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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190705106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-10
- Monat1907-05
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1907
- Autor
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Riesaer W Tageblatt ««d, Anzeiger (Elbeblatt »«- Anzeiger). Telegramm-Adreff« RH I*Femsprechstelle .Tageblatts Mesa. Nr. 20. für die König!. AmtShauptmamischast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie de» Gemeinderat Gröba. 60. Jahr-. Freitag, 10. Mai 1907, avends. 197. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta- abends mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Träger irrt ins Hau» 1 Mart 65 Psg, bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnenientS werden angenommen. Auzeigen-Atmahme für die Nummer des Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Herr Administrator Paul Otto Edi Steinhardt in Glaubitz ist als ftellvers tretender Gut-Vorsteher für den selbständigen Gutrbezirk Glanbitz tn Pflicht ge nommen worden. Großenhain, am 6. Mai 1907. 1071 d. L. Söntzliche Amlrhanptmarrrrfchaft. Mittwoch, den 15. Mat, 10° B. wird die Lieferung von 114 292 kg Lagerstroh verdungen. Teillieferungen von 5000 kz aufwärts sind zulässig. Die vorher einzu sehenden Bedingungen liegen im Geschäftszimmer 21 aus. Zuschlagsfrist 2 Wochen. * König!. Garntsonverwaltnvs Tr. P. Zeithain. für da» „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens vormittag- - Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die «elchLftSftelle. Freibank Riesa. Morgen Kovuabeud, den 11. Mat dsS. Ihrs., von vormittags */,A Uhr ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Echlachthof zum Verkauf: 1. Rindfleisch und Schweinefleisch (roh) zum Preise von 45 Pfg., 2. Schweinefleisch (gekocht) und Rinds fleisch (gepökelt) zum Preise von 40 Pfg., 3. Rindfleisch (gekocht) zum Preise von 30 Pfg , 4. Schweinefett (ausgeschmolzen) zum Preise von 50 Pfg. pro »/, kg. Riesa, am 10. Mai 1907. Die Direktion de» ftikdt. SchlachthofeS. Freibank Glaubitz. Morgen Sonnabend von nachmittag 4 Uhr ab gk langt Schweinefleisch in ge pökeltem Zustande, Pfund 40 Pfg., zum Berkaus. Der Gemetvdevorstand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 10. Mai 1907. —* „Die französische Sahara, Versuch einer geographisch-wirtschaftlichen Studie", so lautet der Titel eines soeben von Herrn Oberstleutnant z. D. Hübner hier her- auSgegebenen Werkes, das der Beachtung jedes Gebildeten sicher sein kann. Der vielgereiste Verfasser schildert dieses Hinterland von Afrika in verständlicher, interessanter Schreib weise. Von Mauritanten führt er die Leser nach den Oasen des „äußersten Südens", nach den Niederungen der ZouSfana und der 'Saoura, der nördlichen PentrationS- basiS, und beschreibt da« Land im Osten der Oasen des „äußersten Südens". In erzählend-informierender Weise gibt der Verfasser geschichtliche Notizen, Mitteilungen über Verwaltung über die Ländereien und die Einteilung. Letchtfaßlicher und aufs beste erläutert werden die Beschrei bungen durch beigegebene Kartenskizzen. DaS Buch, daS durch alle Buchhandlungen, sowie direkt vom Verlag (Dteterichsche Verlagsbuchhandlung, Leipzig) bezogen wer den kann, kostet nur 1,60 Mark. —* Der beim hiesige» Amtsgericht angestellte Herr Referendar Heldner ist vom 16. dsS. Ml«, ab zum Amtsgericht Lommatzsch versetzt worden. An seine Stelle tritt Herr Referendar Thümmler vom Amtsgericht Leipzig. —* Der gestrige HimmelfahrtStag rechtfertigte allenthalben die Erwartungen, die man auf ihn gesetzt hatte. Matenwetter lagerte über den Fluren, die von Spazier gängern belebt waren und sich dort GratiS-Luft- und - Sonnen bäder holten. Freilich kamen auch tnanchmal kleine Sand- bäder dazwischen, denn der tn der Mittagszeit herrschende Wind trieb hohe Sand- und Staubwolken auf. Gegen Abend ließ der Wind nach und dann wurde da- Wan- dern erst zu einem sehr angenehmen. Wie gesagt, waren die Wege der Umgegend von Spaziergängern belebt, auch in den Gartenrestaurants der Stadt und Umgegend herrschte schöner Betrieb, obwohl man hätte beim Betrachten der dichtbesetzt abfahrenden Dampfschiffe glauben können, daß so ziemlich alle» nach DteSbar-Seußlitz sich gewandt hätte. Sehr viele warenS, die zu Schiff nach der „sächsischen Riviera", nach DieSbar-Seußlitz, oder nicht ganz soweit, nach Nünchritz, einen HtmmelfahrtSauSflug unternahmen. Ueber 1000 Personen benutzten die prächtigen Oberdeck- dampfer der Sächsisch-Böhmischen DampfschikfahrtS-Gesell- schäft stromauf und zwar war besonder« daS Mittagsschiff und daS nachmittags «bgegangene Schiff, auf dem daS Trompeterkorps deS FeldartillerteregimentS Nr. 32 während der Fahrt konzertierte, vollbesetzt. Ueberhaupt war der Schiffsverkehr am diesmaligen HimmesfahrtStage ebenso gut wie vorige« Jahr. —* Fernjprechautomat. Zur weiteren Erletch- terung de« Fernsprechverkehr« und namentlich auch zur Benutzung durch das reisende Publikum ist seit heute auf dem hiesigen Bahnhof ein Fernsprechautomat (selbstkasste- rende Sprechstelle) zur Aufstellung gelangt, wie solche neuer- bingS auch tn anderen größeren Städten vorhanden sind. Der Automat ist tn einer besonderen, durch ein . Email- fahnenfchtld kenntllch gemachten Zelle recht» vom Haupt- «ingang de« Bahnhof« untergebracht und dient al« öffent- sich« Sprechstelle tm Ort«- und beschränkten Fernverkehr, d. h. e« können sowohl Gespräche tm Ortsverkehr gegen 10 Pf. al« auch solche mtt denjenigen Orten tm Fernver kehr auSgeführt werden, deren Taxe von. hier au« 20 Pf. beträgt. Gin« Anweisung über den Gebrauch de« Fern- WMMeis! sprechautomaten sowie ein Verzeichnis der zum Fernsprech verkehr zugelassenen Fernorte befinden sich in der Sprech zelle. Hierbei wird noch besonders darauf aufmerksam ge macht, daß der Anruf wie gewöhnlich durch Drehen der Kurbel, das Etnwerfen des Geldbetrages tn die EinwursS- spalte jedoch erst nach Meldung des VermittelungSamteS zu erfolgen hat. Hoffentlich findet der Fernsprechautomat, der! während der Dienststunden des VermittelungSamteS (von 7 Uhr vorm. im Sommer, 8 Uhr vorm. im Winter bi« 9 Uhr nachm.) den» Publikum zur Verfügung steht, die von der Postverwaltung erwartete ausgedehnte Be- Nutzung. —* Noch einmal sei darauf hingewiesen, daß der Evangelische Arbeiterverein die bei seinem 3. Stiftungsfeste gegebene Aufführung „Die Hussiten vor Naum burg" morgen abend im Hotel Hvpfner wiederholt. Dem Verein ist tm Interesse seiner Unterstützungskaffe, der der Reinertrag zuflteßen soll, ein vollbesetzte« Haue zu wünschen. — Man schreibt uns dazu von geschätzter Seite noch: Wer denkt nicht gern an die Aufführungen „Joseph und seine Brüder" oder „Der Prinzenraub" der Marionettentheater, denen er in der Jugend so gern beiwohnte. Die Dar stellungen veranschaulichten Stoffe, die in der Schule oder durch Erzählungen dem KindeLgemüt näher gerückt waren und deshalb die Anziehung verstärkten. Und wie halfen sie die geschilderten Personen und Handlungen verkörpern und ergänzen, oder forderten, und daS war ein nicht minder wichtiger Teil, zur Kritik heraus. Durch die Dar stellung deS Kotzebueschen Schauspiels „Die Hussiten", die morgen Sonnabend hier erfolgt, kommt ein Stück Unter- richtSstoff für Oberklaflen zur Vorführung. Diese ist jetzt umso wirkungsvoller, als genannter Stoff am Beginn deS Schuljahrs al« ein Teil der Vorgeschichte der Reformation de» Schülern geboten wird. Daneben zeichnet Kotzebue edle und herrliche Gestalten in dem Bürgermeister, dem DtertelSmeister Wolf und seiner Gattin. Wird doch gerade die dem KindeSgemüt am nächsten liegende Eigenschaft, die Liebe, so herrlich gemalt, indem sie sich in Eltern-, Kindes- und Gattenliebe, tn treuem vürgerstnn usw. zeigt. Des halb ist der Besuch der Aufführung reiferen Kindern sehr zu empfehlen. —* „Die lustige Witwe", die berühmt gewordene dreiaktige Operette von Franz Lehar, wurde vom Dresdner Residenz-Ensemble am Mittwoch auch den Riesaer Theater freunden oorgeführt. Auch hier erheiterte sie daS Publikum einige Stunden aufs beste, wenn auch die Aufführung hätte etwa« flotter vor sich gehen können. Der Besuch war sehr gut. — Der BeztrkSobstbauvereinGroßenhain hat auf seine GammelauSstellung von eingemachten Flüchten, Marmeladen und Obstsäften auf der 3. Internationalen Gartenbauausstellung tn Dresden den ersten Preis er- balten. Ebenso erhielt für eine Sammlung eingelegter Früchte usw. tn Aufgabe 36 de« Sonder-Programm« 6 dieser Ausstellung Frau Gartenbautnspektor vraunbart- Großenhain den ersten Preis zuerkannt. — Der Verband der sächsischen Hausbesitzer vereine wird sich auf seiner diesjährigen Hauptversamm lung vom 15. bis 17. Juni tn Großenhain mit einer einschneidenden Statutenänderung zu befassen haben, die der Verbands verein Zwickau beantragt. Während btrher die Bertretuug de« Verbände« allein in den Händen de« jeweiligen Vorstände« de« Dororl«veretn« lag, beantragt der Haulbrsitzeroerein tn Zwickau, dem sich zahlreiche Da« Verzeichnis der zu vermietenden Wohnungen re. kann in der Geschüfttstelle Goethestratze 59 während der üblichen GrschäftSstundrn kostenfrei eingesehra werden. andere, darunter lt. Vorstandsbeschluß auch der Riesaer, anschließen werden, daß die sächsischen HauSbesitzerveretne durch zwölf Abgeordnete-als Vorstandsmitglieder vertreten werden sollen, wovon zwei bezw. drei an dem zu be stimmenden Sitze d«S Verbandes, die übrigen in allen Teilen des Landes ansässig sein sollen. Der antragstellende Verein hat gleichzeitig einen Statutenentwurf, der alle hierauf bezüglichen Abänderungen enthält, dem Anträge betgefügt. —* Mamertus, Pankratius und Servatius hei ßen die drei strengen Herren, die alle Welt lieber hinter sich, als vor sich steht. Die drei Eisheiligen haben eben keinen guten Ruf, sind aber leider nicht in der Lage, diesen Ruf zu bessern. Denn waS sie tun, tun sie nicht eigenwillig, son dern unter dem eisernen Zwange eines meteorologischen Gesetzes. Die Eisheiligen fallen im nördlichen Deutschland auf den 11., 12. und 13. Mak, also auf nächsten Sonna bend, Sonntag und Montag. In Oesterreich und in Süd deutschland verschieben sie sich um einen Tag, fallen also auf den 12., 13. und 14. Mai. Frankreich redet den 8. und 9. Mai als die EiSmännertage an. In Rußland treten sie noch später als bei uns auf. Im allgemeinen kann man sagen, daß für Nordeuropa die Erscheinung der Nachtfröste, durch die sich je die Eisheiligen ganz besonders auSzetchnen, erst am UrbanStage, dem 25. Mai, als end gültig beseitigt angesehen werden kann, so daß wir mit einer wirklich frostfreien Jahreszeit eigentlich nur während de« Vierteljahres Juni-Juli-August rechnen können. SS mutet sonderbar an, daß man die meteorologische Erscheinung unserer Maitage den Trägern der betreffenden Kalendertage zugeschrieben hat und diese gewissermaßen mit den Sünden dieser Tage belastet hat. Die Heiligen, die den drei ge strengen Tagen den Namen gegeben haben, haben mit Frost und Reif nicht- zu tun. Pankratius, ein griechischer Name, der auf deutsch „der Allgewaltige" bedeutet, dessen Gedächt- ntStag und Heiligsprechung auf den 12. Mat fällt, soll al« vierzehnjähriger Knabe bet der diokletianischen Christenver- folgung enthauptet worden sein. — Servatius, der letzte Bischof von Tongern, starb 884 oder 403 hoch betagt zu Maastricht. — Mamertus war im 5. Jahrhundert Bischof in der südfranzöstschen Diözese Vienne. Er soll ein über aus vtelwissender Priester gewesen sein. — Bonifaciu« schließlich, den die Süddeutschen gleichfalls zu den Eishei ligen zählen, war der bekannte Apostel, den die Friesen 755 bet Dokkum erschlugen. Gern gesehen sind die drei gestrengen Herren wohl von niemanden. Jeder Kälterück schlag in einer Zeit, die dem Sommer angehört, ist uner wünscht. Deshalb haben auch viele Menschen eine offen zur Schau getragene Furcht vor den drei kalten Mattagen, oie sich mit einer unoerrückoaren Hartnäckigkeit alljährlich etnzustellen pflegen. Sorgsam sucht alles, waS ein Stück chen Gartenland, ein Blumenbeet, oder gar nur einttze be reits tm Freien stehende Topfpflanzen sein eigen nennt, diese nach Möglickkeit vor den gefährlichen WitterungSer- schkinuvgen dieser drei ominösen Maitage zu schützen. Und er tut gar gut daran. Denn mehr al» einmal ist e« schon oorgekommen, daß Mamertu«, Pankratlu« und Servatius alle die schönen FrühlingSblüher zu nicht« gemacht haben. Hoffentlich gehen sie diesmal recht gnädig vorüber, nachdem wir Kälte und rauhes Wetter lange genug gekostet haben und un» nur erst seit vergangenem Sonntag de» wirklichen Frühling« erfreuen dürfen. —88 Seitdem das Königliche Hoflager nach Wach Witz verlegt worden ist, herrscht in der Königlichen WohMgslMtis!
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