Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190706277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-27
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1907
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
147. Donnerstag, 27. Jnni 1907, abends. SV. Zahrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jrdm Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart öv Pfg., durch unsere Träger frei in» HauS 1 Mark SS Psg, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch dm Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Bnzeigen-Armahnu für die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. SS---—S-SiS — Dem vernehmen nach wird im Herbst ein Entwurf für eine neue Felddtenstordnung erscheinen. Die Umarbeitung der bisherigen ist namentlich im Hinblick auf die vielen Neuerungen auf dem Gebiete des Verkehrswesens und nach Herausgabe des neuen Exerzier-ReglementS für die Infanterie und Feldartillerie notwendig geworden. — Sächsisch eMtlitärveretnebeiParad en. Nach einer kürzlich erlassenen Bestimmung dürfen bekannt- lich vor dem Kaiser nur solche Kriegervereine zu Paraden oder Spalterbildungen herangezogen werden, die dem LandeSkriegerverbande bezw. dem Deutschen Kriegerbunde angehören. Eine gleiche Entscheidung ist jetzt auch in Sachsen getroffen. König Friedrich August hat bestimmt, daß vorihm nur di« dem Sächsischen MtlitäroereinSbunde angehörenden Mtlttärvereine Aufstellung nehmen dürfen. — DieWttterung in dem nun bald beginnenden Juli dürfte sich dem hundertjährigen Kalender zufolge als ziemlich veränderlich erweisen. Im ersten Drittel deS Monats soll starke Hitze vorherrschen, vom 10.—16. stehen zahlreiche Niederschläge in Aussicht, das letzte Drittel deS Juli aber soll warme, schöne Tage bringen. Der Meteoro loge Bürgel, ein Nachfolger FalbS, prophezeit für die erste Woche des Juli gleichfalls starke Hitze, vom 9.—20 ist auf veränderliche Witterung zu rechnen, den Rest deS Monats aber soll kühles, windiges Wetter mit vereinzelten Nieder schlägen auSfüllen. Im 10. Juli erblickt der Gelehrte einen kritischen Tag von geringer Bedeutung, den 25. Juli aber bezeichnet er als einen sehr starken kritischen Termin. i— Der WitterungSserlauf des bisheri gen SommerSI 1907 war — das wird auch ein sonst leicht zufriedenstellender Mensch zugeben — nichts weni ger als erfreulich Abgesehen von einer zehntägigen Epoche schönen Wetters im Miai, die freilich durch Hundstagshitze gleich wieder zuviel desj Guten tat, haben wir bisher nur sehr wenig wirklich schöne Tage gehabt, und selbst jetzt, Ende Juni, will ess noch immer nicht recht warm! und beständig werden — vielnrshr halten frischte westliche Winde und gelegentliche Regcnfälle die Temperatur auch an sonnigen Tagen aus nur mäßige Höhe, und speziell die Abende und Nächte sind in der Regel noch unangenehm kühl. — Da fragt sich nun wohl Manchjer mit Bangen, ob denn etwa der ganze Sommer dies unbeständige, unzu verlässige Wetter aufweisen wird. Die Hauptreisesaison steht vor der Tür, und von der Witterung der nächsten sechs Wochen wird dass Urteil über den Sommer 1907 im allgemeinen abhängen., Etwas Gewisses vermag natürlich kein Mensch hierüber auszusagen. Immerhin ist es, so schreibt der „L.-A", eine in der Mehrzahl der Fälle zu treffende Regel, daß aus einen kalten Winter (nach einem vorwiegend rauhen Frühjahr) ein warmer und schöner Sommer folgt, während deM kalten und verregneten Sommer zumeist ein milder Minter voraufgeht. Gerade in den letzten Jahrzehnten fand sich diese Wetterregel fast immer bestätigt. Nun war der letztvergangene Winter 1906/07 zum Teil recht kalt. Danach spricht nach dem oben Gesagten die statistische Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Hauptsvmmerzeit vorwiegend schone und warme Witte rung bringen wird. Alsq hoffen wir das beste! — Nachdem die Iagdauf Nutzwildim Königreich Sachsen seit dem 15. Mai infolge der Schonzeit voll kommen geruht hat, und nur Schwarzwild, Raubsäuge tiere, sowie Raubvögel geschossen werden dürfen, wird am bevorstehenden 1. Juli die Jagd wieder aufgehen, und zwar zunächst auf männliches Rot- und Damwild, auf Rehböcke und wilde Enten, da letztere nur von Mitte März ab», also nur 3Vs Monate geschont werden. Weib liches Rot- und Damwild, Wildkälber, Rebhühner, Auer-, Birk- und Haselhühner sowie Schnepfen kommen erst vom 1. September ab zuch'Abschuß, während Hasen und Fasanen nur im Oktober, November, Dezember und Ja nuar erlegt werden dürfen. — verbrauch von Geflügel und Giern. Mit den Fleischpretsen, die inzwischen erfreulicherweise wie der niedriger geworden sind, sind seinerzeit auch die Preise für Geflügel und Eier erheblich gestiegen und leider auch bis jetzt noch recht hoch geblieben. Biel mag hierzu bei getragen haben, daß die frühere große Einfuhr von Ge flügel und Eiern aus Rußland infolge deS russtsch-japa- nischen Krieges und der nachfolgenden Unruhen daselbst ganz erheblich zurückgegangen ist. Deutschland ist bezüg lich Geflügels und Eiern nach wie vor sehr stark auf das Ausland angewiesen und mit Bedauern sieht man alljähr lich ungeheuer große Summen dahin wandern, die dem deutschen Nationalvermögen verloren gehen. Leider scheint ein Wandel hierin auch nicht etnzutreten, denn während zum Beispiel im Jahre 1890 für Geflügel und Eier 49*/, Millionen Mark an das Ausland gezahlt worden sind, stieg diese Summe bis 1905 auf über 200 Millionen Mk., wovon auf lebendes und geschlachtetes Geflügel allein nahezu 54 Millionen Mark entfallen. GS ist dies ein Be weis, wie sehr die Geflügelzucht von den deutschen Land wirten noch immer vernachlässigt wird, obwohl bei nur einigermaßen rationeller Handhabung von einer Unrenta bilität dieses Betriebszweiges keine Rede mehr sein kann, . nachdem man in den Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich, Australien usw., wo die Nutzgeflügelzucht aus sehr hoher Stufe steht, unter Anwendung neuer Methoden große Erfolge erzielt hat. Infolge der ganz unzulänglichen eigenen Erzeugung von Geflügel und Giern steht auch der verbrauch bei uns hinter vielen anderen Ländern bedeutend zurück. In Amerika beträgt zum Beispiel der verbrauch für eine Person jährlich 15 Pfund Geflügelfleisch und 250 Eier, in Deutschland dagegen nur 4 Pfund Geflügel fleisch und 85 Eier. *Ltchtensee. In hiesigem Orte sind dieses Jahr die Ringelspinner und Schwammspinner in solchem Maße aufgetreten, daß z. Z. viele Obstbäume völlig entlaubt da stehen. Eine Lust ist'S zu sehen, wie die jungen Stare den Raupen auf den Leib rücken. Meißen. Schwer verunglückt ist am Sonntag in später Abendstunde der hiesig: Bürgerschullehrer Seidel. Er hatte das Pferd eines Freundes bestiegen, dasselbe ging durch und schleuderte den Reiter ab, der mit dem Kopfe gegen die Bordkante der Fußbahn stürzte. Ein schwerer Schädelbruch war die Folge. )l( Döbeln. Das Ministerium des Innern hat hier her mitgeteilt, daß ihm von einer Verlegung der Gteben- lehner Schuhmacher-Fachschule nichts bekannt sei, eS sei aber auch nicht geneigt, die Neueinrichtung einer Schuh macher-Fachschule an einem anderen Orte zu fördern. — Die Stadtverordneten beschlossen gestern die Aufnahme einer Anleihe von 225000 Mark bet der LandeSoerficherungS- anstatt. 160000 Mark hiervon wird daS jetzt im Bau begriffene Ofenhaus deS Gaswerkes kosten. Nossen. Im ehemaligen Pferdehändler Hcinzrschen Grundstücke auf der oberen Bahnhofstraße, das' jetzt dem Oekvnomen Pfütze gehört, entstand vorgestern abend ein Schadenfeuer, das in dieM erst eingebrachten Heu und in den Holzvorräten der Eckertschen Stcllnracherei reiche Nah rung fand. Durch die schnell herbeigeeilte. Feuerwehr wurde verhindert, daß das Feuer das bewohnte Vorder- Oertliches und Sächsisches. Riesa, 27. Juni 1907. —* In unserem schönen Stadtpark, dem von unserer Stadtverwaltung eine von allen Erholung suchenden Spa ziergängern dankbar empfundene immer größere Pflege der Anlagen geschenkt wird, herrscht seit einigen Tagen auf den abgeernteten Wiesen nahe des HaupteingangeS und deS FestplatzeS ein besonders regeS Leben. DaS Hämmern, Pochen und Sägen zieht neugierige Zuschauer heran, die alle die Baulichkeiten und Zelte entstehen sehen, welche er raten lassen, was das BergnügungSeck an dem am nächsten Sonntag, als den 30. Juni, stattfindenden großen Volksfeste das Denkmal-Komitee für da« Kaiser Wil- Helm-Kriegerdenkmal bieten wird. Wir verfehlen daher in Anbetracht des patriotischen Zweckes nicht, unsere Leser auf daS Inserat in heutiger Nummer zu verweisen. Bei einer auSgiebigen reiche Abwechslung bietenden Festordnung ist daS Eintrittsgeld niedrigst bemessen, so daß Cioil und Militär, wie auch unsere Kleinen, volle Rechnung erhofften Vergnügens und Befriedigung finden werden. Wir lassen auch nicht die Gelegenheit vorübergehen, auf die in 2000 Exemplaren bereits am nächsten Sonnabend erscheinende Festzeitung die dann in hiesigen Geschäften schon käuflich erworben werden kann, aufmerksam zu machen. —):( In diesem Jahre macht sich der Mangel eines zweiten Truppenübungsplatzes ganz besonders fühlbar. Die Einrichtung des Königsbrücker Platzes mit Barackenlager, die nunmehr rüstig fortschreitet, kann nur mit Freuden begrüßt werden und dies in erster Linie von den Truppen selbst (von der Bewohnerschaft Riesas weniger! d. Red.). Schon vom 1. April 1908 ab tritt die Komman dantur des neuen Truppenübungsplatzes in Tätigkeit, damit alle erforderlichen die Einrichtung bett. Maßnahmen unmtttel bar an Ort und Stelle getroffen werden können, voraus sichtlich schon im nächsten Jahre finden dort Truppen übungen statt: DaS Barackenlager Zeithain ist in diesem Jahre schon seit Ende Mai bis auf den letzten Platz be legt. Bon Ende dieses Monats ab müssen infolge der Unterbringung der auf Kriegsstärke gebrachten 89. Jnfan- terie-Brigade (Infanterie-Regimenter 133 und 134) der größte Teil der Unteroffiziere und Mannschaften unseres Riesaer 3. Feldartillerie-RegtmentS Nr. 32, daS durch das Los betroffen worden ist, in leeren Steinställen Unterkommen. Nach diesem Regiment betrifft es wieder einen Teil des Karabinier-Regiments. Die Ställe werden wohnbar ein gerichtet. Bon Mitte Juli ab ist die Belegung sowohl mit Mannschaften als auch mit Pferden so stark, daß 13 Zelte aufgestellt werden müssen. Bon diesen lagern stän dig 8 Stück bei der Garntsonverwaltung deS Truppen übungsplätze«, 5 Stück werden aus anderen Garnisonen unsere« Sachsenlande» beigezogen. Der Aufbau dieser Zelte im Lager und südlich davon hat schon vor einiger Zeit begonnen. Auch nach Belegung aller Zelte werden die UnterkunftSräume noch nicht auSreichen. —* von der Elbe. Der Personendampfer „John Penn" der Sächsisch-Böhmischen Dampfschisfahrtsgesell schaft erlitt gestern nachmittag auf der Talfahrt b?i Krei- nitz einen Wellenbruch. Der Dampfer mußte mit einem Schaufelrade die Rückreise antveten. Von Dresden aus wurde ihm ein Dampfer entgegengeschickt, der ihn bis Dresden schleppte. — Die 2. «lasse der 152. Königlich Sächsischen Landes-Lotterie wird am 10. und 11. Juli 1907 gezogen. Anzeigen aller Art mteiWeste beste LeckeitW «nv Anzeiger (Elbtdlatt Mld Anzeiger). Telegramm-Adresse: MU Ist I Fernsprechstells .Tageblatt-, Riesa. Nr. 20. für die Königl. Arntshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den. Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Da« im Grundbuchs für Riesa Blatt 1175 auf den Namen Ida Marie verw. Hildebrandt aeb.Mammttzfch Netzt verehelichte Hennicke) eingetragene Grundstück soll am 12. August 1SV7, vormittags 10 Uhr — au der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Da« Grundstück ist nach dem Flurbuchs 5,9 Ar groß und auf 18 000 M. — Pfg. geschätzt. ES besteht au» einem Wohngebäude, einem Tischlerwerkstattgebäude, sowie aus Hofraum und Gatten und liegt hier Poppttzerstraße Nr. 32. Brandverstcherung: 13480 Mk. —. Steuereinheiten: 119,64. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen da« Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung auS dem Grundstücke find, soweit sie zur Zeit der Eintragung deS am 6. Juni 1907 verlautbarten BersteigerungSoermerkes au« dem Grundbuchs nicht ersichtlich waren, spätestens im BersteigerungStermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider spricht, glaubhaft, zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung deS geringste» Gebot» nicht berücksichtigt und bei der Verteilung deS BersteigerungSerlöseS dem An sprüche de« Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung deS Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls Mr daS Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle deS versteigerten Gegenstandes treten würde. Riesa, den 26. Juni 1907. Königliches «ml-gericht. 2» 19/07.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite