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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190703117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-11
- Monat1907-03
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1907
- Autor
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I H S8. Montag, 11. Mär; 1SV7, aSeuds. «0. Jah,r. DoL Riesaer Tageblatt erschedtt jede« Tag abend- mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Merteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 60 Pfg., durch unsere Träger stet t»S Hau- 1 Mark W Psg, bei Abholung am Schall« d« latserl. Postanstalten 1 Mark W Pfg., durch den Briefträger frei in« Haus 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzelgeu-Auuahme für die Nummer des Ausgabetage- bi- vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 59. — Für die Redaktton »«antwortlich: T. Langer in Riesa. Riesaer G Tageblatt Anzeiger Meblatt m- Anzeiger). Awtsötatt Riesa, Femfprechstelle Nr. 20. für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 11. März 1907. — Oeffentliche Sitzung des Stadtverord- meten-Kollegiums am Dienstag, den 12. März 1907 nachmittags 6 Uhr. Tagesordnung: 1. Rechnung der Rittergutsökonomieverwaltung aus das Wirtschaftsjahr i. Juli 1905 bis dahin 1906. 2. Rechnung der Stadt- ttauptkafse für daS Jahr 1905. 3. Ratsbeschluß, die Er hebung der Gemeindeanlagen im Jahre 1907 nach dem einfachen Satz betreffend. 4. Verordnung der Königlichen AreiShauptnannschast, die Verwendung deS Sparkassenrein- IgewinnS betreffend, ü. Ratsbeschluß zu dem Gutachten >deS Königlichen BauratS Herrn Pöge in Dresden, die Planung der Flutrinnenveränderung in der Riesaer Rttter- gutSflur betreffend. 6. Ratsbeschluß, die Abänderung deS 8 9 Absatz 1 der Uferordnung betreffend. 7. RatSbeschluß, Nachoerwtlligung von 44 M. zu den Kosten für Beschaffung einer neuen Uhr für die Wettersäule am Kaiser Wilhelm Platz betreffend. 8. Gesuch deS Hammerarbeiters Joh. Etelztg um Aufnahme in den Königl. Sächs. StaatSunter- tanenverband. 9. Ratsbeschlüsse auf 2 Gesuche um Er mäßigung deS Wasserzinses betr. 19. Restantenregulativ. U. Geschäftliches. — Ratsdeputierter: Herr Bürgermeister vr. Dehne. —* Gestern besuchte Se. Majestät der König, wie aus Lissabon berichtet wird, die Geographische Gesellschaft und besichtigte die Zitadelle auf Cap Rocca. Der König verlieh dem Herzog von Oporto den HauLorden der Rautenkrone. -- Seine Exzellenz der Herr KriegAnrmister wird in Begleitung des Abteilungs-Chefs der Medizinalabteilung Herrn Generaloberarzt Tir. Müller und des Herrn Haupt mann von Tambrowski Mittwoch, den 13.' d. Mts. 10,30 vvrmt in Riesa eintreffen, um das Garnison-Lazarett zu besichtigen. >.L —* Die am vorigen Sonnabend unter Vorsitz deS Herrn Robert Schönherr stattgefundene Generalversammlung der Riesaer Bank, Aktiengesellschaft, welche von 17 Aktio nären mit 168 Stimmen besucht war, genehmigte die von der Verwaltung hinsichtlich der Gewinnverteilung gemachten Vorschläge, erteilte AufstchtSrat und Vorstand Entlastung und wählte wieder in den AussichtSrat die Herren Oberst a. D. Aufschläger und Kaufmann Oswald RaffS. Die Dividende gelangt hiernach mit 6»/<> zur Ausschüttung und kann von heute ab an der Kaffe der Bank erhoben werden. Di« Reserven der Gesellschaft haben eine weitere Kräftigung erfahren und betragen nun insgesamt einschließlich deS Ge- winnvortrageS ca. 84 000 Mark. — Morgen Dienstag, von abends 6 Uhr an findet im Zimmer Nr. 13 der Schulhauser an der Goethestraße di« öffentliche Prüfung an der Allgemeinen Fortbildungs schule statt. (Bergl. Inserat in Nr. 54 d. Bl.). Tos Dresdner Residenz-Ensemble, das eine Reihe von Vorstellungen in HöpfnerS Hotel hier geben will, trat am! gestrigen Sonntage zum ersten Male auf. Herr Direktor Bernhardy wählt» dazu eine der jetzt, wie man so sagen kann, in Mode gebommenen Detektiv- kdmödien, die er selbst verfaßt hat: „Sherlock Hol me S". Wie in der Literatur, so dürfen auch die auf der Bühne verkörperten