Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190702130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-13
- Monat1907-02
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1907
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
volo« verknffm -ab«. Da« ,v«lin« Tgbl." bettchtet hier zu: D« Sohn der verschiedenen, der gestern «ährend d« «acht auf eine« vallfest gewellt hatte, Ist gestern morgen verreist, ohne eine Angabe zu machen, wohin. Etn« Ge- richtSkommtsfion Ist mit der Untersuchung beschäftigt. Auf- fallend ist, daß die Waffe in der Wohnung nicht gesund« wurde, und daß der Sohn, al» « früh die Wohnung ver ließ, zum Dienstmädchen sagte, die Mutter soll« nicht gestört werden. Eine bet der Familie wohnende ältere Dame ist zu gleich mit dem jungen Kummer abgeretst. Die Polizei sand di« verstorbene entkleidet im Veit mit einer Schußwunde in der link« Stirnseite. — Heute früh kurz nach 6 Uhr wurde im Hause Nr. 5S der Schtllerstraße ein Dienstmädchen, während es au» dem zweiten Stockwerke mit einer brennen- den Petroleumlampe die Treppe herunterging, plötzlich un wohl und brach zusammen, wobei der Lampenballon zer sprang und da» brennende Petroleum sich über ihre Kleider ergoß. Die Flammen schlugen sofort hoch über sie empor, die Unglückliche kam aber zu sich und stürzte, einer leben dig« Aeuersäule gleichend, in da» Parterre hinunter, wo sie zusammenbrach. Da» schwer mit vrandwundm bedeckte Mädchen erlag diesen bald unter den furchtbarst« Schmerz«. * Dre»de«. Der Lesamtau»schuß de» Land«. Krei»veretn» hat in seiner letzt« Sitzung beschloss«, daß in Zukunft auf die Tagesordnungen der Bezirk»»«- sammlungen nurmehr etn Hauptoortrag gesetzt werd« soll, damit vielseitig geäußert« Wünsch« entsprechend mehr Zett al» bt»her zur Erledigung und Besprechung verschie dener au» der Mitte der beteiligten Vereine re. gestellter Frag« verwendet werden könne. Demgemäß wird bei den diesjährigen BezirkSversammlung« der Hauptvortrag jedeSmal sich mit der jetzt wichtigsten TageSfrage, der Ver mehrung und Verbesserung der Vtehaufzucht befassen. Auf d« Versammlung« in Lohmen am 20., Lößnitzgrund am 25. Februar, Nossen am 8. März und Pirna am S. März wtrd dieser Dorttag voraussichtlich von Henn Kreisverein». Vorsitzendem Seh. Oekonomierat Andrä gehalten werd« üb«: »Welche Maßnahmen sind dringend notwendig um di« Schweinezucht rentabel zu gestalt« und um deren Leistungsfähigkeit für die Zukunft sicher zu stellen". Ueber etn ähnliche» Thema wird in Meißen am 2. Mär- Professor Sudler sprich«. Die betdm genannten Herren Referenten haben erst kürzlich große, durch ihre rationelle Einrichtung, hervorragende Schweinezuchten im Norden Deutschlands (Neukirchen, Könkendorf, Zernikow re.) besucht und werd« auch über das dort Sesehene mit bericht«. Auf den Versammlungen in Frauenstein am 11. März und Sayda am 16. März, wo nach Maßgabe der herrschend« Verhältnisse dem Wetdegang der Schweine dar Hauptinteresse w«tgst«S zur Zeit noch kaum zufallen dürste, wird Herr Zuchtinspektor Bruchholz den Hauptoortrag abhaltm über: »Neuzeitliche Maßnahmen zur Förderung der Rindvieh, und Schweinezucht". Den folgend« Punkt der Tagesord nung wird jedeSmal eine allgemeine Aussprache über den Hauptoortrag, sowie über die von den beteiligten Vereinen angeregten, hauptsächlich die Viehzucht betreffenden Fragen bild« und den letzten di« Beantwortung der im Frage kast« gestellt« Frag«. Dresden. An^ 15. Februar erfüllen sich! 30 Jahre, Satz der Militärmusikdirigent W. Baum im 1. Feldart- Regiment Nr. 12 seiness Amtes waltet. Im Jahre 1877 ist er in einem' Mer von 32 Jahr« aus seinem Zivil berufe unmittelbar als Stabstrompeter bei seinem Trup- PenteiLe eingetreten. Gr dürste zurzeit wenig Kollegen in der deutschen Armee und wohl keine im sächsischen Heere hab«, die auf eine gleich lange Ttrigententätigkeit zurück blicken können. In seiner Tienstzeit hat Musikdirigent Baum! drei Kaisern und drei Königen treu gedient und mit seinem! Regiment einen bedeutungsvollen Zeitabschnitt mit all seinen Wandlungen in militärischer und musikalischer Beziehung durchlebt. Mer nicht nur als Soldat, sondern auch ald Musiker erfreut sich Musikdirigent Daum! eines ausgezeichneten Rufes in den weitesten Kreisen. Ihm ist M vergönnt gewesen, durch reiches musikalisches Können und durch rastlose Arbeit seine Kastelle aus' bescheidenen Anfängen auf eine achtunggebietende Höhe zu führen. Auch aU Komipvnist hat der Name Baum einen guten Klang; entstammen doch vier kraftvolle Parademärsche der Ar tillerie und eine große Anzahl schneidiger Militärmärsche seiner Feder. Seine „Kaiserfanfaren für Feldtrvmsteten und Pauken" werden von den Artilleriekapellen mit Dor liebe gespielt. IM Orchestrieren ist er ein anerkannter Meister. In einem Alter, in dem eS sehr wenigen möglich ist, dem Heere noch aktiv anzugehören, erfreut sich Musik dirigent Baum noch seltener Rüstigkeit. Zittau, 12. Februar. Infolge Schneewehungen mußte gestern mittag auf der Lokalbahn Hermsdorf—Fried- laud der gesamte Verkehr bi» nu' weite' » eingestellt werden Zittau. Ten Dod in den Flammen fand im benach barten Kvttmarsdorf der 88 jährige Rentenempfänger Bergmann. Ter alte Mann wohnte in dem einstöckigen, mit Stroh gedeckten Hause des Fabrikarbeiters Wünsche, in dem er unter dem Tache eine Schlafstelle inne hatte. Am Sonntag früh gegen 3 Uhr entstand in dem Hause wahrscheinlich infolge eines Essendefektes Feuer, welches das Haus bis auf den Grund einäscherte. Bergmann ist in den Flammen umgekvmmen. Aunaberg, 11. Februar. Sine ledige Arbeiterin in HermannSdors steht unter dem schwer« verdachte der KtadeStötung. Dl« Leiche eines von ihr vor wentg« Tag« heimlich geboren« Kinde» ist auf dem Heubodm versteckt ausgefunden worden. Die zu erwartende grrichiliche Sek- tion der Leiche wird ergeb«, ob «» sich um Tötung de» Kinde», ob«, wie die Beschuldigte behauptet, nur um da» verberg« «ine» totgeborenen Kindel handelt. Chemnitz. Der Hauptmann von Köpenick wurde In Chemnitz auSgewies«. Mit zwei Soldat«, die d« Bürgermeister Langerhav« al» Urrestant« mtt sich führt«, kam er »ach einem groß« Balletabltssemmt der Stadt, wo an diesem Abend eia groß« Maskenball abgehalten wurde. Di« Ma»k« »arm von sämtlich« beteiligten Person« so getreulich gettoff«, daß di« Überwachmd« Polizeibeamttn fi, sofort erkannten. Die Beamt« ver sperrt« d« MaSken d« Weg in da» Vallokal und for- d«t«n, daß sich d« Hauptmann von Köpenick samt seinem Gefolge wird« au» dem Lokale entferne, wa» auch, — wenngleich mtt Widerstreb« — geschah. Trimmitfcha«, IS. Februar. Durch di« Geistes gegenwart eine» ISjährigen Knaben wurde -t« etn 7jährig« Knabe vom sicher« Tode de» SrttinkenS g««ttet. D« Knabe war auf d« Pleiße durch da» SIS gebrochen und bereits mtt dem Kopfe unt« dem St», al» d« mutige Rett« ihn noch erfaßte. Weißenborn b. Zwickau, 12. Februar. Drei der größten Bauerngüt« hiesiger Gemeinde sind in den letzten Tagen an einen Agenten verkauft worden, angeblichsür ein Konsortium, dessen Namen und Zweck aber noch nicht be kannt sind. Me verlautet, fall« die großen Grundstücke parzelliert und Mit Billen bebaut werden. Dieser Ort liegt am Zwickau« Wald« und hat eine landschaftlich herrliche Lage. Glauchau, 12^ Februar. Eine hiesige, 68 Jahre Me Witwe, die auf einem! Auge erblindet ist, wollte gestern vor dem Ofen etn« in der Stube stehenden Topf empor heben; dabet stieß sie sich aber derart in das noch gesunde Auge, bah sie auch auf tziesem die Sehkraft für immer verloren hat- Plauen i.M, 12. Februar. Mr 34 Jahre alte „Na turheilkundige" Joseph Unterberger, der iNr Oktober vori gen JabreS dems^reunjährigen Fleischermeisterssohn Neid- Hardt, der angeblich an Scharlach erkrankt war, soviel Kognak eingegeben hatte, baß er kurz« Zett darauf an Alkoholvergiftung starb, ist heute vom!'hiesigen Landgericht wegen fahrlässiger Lötung zu 1 Jahr 3 Monaten Gefäng nis verurteilt Word«. Leipzig, 12. Februar. Die Aiegeleibesttzer Leipzigs und der weiter« llnPebung hab« beschlossen, um die her- vorgetretene SchmUHLmkurrenz zu beseitig«, einen Ver kauf-Verein, Gesellschaft mtt beschränkter Haftung, zu gründ«, zu dem alle Inhaber größerer Ziegelei« ihren Beitritt erklärt«. Ess wurde auch darüber Beschluß ge faßt, wann die Eröffnung des Verkaufs der Steine durch den Verein beginn« soll- >( Leipzig, 13. Februar. Vor dems2. und 3. Straf senat des Reichsgerichts fand heut« unter Vorsitz des Senatspräsident« T«r. Treplin die Verhandlung gegen den 25 jährig« Mkderhändler Michael Roman Prinz aus Pvliance im Gouvernement Radom wegen Landesverrats statt. Ter Angeklagte wird beschuldigt, im? Sommer 1906 in verschied«« ostpreutzischen Ort« versucht zu haben, sich die Kenntnisse Militärischer Tinge, die im Interesse der Landesverteidigung geheimzuhakten sind, zu ver schaff«, besonders Zeichnung« und schriftliche Erläute rung« üb« Festungswerke. Als Sachverständiger wohnt Major v. Bergmann vom preußischen Kriegsministerium der Verhandlung bei. 21 Zeugen sind geladen, darunter einige Militärperson«. Die Verhandlung nimmt einen schwierigen Verlaus, da der Angeklagte behauptet, wohl deutsch zu verstehen, aber nicht in dies« Sprache sich ausdrück« zu können. Gs mußte deshalb ein Tvlmetscher zugezogen werden. GchwereS SchiffSrmglück. Zwischen Black Island und RhvdeSland ist der TaMPfer ,Larchmont" mit einem Schuner zusammenge- stvßen und gesunken. Ter Kapitän des gesunkenen Dam pfers «klärte eineM Vertreter der Assoetated Preß, er habe zwischen 150 und 200 Passagiere an Bord gehabt. Nur 8 hätten sich gerettet. Wie sich heraustzestellt hat, ist ein Leil der Passagiere ertrunken und ein ander« Teil bei der Kälte in den Rettungsbooten oder in den eisigen Flut« erfroren. T« Schuner, mit dem die „Larchmont" zusammenstieß, heißt „Harry Knowle- tvn". Ter Zusammenstoß erfolgte im Black-Jsland-Sund. Ter Schuner wurde auf Strand gesetzt. Die Mannschaft ist gerettet. Ueber da» Unglück ging noch solgende Meldung heute nachmittag etn: rr Newjork. von den Passagier« der »Larchmont", der gestern unweit Block-JSland mtt dem Schon« »know- leton» zusammenstieß, wurd« nur 11 Person« gerettet Da» Schiff war nach Newjork unterweg»; die Passagiere befand« sich im tiefsten Schlaf, al» di« Kollision «intrat. D« Stoß war so gewaltig, daß die Passagiere au» den Kajütten geworfen wurd«. Da» Wasser trat -sofort durch etn große» Leck in d« Maschtnenraum ein, wodurch da» Schiff sofort in Dampf eingehüllt wurde und 20 Fuß tief auf Gmnd sank. D« Kapitän erklärte, er habe zuerst die Rettungsboot« für die Passagiere herabgelassen und bann erst di« Boote für di« Mannschaft«. Di« Passagiere sind fast sämtlich ««gekommen. G» herrschte heftiger Sturm, das Thermometer stand unt« Null. 50 Leich« sind bis her geborgen, davvn 7, welche anf die Rettungsboote fest gefroren waren. Jn»,ef«<tt sind et»« 170 Person« nmoekomme«. Die Ueberlebmd« erklärten, daß di« Mann- schäft nnr an di« eigen« Nettvng gedacht Labe. Der Ka pitän der »Larchmont" erklärte, daß der Schuner direkt gegen ihn gesteuert sei; alle Licht« brannten. Bericht «er die öffentliche Sttznng de» Königlicheu Schöffengericht» z» Nies«, am 18. Februar 1S07. 1. Der Gchtff»haupter A. St. au» Aken erhielt von der Kgl. Amt»hauptmanvschast Meißen al» Slbstromamt etn« Strafbefehl über 6 Mark, «eil durch sein verschulden am 15. August v. I da» Seil an der Fähre bet Moriz zerrissen sei. Der Beschuldigte legte gegen d« Strafbefehl Berufung «in und da» Amt»gericht, da» sich heute mit dies« Sach« beschäftigte, kam zur Freisprechung de» An geklagten. L. Der unter dem Restantenrrgulatio stehende Arbeit« W. von hi« war von etuem Schutzmann dabei betroffen worden, al» « in einer Bierstube saß und Bier trank. Auf die Anzeige de» Schutzmann» erhielt W. einen Strafbefehl über 4 Tag« Haft vom hiesigen Stadttat«. W. legte Berufung «in, da ihm die Strafe zu hoch erschien. Da» Schöffengericht «mäßigte die Strafe auf drei Tage. 8. Di- mehrfach vorbestrafte in der BeztrkSanstalt Strehla untergebrachte «. Th. verwitwete L. hatte sich der Ver- leumdung schuldig gemacht, indem sie in Beziehung aus den Aufseher völlig unwahre Behauptung« gegenüber ander« Insassinnen erzählt«. Di, vewetSaufnahm« ergab di« Haltlosigkeit d« ehrenrührtgen Behauptungen der L. G» erfolgte deshalb ihre Verurteilung »egen Verleumdung zu 60 Mark Geldstrafe, an deren Stelle im Uneinbring- ltchkeitSfalle 15 Tage Gefängnis zu treten haben. Der vertret« der Staatsanwaltschaft hatte Gesängni»strafe be antragt. 4. In d« dritten Morgenstunde de» 11. Dezbr. o. I. kam« drei TechnikumSbesucher mit einem angeheiterten Straßenpassartt« in Wortwechsel, der zur Folge hatte, daß «in Nachtwächter die vt« Personen notierte und zur Be- strafung anzeigte. Währmd drei der Beteiligten die Straf mandate beglichen, «hob der Technilumttelucher H. Ein spruch und beantragte gerichtliche Entscheidung. Dieser Einspruch hatte auch den gewünschten Erfolg, denn der Angeklagte wurde kostenlos freigesprochen. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte Verwerfung der Berufung, gab auch dem Gericht anheim, die Strafe auf einen Tag Hast zu «höhen. 8. Eine unappetitliche Geschichte war die Verhandlung gegen den Metallarbeiter D. aus Meißen, d« sich der vorsätzlichen Sachbeschädigung schuldig gemacht haben sollte. Der Angeklagte kam Sonnabend, den 10. November abend» in Riesa an und wollte hier über- nachten. Nachdem er in anderen Lokalen vergeblich nach gefragt hatte, glückte e» ihm, in der Schankwirtschaft von R. hier Unterkunft für die Nacht zu finden. Der Wirt machte aber früh eine recht traurige Entdeckung. Das Bett war völlig durchnäßt und die Diel« des Zimmers mit Kot besudelt, d« Uebernachtende aber abgegangen. Der Wirt glaubte annehmen zu müssen, daß diese Sachbeschädigung vorsätzlich sei. Der Angeklagte bestritt jedoch Vorsätzlichkeit ganz entschieden, stellte vielmehr dar Vorkommnis als aus den reichlichen Genuß von Bier des vorhergegangenen Tages hin. Au» Scham sei er früh still verschwunden. Der Ver treter der Staatsanwaltschaft beantragte Bestrafung nach dem EröffnungSbeschlusse, da» Schöffengericht vermochte sich jedoch von der Schuld de» Angeklagten nicht zu überzeugen, sondern sprach ihn kostenlos frei. 6. Mit Freisprechung endete auch die Verhandlung gegen den Tischler K. in G., welch« vom Amtsgericht mit einem Strafbefehl über 10 Mark Geldstrafe wegen verübten Hausfriedensbruches belegt ward« war, gegen den Strafbescheid aber Einspruch erhoben hatte. Der Anklage lag folgender Tatbestand zu Grunde. K. sollte sich aus der Wohnung der Frau D., in der auch Frau S. anwesend war, nicht sogleich entfernt haben, als Frau D. ihn zum verlassen der Wohnung aufgefordert hatte. Der Angeklagte war in die Wohnung gegangen, um eine Frage bezüglich der Benutzung des Waschhauses zu tun. Ein strafbares verschulden de» Angeklagten ergab aber die Beweisaufnahme nicht und so erfolgte seine kosten lose Freisprechung. 7. Am 7. Mat vorigen Jahres kehrten spät abends in einer hiesigen Bierstube eine Anzahl Männer ein, denen aber der Wirt der vorgerückten Zeit wegen kein Bier mehr verabreichen ließ, sie vielmehr zum sofortigen Verlassen deS Lokale» aufforderte. Da kam er aber schön an. Die Männer vollführten heftig« Lärm, zerschlugen Viergläser, rissen dann, al» sie draußen war«, Latten eines Zaunes ab und warfen sie durchs Fenster in die Stube. Die Namen der Uebeltäter wurd« festgestellt und sie sind bereit» am 27. Juli vor. I». abgeurteilt worden bi» auf einen Teilnehmer, der sich seit der Zeit verborgen gehalten hat. Nunmehr hat auch diesen da» Schicksal ereilt. ES war der Grubenarbeiter L., den da» Gericht bisher vergeblich suchte, der am 11. Februar aber in Senftenberg aufgegrtffen werden konnte. Er wurde heute au» der Untersuchungshaft oorgeführt und gestand seine Teilnahme an dem Austritte ohne wettere» ein. Der Angeklagte hatte sich de» gemein- schastlichen Hausfriedensbruchs schuldig gemacht und gab zu, eine Zaunlatte abgebrochen und durch eine Fensterscheibe geworfen zu haben. Er erhielt zwei Monate Gefängnis zudtktiert, hat auch die Kosten de» Verfahrens zu tragen. Bermischte». Freifahrt der ReichstagSabgeordneten. Für die neue 12. Legislaturperiode deS deutschen Reichs tages werden vvm! Reichsamt des Innern für die Mit glieder des Reichstags neue Eisenbahnsahrkarten aus gegeben, die von den ReichstagSabgeordneten unter be sonderen Bestimmungen benutzt werden dürfen und die die Staatreisenbahnverwaltungen jetzt bekannt geben. Eine solche Fahrkarte gilt für das Mitglied des Reichstages für die Dauer der Sitzung-Period«, sowie acht Tage vor deren Beginn und acht Tage nach deren Schluß. Mit Ablauf des achten Tage» nach Schluß der Sitzungsperiode verliert die Karte ihre Gültigkeit, auch wenn die Reise frühen angetreten ist, Tie Fahrkarte berechtigt zur Fahrt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder