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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190706154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-15
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1907
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«rrd A«xrig»r MeblM und AnMger). LAegrcmmEdreff« Femsprechstelle ^rag b a t Rt-sa. Nr. 20. fLr die Köntgl. Amtshauptmannsch ast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 137. Sonnabend, IS. Juni 1907, abends 60. Jahrg. Da- Riesaer Tageblatt «rscheiat jede« Lag abend» mtt Ausnahme ddr Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart 50 Psg., durch unser« Träger srei tu» Hau» 1 Mark 6S Psg, bet Abholung am Schalter der laiserl. Postanstalten 1 Mark 85 Psg, durch dm Briefträger srei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Auzeigru-Aunahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Bettag vo« Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 5S. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt In Riesa. 1°°—° — .. .. - >. - . Im Gasthofe „;«m Anker" hier — als BersteigerungSort — kommen . m«». - li st-.,- ««reiste« Stock- «nd Lastwagen gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. * « » 5» - Riesa, 13. Juni 1907. Die VeschSstSfteUe» Der Gerichtsvollzieher -e» KöuigU AmtSstertchtt. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 15. Juni 1907. —* DaS vom hiesigen Albert-Zweigveretne veranstaltete Konzert zur Vermehrung des Fond» zur Stiftung eines FreibetteS im hiesigen Stadtkrankenhause konnte gestern abend erfreulicherweise doch noch — und zwar bei sehr zahlreichem Besuche — abgehalten werden. Die vereinigten drei Militärkapellen unsrer Garnison unter der abwechseln den Leitung ihrer Dirigenten boten in unserem schönen Parke unter den alten hoh«r Bäumen einen nicht alltäg- ltchen Kunstgenuß. Daß, wenn soviel Musiker zusammen wirken, eine schöne Klangfülle herauSkommt, zeigte sich am besten bei der Fantasie über R. WagnerS „Walküre". Sehr schön wirkten auch die Ouvertüre „Da» goldene Kreuz" und die Fantasie des russischen Komponisten Glinka; ebenso bot die Entwickelung deS MilttärmarscheS von den ältesten Zetten bis zur Gegenwart viel Interessantes. Im allge meinen war das Programm etwa» sehr kriegerisch abgefaßt. — Hoffentlich ist dem milden Zwecke durch Programm- und Postkartenverkauf durch di« jungen Damen noch manches Scherflein zugeflofsen. —* In tiefe Betrübnis wurde gestern die Familie deS Herrn Gärtner Kirsten auf der Niederlagstraße versetzt. Man fand abends deren 2 V, Jahre altes Söhnchen ertrunken in einem der im Garten stehenden Wasserbottiche auf. Trotzdem sofort von ärztlicher Seite Wiederbelebungsversuche angestellt wurden, blieb daS Leben deS Kindes entflohen. —* Zu der für den gestrigen Abend vom hiesigen Gewerbeverein nach dem Hotel zum Kronprinz ein- berufenen Versammlung, in der Aufklärungen über den „Wert des Genossenschaftswesens für Handwerker und Kleinhandel" erfolgen sollten, hatten sich trotz deS gewiß interessanten Themas nicht viele Zuhörer etngefunden. lleber daS Thema sprach in leichtverständlicher Weise der Vorsitzende des Landesverbandes der Handwerker-Genossen schaften, Herr Knappe aus Leipzig. Redner wies einleitend seiner Vortrages darauf hin, daß es sich nicht darum han dele eine Genossenschaft zu gründen, sondern eS solle nur erklärt werden, ob es notwendig sei, daß daS Handwerk sich wirtschaftlich zusammenschlteßt. In größeren Städten sei eS soweit, daß daS Handwerk kaum noch existieren könne, weil der Großhandel da« Handwerk bedrängt. Zwar hätte eS der Handwerker dem Großhandel zuvortun können, aber da hätte er müssen sehr viel kapitalkräftiger sein. Dieser Rückgang deS Handwerks sei in kleineren Städten Noch nicht so zu verspüren, aber in nicht langer Zeit werde auch dort der Großhandel den Handwerker bedrängen. DeS- halb empfehle sich der wirtschaftliche Zusammen, schluß der Handwerker, die ja schon in Innungen zusammen- geschloffen seien. Einzeln würde der Handwerker kaum beachtet. Das kaufende Publikum wende sich vom Hand- werker und gehe dorthin, wo eS große Auswahl habe. Und hiervon Abhilfe zu schaffen, das sei eben nur durch Bildung von Genossenschaften zu ermöglichen. Wenn dem Handwerk noch geholfen werden könne, so sei da« nur durch wirtschaftlichen Zusammenschluß zu erreichen. Für daS Handwerk empfehle sich die Bildung von W e r k genossen schäften, da- sind solche, die ihren Mitgliedern Maschinen zur Verfügung stellen, und von Betriebs genoffenschpsten, durch die man sich an Submissionen beteiligen könne. Auch Maga,ingenoffenschaften, in denen Handel mtt den Erzeugnissen der Mitglieder getrieben wird, könnten errichte- werden. Die Behörden, die auch erkannt hätten, daß eS dem Handwerk nicht allzu gut gehe, hätten ihre Aufträge den Genoffenschaften gern erteilt und ständen ihnen überhaupt wohlwollend gegenüber. Eine solche wirt- schastltch« Vereinigung würde also sehr geeignet sein, da« HandwÄ zu heben. Dem Handwerker wäre auch schließ- ltch noch eine Rohstoff genoffenschaft zu empfehlen, durch di« er sich ebenfalls an Submissionen beteiligen könnte. Nicht so sehr wie die Fachgenoflenschaft sei eine Kredit- genoffenschaft zu empfehlen, wenigstens nicht dem Hand- werker, sondern Kreditgenossenschaften würden sich mehr und besser für den Kleinhandel eignen. Denn auch dieser habe unter dem Druck der Großbetriebe und sehr oft unter dem hohen Zinsfüße zu leiden. Redner schloß mit der Mitteilung, daß er zur Beantwortung von Fragen in dieser Sache gern bereit sei. Herr H. Barth erbat Auskunft da rüber, wie die Gründung und Organisation einer solchen Genoffenschaft, z. v. bei den Tischlern, vor sich zu gehen habe, über Kapitalbeschaffung rc. AuS der Antwort des Referenten sei mitgeteilt, daß zur Gründung einer Genoffen schaft mindestens sieben Männer sich vereinigt haben müssen. Die Genoffenschaft tritt dann dem Landesverband und der Handwerksgenossenschaftsbank in Dresden bei. Durch den Landesverband wird der neugegründeten Genossenschaft eine TrüudungSbeihilfe vermittelt, auch eventuell ein ge wünschtes Staatsdarlehen bis zur Höhe des von den Genossenschaftlern eingezahlte« Betrages. Dieses Darlehen ist mit 2*/,°/, zu verzinsen und mit 4°/, zu amortisieren. Redner beantwortete ferner eine Anfrage deS Herrn Schmiede- meister Geißler, dem zur Antwort wurde, daß für Schmiede rc. die Errichtung von Fachgenoffenschaften nicht so günstig lägen, doch könnte eine Einkaufsgenoffenschaft auch hier ganz nutzbringend wirken. Der Letter der Versammlung, Herr Zigarrenfabrikant Thalheim, schloß hierauf unter DankeSworten an den Vortragerstatter und mtt dem Wunsche, daß die gegebenen Anregungen doch vielleicht in der oder jener Innung weiter verfolgt werden möchten. — König Friedrich August wird sich sicherem Vernehmen der „Hamb. Nachrichten" zufolge mtt Familie »nd Gefolge von Anfang Juli bis Mitte August zum Kur- gebrauch nach der Nordseeinsel Norderney begeben. — Die für die Elbe bestehende ständige Elbeschtff- fahrtSkommisston, an deren Spitze der Oberpräsident der Provinz Sachsen steht, unternimmt in zweijährigen Abständen eine amtliche Bereisung der Elbe, die regelmäßig in Riesa angstreten wird und in Hamburg endet. In diesem Jahre findet die Befahrung in der Zett vom 14. bis 19. d. M. statt. Einer seit Jahren bestehenden Ge pflogenheit folgend, hat nun am 13. d. M. die Verwaltung der Vereinigte ElbeschiffahrtS-Gesellschaf- ten Aktiengesellschaft als Vorfahrt eine Strom- schaufahrt von Aussig nach Dresden veranstaltet, um auch diesmal den interessieret«» Kreisen Gelegenheit zu geben, sich von dem vorgeschrittenen Stande durchgeführter Ufer- und Gtromregulterungen auf der österreichischen und säch sischen Stromstrecke durch örtliche Besichtigung zu unter- richten. Hierzu wurden Einladungen an die nahestehenden Kreise der Regierungen Preußens, Sachsens und Oesterreichs, die höheren Verwaltungsbehörden der drei Elbuferstaaten, Vertreter der Kaufmannschaft und Großverfrachter, Schiff- fahrtSintereffenten, Handelskammer und Presse gerichtet. Die Fahrt nahm mit dem Salondampfer Augusta Viktoria der Sächsisch - Böhmischen DampfschiffahrtSgesellschaft um 2 Uhr nachmittag« ihren Anfang und gegen 9 Uhr wurde Dresden erreicht. Im Verlaufe der Fahrt wurden wasser- bautechntsche Fragen erörtert und vorhandene Wünsche der VchiffahrtSintereffenten in bezug auf Vornahme weiterer Verbesserungen auf den befahrenen verschiedenen Strecken entgegengenommen. Dabet gewannen die Teilnehmer einen Ueberblick über die heutige hohe Bedeutung der Elbeschiff fahrt in verkehr-politischer Hinsicht im allgemeinen und über die eminente Ausdehnung der Vereinigte Elbeschtff- fahrtS-Gesellschaften Aktiengesellschaft im besonderen, welche nach Erpachtung der anderen Unternehmungen nahezu den gesamten Güterverkehr auf der Elbe beherrscht. Nachdem der Vorsitzende Le« AufsichtSrateS der Vereinigten Elbeschiff fohrt» - Gesellschaften Herr Kommerzienrat Gust. Tonne- Magdeburg die Erschienenen herzlichst begrüßt und ein Hoch auf Ihre Majestäten den Kaiser von Oesterreich,"den Kaiser von Deutschland und den König von Sachsen auSgebracht hatte, ergriff Herr Geh. Kommerzienrat Generalkonsul Arnstadt daS Wort zu längerer Rede, in der er u. a. aus- führte: „Unserer Gesellschaft ist eS neuerdings gelungen, ihrem Betriebe die pußer ihr noch auf der Elbe bestehen den größeren Schiffahrtsunternehmungen, nämlich die Deutsch - Oesterreichtsche Dampfschtffahrt Aktiengesellschaft und die Elbe, DampfschtffahrtS-Aktiengesellschast, sowie die Prtvatschiffer - Transportgenossenschaft durch langjährige Pachtverträge anzugliedern. Auch diese neue Vereinigung bezweckt, wie wir nicht oft genug betonen und wiederholen können, nicht etwa eine Erhöhung der Frachttarife, sondern sie will — wie auch bet der früheren Kombination — durch BetriebSersparniffe und durch naturgemäßes Jnein- andergreifen der verschiedenen Betriebe eine rationellere Wirtschaft für sämtliche Beteiligten erzielen und damit auch den kleineren Betrieben ihre Existenz sichern, was letzteren bisher nicht immer leicht wurde. Es wird Sie vielleicht auch interessieren, einige Ziffern über unsere Be triebsmittel zu erfahren: Wir verfügen heute über zu sammen 1295 Elbeschiffe mit 657000 t Tragfähigkeit, 46 Lagerkähne, Dampfschuten und Pontons, 27 Dampf- und Handkräne, 220 Schuten und Bollen, sowie über 152 Dampfer und 9 Motorboote." —* DaS Königliche Finanzministerium beabsichtigt für eine vollspurige Eisenbahn von Königsbrück in der Richtung nach derGisenbahnlinieLeipzigDreS- den allgemeineVorarbeiten ansertigen zu lassen. Hiervon werden im Bezirke der AmtShauptmannschast Großenhain die Fluren der Gemeinden Tauscha, Dobra, Sacka, Lötzschen, Thiendorf, Schönfeld, Schönborn, Lampert«, walde, Quersa, Foldern, Naundorf bet Großenhain, Klein raschütz, Kleinthismig, Würschnitz, Kleinnaundorf, Oberrö- dern, Niederrödern, Ober- und Mittelebersbach, Beiersdorf, Hohndorf, Lauterbach, Ermendorf, Böhla bet Lenz, Geiß- litz, Baßlitz, Len-, Stauda, Priestewitz, ferner die Fluren der selbständigen Gutsbezirke der Rittergüter Tau scha, Sacka, Schönfeld mit Vorwerk Lötzschen, Naundorf bei Großenhain, Kleinnaundorf, Radeburg, Rödern, Lauter bach, sowie dis Stadtfluren Großenhain und Radeburg be troffen. — Nach diesen Vorarbeiten scheint es, als ob ma« jetzt ernstlich daran gedächte, die sogenannte Nordostbahn zu bauen, die Bahn aber von Radeburg auf Priestewitz zu zu führen. —* Die ersten hiesigen Kirschen sind nun in dieser Woche auf dem Markte erschienen. Natürlich sind sie jetzt noch ziemlich teuer, doch geht der Preis bei stärkerem Sn- gebot bald herunter. Während daS Liter Mitte der Woche noch 50 Pf. kostete, wurden heute nur noch 35 Pf. dafür bezahlt. — Die Rosen blühen! Jeder Blumenfreund und Blumenkenner wird uns beipflichten, daß unter allen Kindern FloraS der lieblichen Rose unbedingt der Echön- heitSpreiS gebührt, man kann daher die Bezeichnung der Rose als Königin der Blumen nicht anders als treffend nennen. TS läßt sich unschwer erkennen, daß diese Der- ehrung einmal auf der allgemeinen Schönheit der Ros« beruht, dann aber auch aus der ungewöhnlich reichhaltigen Farbenverschiedenheit derselben sich ergibt, die jedem^Ge schmack gerecht zu werden geeignet ist. — -Die Einziehung der Zeitungsgelder für da« 3. Vierteljahr erfolgt in der Zeit vom 15. bi« 25. Juni durch die OrtS- und Landbriefträger. —* An der Straße nach Röderau wurde gestern früh «in unbekannter, ungefähr 30 Jahre alter Mann tot auf gefunden, der seinem Leben selbst ein Ziel gesetzt hatte. Man vermutet, daß der Tote ein auS Leipzig stammender Orgelbauer war. WaS ihn in den Tod trieb, ist nicht bekannt. —* Wie im Vorjahre, so werden auch in diesem Sommer im Bereiche der Sächsischen StaatSeisenbahnen sogenannte Ferien-Monatskarten und -Nebenkarten für die I., II. und III. Klaffe auSgegeben. E» sind die« Asr gute Hledsek - Alsr.
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