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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190706242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-24
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1907
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Riesaer W Tageblatt «Nd Anxeiger (GlbeblM und Anzeiger). Lelegramm-Adreff« ßlZ ßH I ^44 Fernsprechstelle .Tageblatt-, Rtesa. ^44444^^41144 Nr. 20. für die König!. AmtShauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 144. Montag, 24. Juni 1997, abends. 69. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Träger frei inS HauS 1 Mark 6S Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 6S Psg., durch den Briesträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnements werden angenommen. Bnzeigen-Annahme sür die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer K Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riefa. Die Mannschaften der Feuerwehr zu Riesa und zwax: das freiwillige Rettungskorps, die Feuerreseroe, Spritze Nr. 1 (Hauptmann Götze), die Wachmannschaft ( „ Borukefsel), haben sich Dienstag, den 2. Juli cr. abends 7 Uhr zu einer Uebung am Feuerwehr- depot pünktlich einzufinden. Begründete Entschuldigungen find vorher beim Branddirektor Müller, Haupt- Pratze 53, einzuretchen. Die Uniform ist anzulegen. Auf 8 27 der Feuerlöschordnung wird aufmerksam gemacht. Rtesa, den 24. Juni 1907. Der Rat der Stadt Riesa. Bon der Königlichen AmtShauptmannschaft Großenhain ist der Tierarzt Herr Karl Friedrich Theodor Franz Koch in Rtesa auf die Zeit vom 15. Juni bis 8. Juli 1907 für Gröba als stellvertretender tierärztlicher Fletschbeschauer und zur Ausübung der Trichinenschau verpflichtet worden. Gröba, am 22. Juni 1907. Der Gemeiudtvorstaud. M 4 B 4 l2r da- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten» tzormtttag- A Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. vom 24. Juni 1907. — Einem herrlichen Blumengarten gleicht auch in diesem Jahre unser Friedhof, da zum heult- gen Johannistage von liebenden Händen die Hügel der dort ruhenden Entschlafenen mit lieblichen Kindern FloraS geschmückt worden find. Vielfach wurden die Schmückungen schon gestern, hauptsächlich aber heute vorgenommen und es waren weitaus die meisten Grabstätten, wo über das Grab dauernde Liebe ein Zeichen innigen und dankbaren Gedenkens angebracht hatte. —* Der viele Jahre hier stationiert gewesene Herr StattonSassistent I. Klaffe Alfred Schmalzried ist unterm 1. Juli zum BahnhosStnspektor in Dahlen be- fördert worden. — Versetzt wurde Herr Sekretär Schuster von der AmtShauptmannschaft Großenhain zur AmtShaupt- Mannschaft Freiberg und Herr Sekretär Dargel von der AmtShauptmannschaft Freiberg zur AmtShauptmannschaft Grotzenhain. —* Ein für hier seltenes Schauspiel gab es heute früh 6 Uhr an der Verladerampe des hiesigen Bahn hofes zu sehen. Etwa 3000 KriegSbriestauben wurden dort ausgelassen und eS war ein schöner Anblick, al» die munteren Tierchen, der engen ZwangShaft ledig, aufstiegen und nach kurzer Orientierung den heimischen Schlägen zuflogen. Sie hatten eine weite Reise vor sich, denn sie stammten sämtlich aus dem Rheinlands, von wo sie am Sonnabend in einem besonderen Zuge hier ange langt waren. DaS Fliegen war vom Rheinischen Brief laubenzüchteroerband veranstaltet worden. Der Aufflug hatte eigentlich schon am Sonntag erfolgen sollen, doch mußte man des trüben Wetters wegen davon absehen. Man glaubte, daß die besten Flieger die Reise von hier nach dem Rheinland in 6 Stunden machen würden. Nächsten Sonnabend sollen die Tauben in BreSlau auf gelassen werden. Den Besitzern der siegenden Tauben winken reiche Barpreise. —):( Auf dem Truppenübungsplätze im Walde nörd^ lich deS Artillerieschießplatzes wurde am Sonntag nach mittag der verheiratete EisenwerkSarbeiter B. aus Nieska, 46r/z Jahr alt, tot aufgefunden. Er hat vermutlich am Freitag früh, seit welchem Tage er verschwunden ist, ein blindgegangeneS Artilleriegeschpß aufgefunden und unbefugt an sich genommen. Tas Geschoß ist zerplatzt und hat ihm außer anderen Verletzungen die rechte Hand abgerissen. Anscheinend ist auch hierbei seine Klei dung in Brand geraten, denn er hat sie teils von sich ge worfen: sie ist halbverbrannt. In der Verzweiflung hat dann der Mann Selbstmord durch Erhängen begangen. Tie Leiche ist zur Beerdigung nach Nieska überführt worden. —* Am 30. Oktober v. I. ist bei dem Postamt 1 hier ein Feldpostpaket an den Unteroffizier F. Gräb - ner bet der 8. Komp. deS 2. Feldregiment» der Schutz- truppe in Südwestafrtka eingeliefert worden, da« mit dem Vermerk: „Empfänger angeblich nach Deutschland- hierher zurückgelangt ist. Aufenthalt deS Empfängers ist nicht zu ermitteln gewesen. Paket lagert bei dem Hauptpostamt. Sbsender wolle sich dort melden und nach erfolgtem Aus weis die Sendung in Empfang nehmen. —* Vom LandeSobstbauoerein für da» Königreich Sachsen sind schon seit Jahren in den verschiedensten Teilen de» Lande« ObstverwertungSkurse für Frauen und Mädchen unter fachmännischer Leitung abgehalten worden. So haben unter anderem im Jahre 1906 60 Kurse statt- , WchuMknemM gefunden, an denen insgesamt 2015 Personen teilnahmen. Auch dieses Jahr werden demnächst an 46 Orten wieder derartige Kurse abgehalten werden, und dürfte es sich em- pfehlen, die dadurch gebotene Gelegenheit zu benutzen. —* Von der Elbe. Bei dem am vergangenen Freitag über die Provinz und einen Teil deS Königreichs Sachsen gegangenen Unwetter sank bei Htrschmühle ein mit Steinen beladener Kahn deS Herrn Schiffseigner Becker in Königstein. — Wochenspielplan deS Königl. Opernhauses zu Dresden auf die Zeit vom 25. Juni bis 1. Juli: Diens tag: „Hoffmanns Erzählungen". '— Mittwoch: „Carmen". — Donnerstag: Geschloffen. — Freitag: Auf Allerhöchsten Befehl: „Der Eoangelimann". — Sonnabend: „Salome". — Sonntag: „Moloch". — Montag: I. Konzert. — In der vom Königlichen Ministerium deS Kultus und öffentlichen Unterricht» angeregten Frage, ob sich eine Verlegung deS Schuljahrbeginns vom Frühlinge auf den Herbst und damit in Verbindung eine Neuordnung der Ferien empfehle, haben in der KreiShauptmann- schäft Chemnitz alle fünf Amtshauptmannschaften und von den 20 Städten 18 — nur Geyer und Glauchau nahmen eine andere Stellung ein — der Ansicht Ausdruck gegeben, daß eine Verlegung deS Echuljahrbeginnes auf den Herbst für unsere Verhältnisse aus wirtschaftlichen und praktischen Gründen nicht empfehlenswert sei. —* Die vom 1. Juli d. I. ab giltige Dienstvorschrift über die Verwendung deS Frachrurkunden- stempelS nebst Zusatzbestimmungen für die sächsischen Staatseisenbahnen kann in der Kanzlet der Handelskammer Dresden während der Dienststunden vormittags von 9—1 und nachmittags von 4—7 Uhr etngesehen werden. —fk. Die Ptlzezett beginnt. Bei dieser Ge legenheit sei darauf hingewiesen, daß man beim Sammeln der Pilze darauf zu achten hat, daß sie nicht mit der Wurzel herauSgeriffen, sondern nur vom Stock abgeschnitten werden. Hiergegen wird meist stark gesündigt, und so kommt eS, daß an Orten, wo noch vor einigen Jahren Pilze in großer Menge zu finden waren, heute solche nur oereitizelt oder gar nicht mehr angetroffen werden. Mit unter steht man sogar, daß beim Pilzesuchen daS Moos mit einer Harke entfernt und ganze Strecken umgewühlt werden; bet einem derartigen Verfahren werden alle Prlz- ketme mit vernichtet. — An die Pilzsammler richtet ein umsichtiger Polizeipräsident die Warnung, daß auch aner kannt genießbare und bekömmliche Sorten geeignet sein können, die menschliche Gesundheit zu schädigen, sobald sie eine teilweise Zersetzung erlitten haben. Es ist daher beim Einkauf und beim Sammeln von Pilzen darauf zu achten, daß nur junge, durchaus gesunde Exemplare als Nahrungs mittel Verwendung finden dürfen, während die alten an gewachsenen, sehr wässerigen oder in Zersetzung befindlichen Pilze zu verwerfen sind. — Eine Rücksichtslosigkeit kann man häufig beob achten, nämlich, daß beim Reinigen der Fußsteige nicht genügend gesprengt wird. Durch den oufgewirbel- len Staub entsteht aber nicht nur eine ungehörige Belästig, ung der Borübergebenden, sondern die trockenen, stehenden Gtaubpartikelchen werdest besonder» an heißen Sommer- tagen zu einer wahren Plage für Auge