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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190704298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-29
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1907
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H 98 Montag, 29. April 1997, abends 60. JaHrg Auf Blatt 83 der Handelsregisters, die Firma Riesaer Waagen-Fabrik, Zeidler L Co. in Riesa wr ras „Riesaer Tageblatt reffend, ist heute eingetragen worden, daß dem Kaufmann Karl JnliuS Scharre in ^**G^*»^** vormittag- ö Uhr des je»eil DaS Riesa« Tageblatt «scheint jeden Tag abends mtt Ausnahme d« Sonn- und Festtage? Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Träger frei in» HauS 1 Mark öS Psg., bei Abholung am Schalt« d« katserl. Postanstalten 1 Mark öS Psg-, durch dm Briefträger frei in- HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigeu-Anuahme sür die Numm« des Ausgabetage- bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. betreffend, ist heute eingetragen Mesa Prokura erteilt worden ist. Riesa, am 27. April 1V07. KöaigltcheS Amtsgericht. s" erbitten wir unS bis spätesten» jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. MWW W WmtW —* Theater. Ueber daS Edmund May-Gastspiel in Leipzig schreibt daS „Leipz. Tagedl." unter Anderem: Ld- mund May hat seine Rolle bi» auf daS kleinste Detail komisch auizustatten gewußt u'» stch keine wirksame Nuance entgehen lassen. Ohne eine Wort zu sprechen verstand er eS schon durch sein Mienenspiel die Heiterkeit der Publi» Ueber» Reihe durch noch» Parker Kälte die winterliche Witterung ein, die bis Anfang Januar anhtelt. Hierauf trat Tauwetter ein, daS den Schnee in den tiefer gelegenen LandeSteilen vollständig zum Schmelzen brachte, so daß der im letzten Drittel des Januar plötzlich aufttetende starke Frost die Saaten zum Teil unbedeckt vor fand. Den ganzen Februar hindurch bis weit in den März hinein herrschte wiederum trübes, kaltes, von reichliche« Schnee» und RegenfäSen begleitetes Wetter. Die Feldar beiten konnten erst iw den letzten Tagen deS März in An griff genommen werden. Im April war die Witterung bis Mitte der Monat« meist schön, jedoch noch etwas z« kühl, namentlich nach». Die Saaten, die stch im vergan genen Herbste im allgemeinen gut entwickelt hatten, habe« durch den langen, strengen Winter sehr gelitten. Nur ver einzelt wird über einen guten Stand berichtet. In den tiefer gelegenen LandeSteilen hat der starke Kahlfrost im letzten Drittel des Januar viele Weizenbestände, nament lich von englischen Sorten, vernichtet. Auch der Roggen ist vielfach erfroren. Die Wintergerste hat den Winter nur in ganz vereinzelten Fällen überstanden, im übrigen gilt sie als vollständig verloren. Ebenso ist der RapS zum größten Teile vernichtet worden. In den höheren Lagen, wo eine Schneedecke die Saaten schützte, find sie verhältnis mäßig besser durch den Winter gekommen. Hier sind die Bestände zum Teil durch zu hohe und zu lange liegen ge bliebene Schneelagen geschädigt worden, so daß vielfach Lücken entstanden find, die neu bestellt werden müssen. Im Durchschnitt deS ganzen Landes wird Winterweizen mit 3,3, Winterroggen mit 3,0 beurteilt. Im gleichen Monat vorigen Jahres wurden die genannten Früchte mit 