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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190704180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-18
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1907
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««d> Anzeiger (Tlbeblatt «n- MMgerj. Telegramm-Adresse: ßH 6 I*Femsprechstells .Tageblatt-, Rt-sa. Nr. 20. für die Körrtgl. AmtShauptwannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 8S. Douuerstag, 18. April 1907, abends. 60. Jahr-. Da- Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Träger frei in» Han» 1 Mark LS Psg, bei Abholung am Schalter der laiserl. Postanstalteu 1 Marl 65 Psg, durch den Briesträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzeigeu-Aunahm« für die Nummer deS Ausgabetage- bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. RotaüonSdruä und Bettag von Langer.» Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 59. — Für die Redavion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Wegen Reinigung der Dtensträume werden Freitag, de« IS. mrd Sonnabend, -e« 20. April 1V07 nur dringliche Sachen erledigt. Kgl. veztrksstenereinnahme Grotzeuhat«. Polizeiverordnrmg, das Hundeweseu tu der Stadt Riesa betreffend. Unter Aufhebung der bisherigen Bestimmungen wird folgendes angeordnet, 8 1. Da» freie Umherlaafenlaffen von bissigen Hunden und hitzigen Hündinnen, sowie das nnbeavfstchtigte Umherlaufenlassen von Hunden mit einer Schulterhöhe von mehr als 40 em auf den öffentlichen Straßen und Plätzen der Stadt ist verboten. 8 2. Da« freie Umherlaufenlaffen der Hunde in den Anlagen de» Kaiser Wilhelm- Platze» und im Stadtpark ist, und zwar auch auf den Wegen, verboten. 8 3. Insoweit nach § I und 2 das freie Umherlaufenlaffen von Hunden verboten ist, müssen die Hunde au kurzer Leine geführt werden. Bissige Hunde müssen außerdem mit einem gut konstruierten und sicher befestigten Maulkorbe versehen sein. 8 4. In Schankwirtschasten einschließlich der Gartenlokale und in Geschäftsläden jeder Art dürfen Hunde nur dann mitgenommen werden, wenn sie während der ganzen Dauer des Aufenthaltes an kurzer Leine gehalten werden. 8 5. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe bi« zu 60 M., an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit entsprechende Haftstrafe tritt, geahndet. In besonders leichten Fällen, insbesondere wenn entschuldbare Unkenntnis dieser Vorschriften anzunehmen ist, kann von Bestrafung abgesehen werden und nach Befinden eine Verwarnung an ihre Stelle treten. Der Rat der Stadt Riesa, am 9. April 1907. Bürgermeister vr. Dehne. Kr. Auktion. Sonnabend, de» 20. d. Ml», do« dorm. IS Ubr a« kommen im Rathause 1 Schreibtisch, 1 Vertiko, 1 Sofa, 1 Kletderschrank, Tische, Bett stellen, Küchengeräte und versch. andere Gegenstände gegen sofortige Bezahlung öffentlich zur Versteigerung. Riesa, den 18. April 1907. Der Bollstreckuugsbeamte de» Rate» der Stadt Riesa. Freibank Glaubitz. Morgen Freitag nachmittag von 4 Uhr ab gelangt junge» fette» Schweinefleisch zum Preise von 40 Pfg. pro V, Lg zum Verkauf. Der Geureiudevorstaud. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und bez. ErgänzungSsteuer- einschätzung den Beittagspflichtigen bekannt gemacht worden find, werden in Gemäßheit der Bestimmungen in Z 46 Abs. 2 und 3 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 und bez. 8 28 Abs. 2 deS GrgänzungSsteuergesetzeS vom 2. Juli 1902 alle Personen, welche hier ihre Steuerpfltcht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufgefordert, wegen Mitteilung deS EinschätzungSergebntfleS sich bei der hiesigen OrtSsteueretnnahme zu melden. Mehltheuer, am 17. April 1907. Der Semeindevorstaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 18. April 1907. —* Wie aus der amtlichen Bekanntmachung zu er sehen ist, wird die vielbesprochene »Polizeiverord nung über da» Hundeweseu- nunmehr bekannt gemacht. Die Vorschriften sind nicht so scharf gefaßt, wie mam bisher anzunehmen geneigt war. Man hat im RatS- kollegium offenbar geglaubt, mit den schärfsten Maßregeln noch zurückhalten und erst abwarten zu sollen, ob man den vorhandenen Mißständen nicht auch mit weniger einschnei denden Vorschriften begegnen könnte. Daß Mißstände, große Mißstände, vorhanden sind, wird selbst von Hundebefltzern und Hundeliebhabern ohne weiteres zugestaudeu. JnSbe- sondere ist die üble Angewohnheit mancher Hundebesttzer, sich dm lieben langen Tag über um den »treuen HauS- genossen- nicht im geringsten zu kümmern, sondern ihn unbeaufsichtigt durch die Stadt streifen zu lassen, für Jung und Alt höchst belästigend und für die Sauberkeit unserer Stadt sehr nachteilig. Schließlich ist es auch für die Haus besitzer eine harte Zumutung, vor ihren Grundstücken fort wägend fremden Hunden nachräumen lassen zu müssen. Man wird deshalb dm Erlaß der Vorschriften mit Freuden begrüßen müssen und man wird sich auch damit einver- stcmden erklären können, daß die Polizeiverordnung nicht tiefer in die Freiheit de» Einzelnen eingreift, al« unbedingt nötig ist. Der Huudefreund und Hundeliebhaber wird seiner Passion, die ihm ja jeder geme gönnt, auch unter der Herrschaft der neuen Poltzeiverordnung nachgehen können; die neuen Vorschriften brauchen niemand zu veranlassen, seinen vierbeinigen Hausgenossen abzuschaffen, mit einigem guten Willen ist ihnen leicht nachzukommen. Hoffentlich tun da» die Hundebesttzer auch, in ihrem eigenen Interesse, damit eine Verschärfung der Verordnung nicht nötig wird. Die Verordnung selbst ist einfach und klar: e» müssen künftig an kurzer Leine geführt werden bissige Hunde und hitzige Hündinnen im ganzen Stadtgebiete und ferner alle Hunde auf dem Kaiser-Wtlhelmplatze und im Gtadtparke. Im. übrigen dürfen kleine Hunde, das sind solche bi« zu 40 om Schulterhöhe, nach wie vor ohne Aufsicht frei um- herlaufen. Größere Hunde, also solche über 40 om Schulter höhe, dürfen nicht mehr ohne Aufsicht umherlaufen, aber auch sie brauchen nicht an der Leine geführt zu werden, wenn sie sich in Begleitung ihre» Herrn befinden, der auf sie Obacht gibt, denn dann laufen sie ja nicht »unbeauf sichtigt- umher. In Restaurationen und Geschäftsläden müssen Hunde stet» an kürzer Leine gehalten werden. Diese Bestimmung wird wohl dahin führen, daß künftig Hunde in diese Lokale nur ganz au»nahm»w«tse mitgenommen werden,««» ja auch sehr zu wünschen tft —* Wie gemeldet, findet tu dm Tagen vom 8. biS I 12. Mai tu Dresden der zweite deutsche Esperanto - Tag statt, bei welcher Gelegenheit Geh. Rat llniversttätSprofeflor Dr. Ostwald-Leipzig einen Vortrag über das Weltsprachen. Problem halten wird. Außerdem wird UniversttätSprosessor Dr. Schmidt-Berlin sprechen. Mit dem Kongreß ist eine große internationale Ausstellung verbunden, in der die zahlreichen Werke, die alle in Esperanto gedruckt find, un gefähr 1000 an der Zahl, ausgestellt sein werden; außer dem die zahlreichen Kataloge, Prospekte u. s. w. der vielen Firmen, die ihre Ankündigungen bereits in Esperanto drucken lassen. Interessenten dieser HilsSsprache weisen wir auf die au» dem Inseratenteil ersichtliche, vom Gab. Gten.- Ver. Riesa erlassene Einladung zu dem am Sonnabmd stattfindeuden Bortrage deS Heim Dr. Schramm-DreSden über Esperanto hin. — Ueber den Verlauf de» Geschäftsjahre» 1906 der Elktrtzttät»werke-Betrieb»-Aktiengesell schaft in Riesa sagt der Jahresbericht folgende»: Bei dem Elektrizitätswerk Mesa erhöhte sich da» Anschlußäqui- valent von 532,2 Kilowatt auf 602,6 Kilowatt. Die Energieabgabe stieg von 194 870 Kilowattstunden im Vor jahre auf 201854 Kilowattstunden. Das Anschlußäquivalent de» Elektrizitätswerke» Gößnitz stieg von 236,9 Kilowatt auf 276,7 Kilowatt. Die Snergteabgabe betrug 107 759 Kilowattstunden gegen 96 650 Kilowattstunden im Vorjahre. DaS Konto »Elektrizitätswerk Gößnitz- stellt sich durch kleine Leitungserweiterungen um 2878 M. 77 Pf. höher. Bei dem Elektrizitätswerke Schmölln stieg daS Anschluß, äquivalent von 259 Kilowatt auf 845,2 Kilowatt. Die Snergteabgabe betrug 77 566 Kilowattstunden gegen 60 155 Kilowattstunden im Vorjahre. Bon dem Effektenbestand wurde zum Zwecke der Rückzahlung der gelosten Schuld verschreibungen ein Teil veräußert, sodaß sich diese» Konto Ende 1906 auf 45 070 M. verringert. Dem Erneuerung«» fand« wurden 14 573 M. und dem Amortisationsfonds 10 500 M. überwiesen, sodaß einschließlich de« Vorträge« au» dem Vorjahre ein Reingewinn von 32 890 M. (im Vorjahre 52 690 M) verbleibt. E« wird beantragt, diesen wie folgt zu verwenden: 5°/„ Dividende (wie im Vorjahre 30 000 M ), Tantieme 513 M, Vortrag auf neue Rechnug 2377 M. —- Ein Soldat de» jetzt in Zeithain zur Abhaltung von Schießübungen sich aufhaltenden 134. Infanterie-Regi ment« hatte sich am 13. d. M. von seinem Truppenteile entfernt und sich de« Rocke», Seitengewehre» und der Kopf bedeckung in der Nähe der Elbe entledigt und in einen i Sumpf geworfen. Dieser Tage wurde der Deserteur in der Nähe von Dahlen durch einen Gendarmen festgenommen. «Erkannt wurde der Flüchtling daran, daß er noch Militär- i. b. Exped. b. Bl. für Wohnung-Suchende kostenfrei. Für Ver mieter: bei Selbsteintrag/ in die. Liste 19 Pf., bei verlangtem Eintrag durch unseren Beamten 20 Pf.; die im Tageblatt annoncierten Wohnungen re. finden kostenfreie Aufnahme. ! Hosen trug. Er wurde an die Wache des Ulanenregiment» in Oschatz abgeliefert, da» für Rückbeförderung an sein Regiment sorgte. —* Ein Nachspiel zur RetchStagSwahl war die gestern vor dem hiesigen Schöffengericht wieder augesetzte Verhandlung gegen den hiesigen Steinmetz Th. H., der einen »Genossen- zum Gammeln von Geldern für die RetchStagSwahl veranlaßt haben sollte, sich also der Ver- letzung einschlägiger Bestimmungen deS Strafgesetzbuches schuldig gemacht hätte. Der schon einmal vertagten Ver handlung lag folgende» zu gründe: Eines Tage« früh in der 8. Stunde erschien der EtsenwerkSarbetter M. auf der Riesaer Polizeiwache und zeigte an, daß er in einem Restaurant dadurch belästigt worden sei, daß man von ihm einen Beittag zum sozialdemokratischen RetchStagSwahlfond verlangt habe. Er habe einen Beittag gezahlt au» Furcht, daß er nicht etwa Schläge bei eventueller Weigerung er halte. Die Quittung übe: den gezahlten Betttag erfolgte dergestalt, daß derjenige, der das Geld annahm, einen QutttungSblock bei sich hatte, von dem er einzelne Zettel als Quittungen verabfolgte. Der Ausgeber dieser Block« war der obengenannte Angeklagte, der vom Amtsgerichte Mesa mit einer Geldstrafe von 20 Mark bedacht wurde. Gegen diesen Strafbescheid erhob er Einspruch mit der Begründung, daß er jedem Empfänger eine« Block» aus drücklich erklärt habe, nur freiwillige Beiträge zu sammeln und die Quittungen dazu zu benutzen, daß er also nicht Auftraggeber gewesen sei. Lüne eigenartige Wendung nahm schon die am 20. März angesetzt gewesene Verhandlung, die zweck» Ladung weiterer Zeugen vertagt wurde. Der Anzeigeerstatter erklärte nämlich, daß er durchaus nicht belästigt worden sei. Auch gestern blieb er bei seiner Aussage stehen und erklärte, daß er nicht behaupten könne, belästigt worden zu sein, ohne daß er auf seinen Widerspruch zwischen Anzeigeerstattung und seiner eidlichen Aussage näher eingegangen wäre. Jede Belästigung beim Sammeln von ReichStagSwahlgeldern stellte auch der als Zeuge ge- lrdene Inhaber deS Quittungsblocks, W., in Abrede. Die Der- Handlung wurde gestern ausgesetzt und auf heute nach mittag 4 Uhr vertagt. — Tein Vcrnehjmen nach stellt die sächsische Regierung zurzeit Erörterungen darüber an, ob sich eine Verleg ung d es Wechsels des Schuljahres vont Früh- lingaus denHerbst und eine Veränderung der Schul ferien empfiehlt. Tas Ministerium des Kultus und öffent lichen Unterrichts hat das Ministerium! des Innern um eine Meinungsäußerung hierüber ersucht und zugleich gebeten, daß dieses durch Befragung geeigneter Körper schaften, wie der Bezirksausschüsse, der Handels- und Ge- ! Werbekammern, des Landeskulturrates und des Landes- WilWsnchMis!
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