesische Dorf bewohner einen Deutschen namen» Humann überfallen, der sich mit einem russischen Begleiter verirrt hatte. Hu mann wurde gefesselt und in ein Wasserloch geworfen, wo er bi» zum Hal» im Wasser stand. Schließlich entkam er und verbarg sich in einem Reisfeld. Auch der Russe ent- kam. Beide erreichten Schanghai auSgeplündert und halb bekleidet. Der japanische Gesandtschaftssekretär, Ahe begibt sich am 13. d. M. nach Jinkau, um mit dem Taotai Liang und dem Chef des Zollwesen» von Jinkau die Einzelheiten der Uebergabe von Niutschwang an China zu vereinbaren. Die Uebergabe dürfte Anfang Dezember erfolgen. Zu dem Raubmordversuch, der gestern vor mittag an dem Geldbriesträger .Hammer in Berlin ver übt morden ist, wird folgendes gemeldet: Nach amtlicher Mitteilung ist der Täter der ain 23. April 1882 zu Neu stadt im Königreick! Lachsen geborene stellungslose Tischler Max Rudolf Gärtner. Er hat nach einein wohl überleg ten Plan gehandelt. Vorgestern abend gab er auf dem Postamt 33 eine Postanweisung an sich selbst auf in .höhe von 40 Psg. und adressierte diese Anweisung nach dem Neubau Pfuelstraße 9. Tart stand er und wartete auf den Geldbriestrüger. Viele Personen sahen den gutgekleideten Mensche» dort stehen, ohne sich weiter um ihn zu küm mern. Als ihm die Zeit zu lang wurde, ging er in eine benachbarte Schankwirtschaft in der Köpenicker Straße und frühstückte. Tann hielt er sich wieder auf der Straße auf, bis der Geldbriefträger Hammer, ein älterer Mann, endlich kam- Gärtner sah ihn in die Schaukivirtschaft, in der die Bauarbeiter zu verkehren pflegen, hineingehen, wartete, bis er nach erfolgloser Erkundigung wieder her auskam, und folgte ihm dann nach dem Neubau unter dem Vorwande, daß er ihm den Adressaten zeigen wolle- Im zweiten Stockwerk des fünf Stock hohen Baues ange langt, schlug er den vor ihn: gehenden Geldbriefträger durch einen Hieb mit einer eisernen Brechstange nieder und entriß ihm die Geldtasche, die 1600 Mark, darunter 12 EinhundertmarksclMne, enthielt- Während der durch den Schlag über den Kops schwer verletzte Beamte Hilfe rief, ergriff der Räuber mit der Beute die Flucht- Zu nächst wollte er sich vorübergehend im Kellerschacht ver stecken. Als er jedoch zwei Arbeiter dort beschäftigt sah, lief er die Pfuelstraße entlang und bog auf das'Gröben-- ufer ein. Acht Bauarbeiter und ein Schutzmann verfolg ten ihn, holten ihn an der Tampferbrücke der Sternge sellschaft ein und nahmen ihn fest- Man nahm dem Ergriffenen sofort das Geld wieder ab, fesselte ihn und brachste ihn nach der Wache des 43. Reviers in der Oppelner Straße- Um 12 Uhr wurde der Verbrecher, der die Tat zugestanden hat, wieder gefesselt, mit einer Droschke nach dem Polizeipräsidium gebracht- Der über fallene Gcldbriefträger Hammer ist nichst lebensgefährlich verwundet und bereits vernehmungsfähig. Nach dem Ergebnis der ärztlichen Untersuchung hat er Verletz ungen der Weichsteile des Schädels und der Schädeldecke und einen Bruch des Nasenbeins" erlitten- Bracher „Paul" Alleinverkauf ab Schiff ab Schiff A. L gering h ko. Zu verkaufen: F 4 Jagdgewehre, — 1 Drilling, 1 Schrotfltnte, 2 Büchsen, — sämtlich sehr gut gehalten und mit sehr guten Schubleistungen. Ferner 1 gebrascht. Damensattel, 1 gebr. Herreulöffelsattel, 1 gebr. Herrev- -ritschsattel. Wo? sagt die Ex pedition d. Bl. Bei ÜIvlHRß Nhenmatt-mn», Rervenschmerzen einzig bewährt „Thraker Latschens kiefernill". Fl. i so Mk. Allrindepol: -tznlenr MM Etz «« WS W aNrscknrrirllzr» d vmrcd« »c Lsi- «eLr, VtiMNXk»« uv»»»«kl NIL «» tUxd eines u«er»e»,,,g 1,1 an cuttete, a«» r»O«o« ran ua> en ucdxi»t»r »inn, -n»rirn uin rm»-mrn»r an wen nm«. Maa mm MNlloara 00» ffaurstsuea re» iangra Zadrea Zaattcdt Zette vrnveaäe» «ul «mit rostieäen rind, glaadea Zst ttsaa «eßt, Lerrld« «cd «» vsttrll gednucd«, r» köaaea? »1, mit mit » XLukllak in «p«»tl>et-tti. vrneen- Iinck p»rb«id»n«Uui»«>. »»- au», nam, p, ,n ak« drmimk l.ai«i» »t n«) »w« »u »aa. >»> es, vrällns'«kn> Zkoklsrben: Vraun8',-ken crömeksrden: Lrällns',-»«. vlllsenksrben: knlbseiclene Klüsen, ^»sckklsicher vlc. neu un<t «tadel -ekr dltll« reibet »vkrvklNd«! vrLllns'«». moderne Nolrdetren »loa l>n I0.dt>»de^ün»t« »tc.) de»<>n<i«» de»el>t«n»vert. LKINLIlK
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