und Lunge, ja die emporgewirbelten Bakterien können die Gesundheit ernstlich gefährden und benachteiligen. UebrigenS ist dieser Uebelstand nicht nur in der Stadt, sondern auch auf den benachbarten Dörfern zu finden. — Gedenket beim Beginn der heißen Tage der Zug- und Kettenhunde! Sie werden am sichersten vor Erkrankung und namentlich vor der Tollwut geschützt, auf da« Riesae- T qeblatt — 6 laufende Nummetn 15 Pf- — nur bei Abh lu r , in der Geschäftsstelle GoethefhaW SV. Ginzel-Nummer 10 Pf. wenn sie oft und genügend mit reinem Trinkwaffer ver sehen werden. Oschatz. Buchdruckers! und Verlag des „Oschatzer Gemeinnützigen", Amtsblatt der königlichen und städtischen Behörden, daS sich im 107. Jahrgange befindet, geht am 1. Juli in den Besitz des Herrn Morgner, früheren Buch- druckereibesitzerS in Klingenthal i. E., über. * Diesbar. Bet zwar nicht gerade glänzendem, aber doch wenigstens regenfreiem Wetter konnte daS gestrige Rosenfest in „HempelS Rosengarten" abgehalten werden. Der Besuch litt unter der Unsicherheit des Wetter», immer hin hatten sich trotzdem viele Besucher zu der Veranstaltung eingefunden. Schwach war der Besuch aus der Meißner Gegend, während Riesa und Umgegend noch verhältnis mäßig gut vertreten war. — Gestern abend gegen ^/,7 Uhr lösten sich von der äußersten Spitze deS Steinbruches un- mittelbar am Wege nach Seußlitz wahrscheinlich infolge des am Morgen niedergegangenen Regens ziemlich bedeu tende GesteinSmaffen ab und stürzten unter starkem Getöse in die Tiefe. Eine große Staubwolke war weithin sichtbar. Als ein Glück ist eS zu bezeichnen, daß Personen nicht zu Schaden gekommen sind, trotzdem einzelne Gesteinsbrocken über die Straße geschleudert wurden und der Verkehr ein immerhin reger war. Zadel. AIS am Freitag mittag zwei Schulknaben von hier in den Schieritzer Kulturen auf Arbeit gingen, fiel eS ihnen, weil sie noch Zeit übrig hatten, ein, erst noch am Zehrener Ufer in die Elbe baden zu gehen. Dabet er trank der elfjährige Max Thielemann aus Zadel, da der andere Knabe trotz der Hilferufe ihn nicht retten konnte und auch anderweite Hilfe zu spät kam. Die Leiche deS Knaben hat trotz sofortigen eifrigen Suchens noch nicht ge borgen werden können. Lommatzsch. Im Diakoniffenhause zu Dresden ist der Knabe Otto Clauß verstorben, der am 6. April d. I. mit mehreren Stich- und Schnittwunden am Kopfe in die Anstalt gebracht worden war. Die schweren Ver letzungen sind ihm bekanntlich von einem 16 jährigen Bur- sehen, in mörderischer Absicht beigebrachtworden. Meißen. Die Einziehung deS Stadttürmerposten» wurde in der letzten Stadtverordnelensitzung für den 15. August beschlossen, zwar wurde versucht, die alte liebe Einrichtung zu retten, das Kollegium konnte sich aber nicht entschließen, fernerhin noch jährlich 900 M. auSzugeben. Der gegenwärtige Stadttürmer erhält den HauSmannS- posten im Rathause. 88 Dresden. Schwere Anklagen gegen die hiesige Militär-Nrbeiterabteilung erhob in einer Verhandlung vor dem Kriegsgericht der 23. Division der wegen eines Der- gehens beim Militär zum Arbritssoldaten degradierte Ar beitssoldat Bruno Schmidt, der sich jetzt wegen Ungehor sams, Achtungsverletzung und falscher Anschuldigung vor dem Kriegsgericht zu verantworten hatte. Schmidt hatte schwere Beschuldigungen gegen die bei der Arbeiterabtetlung bestehenden Veihältniffe gerichtet und sich erboten, den Wahrheitsbeweis anzutreten. Zunächst behauptete der An geklagte, bet der Arbeiterabteilung werde da» kleinste Vor kommnis gleich militärisch geahndet; nur auf da« Verhalten der Unteroffiziere seien die meisten Vergehen zurückzuführen. In provozierender Weise werde gegen die Soldaten vor gegangen und ein Unteroffizier habe sich einmal dahin geäußert: „Ihr Arbeitssoldaten habt kein Ehrgefühl, Ihr müßt Euch schämen, hier zu sein!" Wenn man sich über da» Verhalten der Unterokfiziere habe beschweren wollen, sei den Soldaten geantwortet worden: „An die Oeffent- lichkeit kommen Sie nicht, in die Briefe schreiben dürfen Sie nicht», ich mach' mit Ihnen doch wa« ich will, und WchMMMts. t - . -i ' .. .
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