Geschichten von dem! genialen De tektiv Sherlock Holrnies deS Interesses des Publikums sicher sein, Ei» solches Stück findet tmimer dankbare Zuhörer und Zuschauer, denn die Ermittelung von verübten Ver brechen und die Entlarvung der Täter durch die manchmal verblüffend einfache Lösung durch den Detektiv entbehrt nicht wirksamer und aufregender Momente, So war es auch gestern beim Dresdner Residenz-Ensemble. Das — allerdings nicht sehr zahlreiche — Publikum' klatschte lebhaft Beifall und dürfte sich amüsiert haben. Tie Vor stellung zeigte, daß das^Ensemble über gut» Kräfte ebenso, wie über schöne Ausstattung und Dekoration verfügt. Die nächste Vorstellung findet Mittwoch statt. —* Einen schönen Erfolg erzielte der hiesige Dra matische Verein mit der gestern im „Wettiner Hof" veranstalteten theatralischen Aufführung. Tas gegebene oberbayrische Volksstück „Jägerbtut" fcmd den lebhafte sten Beifall, der aber nicht nur dem Stück, sondern wohl in der Hauptsache den Darstellern dm: einzelnen, zum Teil nicht leichten Rollen galt, Ter Dialekt z. B., das sei be sonders anerkannt, war Mit Sorgfalt eingeübt worden. Ter Besuch war leidlich gut. Leider herrschte im Saale eine ziemlich niedere Temperatur, die den theatralischen Genuß einigermaßen beeinträchtigte. —r. Gestern nachmittag sand im Hotel Kronprinz die Konfirmandenbescherung des Verbandes Riesa vom Wohltätigkeitsverein „Sächs, FeHtschule" statt. Eine ganz beträchtliche Anzahl Freunde und Gönner der Sache, sowie Eltern hatten sich dazu eingefunden. Die Feier war umrahmt von Musikstücken und Kindergesängen, welche Herr Lehrer Hvrnauer in dankenswerter Weise mit seinem Mädchenchor übernommen hatte. In der Mitte stand eine Ansprache des Herrn Pfarrer Friedrich, welcher die Kon firmanden auf die Bedeutung dieser Feier als ein Werk christlicher Nächstenliebe hinwies. Ter geschätzte Redner gedachte auch des 3M jährigen Gedenktags Paul Gerhardts und wies sie bei ihrem bevorstehenden Scheiden vom Vater- und Elternhaus auf das starke Gottvertrauen die ses Tächters hin, welches'sich die Konfirmanden zum Vor bild dienen lassen sollten. Tann fand die Verteilung der Geschenke statt. Turch die Unterstützung vieler Riesaer Einwohner war es ermöglicht worden, 61 Konfirmanden zu beschenken. Mit deM Gesänge des Liedes „Scheiden" und einem Musikstück endete die schlichte Feier, welche der „Fechtschule" gewiß wieder neue Freunde gebracht hat. — Seit Bestehen des hiesigen Verbandes (Ende Mai 1906) wurden von demselben für wohltätige Zwecke bereits über 450 Mark verausgabt, gewiß ein beredtes Zeichen seiner wohltätigen Ziele. —* In der i« Gasthofe zur Linde in Poppitz ab- gehaltenen Versammlung des Bienen- und Baum- zucht-DereinS für Riesa und Umgegend wurde zu nächst die Rechnung auf das Jahr 1906 geprüft und für richtig befunden. DaS vermögen deS Vereins besteht zrr Zett in einem Sparbuchs de« Credttoeretn» von 95 M. 43 Pf. und 11 Mk. 06 Pf. barer Kaffenbestand. Bet der Aus- spräche über die lleberwtnterung der v enen wurde allseitig über die ungünstige Witterung geklagt. Die Neuwahl wurde auf die nächste Versammlung vertagt, bei welcher, wie alljählich die Verlosung der angekauften Gegenstände stattfinden soll. —* Die hiesige Förstersche GchiffSbauwerft ließ heute nachmittag in der 3. Stunde einen neugebauten eisernen Kahn von großen Dimensionen von Stapel. Der Kahn hat ca. 1000 Tonnen Tragfähigkeit und mißt im Boden 70 Meter. Gin kleinerer Kahn, ca. 500 Tonnen Tragfähigkeit, war bereits Mitte der vorigen Woche von Stapel gelassen. Der heutige Gtapellauf hatte eine Zahl Zuschauer an die Werft geführt, die trotz de» schneidenden Windes aushielten, bis der Kahn in seinem Elemente sich befand. —* Eine Neuerung hat, wie bereits aus dem amtlichen Teil letzter Nr. d. Bl. ersichtlich war, der hiesige Kirchenvorstand eingeführt. ES wird in Zukunft nicht mehr vor jeder Kirchenvorstandswahl eine Wählerüste auf- gefwllt, zu der die Anmeldungen und Eintragungen kurz vor deu Wahlen zu erfolgen haben, sondern