Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190704090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-09
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1907
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer O Tageblatt und Anzeiger (LlbeblM und ÄnMger). Telegramm-Adresse: »H I Femsprechstells .Tageblatt-, Riesa. Nr. 20. für die König!. Amtshanptmamischast Großenhain, das König!. Amtsgericht nnd dm Rat der Stadt Riesa, sowie dm Gemeinderat Gröba. 81. Dienstag, 8. April 1807, abends. 6». Jayrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart 50 Psg., durch unsere Träger frei in- HauS 1 Mart 6S Psg., bei Abholung am Schalter der laiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch dm Briefträger frei ins HauS 2 Mart 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigm-Ammhme für die Nummer des Ausgabetage- bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze öS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. . . „ > Die in Gemäßheit von 8 S Absatz 1 Ziffer 3 des Reichsgesetzes über die Natural leistungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Fassung vom 24. Mai 1898 — Reichsgesetzblatt Seite 361 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagepreise deS Hauptmarktortes Großenhain im Monat März diese» Jahres festgesetzte und um 5 vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirten inner halb der Amtshauptmannschaft Großenhain im Monate April dieses Jahres an Mills lärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 19 M. 11 Pfg. für 100 Kilo Hafer, 6 „ 30 „ . 100 „ Heu, 4 , 83 „ , 100 , Stroh. Großenhain, am 8. April 1907. Nr. 307 v. Königliche Amtshauptmauuschaft. Auf Blatt 378 de» Handelsregister», die Firma Theodor Schäfer in Gröba betreffend, ist heute eingetragen worden, daß der Sitz der Gesellschaft nach Mesa ver legt worden ist. Riesa, am 9. April 1907. KöntgltcheS Amtsgericht. 8ÄK hat 8eü ansznlchen. Freibank Seerhausen. Donnerstag, den 11. April von nachmittag» 4 Uhr an, gelangt frische» Rindfleisch L Pfd. 40 Pfg., zum Verkauf. Der Gemeiudevorftand. Freibank Gohlis. Mittwoch, den 10. April von vorm. S Uhr an, soll da» Fleisch eine» Ritt-eS, pro 1 Lg 35 Pfg., verkauft werden. Der Gemeindevorstand. für daS „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätesten» kV vormittags - Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die «eschSstSsteke: Marokko und Bagdadbahn. Man schreibt un» au» Berlin: Trotz der Konferenz von Llgestra» spielt Marokko noch immer eine große Rolle in der internationalen Politik. Da» liegt hauptsächlich daran, daß man in Paris noch immer nicht von der Be fürchtung loskommen kann, deutscher Einfluß putsche den Sultan und da» Machsen — eine Art Staatsrat — auf und strebe eigenen politischen Vorteil an. E» gab Blätter, die Deutschland sogar eine gewisse moralische Verant- Wartung für den an dem französischen Arzt Mauchamp in Marrakesch verübten Mord zumeflen wollten. Mauchamp war vor drei Jahren nicht nur al» Arzt, sondern zugleich al» politischer Agent nach Marokko gegangen, und wie andere Franzosen, die von dem Gedanken der pbnStratioll xaviügus, d. h. der Aufsaugung Marokkos durchdrungen waren, hat er sich unvorsichtig und herausfordernd ver halten. Da» konnte natürlich da» Recht Frankreichs, Ge nugtuung zu fordern, nicht einfchränken. Da außerdem noch andere französische Reklamationen schweben, hielt e» da» französische Ministerium für gut, die marokkanische Stadt Udschda in der Nähe von Oran provisorisch zu be setzen. Ob diese Maßregel wirklich gut ist, wird erst die Folge lehren. Einstweilen läßt die finanzielle und mili tärische Schwäche de» Sultan» in Fez an keinen ernsten Widerstand denken. Der »Temp«* hat kürzlich einen Tauschhandel sorge- schlagen: Deutschland möge sich auf den Standpunkt des englisch-französische» Vertrage» vom 8. April 1904 stellen, d. h. Frankreich ganz freie Hand in Marokko lassen, wo gegen Frankreich da» deutsche Unternehmen der Bagdad bahn unterstützen werde. Mit anderen Motten heißt das, daß Frankreich die Ergebnisse der Konferenz von Algesira» unangenehm sind, und daß e» noch immer an politische Aspirationen Deutschland» in Marokko glaubt.' In Wirk lichkeit handelt e» sich für un» lediglich um die Freiheit der wirtschaftlichen Konkurrenz, die auf der Konferenz fest gelegt wurde und die wir nicht pretSgeben können. Der Wettlauf um wirtschaftliche Unternehmungen kann noch manchen Streit verursachen, aber e» kommt nur darauf an, solche Streitfälle in dem unpolitischen Rahmen, in den sie gehören, zu hatten und sie durch eine offene Aussprache unter den Regierungen zu erledigen. Je ruhiger man diese Dinge nimmt, und je gedul diger man die marokkanischen Angelegenheiten sich ent wickeln läßt, um so eher kann der französische Grenznachbar hoffen, die natürlichen Vorteile seiner Sonderstellung zu Marokko auSzuuutzen. Da» Angebot einer stärkeren Be teiligung de» französischen Kapital» an der Bagdadbahn geht von einer Überschätzung der Schwierigkeiten der Kapitalbeschaffung au». Die vagdadbahn ist eine Unter nehmung zugunsten der Türken und ihrer wirtschaftlichen Entwickelung, bi» zu ihrer Vollendung kann noch ein Menschenalter htngehen. Ist e» bisher der Konzessionärin, der Deutschen Bank, gelungen, da» nötige Kapital aufzu- bringen, so wird da» auch später der Fall sein. Einer weiteren Beteiligung französischen Gelbe» steht nicht» im Wege, sie aber durch Konzessionen in Marokko zu erkaufen, wäre ein schlechte» Geschäft. . —k— Oertliches und Sächsisches. Ri-I», 9. UpM 1997. 5—* Mr Riesaer FrühjahrsMarkt iff wieder einMal zu Ende. Er unterschied, sich von seinen Vor gängern nicht wesentlich. Er steht ja bekanntlich in seiner Bedeutung unter den Riesaer Märkten an zweiter stelle, denn bedeutend Mehr Verkehr und Käufer kann man beim Herbstmarkt verzeichyen. Gestern war dasl Geschäft nach Aussage der Fieranten leidlich, während am Sonntag der Wetterumschlag ungünstig auf das Geschäft eingewirkt haben mag. Recht still war es heute vormittag auf dem Markte, nur bei den Geschfirrhändlern schien dasl Geschäft etwas! besser zu gehen, als bei den übrigen Marktfieranten. 9— AM Sonntag abend wurde in Krein itz der mit cat 9000 Ztr. Kohlenstaub beladene Kahn des! Schiffs eigners Eduard Richter aus Belgern, welcher bereits Wasserschöpser auf der Talretse beschäftigt hatte, infolge Nichthaltens des Ankers noch Mehr leck. Tie Besatzung nahch deshalb den Kahn auf den am linksseitigen Ufer befindlichen Heger, räumte ihre Mobilien aus und be zog imj Kreinitzer Gasthofe Nachtquartier. Am andern Tage gegen 10 Uhr vorm. war der Kahn holl Wasser und lief dasselbe dann über Bord» Zu den Verhandlungen zwischjen der Gräfin Montignoso und deins sächsischen Hof wegen Ausliefe rung der kleinen Prinzessin Pia Monica, die Ende dieses Monats stattfinden sollte, erfährt der Berliner „Lokal- Anzeiger" von unterrichteter Seite, daß die Gräfin sich zurzeit lebhaft gegen die Herausgabe des Kindes wende, wahrscheinlich werde eine Verlängerung des Aufenthalts der kleinen Prinzessin bei ihrer Mutter noch aus einige Zeit verfügt werden. — Tie Bestimmungen über Fernsprechneben- anschlüsse voM 31. Januar 1900 haben folgenden Zu satz erhalten: „Tie Inhaber von Hauptanschlüssen dürfen Nebenstellen anderen Personen nicht gewerbsmäßig über lassen." — Als Kandidat für den aus den Städten Bischofs werda, Stolpen, Pulsnitz, Radeberg, Radeburg und Gro ßenhain bestehenden Landtagswahlkreiswurde von der konservativen Partei einstimmig der bisherige Ver treter des Kreises, Herr Kaufmann Georg Knobloch iy Radeberg, wieder ausgestellt. — Arbeitsbücher müssen sich unsere jungen, jetzt ist Beschäftigung getretenen Leute umgehend besorgen, und es sei deshalb darauf aufmerksam gemacht, daß sie diese Arbeitsbücher bei der Behörde ihres Ortes nur in Gegenwart des Vaters oder des Erziehers erhalten. — Tie diesjährige Hauptkonferenz der Landes kirchlichen Gemeinschaften im Königreiche Sach sen verbunden mit der Konferenz des sächs.-thüring. Ver bandes des „Jugendbundes für entschiedenes Christen tum" findet Sonntag, 28. April d. I. in' Chemnitz statt- Bezüglich der Nützlichkeit und Schädlich keit der Krähen, Stare usw. sind die Krähenarten in 3 Kategorien einzuteilen und sind ims Interesse des Landbaues folgende Sätze als Maßgebend anzusehen: 1. Tie Tvhle ist mehr nützlich als schädlich; sie darf höch stens örtlich verringert, jedoch nicht ausgerottet werden. 2. Tie Rabenkrähe ist ebenso nützlich als schädlich; wo ihr Schaden den Nutzen überwiegt, müß ihre Zahl durch Abschießen usw. vermindert wetten. 3. Tie «Nebelkrähe hat gleiche Eigenschaften mit der Rabenkrähe und ist wie diese zu behandeln. 4. Tie Saatkrähe ist iM allgemeinen weit nützlicher als schädlich; sie ist, wo sie nicht wirklich empfindlichen, örtlichen Schaden anrichtet, zu schonen. Es werden leider die Schädigungen der Saatfelder durch rie sige Taubenschwärme sehr ost auf das Konto der Krähen mit zu Lasten geschrieben.! Ter Star ist ein Helfer im Kampfe gegen die meisten schädlichen Insekten im Obst und Gemüsegarten. Besonders dem verheerenden Apfel blütenstecher geht er energisch zu Leibe und holt nicht nur die jungen Raupen, sondern auch die Larven und Puppen von den Bäumen herunter, desgleichen auch fast alles andere schädliche Ungeziefer der landwirtschaftlichen wie auch der Gattenkulturen. — Tie Schar der gefiederten Sänger hat seit Anfang April wieder neue Verstärkungen erfahren. An den Ufern der Flüsse vernimMt man jetzt den lieb lichen, feinen, zuweilen etwas! träumerisch klingenden Sang der Blau- und Rotkehlchen, am Säume der Gebüsche hier und da die frische, kurze Weise dies reizenden Müllerchens, der immer mit zuerst kommenden Grasmücke. Tas Vögel chen liebt besonders Reviere Mit zusammenhängendem, recht dichtem Buschwerk, namentlich wenn ess'reichlich be wehrtes^ stachliches Gesträuch, Sauer-, Schwarz- und Weiß dorn, enthält. Rastlos! durch das niedrige, geschlossene Buschwerk schlüpfend, läßt es nach kurzen, vielleicht zehn Sekunden langen Pausen, immer wieder denselben Hellen Satz vernehmen, der jedesMal mit einem klappernden Triller endet. Tie Borhölzer mit gemischtem Bestand wer den belebt durch den kleinsten unserer Laubvögel, den kleinen Weidenzeisig mit seinem einfachen, in Terzen ab fallenden „Zim-zam" oder „Till-tall". Schon früh mit Sonnenaufgang und noch in der Abendstille läßt sich bald leise, bald lauter die Drossel vernehmen. Es klingt hoch oben von einer blühenden Ulme, von Bienen umsummtcn Palmweiden oder einer Espe hell und freundlich herüber wie „David, David, Philipp, Philipp". Auf den toten Zäunen, die Gardenstücke und Pflanzschulen einhegen, schmettert der Zaunkönig seine Strophen. Tas Gezweig der Bäume, mit Ausnahme der Kätzchenträger, ist in der Hauptsache noch, kahl. Nur aus den Knospen der Geisblatt- Spiräen und RibeÄmsche bricht schon das Laub wie licht grüne Flämmchen hervor. Tie Kornelkirsche oder Hcrlitze erschließt an deM langen, harten Gezweig die feinen, zitronengelben Blütensternchen und webt so gleichsam einen Schleier oder Flor auf und in die Büsche. Ter April Anzeige« Mer Art mteiljasteste beste Verbreitung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite