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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190707099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-07
- Tag1907-07-09
- Monat1907-07
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1907
- Autor
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Meblatt «nd Anzeiger). Lelegramm-Mreff« 6 Femsprechstelle .Tageblatt", Rtosa. Nr. 20. für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 157.Dienstag, 9. Juli 1907, abends. 60. Jayrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung tn der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Träger frei in» Hau» 1 Mark öv Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger srei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch Monatsabonnements werden angenommen. Anzeigeu-Anuahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschästSstelle: Goethestraße 59. — Für die Redaktton verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Die in Gemäßheit von Z 9 Absatz 1 Ziffer 3 des Reichsgesetzes über die Natural leistungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Fassung vom 24. Mai 1898 — RelchSgesetzblatt Seite 361 slg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagepreise deS HauptmarktorteS Großenhain im Monat Juut dieser Jahres festgesetzte und um 5 vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirten inner halb der Amtshauptmannschast Großenhain im Monate Juli dieses Jahres an Mills tirPferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 20 M. 54 Psg. sür 100 Kilo Hafer, 6 „ 83 „ „ 100 „ Heu, 5 „ 25 „ „ 100 „ Stroh. Großenhain, am 8. Juli 1907. Nr. 380 a v. Königliche AmtShauptmauuschaft. Die auf Mittwoch, den 10. d. M., «achm. V, 2 Uhr im Gasthofe zu Gtreume» angesetzte Versteigerung eines Schweines ist aufgehoben. Riesa, 8. Juli 1907. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. — Freibank Zeithain. Morgeu Mittwoch, de» 10. Juli, «achm. S Uhr kommt da» Fleisch eines Schweines in gekochtem Zustande zum Preise von 30 Psg. pro */, kx zum Verkauf. Der Gemeiudevorftaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 9. Juli 1907. —o Wie schon erwähnt, findet von dem berühmten Rost'schen Solo-Quartett aus Cöln a. R. nächsten Montag (Anfang 8*/, Uhr) im Hotel Wettiner Hof ein einmaliges Konzert statt. Das Quartett, da» sich aus den Herren Opernsänger Birrenkoven und Roeseling, Konzert sänger Rost und Heydenbluth zusammensetzt, tritt jetzt in Leipzig im Palmengarten auf. Eintrittskarten (zu 1 Mk. und 60 Pfg.) sind in der Buchhandlung von A. verw. Reinhardt, Wettinerstr., zu haben. —* Die Zett der Ausflüge, ganz besonders auch der Schulausflüge, ist da. Das sieht man ganz be sonder« dann, wenn man einige Zeit sich am hiesigen Dampfschtffhalteplatze aufhält. Jeden Tag kommen jetzt dort Schulklaffen an, die per Schiff die Weiterreise unter nehmen. Meist find die Kinder von Erwachsenen begleitet. Die Schulklassen haben vielfach schon eine mehr oder minder lange Etsenbahnfahrt hinter sich. Groß ist der Jubel, wenn die Kinder auf dem schönen Elbestrome dahingletten. Denn für die meisten ist es ein Vergnügen, das ihnen nur höchst selten geboten werden kann. — Mit dem fahrplanmäßigen Schiffe heute früh 7,15 Uhr fuhren allein fünf Schulklaffen nach Meißen, ebenso der Männergesangverein au» Böhlitz bet Wurzen. Die Kinder waren au» Dörfern um Wurzen und Oschatz. — »/i8 Uhr begab sich ein reichbewimpelter Extra-Dampfer auf die Reise nach Meißen. Auf ihm, dem »John Penn", hatten die Leipziger ThomaSschüler mit An gehörigen Platz genommen, die kurz vorher per Sxtrazug auf dem Bahnhofe angelangt waren. Dicht bevölkert war da» Schiff von meist grünbemützten Schülern. Bon den Teilnehmern waren 343 über 14 Jahre alt und 241 unter 14 Jahre alt, sodaß gegen 600 Personen auf dem Schiffe sich befanden. Heute abend gegen V,7 Uhr werden diese Ausflügler wieder hier etntreffen und dann mit Extrazug nach Leipzig zurückkehren. —* An derSonderfahr 1 der Schiffahrtsintereffenten auf der Elbe von Meißen bis Magdeburg beteiligten sich von Meißen a«S 80 Personen, zu denen in Rtes,a noch 10 Personen kamen. Gegen 5 Uhr früh fuhr da» Schiff weiter. ES dürste bis Magdeburg ungefähr zwölf Stunden brauchen, sodaß nachmittags gegen 5 Uhr die An- kunst dort erfolgte. — In dem veröffentlichten Verzeichnt« der Teil nehmer am Fernsprechnetz Riesa muß e» heißen unter Bürger: 93 (statt 94), und unter 33 Hotel Sächsischer Hof (statt Herm Seidel): Albert Schulze, welsch' letzterer bekanntlich jetzt Besitzer genannten Hotels ist. Wir bitten die beiden Aenderungen berichtigen zu wollen. — Ter „B. B.-C." schreibt: Tie Bereinigte Elbeschiff- fahrtA-Aktiengesellschjaft, die seit dem 1. dieses Monats über das gesamte SchisfsNraterial und die Ladeeinrich tungen der Privatschiffer-TranÄport-Gewsssenschast, der „Elbe"-ZchiffahrtSgesellschaft und der Teutsch-Oesterreich- ischjen TampfschiffLtzesellschaft (Teutschfahrt) verfügt, hat die Frachtrate gleich am ersten Tage ihrer Alleinherrschaft erhöhen müssen, und selbst zu den höheren Raten war nicht genügend Kahnraum zu haben, denn die Nachfrage ist andauernd größer als das Angebot und bei dem nied rigen Wasserstande auf Oberelbe und Mittelelbe kommt leerer Raum nur langsam talwärts. Inzwischen nehmen die Bestrebungen wegen Gründung eines' Konkur renz-Unternehmen« für. den Elbeschisfahrtsver- kehr ihren Fortgang.: Die neue ElbeschiffahrtÄ-Aktienge- MMmimts sellschaft, zu deren Finanzierung sich die Magdeburger Privatbank und eine Dresdner Bankfirma bereit erklärt haben, soll zunächst mit einem Kapital van 3 Millionen Mark ausgestattet werden und schon am 1. Oktober ihre Tätigkeit aufnehmen. Sie wird in dem von der Leitung der Teutsch^-Oesterrcichischen Dampfschiffsgesellschaft zu rücktretenden Direktor Gleitz eine mit den Verhältnissen vertraute Kraft besitzen und auch mit einem stattlichen Kahnmaterial und einer genügenden Anzahl Dampfern den Dienst aufnehmen können, da die dem Kartell nicht beigetretenen Mitglieder der Privatschiffer-Transpvrt-Ge- nossenschaft und eine Anzahl der früher schon unab hängigen Elbeschiffer der neuen Gesellschaft beitreten wol len. Eine Unterstützung würde das Unternehmen über dies in dem Anschluß der Internationalen Transport gesellschaft in Wien finden, wenn die seit einiger Zeit schwebenden Verhandlungen zu einem Resultate führen. Im Anschluß an diese Mitteilungen wird aus Hamburg gemeldet, daß zwischen der Vereinigten Elbeschiffahrts- Aktiengesellschaft und der Opposition neuerdings Unter handlungen angebahnt sind, welchie dien Uebertritt der letzteren zum Kartell und damit djie Vermeidung einer neuen Konkurrenz bezwecken. —* Einen ausführlichen Bericht über den 2. sächsischenMittelstandStag bringt die soeben auS- gegebene Nr. 7 der »Nachrichten der Mittelstands - Ver einigung im Königreich Sachsen". Sämtliche Vorträge, die auf der Tagung gehalten wurden, werden ausführlich wieder- gegeben. Besonders da« Referat des Abg. Dr. Spieß über die Umsatzsteuer auf Warenhäuser und Konsumvereine, das weite Kreise des Mittelstandes sehr interessieren dürste, ist nach dem vollen Wortlaute zum Abdruck gebracht. Ferner ist die Liste der Delegierten von Korporationen, die auf dem Mittelstandstage vertreten waren, darin enthalten. Endlich enthält diese Nummer wichtige prinzipielle Erör- terungen über das Verhältnis der Mittelstands-Vereinigung zu verschiedenen Parteien. Verhelfen ihr die mtttelstän- dischen Korporationen zu einer zweckentsprechenden Massen verbreitung, so dürste dadurch zweifellos die Mittelstands- Bewegung einen mächtigen Anstoß erhalten. Exemplare tn größerer Auflage sind zum Selbstkostenpreise zu beziehen durch die Verlagshandlung I. Mäser, Leipzig-R., Eene- selderstraße 13—17. — In Sachsen besteht die geistliche OrtSschul- auf sicht noch an den Orten, deren Schulen nicht unter Leitung eines Direktors stehen, also zumeist an kleineren Landorlen. Seit langem strebt die Lehrerschaft darnach, daß auch für diese Orte die geistliche Ortsschulaufsicht auf gehoben und daß alle Lehrer lediglich unter die Aufsicht von Fachleuten gestellt werden, d. h. unter Männer, denen die pädagogische Wissenschaft Lebensstudium und die päda gogische Praxis Lebensaufgabe ist. Di« Lehrerschaft wird in dieser Forderung neuerdings vielfach selbst von geistlicher Sette unterstützt. Auch die letzte Synode trat im Prinzip für Aufhebung der geistlichen OrtSschulaufsicht ein; denn sie erklärte am 23. Oktober 1906: „da» Streben des Lehrer- stände» nach ausschließlich fachmännischer Aufsicht ist be- begreiflich und berechtigt. Sache de» Staate« ist e«, dar über zu befinden, ob und wann an die Stell« der OrtS- schulaufstcht durch den Geistlichen, wie sie in Sachsen zum Segen für unser Volk und ohne Nachteil für die Schulen bestanden hat, und für die Schulen, die keinen Direktor haben, noch besteht, ausschließlich die fachmännische Aussicht treten soll." Die sächsischen BolkSschullehrer sind nun ein hellig der Meinung, daß dieser Zeitpunkt jetzt schon ge- auf da» Riesaer Tageblatt — 6 laufende Nummern 15 Pf. — nur bei Abholung in der Geschäftsstelle Goethestraße 59. Einzel-Nummer 1v Pf. 4- kommen ist. Die Durchführung jener Maßregel sei ledig- lich ein Akt deS Vertrauens. „Man bringe" — so heißt es in ihrer an die Staatsregierung abgegebenen Denkschrift — „dem Lehrer dasselbe Vertrauen entgegen, wie dem Geistlichen, für den ja auch keine besondere OrtSaufsicht besteht, und man wird es gewiß nicht bereuen." Di« Lehrerschaft hofft, daß die Staatsregierung sie dieses Ver trauens für würdig erachtet. VielerseitS gibt man sich der Hoffnung hin, daß die seit langem für und wider und ost scharf umstrittene Frage schon sehr bald zur Lösung gestellt wird. Auch der sächsische Pfarrerverein sprach auf seiner letzten Tagung in Bautzen die Erwartung au«, daß er in der Angelegenheit der Aufhebung der geistlichen OrtSschulaufsicht eine Vorlage an den Landtag im Herbste dieses JahreS erwartet. Die „Sächs. Schulztg." glaubt annehmen zu dürfen, daß der Pfarreroerein diese Erwar tung nur auf Grund vorausgegangener Erkundigungen aussprechen konnte und daß ihm hierbei das Einbringen einer Gesetzesvorlage zugesagt worden ist. Es läge gewiß im gegenseitigen Interesse von Kirche und Schule, wenn sich diese Erwartung bestätigte. — Die Sommergänsesaison hat begonnen. Auf dem großen Gänsemarkt in Friedrichsfelde bei Berlin, der ganz Deutschland versorgt, treffen täglich 15000 Mager gänse, zumeist auS Rußland ein. Das Stück wird mit 3 Mk. bezahlt. — Nachdem die Einziehung de» Talers ver fügt worden ist, dürften folgende Mitteilungen aus seinem Lebensgange, wie sie sich ungefähr tn Hering« „Geschichte deS Sächsischen Hochlandes" finden, lesenswert erscheinen: In JoachimSthal war tn der ersten Hälfte deS 16. Jahr hundert» der Bergbau sehr ergiebig. Im Jahre 1527 zum Beispiel wurde eine Ausbeute von 208 593 Güldengroschen erzielt. Diese Güldengroschen wurden auch dicke Groschen genannt. Weil aber in JoachimSthal die feinsten Gülden groschen — sie hielten zwei Lot besten Silbers — gemünzt wurden, so bekamen sie den Zunamen JoachimSthaler Dick groschen. Sie erwarben sich „allgemeinen Beifall". Um den Namen noch kürzer zu machen, zog man ihn wohl bald auf „Thaler-Groschen" zusammen, davon aber wieder blieb zuletzt nur „der Taler" übrig. Nachdem JoachimSthal, da» selbst auch als „das Tal" bekannt war, kaiserliche» Berg werk geworden war, nahm man den Taler als allgemeine Reichsmünze an, mit deren Gehalt die an anderen Orten geprägten Güldengroschen Übereinkommen sollten. Der Taler ist also die Münze, die zuerst „im Tale", d. h. in Joachims- thal, geprägt wurde. m. Leutewitz. „Gin Vogelschießen ist an sich — ein Fest, — waS schön'reS gibt's ja nich!" — Diesen Ge danken in die Tat umzusetzen, war am vergangenen Sonn tage das Bestreben de» hiesigen K. S. MilttärvereinS. In der „Sandlehne" entwickelte sich fröhliches Leben und Trei ben. Kameraden mit ihren Angehörigen, Freunde und Gönner des Vereins waren auch aus der Umgegend zahl reich eingetroffen. An der unter Akazienwipfeln errichteten „fliegenden Schänke" waltete Herr Gräfe in bekannter Rührigkeit. Kurz nach 3 Uhr traf der erste wohlgezielte Schuß eine» 70 er Veteranen den Bogel. Gleichzeitig be gannen auch die Knaben das Schießen nach einem ihnen gestifteten Bogel, dem bald der Garau» gemacht wurde. Länger hielt sich der große Adler, der sich von vornherein tn sein Schicksal ergeben hatte und während de» Schießen» infolge eine» Windstoße» samt der Stange just seinen luf- tigen Sitz verließ und am Boden zerschellte. Erst tn vor- WtiMnemts.
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