eS wird ein stehende und fortlaufende Wählerliste geführt, zu der di« Anmeldung jederzeit geschehen kann. Meldescheine find in der PfarramtSexpedition und bei dm KtrchenvorstandS- Mitgliedern zu haben. Wahlberechtigte seien auch hier durch aufgefordert, sich zur Wählerliste anzumelden. —* Recht wenig frühlingSmäßigeS hatte der gestrige Sonntag an sich. DaS Wetter der vergangenen Woche ließ die Hoffnung auf einen schönen FrühlingSsonntag wach werden, wenigstens bis zum Freitag. Aber schon am Sonnabend war ein Temperaturrückgang zu verzeichnen, der Schneetreiben mit sich brachte. In der Nacht zum Sonntag schneite eS weiter und eine leichte, allerdings nicht lange bestehende Schneedecke war am Sonntag morgen zu sehm. Tagsüber wehte ein kalter Wind, der Frühlings- gedanken noch nicht auflommm ließ, vielmehr recht winter lich anmutete. Dazu trugen durch die Lüste wirbelnde Schneeflocken daS Ihre bei. Sie zerflossen sogleich, wenn sie die Erde berührten, eS entstand aber dadurch auf den Straßen recht unbeliebter Schmutz. Eine besondere Ueber- raschung ward den Bewohnern unsrer Gegmd heute früh. Im schneeigsten Weiß prangten die Fluren und Straßen. Der Winter war noch einmal ernsthaft zurück gekehrt und hatte eine mehrere Zentimeter dicke Schneedecke mitgebracht. Im ersten Drittel deS März wären wir also dem Frühling noch nicht viel näher gekommen, hoffentlich wird daS anders, wenn daS zweite Drittel vorüber ist, denn dann steht Frühlingsanfang auch im Kalender. —* Einen unfreiwilligen Aufenthalt erlitt am Sonnabend in der 6. Stunde ein mit Stabetsen be ladener Wagen eines hiesigen Spediteurs aus der Bahn hofstraße, Ecke der Weststraße. An dem Wagen brach ein Hinterrad und so mußte man sich zu einer ziemlich zett- raubenden Umladung entschließen. Der Verkehr wurde nicht gehemmt. Die 4. Strafkammer deS Kgl. Landgerichts Dresden verhandelte gestern als Berufungsinstanz ge^en den Bau arbeiter He nrich Paul Haacks auS Großenhain wegen Be- amienbele digung, Lärmen» und groben Unfug». Nm Abend deS 12. September v. I. zogen der Angeklagte und der Handarbeiter Walpert angeheitert durch die Straßen in Riesa. Hierbei legten sie eine Leiter an den Neubau eine» Bäckermeister», stiegen auf daS Gerüst und brannten daselbst eine Laterne an Als beide deshalb von dem Schutzmann Detter zur Rede gestellt wurden, beleidigten sie die'er durch Schimpfworte. Da» Kgl. Schöffengericht Riesa verurteilte beide zu 1 Monat Gefängnis und 1 Woche Hast. Dem beleidigten Beamten wurde PubltkationSbe- sugni» zugesprochen. Während sich Walpert dem Urteile unterwarf, hatte Haacke Berufung eingelegt. Haacke wurde von der Anklage der Ruhestörung freigesprochen, dahingegen im übrigen da» Rechtsmittel kostenpflichtig verworfen. Freibank Poppitz. Mittwoch, 13. März von mittags */, 1 bi» 3 Uhr soll La» Fleisch eine» Rindes, V, ^8 35 Pfg-, verkauft werden. Der Gemeindevorstand. Bekanntmachung. Die Lieferung von ea. S9 999 l-K Kartoffeln >ll vom 1. April bi» 30. September 1907 vergeben werden. Preisangebote mit Aufschrift „Kartoffellieferuug" werden bi» 18. März 1997 Leten an Kücheuverwaltuug des 2. Pionier-Bataillons Nr. 22. Die Besitzer da« Obst- n«d Frnchtbäume« hiesiger Gemeinde werde» noch beson ders auf die Bekanntmachung der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain vom 2. März 1907 — Riesaer Tageblatt Nr. 54 — hingewiesen und aufgefordert, die zur Be kämpfung der ObstVanmschädlivge getroffenen Anordnungen ungesäumt auSzuführen, Die erwähnte Bekanntmachung kann im Gemeindeamt« eingesehen werden. Säumigkeit in der Ausführung der angeordneten VernichtungSarbetten zieht Strafe nach sich. Gröba, am 8. März 1907. Der Gemeindevorstand. Freibank Gröba. Dienstag, de« 12. März 1997, vormittags 19 Uhr wird Rindfleisch zum iretse von 50 Pf. für V, verkauft. VerkaufLmarken werden vorm. von 8—9 Uhr im Gemetndeamte, Zimmer 1, gegen iezahlung ausgegeben. Gröba, am 11. März 1907. Der Gemeindevorstand.
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