2,4 bez. 2,5 bewertet. Der Klee war bereits im Herbste durch Mäuse beschädigt worden. Diese haben ihr Vernichtung»- werk auch im Winter unter dem Schnee fortgesetzt, daneben hat der Frost dem Klee viel Schaden -»gefügt. Er wird mit 2,9, im Gegensatz zu 2,1 im vorigen Jahre bewertet. Die Wiesen find in der Entwickelung noch weit zurück und können deshalb noch nicht beurteilt werden. Die Befiel» lungSarbeiten konnten im April wesentlich gefördert werden, so daß die FrühjahrSsaaten vielfach untergebracht find. Bon auftretenden Pflanzenschädigern find daS Kleeäkchen, der Kleekrebs und die Mäuse zu erwähnen. Nur vereinzelt^ wird berichtet, daß letztere durch den strengen Winter ver-- ntchtet worden find. —)i( Vom 1. Mai ab gibt eS bekanntlich auf den Eisenbahnen keine Rückfahrkarten mehr, und wenn auch der Prei» der einfachen Fahrkarte etwa« ge ringer ist als seither, so bedeutet diese Aenderung für die jenigen, welche wieder zurückfahren, doch eine Preissteige rung. Für das Kilometer zahlte man bis jetzt: bei Rück fahrkarten in 2. Klaffe 8*/, Pfg., in Zukunft für die ein fach« Karte 4*/, Pfg Z in 3. Klaffe mit Rückfahrkarte 5,67 Pfg., nunmehr für einfache Karte 3 Pfg. Mtt der Fahrkarten steuer kostete seither eine RückfahrtSkarte z. v. von Riesa nach Dresden in 2 Klaffe 4 Mk. 70 Pfg., nunmehr zwei einfache Karten 5 Mk. 20 Pfg., in 3. Klaffe Rückfahrt-- karten 3 Mk. 10 Pfg., in Zukunft zwei etrUache Karten 3 Mk. 30 Pfg. Für Doppelkarte Dresden—Leipzig zahlte man seither in 3. Klaffe 6 Mk. 90 Pfg.. nunmehr für zwei Karten 7 Mk. 40 Pfg Bet diesen Karten ist wie derum die Entfernung von DreSden-Neustadt der Berech nung zu Grunde gelegt worden und sind die 4 Kilometer oom Hauplbahnhofe nach Neustadt nicht in Ansatz ge kommen; ein Vorteil, den alle Stationen, welche in der Richtung Altstadt—Neustadt, über 30 Kilometer von der Residenz entfernt liegen, genießen. Hoffentlich gewährt man diese Vergünstigung auch dem Gepäck, welche» nicht mehr frei befördert wird und nach Zonen bezahlt werde« . muß. 25 Kilogramm kosten in der 1. Zone 20 Pfg., in der 2. Zone 50 Pfg. DreSden-Neustadt—Riesa bilden mit 50 Kilometer Entfernung die 1 Zone, während Dres den-Hauptbahnhof von Riesa 54 Kilometer, entfernt ist Oertliches und Sächsisches. Riesa, 29. April 1907. — Tagesordnung zur Sitzung deS Stadt» verordneten.Kollegiums am Dienstag, den 30. April, nachmittags 6 Uhr. 1. Ergebnis der bet der Spar» kaffe am 18. April diese« Jahre» stattgefundenen Kaffen» revifion. 2. RatSbeschluß, betreff nd die Erneuerung der Akkumulatorenbatterie im städtischen Krankenhause und Berwtlltgung der Kosten hierzu in Höhe von 1000 Mark 3. Ratsbeschluß, betreffend die anderwette Verpachtung deS GchiffsbauplatzeL an die Firma G. Moritz Förster. 4. Rat», beschluß, betreffend die Verpachtung eine» NiederlagSplatze» an den Kohlenhändler Herrn Oskar Hantusch. 5. RatS» beschluß, betreffend die unentgeltliche Ueberlaffung der Turn» Halle an der Goethestraße an die beiden Turnvereine. 6. Ratsbeschluß, betreffend die Annahme einer von dem Verein „Stammtisch zum Kreuz" dem Freibettenfynd» ge machten Zuwendung von LOO Mark. 7. RatSbeschluß, be treffend die Berwtlltgung von 800 Mark zu den Kosten der Herstellung de» Adreßbuches der Stadt Riesa für 1907/08. 8. RatSbeschluß, betreffend Beitritt zu dem Ver eine für Sächsische Volkskunde. RatSdeputterter: Herr Bürgermeister Dr. Dehne. —* Der Evangelische Arbeiterverein zu Riesa und Umgegend beging gestern sein 3. Stiftungsfest im Saale des Hotel Höpfner. Der geräumige Saal war fast voll besetzt von Mitgliedern, deren Angehörigen und Gästen. Zur seiner großen Freude konnte der Verein konstatieren, daß seiner erstmalig erfolgten Einladung zum Stiftungs feste eine große Zahl Ehrengäste gefolgt war. Daß sich deren Zahl aber noch mehr vergrößert bet künftigen Ver anstaltungen ist der Wunsch derer, die an der Spitze de« Verein» stehen. Die Begrüßung der Erschienenen geschah durch Herrn Obermüllrr Schiltener, den jetzigen Vorsitzenden de» Vereins, in herzlicher Weise, nachdem ein Musikstück den Abend eröffnet hatte. Herr Pastor Beck sprach über die Zwecke und Ziele der evangelischen Arbeitervereine und wies besonder» darauf hin, auf welche Weise sie sich an der Lösung der sozialen Frage beteiligen. Die Hauptgabe de» Abends war die Aufführung de» v. Kotzebue'schen Schauspiel« „Die Hussiten vor Naumburg". Mit der Au», wähl dieser, auf historischen Grundlagen aufgebauten Stückes hatte man einen sehr guten Griff getan. Allgemeinster Beifall folgte jedem der 5 Aufzüge und «S herrschte nur eine Stimme deS Lobe«, was sowohl die Ausführung, wie die Dekoration «nd die Garderobe anlangte. Die Aus» führenden waren sichtlich bemüht, ihr Beste« zum Gelingen der Aufführung einzusetzen. Mit verschwindender Ausnahme ist daS wohl auch allen gelungen. Einige anerkennende Worte seien der zweckentsprechende« Dekorativ« gewidmet. Man glaubt« stch nach Naumburg hin versetzt beim Be ttachten der Bühne und etwa» ganz vorzügliche» hatte mit dieser Malerei Herr Maler Naumburger, der auch eine Haupttolle im Stücke selbst hatte, geschaffen. Schade wäre e» um die viele Mühe und Arbeit, wenn diese Auf führung nur da» eine Mal erfolgen sollte Mehrfach wurde der Wunsch laut, daß der Verein „Die Hussiten vor Naumburg" vielleicht in nächster Zeit noch einmal öffentlich zur Aufführung brächte; auf guten Besuch dürfte wohl mtt Bestimmtheit zu rechnen sein. Wir machen un» zum Sprachrohr de» Publikum« und geben diesen Wunsch dem Vereine zur Erwägung. Der Theateraufführung, an der übrigen» eine große Zahl Kinder mitwtrkten, folgte fröhlicher Ball, mit dem da» recht gut gelungene Stiftungs fest seine« Abschluß fand. —* Für alle« Fährverkehr gesperrt bleibt von heut« bi» zum 11. Mai der Riesa—«öhlt»—Leutewitzer Kommunikationsweg von der Ziegelei bi» zum Privatwege nach de« Rittergut«, worauf auch an dieser Stelle noch hiagewtrsen fei. ller § kums zu erregen. Dabet hielt er sich von jeder treibung fern und stattete seine Rolle mit einer wirklich origineller und lebenswahrer Züge au«, welche dieselbe nur gewinnen konnte. Wir weisen malS daS Inserat in heutiger Nummer hin. —* Der letzte Sonntag im April blieb in seinem Verlauf so, wie die Spriltage so ziemlich sämtlich gewesen sind. Auch an ihm war eS kühl, selbst wenn die Tonne schien. Die Frühlingsgefühle wurden immer wieder herabgesttmmt und man war mit dem Wetter unzufrieden. Der ganze April war ziemlich kalt und der nahende Mai findet nicht allzuviel FrühlingSmäßtgeL vor. ES bleibt diesmal dem Mai vorbehalten, wa» der April nicht schaffen konnte. „Komm, lieber Mai und mache die Bäume wieder grün!" gilt Heuer im vollsten Sinne deS Wortes, während in den letzten Jahren diese Arbeit meist schon der April vollbracht hatte. Die EtSmänner und die damit ver bundenen Kälterückfälle, die erfahrungsmätzig im ersten Drittel deS Monats Mat austreteu, dürsten dtelmal weniger Schaden bringen, da die meisten Blüten immer noch ge schloffen sind und geschützt in der warmen Hülle ruhen. Möge der nahende Mai seinem Namen alle Ehre machen und ein wahrer Lenzmonat werden. — Von der Elbe. Die Unfälle von Elbfahrzeugen in Bodenbach, die durch den rechtsseitigen Pfeiler der Brücke der Böhmischen Nordbahn verursacht werden, wol len kein Ende nehmen. Es! wäre dringend zu wünschen, daß die dort tm Zuge befindliche Regulierung der Elbe endlich durchgeführt würde. Nachdem erst vor vier Wochen ein großes Floß an deM Pfeiler zerschellt war, wobei die Flößer in größter Gefahr schwebten, wurde Freitag abend wieder ein großes Floß vvM Strome an den Pfei ler getrieben und zerschellte in Mehrere Stücke. Ein gro ßes Stück blieb an dem Pfeiler hängen und die vier Mann Besatzung gerieten, bei demsBcmühen, es loszubringen, in Lebensgefahr, insbesondere als es ihnen gelang, das Stück abzubringen, weil dieses? nun direkt vor die Kette eines KettendaMpfers trieb und hängen blieb. Abermals er gaben sich Schwierigkeiten, das Floßstück von der Kette abzubringen. Tas ganze Floß schwamm schließlich in kleinen TrüMmern ab. Der Schaden ist ein beträchtlicher. Ter aufregende Vorgang wurde vom Lande aus von einer rasch angesammelten Mengs mit Spannung verfolgt. In den letzten zwei Jahren dürsten sich an dieser Brücke wohl 10—15 solcher Unfälle ereignet haben. —* Zur Flußschtffahri schreibt man aus Ham- bürg: Wenn auch seit Beginn der vorigen Woche die Schauerleute die Arbeit wieder ausgenommen haben, so dürften doch noch mindestens 8 Tage vergehen, bevor stch in unserm verzweigten Hofenbetriebe aller so abwtckelt, wie e» sein soll, weil eben noch ziemlich viel nachzuholen ist. Die Verhältnisse bessern sich jetzt aber schon von Tag zu Tag, und wollen wir im allseitigen Interesse hoffen, daß der zurückgekehrte Friede nunmehr ein dauernder bleiben möge. — In den Elbfrachten hat sich in der abgelaufenen BerichtSwoche nicht« geändert, dagegen haben die Anteil- frachten nach der'Spree, Oder, Netze und Warthe etwa» nachlassen müssen, weil inzwischen viel Kahnraum disponibel geworden ist, den die Reedereien während der Glretkzett wegen Urberfüllung der Kai» zum vorübergehenden Lagern benutzt haben. — Ueber den Saatenstaad im Königreich Sachsen Mitte April veröffentlicht die Kanzlei de« Landerkultur rate» folgende allgemeine Ueberstcht: Bereit» Mitte Dezem» der vorigen Jahre» setzte mit reichlichem Schneefall und WS-M finden in Stadt und Land de« Bezirk» Riesa D'G und vielen angrenzenden Ortschaften , - ssiesaerG Tageblatt ««d A«-rigrr (Eldeblatt und Anzeiger). Telegramm-Adresse: ffß I Fernsprechstells .Tageblatt", Riesa. Nr. 20. sür die Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Königl. Amtsgericht und 'den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba.
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