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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190704153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-15
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1907
- Autor
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«0. Zayrg. Montag, IS. April 1S07, abends. H 86. Der Gemeiudevorstavd Das Riesaer Tageblatt rrschedtt jede» Tag abmdS mtt Ausnahme der .Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SV Psg., durch unsere Träger M tnG Hau» 1 Mark SV Pjg, bei Abholung am Schalter der latserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch Monatsabonnements werden angenommen. Anzeiges-Annahme für die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. RotattonSdmck rmd Beklag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße S9. — Für die Redaltton verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Mtt Genehmigung der Königlichen AmtShauptmannschast Großenhain wird der SmmmmikationSweg von Gröba nach Merzdorf (Oschatzerstraße) wegen Schleusenbaues vom 18. dieses Monat« ab bis auf weiteres für den Fahr- und Fußoerkehr gesperrt und dieser inzwischen auf die Straßen Neuweida - Gucklttz. Merzdorf bez. Gröba. Pochra (Meestraße) verwiesen. Das unbefugte vefahrm des gesperrten WegS wird nach 8 366" deS Reichs- strafgesetzbuchs bestraft. Gröba, am 15. April 1S07. Der Gemeiu-evorst««-. Bekanntmachung. DieuStag, de« 16. April, abend» 8 Uhr, sollen in Mahls Gasthof die Anfuhre von zirka 200 Kubikmeter Stetnklarschlag, sowie die erforderlichen KieS» und Wasser fuhren vergeben werden. Glaubitz, am 12. April 1907. Sparkasse Gröba verzinst sämtliche Einlagen mit 3 °/<>. Die Verzinsung beginnt von dem auf die Einzahlung folgenden Tage und hört mit dem der Rückzahlung oorausgehenden Tage auf. Die Etnlagebücher werden kostenlos erteilt. Jetziger Einlagenbestand: 377771 Mk. 07 Pf. Riesaer G Tageblatt und Anzeiger lElbetlatt und Anzeiger). Fernsprechstelle Nr. 20. AwtsötatL für die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 15. April 1907. —kLo. Wie man uns aus Leipzig meldet, ist der ssetzt am hiesigen Realprogymnasium etngetretene Herr vr. piL Han« Keller, der im Januar diese» Jahre» auf eine Arbeit au» LerPsychophyfikhtn zum vr. pdil. promoviert wurde, in den Kreis der ständigen Mitarbeiter de« von den Herren Geh. RegierungSrat Prof. vr. Meumann in Münster und Prof. vr. Wirth in Leipzig herauSgegebenen ^Archiv» für die gesamte Physiologie" ausgenommen worden. —* Wir werden um Ausnahme folgender Notiz ge- betem Im Laden de« Herrn Munkelt, Wettiner Straße, stad von heute aukunstgewerblicheHandarbeiten ia allerlei moderner Technik ausgestellt und zum Kauf angeboten. Die sich dafür Interessierenden werden ersucht, diese Handarbeiten, die sich zu Geschenken trefflich eignen, in Augenschein nehmen zu wollen. — Sm Sonnabend stattete der hiesige „Technische Verein" unserer Buchdruckeret einen Besuch ab und nahm mit vielem Interesse dm Betrieb und die mannigfachen Betriebsmittel, Maschinen und Apparate in Augenschein. Sanz besonderes Interesse fanden die in Betrieb vorge führten Zeilen-Setz- und Gießmaschine, die Stereotypie und die neue 16seitige Rotationsmaschine. Letztere sowohl, al» arlch die Setzmaschine, erregten in ihren genialen Konstruk tionen und der enormen Leistungsfähigkeit wohl ungeteilte Anerkennung. —* Der Baum- und Bienenzuchtverein zu Riesa und Umgegend hielt am gestrigen Sonntag im Gasthof zum Anker seine diesjährige JrühjahrSoersamm- dmg mtt Prämimvertetlung ab. Der Vorsitzende, Herr PrtvatuS E. Müller, gedachte bet Eröffnung der Versamm lung zweier vor kurzem verstorbener Mitglieder. Alsdann wurde zur Neuwahl eines Vorsitzenden geschritten, da Herr Müller, welcher das Amt beinahe 40 Jahre verwaltet hat, dasselbe nicht beibehalten wollte. Gewählt wurde ein stimmig Herr Gutsbesitzer Kluge, Poppitz. Hierauf erhielt Herr Särtnereibefitzer Storl da» Wort zu seinem Vortrag über die Zukunst de» Obstbaues. Beginnend mtt der Der- gangenhett, führte der Vortragende aus, daß der Obstbau seinen Anfang im Mittelalter in den Klostergärten ge- fuvden, wo die Mönche sich nehm dem Weinbau mit dem- selben beschäftigten und denselben zu einer gewissen Blüte brachten. Auch die zahlreichen Hof- und Schloßgärtnereien widmeten sich dem Obstbau. Bon hier und aus den Kloster gärten wurden die guten Sorten in die HauSgärten der Bauerngüter verpflanzt. Durch Gründung größerer Baum schulen in verschiedenen Gegenden Deutschlands um Mitte Le« vorigen Jahrhunderts nahm der Obstbau einen wetteren erfreulichen Aufschwung, da diese Baumschulen bestrebt waren, ihre Waren abzusetzen und in Wort und Schrift bi« in Betracht kommenden BeoölkerungSschtchten von dem großen Nutzen deS Obstbaues aufzuklärm suchten. Staat und Gemeinden bepflanzten ihre Straßen mtt Obstbäumen. Die letzten beiden Jahrzehnte wurde in noch rascherem Tempo in diesem Sinne wettergearbeitet. Doch bleibt noch sehr viel zu tun übrig, da der deutsche Markt für gutes Obst noch eine sehr große Aufnahmefähigkeit besitzt. Beweis hierfür ist di« ausgedehnte Einfuhr frischen Obstes aus Amerika, Tirol usw. Wir würden z. B. auch in England und den Skandinavischen Ländern gute Abnehmer für Tafelobst finden. Der Anbau de» Kern- und Stein obstes muß planlagenmäßig geschehen, wie es beim Beeren obst teilweise schon der Fall ist. Bon dm Haupthandel»- sortm müssen große Mengen von Bäumen angepflanzt WOWsnajweis! KaMpsesstimmung und ihre Folgen ko-Mmen natürlich nasch wie vor auch in der Flußschiffahrt zum Ausdruck und wenn auch in den letzten Tagen eine kleine Ab schwächung in den Frachten nach Berlin und darüber hinaus eintrat, weil nach jenen Relationen etwas mehr Kahnraum frei geworden ist, so blieb die Stimmung doch im allgemeinen dieselbe, wie in der Vorwoche. Ties umsomehr, als man in Elbschiffahrtskreisen die Angliederung der Teutschi-Oesterreichischen Dampfschiff fahrt A.-G. und der Elbe-TaMpsschiffahrts'-Aktien-Gesell- schaft, sowie der Privat-Schisser-Genossenschaft an die Vereinigten ElbeschisfahrtÄ-Gcsellschaften als ziemlich per fekt betrachtet. Man kann sagen ziemlich perfekt, weil das entscheidende letzte Wort dieser bedeutungsvollen Veränderung die Mitglieder der Elbeschiffer-Privat-Gc- nossenschiaft in ihrer demnächst stattfindenden General versammlung zu sprechen haben werden. Ta für die Privatschiffahrt betreffs ihrer Selbständigkeit und Zu kunft viel auf dem Spiele steht und die diesmalige Ent scheidung der Generalversammlung, wie sie auch aus fallen Möge, eine weittragende sein wird, so ist bei der Unberechenbarkeit der in jenen Kreisen herrschenden Meinung das Resultat schwer vorauszusagen. Do viel scheint aber schon heute festzustehen, daß in dem Augen blick, wo den Verladern durch den Zusammenschluß aller Schiffahrts'treibenden eine Monopolisierung des Elbvcr- kehrsl drohh von mehr als einer Seite Mittel und Wege gesucht und zweifelsohne auch gefunden werden, um diesen Bestrebungen wirksam entgegenzutreten. Hof fentlich werden die selbständigen Schiffer den richtigen Weg finden. Wie die Verhältnisse auf der Elbe heute liegen, ist eine Genossenschaft selbständiger Schiffer, die Hand in Hand Mit zwei leistungsfähigen Dampfer-Ge- sellschaften arbeitet, an sich schon stark genug, um den nötigen Einfluß auf die Gestaltung der Anteilfrachten zu gewinnen, ohne sich auf Jahre hinaus! in einer Weise zu binden und festzulegen, die unter Umständen für den einzelnen Schiffer und seinen Nachwuchs! recht ver hängnisvoll werden kann. Truck erzeugt Gegendruck und auf Monopolisierung hinauslaufcnde Bestrebungen können und werden Handel und Industrie sich nicht gefallen lassem —* Wie dem „P. A." auS Aussig mitgeteilt wild forderte am Sonnabend die Privatschisfer-Trans- Portgenossenschaft eine um 20 Psg. höhere Fracht für die Tonne. Es ist das die erste Folge deS Zusammen schlusses der ElbeschiffahrtSgesellschaften. —* Für das sächsische Forst- und Feld-Straf- gesetz hat da» Königliche Justizministerium nach einer dem „Vogtl. Anzeiger" zugegangenen Mitteilung einen neuen Entwurf ausgearbeitet, der den Gerichten zur Be gutachtung zugegangen ist. Das genannte Blatt bemerkt hierzu: GS ist sehr erfreulich, daß da» Ministerium eine durchgreifende Aenderung diese» Gesetzes in die Wege ge leitet hat. Beseitigt ist vor allem die Festsetzung genau bestimmter Strafen und die Vorschrift, daß zu Geldstrafe nur in einem Strafbefehle verurteilt werden