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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190702027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-02
- Monat1907-02
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1907
- Autor
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Messer W Tageblatt irrrd Anzeiger (EldebüM und MMger). TÄegrammÄdreff« ßH ß! I*Fernsprechstell- .Tageblatt» Rt-sa. Nr. 20. für die Königl. Awtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 28. Sonnabend, 2. Februar 1907, abends. 69. Jahrg. Da» Riesaer TagMatt «scheint jeden Ta, abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bterteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Träger srrt in» Han» 1 Mart 68 Psg., bei Abholung am Schalter der latserl. Postanstalteu 1 Mark 68 Psg., durch den Briefträger frei inS Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatsabonnementS werden angenommen. Anzeigru-Annahm« für dir Nummer des Ausgabetages bis vormittag S llhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und «erlag von Sauger L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 89. — Für die Redaktion verantwortlich: T. Langer in Riesa. Im Hasenrestauraut in Gröba — al» BersteigerungSort — kommt Dienstag, am S. Februar 1907, vor«. 11 Uhr «tu Sofa gegen sofortig« Bezahlung zur Versteigerung. Ries». 1. Februar 1907. Der Gerichtsvollzieher de- Königl. Amtsgerichts. Die Anfuhr der Stein- und Braunkohlen, die Lieferung von ungefähr 220 edm kieferne» Scheitholz und 1b 000 kg Petroleum, sowie da» Räumen der Süoern-, Asche- und Müllgruben für 1907 soll öffentlich verdungen werden. Bewerber wollen die Bedingungen im Geschäftszimmer der Garnison-Verwaltung — Pionierkaserne, Stabs- gebäude, Zimmer Nr. S1 — vorher einsehen und Angebote verschlossen bis 13. Februar 1907 vormittags 10 Uhr einsenden. Verdingungsunterlagen werden an auswärtige Interessenten nicht versandt, auch bleiben Bewerber, welche die Bedingungen nicht eingesehen haben, unberücksichtigt. * Garuisouverwattung Riesa. Die Lieferung des Bedarf» an Salz (Dürrenberger), Brauukohlen-Würfel-BrikettS (aus den Lauchhammer'schen Werken) für da» Rechnungsjahr 1907 soll öffentlich vergeben werden. Alles nähere enthalten die im Geschäftszimmer des unterzeichneten Proviantamt- ausliegenden Bedingungen. * Königl. Proviantamt Riesa. Oertliches «nd Sächsisches. Rias«, L^Febraav 1907, — Seine Exzellenz der kommandierende General wird, In Begleitung des Major Löffler, am 8. d. M. der Rekru- teubefÜhtigMug zweier Kompagnien des Ptonter-BaUS. bei wohnen. Seine Exzellenz fährt 1" nachmittag» wieder »ach Leipzig. —* Siu interessantes Schauspiel entfaltete sich heute Vormittag auf dem Grundstücke der früher Hohustetuschen Ziegelei au der Poppitzerstraße. Durch eine Abteilung der 1. Kompagnie des hiesigen Pionierbataillons wurde unter Leitung des Herrn Hauptmann von Criegern der dortige 38 Meter hohe Schornstein umgelegt. In den Unterbau des vor 10—12 Jahren erst erbauten Schorn steine» wurden eine Anzahl Sprengkörper eingelassen, die untereinander elektrisch verbunden waren. Die Entzündung erfolgte vom Wohnhanse aus, wohin der elektrische Draht gesagt war. Einem ersten Signale »Achtung» folgte ein -weites Signal, dem unmittelbar darauf ein kurzer scharfer Knall frflgte. Am Unterbau der Esse zeigten sich schwane Wollen, die Este hob sich unmerkltch und legte sich dann auf die Sette, genau iu der vorher bestimmten Richtung. Gin dumpfes Aufschlagen war zu hören und ein laugge streckter Ziegelhansen war das Ende der Dffe. Der Vor gang, der auch auf der Platte festgehalten wurde, hatte viel Zuschauer herbetgezogen. ?