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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190706190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-19
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1907
- Autor
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Riesaer G Tageblatt «nd Anzeiger (ElbeiilM und ÄuMger). Tckegrammckldreff« ßH t! Fernsprechstell« „Tageblatt", Riesa. Nr. 20. für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 140. Mittwoch, IS. Juni 1907, abends. 69. Zahrg. Da« Messer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart SO Pfg., durch unsere Träger sret tu» Hau» 1 Mart VS Psg., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark «S Psg., durch den Briefträger frei tnS HauS 2 Mart 7 Psg. Auch Monatsabonnements werden angenommen. AuzrigemAmmhme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Da» Im Grundbuch« für Riesa Blatt 1604 auf den Namen Christian Wilhelm Ethttltz eingetragene Grundstück soll am 5. August 1907, vormittag» 1» Uhr — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Da» Grundstück ist nach dem Flurbuche 4,0 Ar groß und auf 46 275 M. — Pfg. geschätzt. Steuereinheiten: 410,12. ES liegt BiSmarckstraße Nr. 15 Hierselbst und besteht au» einem Wohngebäude, Hofraum und Barten. Die Einsicht der Mitteilungen deS Grundbuchamts sowie der übrigen daS Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung au» dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zett der Gin- tragung deS am 28. Mai 1907 verlautbarten Dersteigerungsvermerkes auS dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im DersteigerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung deS geringsten Gebots nicht be rücksichtigt und bet der Verteilung deS Versteigerungserlöses dem Ansprüche deS Gläu bigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aushebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Riesa, den 18. Juni 1907. «önigltche» Amtsgericht. 2» 18/07. Im Große'schen Gasthofe in Gröba — als VersteigerungSort — kommt Sonnabend, den SS. Juni 1907, mittags 12 Uhr eine Nähmaschine gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 13. Juni 1907. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Unsere Bekanntmachung vom 22. Mai 1907, die Beseitigung der in den öffent lichen VerkehrSraum ragenden Zweige von Bäumen und Sträuchern betreffend, hat nur geringe Beachtung gefunden. Wir wiederholen unsere Aufforderung, alle Zweige von a« öffentlichen Straßen stehenden VSnme« nnd Strönchern, sofern sie durch de« Zanv ragen oder über ihn herabhövgen, bivaen 8 Tage» zn verschneide« und zwar so, daß von der Oberkante -eS Fußwegs bis zu den Zweigen ein Abstand von mindestens 2,75 o» verbleibt. Rach Frtstablauf wird Revision erfolgen. Wer innerhalb der vorerwähnten Frist unserer Aufforderung nicht nachkommt, wird nach Fristablauf kostenpflichtige Auflage erhalten und wenn auch diese erfolglos bleibt, nach 8 57 unserer Straßen - Polizei - Ordnung mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Hast bis zu 14 Tagen unnachsichtlich bestraft werden. Der Rat der Stadt Riesa, am 19. Juni 1907. Slh. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 19 Juni 1907. —* Der Rat der Stadt wiederholt im amtlichen Teile vorliegender Rumm« d>e Aufforderung, alleZweige von an öffentlichen Straßen stehenden Bäumen und Sträu chern, sofern sie durch den Zaun ragen oder über ihn herabhängen, zu verschneiden. Alle» Nähere ist an der betreffenden Bekanntmachung ersichtlich, deren Beach tung allen Gartenbesitzern empfohlen sei. —* Eine Sängerzusammenkunst in DieSbar planen für nächsten Sonntag die drei Männergesangvereine „Amphion--Riesa, „Liedertafel--Großenhain und „Lieder tafel--Lommatzsch. Der „Amphion--Riesa begibt sich nachm. 1,35 Uhr per Dampfschiff dorthin. Wer sich einmal am schönen deutschen Männergesange erfreuen will, dem kann ein Ausflug nach DieSbar am kommenden Sonntag empfohlen werden. — Endlich einmal hatte der rührige Wirt deS Stadt- parkeS mit dem gestrigen Abend Glück. Veranstaltet war ein Konzert des K. S. Jäger-BataillonS Nr. 12 (Freiberg). Der ziemlich warme Abend hatte den Erfolg, daß eine ansehnlich« Zahl Besucher sich etngefunden hatte, um den Weisen der Kapelle zu lauschen. DaS Programm war «in gewählter. Heroorgehoben seien nur die Ouvertüre zu „Raymond-, „Auf dem Mississippi-, amerikanisches Ton stück, und „Frühlingsständchen-, welche» letzte:« in anbe tracht dessen, daß im Freien hauptsächlich nur Blechinstru mente zur Verwendung kommen können, rühmenswert zu Gehör gebracht wurde. Eine angenehme Abwechslung bot da» recht hübsche Feuerwerk, welches von der Firma Otto Jensen geltefett und sehr wirkungsvoll zusammengestellt war. — Die „ZaunbilletS- waren leider wieder vollständig auSverkauft; diejenigen Konzettbssucher, welche sich gelegent- lich in den Anlagen ergehen oder sich das Konzert etwas auS der Ferne anhören wollen, finden selten ein Plätzchen zum Ruhen außerhalb deS FestplatzeS, eS ist da „alles ves«tzt-l — Herr BezirkNarzt Dr. Pehhvlbt in Grvßen- hain ist vvm 6. bis 31. Juli und vom 23. September bis A Oktober dieses! Jahres beurlaubt und wird» während die ser Urlaube durch Herrn Bezirksarzt Medizinalrat Tr. Grler in Meißen vertreten. —y. Die 3. Strafkammer deS Königl. Landgericht» Dre»den beschäftigt« eine UntersuchungSsachr gegen den Ar beiter Friedrich Oscar Hofmann wegen SittlichkettSver- brechen». Der 26 Jahre alte, in Gröba wohnende An geklagte erhielt nach ß 176 Absatz 3 de» Reichrstrafgesetz- buche» unter Annahme mildernder Umstände die zulässig niedrigste Strafe von sechs Monaten Gefängnis. — Der 8S Jahre alte, in Riesa wohnende landwirtschaftliche Arbeiter Friedrich Wilhelm Adolf Lieferen- stahl dem Holz- flöß« Henkel ein« Trommel im Wette von 45 M. Henkel hatte zur Tanzmusik im Hotel zum Kronprinz hterselbst mitgrsptelt nnd die Trommel dann in der Schankwittschast von Weser niedergelegt. Lieferen- hat da» Instrument daselbst weggenommen. Er muß diesen abermaligen Dieb- stahl mit einer fünfmonatigen Gefängnisstrafe büßen. — Außerdem wurde noch der 37 Jahre alte Speichereiarbeiter Karl Heinrich Lucke auS Riesa wegen wiederholten Rück- falldtebstahlS unter Annahme mildernder Umstände zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte stellte nicht in Abrede, am 21. April d. I. auS einem Zimmer deS Hotel Höpfner Hierselbst einen Militärmantel, der einem Einjährig-Freiwilligen gehörte und einen Wert von 70 M. hatte, weggenommen zu haben. Lucke behauptete, er sei damals betrunken gewesen; als er mit dem Mantel zu Hause gekommen sei, habe seine Frau geschimpft. —* Die von UNS kürzlich mitgeteilte Entscheidung deS OberoerwaltungSg-richtS in der Frage, ob Zeitungs austrägerinnen kranken» erstch er ungSpfl ich tig find, findet der „Dolksfreund- eigentümlich, waS ihm vom Standpunkte der Ortskrankenkassen aus nicht verdacht sei. Wir finden aber eigentümlich, daß der „Volksfreund", ein Tchwesterblatt der „Sächsischen Arbeiterzeitung-, diese Erkenntnis nicht schon früher, vor rund vier Jahren gehabt hat, nämlich damals, als die „Sächsische Arbeiterzettung- sbenfallS dieEntschetdung derhöchstenJnstanz in derselben Frage anrief und genau den „echt kapitalistischen Zug" vertrat, den der „VolkSfreund- den Verlegern d. Bl. vorwirstül Denn auch die „Sächsische Arbeiterzeitung" verweigerte die Zahlung von Beiträgen zur Ortskrankenkasse für ihre Austräger und damals schon verneinte das Oberverwaltungsgericht die Krankenver- sicherungSpflicht der Zeitungsausträger. Gestützt auf dieses in Sachen eine» sozialdemokratischen Blatte» gefällte Urteil erhob unsere Verlagsfirma Ein- spruch, der denn auch von Erfolg war, nachdem durch ein gehende Feststellungen eine Ueberetnstimmung mit den Der- hältnissen, die zu dem Urteil gegenüber der „Sächsischen Arbeiterzeitung" führten, erwiesen worden war. Dies zur tatsächlichen Feststellung. Im Uebrtgen wäre es den Ver legern d. Bl. auch ganz genehm, wenn die ZettungS- trägerinnen versicherungspflichtig erachtet würden, nur müßte da» Verfahren gleichmäßig gehandhabt werden, nicht bloß u. a. sozialdemokratische Zeitungen davon befreit sein. Gleichzeitig sei etwa» auf eine in der gleichen Nummer befindliche, dem Tageblatt zuteil gewordene Anrempelung erwidert. E» hat un» zwar von jeher widerstrebt, auf Anzapfungen zu antworten, die von Z-it zu Zeit im „Volks freund- gegen da» „Riesaer Tageblatt- gerichtet wurden. Aber wir möchten heute eine Ausnahme machen, um auch unfern Lesern einmal -u zeigen, in welch gehässiger Weise der „VolkSfreund- gegen da» „Riesaer Tageblatt- schreibt und hetzt und welch geistige Kost er seinen Lesern zu bieten wagt. Vor einigen Tagen nahmen wir Notiz von einer dem „Freiberger Anzeiger" zugegangenen Mitteilung au» Halle, in welcher mitgeteilt wurde, daß der dortige Ober- bürgermetster Dr. Rtve in der Stadtoerordnetensitzung er wähnt hat, „daß sich im gegenwärtigen Streik di« Bau arbeiter zu den unerhörtesten Exzessen gegen Arbeitswillige hinreißen ließen, e» seien sogar die Stricke de» Gerüste» durchgesägt und dadurch die Arbeitswilligen in die ärgste Lebensgefahr gebracht worden". Es ist also ausdrücklich gesagt, daß der Oberbürgermeister daS in der öffentlichen Stadlverordnetensitzung erwähnt hat. Höchst unbequem ist eS aber nun der Sozialdemokratie, wenn solch unwiderleg bare Sachen in die Oeffentlichkeit kommen. Aber dagegen muß etwas geschrieben werden, und da diese wahren Tat sachen nicht aus der Welt geschafft werden können, zu einer Berichtigung also nicht der geringste Anhalt vorliegt, so muß eben auf das Blatt roh geschimpft werden, das eS wagt, seinen Lesern Kenntnis von erweislich wahrem, in krasser Weise zu Tage getretenem Terrorismus zu geben. In der Notiz deS „Volksfreund" heißt «S unter Riesa: „Mit der Regel mäßigkeit deS Gesetzes, nach welchem sich aus faulen Sachen stinkende Gase entwickeln, erscheinen auch in unserem Amis- blatte von Zeit zu Zeit Artikel gegen sozialdemokratischen TerroriSmuS. Gewiß: Jeder Mensch macht die Flegeljahre durch, doch mancher bleibt zeitlebens ein Flegel. Auf Um wegen über den Freiberger Anzeiger bringt daS Amtsblatt die neueste Schauermär: In Halle hätten die organisierten Bauhandwerker die daS Gerüst haltenden Stricke durchsägt, um die Arbeitswilligen in ärgste Lebensgefahr zu bringen. Also eine Neuauflage der Ingolstädter Lüge! Bei der be- kannten ArbeitSfreudigkeit der Arbeitswilligen trauen wir eher einem solchen Menschen solche Niederträchtigkeit zu. Im Kampfe gegen uns ist aber bekanntlich jedes Mittel recht. Das Amtsblatt macht den Umweg, um dann in der bekannten, von wenig Mut zeugenden Manier sagen zu können: Ich war eS nicht, der Freiberger Anzeiger war eS, der gelogen hat. Richtet sich nun dieser Hetzartikel gegen jeden frei denkenden Arbeiter, der nicht kirchenfromm, nationalduselig und hundedemütig ist, so ergeht die ernste Mahnung an jeden, seine Haushaltung nicht mit einem solchen Blatte zu verunzieren." Keine Spur von irgend einer Berichtigung ist darin zu finden! Lediglich wird in phrasenreichem Wortgeklingel der wahre Tatbestand zu ver schleiern versucht! Auf daS Gebiet hinabzusteigen, in welchem der Ton dieser Notiz gehalten ist, ist natürlich unsererseits ausgeschlossen, wir haben auch keine Lust, unS in Polemiken einzulassen mit Leuten, denen Verdrehung scheinbar Herzens bedürfnis ist, glaubten aber doch, gerade diese Notiz nicht unwidersprochen lassen und ihren wahren Wert kennzeichnen zu müssen. Bei dieser Gelegenheit diene dem „Bolksfreund" auch noch zur Notiz, daß er sich durch seine ständigen Boykottversuche nur lächerlich macht: DaS „Riesaer Tage blatt- erfreut sich fortgesetzt stetiger Steigerung der Abonnentenziffer. — Auf der Jahreshauptversammlung de» Verein» sächsischer Schuldirektoren, die am Sonntag in Plauen t. B. stattfand, stand die Frage der öffentlichen Schulprüfungen im Mittelpunkt de» Interesses. Zu diesem alle Schulkretse schon seit langem in hohem Maße beschäf tigenden Thema hielt Dir. Patzig-Hohenstetn-Ernstthal den Aas gute Hiedeek - Mer.
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