kann. —* Die von Seh. RegierungSrat Dr. Halbauer (früher AmtShauptmann in Chemnitz) gegründete Genossen schaft für Mädchenfürsorge zu Harthau i. E., jetzt von AmtShauptmann Dr. Morgenstern in Chemnitz ge leitet, versandte im Dezember 1906 ihren zweiten Bericht, in welchem e» u. a. heißt: „Die Zahl der Heimmädchen stieg bi» auf 60. ES machte sich deshalb eine wesentlich« Erweiterung de» Heim» notwendig. Die Erfahrungen, welche mit den Zöglingen gemacht werden, müssen fort- WsinnnMaWeis! Da» Verzeichnis der zu vermietenden Wohnungen re. kann in der Geschäftsstelle Goethestraße 59 während der übltLen DesckäktSstunden kostenfrei rtnaeseben werden. werden. Ueber die verschiedenen Berwendungkatten de» Obstes wurde noch eingehend berichtet: Rohgenuß, Kon servierung, Frischhaltung (System Weck), Wein- und Most, bereitung, Fruchtsäfte, Gelees usw. Dem Vortrag schloß sich eine anregende Aussprache an. Unter anderen be merkte Herr Carl Wolf, daß sich auch au» der Erdbeere eine sehr wohlfeile Marmelade auf einfache Weise Herstellen lasse. Zu näherer Auskunft sei er gern bereit. Wie vor- teilhast man Wände mit Obstbäumen auSnützen könne, erhelle aus einem fast 10 Meter hohen Btrnspalter (Diel» Butterbirne), welches im Gatten der Konditorei Pausttzer- straße angepflanzt ist. Beim nächsten Punkt, die Bienen- wirtschaft betreffend, fanden interessante Aussprachen statt über Begattung der Königin, Feinde der Bienen, Raub bienen, Nutzen der Bienenzucht als Hebel zur Volksver edlung und volkswirtschaftlich« Bedeutung der Bienenzucht, femer über da» Btenenrecht nach dem neuen Bürgerlichen Gesetzbuch. Für den Verein wurde ein Bienenstock ange- kauft. Am Schluß sand die Prämienverteilung an die Mitglieder statt. Die Prämien bestehen größtenteils aus Obstbäumen. Möge der Verein auch ferner in seinem Kreise für die Verbreitung deS Obstbaues und der Bienen zucht wirken und sich damit dem Allgemeinwohl verdient machen. ^-* Tie Bewegung gegetthie Schiffahrts- olbgaben zieht zuseh endss weitere KVeise. Wie wir er fahren!, hat Anfang voriger Mochje in Berlin in aller SiÄle eine Konferenz namhafter Repräsentanten meh rerer der wichtigsten deutschen Stromgebiete getagt, um mit einander engere Fühlung zu nehmen und sich über ihr gegenseitiges! Verhalten gegenüber dem! von der preu ßischen Regierung so zähe verfolgten Abgabenprvjekt zu verständigen. Man kant bei vorsichtiger Abwägung aller in betracht kommenden Faktoren zu dem Schluß, daß die Aussichten aus Annahme der von "preußischer Seite vorbereiteten Verfassungsänderung weder im! Reichstag, noch gar im Bundesrat so sicher seien, wie man es von interessierter Seite gern darzustellen beliebt, daß vielmehr mindestens im Bundesrate, fo wie die Verhältnisse jetzt lägen, eher eine Ablehnung der Aenderung des Para graph 54 wahrscheinlich sei. Ich Hinblick aus diese Sach lage erschien es angezeigt, in dem 'Widerstand gegen die Einführung von Schiffahrtslabgaben nicht im gering sten nachzulassen, vielmehr Schritte zu tun, um auch die jetzt noch unentschiedenen oder gleichgültigen Stellen in geeigneter Weise für die Bewegung zu interessieren und von der mit der Einführung von Schiffahrtsabgaben — auch bei zunächst niedrigen Sätzen — verbundenen grundsätzlichen Gefahr zu überzeugen. Man sagte sich zu, sich gegenseitig in der erforderlichen engen Ver bindung miteinander zu halten und ein gemeinschaftliches Vorgehen zu unterstützen. — Zur Flußschifsahrt wird aM Hamburg be richtet: In der Berichtswoche fanden zwischen den Ree dern und den streikenden Schauerleuten Nnigungsver- handlungen statt, die ziemlich hoffnungsvoll einsetztsn, wider Erwarten aber schon am zweiten Tage abgebrochen wurden, da die Arbeiter plötzlich mit Forderungen her- vortvaten, auf welche die Arbeitgeber nach nahezu fünf wöchigem schweren Ringen nicht eingeyen konnten, ohne Gefahr zu laufen, über kurz oder lang vor einem neuen Konflikt zu stehen. Tie Arbeitgeber wollen, um unserem Hafenbetrieb dauernd Ruhe und Frieden zu sichern, jetzt ganze Sache machen und sind ungeachtet der großen Opfer, die ihnen der Ausstand auferlegt, entschlossen, an ihren Bedingungen im wesentlichen festzuhalten. Diese
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