—* Dio Riesaer Bank, Aktk«!Ngesel!lschafk> Hock' ims vergangenen Jahre wieder recht erfreuliche Fort schritt« in ihkM Entwicklung gemocht. Ter Gesamtum- Poch ist von M. 54496169,32 aus M. 65985165,80 und der Reingewinn van M. 43355,06 auf M. 73325,80 gestiegen. Auch di« Depositen-Einlagen yaven wieder einen an sehnlichen Zuwachs? erfahren; es beträgt der Bestand aM Jahresschlüsse M. 1668154,87 gegen M. 1104 211,21 zum gleichen Zeitpunkte; ims Vorjahre. Ter Aufsichtsrat des Institutes hat in seiner gestrigen Sitzung gemäß den Bauchlagen des Aarstandes beschlossen, der am! 9. März bs. IS. stattfindenden Generalversammlung die Vertei lung einer Tiv-ideuda von 6 Pvoz^ (wie im! Vorjahre) tzuf daA jetzt 600000^ Mark betragende Aktienkapital zu emp fehlen. —* Zur Stichwahl im 7. Wahlkreise haben die Soztaldemokraten die Parole auSgegeben, »die Versamm lungen der Gegner nicht mit Rednern zu beschicken und die Parteigenossen zu ersuchen, diese Versammlungen zu meiden." In all den Versammlungen, die bisher stattfanden, hatten auch Vertreter der Sozialdemokratie Gelegenheit, ihre An- sichten zu vertreten. Ueberall wurde ihnen mehr oder mtttder lange Redezeit gewährt, die meist auch ausgenutzt wmde. Aber nicht in einer einzigen Versammlung konnte ein Erfolg für die Sozialdemokratie konstatiert werden, während manchem Versammln« gSbesucher die Augen ge öffnet worden sein dürsten über Ziele und Zwecke der ein zelnen, hier in Frage gekommenen Parteien. Daß dann seine Entscheidung nicht zu gunsten der Gozialdemokratte gefallen ist, ist erklärlich, aber auch erfreulich. Die Sozial- demokratie hat hier Äen nicht mehr den Anhang wie unter den 1903 er Verhältnissen, daran ändert sich nicht», wenn sie cmch ihre Parieigenoffen von dem Besuche der nattonalen Versammlungen abhält. Daß der Beschluß befolgt wird, ist trotz der gepachteten „Freiheit" «ad »Gleichheit" selbst, verständlich, sein« Befolgung kann den nattonalen ver- sammlongen nur höchst willkommen und von Vorteil sein. Sich« w«d fich z. v. die heut« abend im »Wettiner Hof" stattfindende Versammlung dadurch nicht zu ein« »Radau oersammlung", wie fl« d« »vollSfreund" schon im voraus USK» liSdel! nenut, gestalten, wa» im entgegengesetzten Falle nach allen Erfahrungen wohl nicht ganz ausgeschlossen gewesen wäre. —* Die Nattonalen Pmcketen veranstalten außer den gestern mitgeteitten noch eine Anzahl weiter« Versamm lungen, so am Sonntag in Borttz und Ntederlom- matzsch, am Montag in Wülknitz. Näheres ist aus dem Anzeigenteile vorliegender Nr. zu ersehen. —* Im Monat Januar 1907 wurden im hiesigen städtischen Schlachthof 762 Tiere geschlachtet und zwar: 20 Pferde, 119 Rinder, (13 Ochsen, 16 Bullen, 82 Kühe und 8 Jungrinder), 132 Kälber, 372 Schweine, 115 Schafe, 3 Ziegen und 1 Hund. Von diese» Tieren wurden bet der Fleischbeschau beanstandet und sür gänzlich untanglich zum menschlichen Genuß befunden: 3 ganze und Kuh, sowie daS Fleisch eines Schweines. Diese wurden der Ab deckerei zur Vernichtung überwiesen. Als bedingt tauglich wurde befunden: Das Fleisch von 1*/, Schweinen und das Fett eines Schweine», welches gekocht, bezw. anSgeschmolzen auf hiesiger Freibank »«kaust wurde. Al» tauglich aber minderwertig waren anzusehen: 2 Kühe, 2*/, Schweine und 1 Ziegenbock. DaS Fletsch dieser Tiere gelangte im rohen Zustand« auf d« Freibank -um Verkauf. An ein zelnen Organen worden vernichtet bei Pferden: 1 Leber, bet Rindern: 1 Kopf, 50 Lunge», 14 Lebern, 5 Darm- kanale, 8 sonstige einzelne Organe und bet einer Kuh sämt liche Baucheingewetde, bet Kälbern: 1 Lunge und 2 Lebern, bet Schweinen: 38 Lungen, 18 Lebern, 7 Darmkauale, 6 sonstige einzelne Organe und bei einem sämtlichen Bauch- etngewetde, bei Schafen 5 Lungen und 8 Lebern. Bon auSwäctS wurden in den Stadtbezirk eingeflihrt und zur Konttollbefichttgung vorgelegt: 3 Rindervtertel und IV, Schaf. —" Mit hohu Befriedigung kann die Leitung des Männergesangvereins »Sängerkranz" auf den Verlauf der gestern im Hotel Höpfner stattgefundenen Masken balles zurückblicke«. Die Grundidee des Maskenballes »Eine Nacht beim Sultan von Marokko" wurde in glänzend« Weise durchgeführt. Effektvoll war die Huldigung, sowie die von jungen Damen ausgeführten Reigen. Bei der Fülle schöner Masken — eS mögen ungefähr 300 ge wesen sein — fiel e» den Preisrichtern schwer, die schönste Damen- und die schönst» H«ren-Ma»ke auszuwählen. Den DamenpreiS «hielt schließlich die Marke »Juugdeutschland", den Herrenpreis die MaSke „Sang an Aegir". DaS MaSken- treiben währte in ungetrübter Lust und Fröhlichkeit bis in die frühen Morgenstunden. —* Auf dem Truppenübungsplatz Zeithain ist eS naturgemäß in der Winterszeit recht still. Nur ver hältnismäßig wenig Bewegung und Leben entfaltet sich in der Soldatenstadt. In der letzten Zeit hielt das Plauen« Infanterieregiment gefechtsmäßige Schießübungen ab und da imm« vier Kompagnien gleichzeitig anwesend waren, herrschte wenigsten- einigermaßen Leben in dem sonst in winterlich« Nahe Kegenden Barackenlag«. Von nächster Woche ab werden nun einige Baracken wieder belegt fein. Da» 9. Infanterieregiment Nr. 133 (Zwickau) beginnt nächsten Montag mit gefechtsmäßigen Schießübungen auf dem Schießplätze. Zwei Kompagnien de» Regiment» werden von dieser Zett ab auf dem Truppenübungsplätze anwesend sein; die Hebungen dauern immer nur zwei Tage und dann kehren die Kompagnien zurück, um weiteren zwei Kompagnien den Schießplatz zu überlassen, bi» sämtliche Teile de» Regiment» ihre Schießübungen erledigt haben, vermehrt« Betrieb wird fich d«nn vom 1. Mär- ab im Barackenlager entwickeln. Annähernd 1560Offi-tuSaspiranten, zu denen 30 Offiziere treten, werden von diesem Tage ab 'Hebungen auf dem Truppenübungsplätze abhalten. Die USK» vädel! — OffizierSasptranten werden bet den einzelnen sächsischen Regimentern eingezogen und üben dann gemeinsam in Zeithain. —* Nachdem He« Hafenmeister Franz Straube als Flußmetster zur Straßen- und Waflerbauinspektion Döbeln von Gröba versetzt worden ist, hat d« Gröba« Hasen mtt heutigem Tage «inen neuen Hafenmeister in d« Person des Herrn Gustav Müller, bisher Ufermeister am König Albert-Hafen zu Dresden, erhalten. He« Müll« ist durch seine bisherige Tätigkeit im Umschlagsverkehr wohlbewandert, « kommt au» denselben VerkehrSoerhält- Nissen, wie sie am Gröba« Hafen vorliegen; feine bewährte Kraft kann fich also hier im selben Rahmen, ab« selb ständiger, betätigen, wie bisher. D« Schiffahrt ist « kein Fremd« und deshalb ließ «S fich die im Hafen üb«, winternde Schiffahrt nicht nehmen, dem neuen Hafenmeister ein besonderer Willkommen zu entbieten. Auf liebens- würdige Veranlassung des Herrn Strommeister Zolchow schmückten die Schiffer die nunmehrige Arbeitsstätte de» neuen Hafenmeisters in sinniger Weise. —88 Tine sür FuhrwerkSbesttzer und Geschtrrführer interessante, die Sicherheit auf öffentlichen Straßen und Plätzen betreffende Entscheidung, fällte vorgestern d« Straf- senat des Königl. SSchs. OberlandeSgerichtS zu Dresden unter dem Vorsitz des Henn Staatspräsidenten Kurtz. Zwischen Mittweida und Rtchzenhain liegt an der WaldHeimerstraße ein dem Mitweidaer Granitwerken ge- hörend« Steinbruch, aus dem täglich Steine fortgeschafst werden. Die betreffenden Geschtrrführer pflegen abends etwaige leere Transportwagen in der Nähe des SteinbrnchS unmittelbar an der Straße stehen zu lassen, um dieselben am nächsten Morgen wieder zu beladen. Auch am 20. Juli v. I. hatte der Geschirrführer Ernst Robert Delling sein Fuhrwerk dort ausgestellt. Der Platz, auf dem die Wagen untergebracht werden, gehört indessen noch zum Straßen körper, doch ist eS bislang den Geschirrführern nicht ver- boten worden, ihre Wagen dort unterzubrtngen. Vorau«, setzung ist allerdings, daß die Fuhrwerke so aufgestellt werden, daß auch in d« Nacht niemand durch Anlaufen Schaden nehmen kann. In der Nacht zum 20. Juk v. I. kamen nun drei Personen die Waldhetmerstraße entlang. Plötzlich stürzte die eine zu Boden und konnte sich nicht wird« erheben, denn der betreffende war gegen die Deichsel des Delling'schen Wagen» gerannt und hatte sich dabei am Unterleibe schwer verletzt. Dieser Unfall hatte gegen den Geschirrführer eine Anklage wegen fahrlässiger Körpers«- ketzung zur Folge. DaS Schöffengericht Mittweida erkannte zwar auf Freisprechung, doch hielt die 4. Strafkammer deS Landgerichts Chemnitz den SchuldbeweiS für erbracht und erkannte auf eine Geldstrafe von 25 M. Das Landgericht Chemnitz hatte als erwiesen angesehen, daß die Wagen deichsel nach der Straße geschoben und eine brennende Laterne nicht vorhanden gewesen sei. Wenn auch der Angeklagte gellend machte, daß hie Deichsel von fremd« Hand versehentlich oder mutwillig nach der Straßenseite geschoben worden sei, so ließ daS Landgericht Chemnitz diesen Einwand nicht gelten. Der Angeklagte habe auf alle Fälle den Unfall herbeigeführt, denn, da der Wagen auf einer öffentlichen Straße stand, hätte der Geschirrführer die Deichsel herauSnehmen oder eine brennende Laterne an dem Wagen befestigen müssen. Da Beides nicht ge- schehen sei, habe er «» an der nöligen Aufmerksamkeit in seinem Berufe fehlen lasten. Auch der Einwand de» An- geklagten, daß auch eine brennende Laterne mutwillig oder versehentlich hätte auSgelöscht werden können, wurde nicht als stichhaltig angesehen. Di« Revision de» Angeklagten die die falsche Anwendung de» Begriff« der Fahrlässigkeit USKII asdell
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