Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190706294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-29
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1907
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
mäßig« Durchbildung der Kolonnen überwache« solle«. Die Formation de« Roten Kreuz«» müsse so beschaffen sei«, daß vom 1. Januar ISIS ab die Manuschasteu mit 50 Pro« zent Reserve In« Feld rücken können. Bi» setzt «ach« sich noch ein Mangel an Krankenpflegern bemerkbar. In dankenswerter Weis« sorgt aber setzt auch der Sächsisch« Mtlttärvereiusbund sür Ausbildung von Krankenpflegern. Neu geschaffen sind Depotabteilungen in Dresden, Leipzig und Zittau. Im Haushaltsplan sind die Einnahmen sür 1907 und 1S08 mit 105700 M. bezw. 27100 M, die Ausgaben mit 51068 M. bezw. 25593 M. eingesetzt. Der Lerein erhofft auch im Jahre 1907 «inen Gewinn von 80000 M. aus der Wohltätigkeitslotterte. — Ein Jahr ist am 1^ Juli verflossen, seit das er mäßigte OrtSport.0 sür Drucksachen und Postkarten aufgehoben ward. Die Maßregel gelangte als erste der den Verkehr belastenden Steuern zur Einführung, die dem Reiche neue Einnahmequellen erschließen sollten. Die Fahrkartensteuer trat erst einen Monat später in Kraft. Ein Jahr kann als genügend langer Zeitraum gelten, um .über die Wirkung einer einschneidenden postalischen Neue rung ein Urteil aufvoMmen zu lassen. DaN finanzielle Ergebnis der teilweisen Verteuerung deS Ortsverkehrs hat den Berechnungen durchaus' nicht entsprochen. Die erwarteten Mehreinnahmen blieben weit hinter dem An- Fatz zurück. Ein Beweis daß die Frequenz der Vokalen Postsendungen infolge der Neuerung einen beträchtlichen Rückgang erfahren hat, der sich Mit größter Wahrschein lichkeit auch in der Folge nicht wesentlich heben dürfte. Dis Maßregel hat Mithin den beabsichtigten Zweck so gut wie verfehlt. —* Jubtlüums-Däckerei-AuSstellung Dresden, 29. Juni bis 7. Juli. Don den vielen Aus stellungen, die veranstaltet wurden, dürften die Be- rusSausstellungcn die zweckmäßigsten sein, denn diese for dern nicht nur den Wettbewerb der Aussteller unter einander scharf heraus, sondern wirken auf alle Inte ressenten, vor allem auf die BerufSangehörigen belehrend, indem auf ihnen die neuesten Errungenschaften mit all ihren Vorteilen vor Augen geführt werden. Vor einer Reihe von Jahren diente in vielen Bäckereien die Zei- tungsMakulatur als alleiniges Verpackungsmaterial der Backwaren, was heute selbst in den entlegensten Geschäf ten kaum mehr zu finden sein dürfte, denn selbst unbe- druckteS Ausschußpapier wird in Bäckereien immer selte ner verwendet, nachdem sich dass leichte Zellulosepapier immer Mehr als zweckdienlich zeigt. Letzteres^ auf endlosen Rollen bildet für die Nahrungsmittelbranche in hygieni scher Hinsicht daS Vollkommenste waS geboten werden kann, da die Fabrikation deS 'Papiers und dieser Rollen vollständig Mechanisch und unbedingt staubfrei erfolgt. Die Pappteller-Jndustrie, welche in den letzten 15 Jähren einen bedeutenden Aufschwung zu verzeichnen hat, findet ihren größten Absatz in den Modernen Bäckereibetriebcn. Die Dütenfabriken finden, seitdem die größeren Bäcke reien sogar daS Frühstück, anstatt in Leinenbeutel, in ein wandfrei saubere (von Maschinen auch endlosen Rollen gearbeitete) Papierbeutel sacken, immer größeren Absatz bei dieser Branche; ja eS gibt heute sogar Fabriken, die sich absolut nur Mit der Fabrikation von Papierws^en für Böckereibetrieb befassen, diese werden selbstverständ lich aus der Ausstellung vertreten sein. Die beliebten Christstollen werden der Sauberkeit wegen auf Oblaten oder chemisch reinem, geschmack- und geruchlosem Papier gebacken. Eine Dresdner Papierwarenfabrik stellt seit eini gen Jahren mit steigendem Erfolg eine Spezialität „Siollenbeutel" als elegante Packung her. Es würde zu wett führen, den Fortschritt des BäckereibekrtebeS hier in allen Einzelheiten zu schildern, ein Besuch der Ausstellung Wird dies! weit nachhaltiger tun — Im Königreiche Sachsen, wie in anderen veupchen Ländern, ist vielfach darüber geklagt Worden, daß dem starken Rückgänge der Di eh Preise, insbesondere der Schweinepreise, ein entsprechender Rückgang der Fleisch preise nicht gefolgt sei, daß vielmehr die Fleischpveise feit der Zeit des Diehmangelsl und der damit zusammen hängenden Vieh- und Fleischteuerung nur wenig gewichen seien. Da imberechtigt hohe Fleischpreise insbesondere die Minder bemittelte Bevölkerung unnötig belasten, den Fleischverbrauch einschränken, daMit auch die-Entwick lung der heimischen Viehzucht beeinträchtigen und einer erneuten Viehteucrung Vorschub leisten, so hat die Säch- ischo Regierung anfangs Juni an den Hauptorten Fest- tellungen darüber veranlaßt, 1, in welchem Umfang« ich dort eine auffallend große Spannung zwischen den Vieh- und Fleischpreisen zeige, 2^ auf welchen Ursachen sie beruhe und 3. wie auf die Herabsetzung ungerechtfer tigt hoher Fleischpreise hingewirkt werden könne. — Von den 31074 Deutschen, die im verflossenen Jahre den Staub ihres Vaterlandes von den Füßen geschüttelt haben, waren 1742 sächsische Staatsangehörige. Das bedeutet, daß bet unS auf je 100000 Einwohner 88 Auswanderer kommen. Im Vorjahr betrug die Ber- hältniSztffer 36. Im ganzen Reiche kamen 1906 auf je 100000 Einwohner 50 Auswanderer, in Preußen 48, in Bayern 53, in Württemberg gar 58. Von sämtlichen deut schen Bundesstaaten hatte Bremen die höchste Ziffer aufzu weisen, nämlich 236 auf je 100 000 Einwohner. ):( Truppenübungsplatz Zeithain. Am27. d». Mts. nachmittag» ist der zur 2. Kompagnie 9. Infam tette-RegtmenlS Nr. 133 eingezogen« Gefreite der Reserve v. vom Hitz sch lag betroffen worden. Gr ist einige Stunde« darauf gestorben. Strehla. Der etwa 37 Jahre albe Gutsbesitzer L«^ mann in Seide Witz begab sich am Dienstag gegm Abend auf seine Felder, ohne zurückzukehren. Alles Suchen nach demselben war ergebnislos; endlich am Mittwoch nachmittag fand man ihn in einem Getreidefelds liegend. Lehmann hatte Lysol getrunken und krümmte sich vor IhWMchen Schmerzen, Obgleich sofort Milch «ingeflößt ... -, men Ehe am vor einigen Tagen nun er-< /ingehc Lerche in Dresden die Aufforderung, zu msMUi zu ermitteln, v. Lerche war aber inzwischen nach Böhmen geflüchtet. Auf Anordnung des AMVkgertcht» Freiberg wurde er tn der Nacht zuM Donnerstag, wie gemeldet, in einem Hotel in Bodenbach verhaftet Th « mnttz. Auf dem hiesigen Hauptbahnhof« ist,i« Apparat zur Herstellung von Seltrrswaffer und Brause limonade aufgestellt worden. Eine Flasch« Limonade kostet 6 Pfg. und Selterswaffer 3 Pfg. Schon im Monat Mat wurden 18000 Flaschen fabriziert — ein Man« vermag pro Tag bis zu 600 Flaschen herzustellen — und veraus- gabt. Auch ist «ine Kaffee-Kochetnrichtung aufgestellt wor den, die pro Tag 200—250 Liter Kaffee liefern kann. Es wird ein halbes Liter sür 2 Pfg. abgegeben. Man hofft auf diese Weise dem Alkoholgenusse vorzubeugen. Auerbach t. D. Der .Sächsische VolkShetlstätten- verein für Lungenkranke" wird in diesem Herbst in seiner Heilstätte Earolagrün ein« Heilstätte für Kinder einrichten. Falkenstetn i. B. Auf hiesigem Bahnhöfe wur den einem in den mittleren Jahren stehenden Mann, der beim Abspringen auSglitt, beide Beine von einem Güter zuge abgefahren. Leipzig. Gestern fiel auf der Ssterstraße «in 57- jährtger Chemiker vom Hitzschlage bettoffen tot zu Boden. Da geschah da» Unglaubliche, daß der Tot« von einem Kolporteur der Uhr und des Trauring» beraubt wurde. Der freche Mensch konnte verhaftet «erden. Belgern. Am Montag havarierte an der Ziegelei Belgern der Kahn des Schiffseigner H. Bleiche! au» Aken. Derselbe erhielt eine Beschädigung von 8 Meter Länge, jedoch ist durch schnelle Hilfe der Kahn gerettet worden und konnte vorgestern seine Weiterfahrt fortsetzen. — TagS vorher fuhr oberhalb der Ziegelei ein anderer Kahn fest. Vermischtes. Ein Wiedersehen nach 55 Jahren. IP dem! untersränktschen Pfarrdvrf Eichfeld ist eine 73 jährige Grei sin auS Amerika zurückgekehrt, um ihre 91 Jahre alte Mutter noch einmal zu sehen, die sie Vor 55 Jahren als Mädchen verlassen hatte. Bestrafte Weinfälscher. Die Strafkammer in Landau verurteilte den Edenkobener Weinhändler Jakob Croissant wegen Weinfälschung zu einem Monat Gefäng nis und 1600 Mark Geldstrafe; 21 Fuder wurden cingc- zogen. — Das Urteil gegen den Winzer Brutscher aus Roschbach lautete auf drei Monate 'Gefängnis und 2000 Mark Geldstrafe. Der Chemiker Hr. Lampert aus Eden koben wurde wegen Beihilfe zu 500 Mark Geldstrafe oder 50 Tagen Gefängnis verurteilt. — Von der Strafkammer in Frankenthal wurde der Nensiädter Weinhändler Ja Hann Erlewein nebst Sohn, die behördlich beschlagnahmten Weinfässern deren Inhalt entnahmen und verkauften, wegen Pfandbruches zu drei bezw. einem! Monat Gefäng nis verurteilt. Durch die Prüfung irrsinnig geworden ist in Leitmeritz der 20 Jahre alte Lehramtskandidat Karl Fritsch Er legte am! Sonnabend am Seminar mit vorzüglichem Erfolge seine Prüfung ab. Eine halbe Stunde später wurde er irrsinnig. Er kletterte auf das Dach eines zweistöckigen HauseS, demolierte mit einem Hammer den Schornstein und bewarf dlie sich auf der Straße ansammelnde Menschenmenge mit Ziegelstückeru Als man sich anschickte, den unglücklichen jungen Mann vom Dache h-runterzuholen^ sprang er vor den Augen der Menge in die Tiefe und blieb schjwer verletzt auf dem Pflaster liegen. Bald darauf starb er. Don einem Wüstling ermordet. IM Walde oei Pegnitz in Ober-Franken wurden drei Erdbeeren suchende Schulmädchen von einem Arbeiter überfallen und verletzt. Zwei von ihnen konnten sich retten, während das dritte Mädchen, die zehnjährige Tochter eines Wasser leitungsarbeiters, dem Wüstling rum Opfer fiel, der ihm mit einem Beil den Schidel einschlug. Man ist deM Lust- Mörder auf ber Spur Siebenfacher Mord aus Rachen In dem rus sischen Torfe Mechnikow bei Radom geriet der Bauer S-tellko mit seiner Frau! in Streit, wobei der Mann seine Frau Mit einem Pferderiemen züchtigte. Aus Rache hier über verließ die Frau nachts heimlich das HauS, in dem ihr Mann, ihre vier Kinder sowie ein Knecht und die Magd schliefen, und zündete es an. Das Haus brannte nieder, und sämtliche Inwohner verbrannten. DaS Scheu sal in Menschengestalt wurde verhaftet. Selbst gestellt hat sich in Berlin Bankier Bern hard Kilz, der in Vermögen-Verfall geraten war und sich gezwungen sah, seins Zahlungsunfähigkeit zu erklären. Bet Kilz waren größere Effektendepots auch seitens kirch licher Behörden deponiert worden. Cs verlautet, daß von diesen ein Teil nicht Mehr vorhanden sein soll. An scheinend hat sie Kilz zur Deckung anderweitiger Ver pflichtungen verwandt. Da er fürchtete, daß di« Staats anwaltschaft sich der Angelegenheit annehmen und gegen ihn einen Haftbefehl erlassen würde, so stellte er sich selbst iM Polizeipräsidium, wo kr sofort einer Angehenden, bis -um späten Nachmittag dauernden Der- mg unterzogen wurde. Di« Geschäftsbücher wur den^ beschlagnahmt; in Börsenkreisen verlautet, daß die fehlenden Depots etwa 500000 Mark ausmaüM, jedoch läßt sich zurzeit auch nicht annähernd sagen, wie hoch sich das Manko beläuft^ Bernhard Kilz hat da» altrenom mierte Bankgeschäft vor mehr als zehn Jahren von seinem Vater Karl Kilz, dessen, Namen es auch al» Firma führte, übernommen« Gin Mann von seiner yraugerlchtlich ver urteilt. In den Vereinigten Staaken ist jetzt zum ersten Male der Fall eingetreten, daß ein Mann von seiner Frau zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden ist. In New-Jersey hatte Samuel Smith den Richter da- Mit ermüdet, daß er sozusagen von Woche zu Woche wegen Trunkenheit. Radaumacherei und Mißhandlung und ärztlicher Beistand herbeigeholt wurde, erlöste ihn der Tod nacht» gegen 12 llhr von seinen entsetzliche« qual vollen Leiden. Meitze«. In der Nach? -uM Dienstag glitt «in unbemanntes Floß, wie von unsichtbaren Händen ge steuert, di« Elbe abwärts. Di« Brücken, die zuwellen dem besten Steuermann Mühe mache«, passierte es in bester Ordnung. Anscheinend hat sich dös Floß oberhalb Mei ßen von seiner Verankerung gelöst, oder es'ist von un berufenen Personen böswillig flott gemacht worben. Dresden. Li« vorgestrig« Stadtverordneten-Sitz- ung bewilligte zunächst 564 505 Mark zur Erweiterung der Bahnanlagen und Vermehrung des Ba-nbau-Jnventar» der städtischen Straßenbahn; ferner wurde der Ratsoorlage, den Bau der Ztonsktrche au» den Mitteln des Jaingelschen Nachlasses betreffend, zugestimmt, die Baukosten sollen 477200 Mark betragen. Dann nahm das Kollegium Kenntnis von einem Ratsschretben, tn dem mitgeteilt wird, daß der Frage der Einrichtung einer Mobiltarverstcherung gegen Feuersgefahr für die hiesige Einwohnerschaft durch di« Stadtgemeinde nicht näher getreten werden soll, weiter- hin stimmte die Stadtverordnetensttzung nach lebhafter Diskussion dem Ratsbeschlusse zu, „einen gemischten stän digen Ausschuß für soziale Angelegenheiten einzusetzen." — Der Verein der Saalinhaber Dresdens und Umgegend be- schloß einstimmig, eine Eingabe an das Kgl. Ministerium des Innern zu senden, worin dasselbe ersucht werden soll, hinsichtlich der Zulassung der Mustkerlehrlinge zum Spielen von öffentlichen Tanzmusiken dahin Abänderung wessen zu wollen, daß deren Zulassung nach erfülltem 17. Lebens- jahre gesetzlich zulässig ist. Weiterhin wurde beschlossen, an daS Kgl. Sächs. Kriegsmintsterium eine Eingabe zu richten, worin ersucht wird, allen Bestrebungen, die daraus hinaus- laufen, die Militärmustk in ihrer Tätigkeit noch weiter zu beschränken, die Unterstützung zu versagen. Bautzen. Der 19 jährige, zu Schwarznaußlitz ge borene Dtenstknecht Johann Traugott Möhn aus Berge versuchte am Mittwoch abend seine frühere Geliebte, die 29 Jahre alte Dienstmagd Helene Martha Hilke in Obergurig zu töten. Schon vor Weihnachten 1906 hatte ihm die Hilke mttgeteilt, baß sie sich Mutter fühl«; Möhn ärgerte sich darüber sehr und es mag nun nach und nach tn ihm der Plan gereift sein, sich mit Gewalt der Hilke zu entledigen. Um seinen verbrecherischen Zweck zu erreichen, bestellte er die Hilke durch einen Brief für den Abend de» 26. Juni nach der sogenannten „Insel", einer Wiese bei Obergurig, dicht an der Spree gelegen. Die Hilke leistete der Bestellung Folge und traf mit Möhn zusammen. Zwischen beiden entstand ein Streit, tn dessen Verlauf sie von Möhn geschlagen wurde. Die Hille er griff hierauf die Flucht, Möhn eilte ihr nach und gab mit einem Revolver einen Schuß nach dem Kopf der Hilke ab. Diese stürzte zu Boden und Möhn' bearbeitete nun mit dem Kolben seiner Schußwaffe den Kopf de» Mäd chens, bis eS bewußtlos wurde. Der Täter schleifte dann sein Opfer nach der nahen Gpreebrücke und warf das Mädchen tn die dort ziemlich tiefe Spree. Zum Glück blteb aber die Hilke an einem Strauch hängen, sie kam wieder zum Bewußtsein und konnte sich äuS dem Wasser herausarbeiten. Sie hatte am Kopf Verletzungen erlitten, die erheblich, aber nicht lebensgefährlich find. Möhn wurde schon Donnerstag nachmittag durch die Gendarmerie »er- hastet und soll bereits ein offenes Geständnis abgelegt haben. Kamenz. Das bekannte Kamenzer > Forstsefl wird m diesem Jahrs in den Tagen vom 19. bis 22. August gefeiert. Brand'.. Hier erregt die erfolgte Verhaftung per Tochter des ersten städtischen Beamten großes Aufsehen. Die Verhaftete steht in dem Verdacht, arE einer Erb- schastSMasse sich ein Sparkassenbuch' mit einer über 4000 Mark betragenden Gnlage widerrechtlich angeeignet und den Betrag unter falschem Namen erhoben zu haben. Freiberg. Der mitgeteilte Kindesraub hat «ine Vorgeschichte, die wie ein Roman aus'dem Leben erscheint und dessen letztes Kapitel! in Freiberg spielt. Es ist die alte, ewig neue Geschichte Vvm Lieben und Leiden. In diesem Fälle beginnt sie in Finnland auf der Besitzung einer älten baltischen Adettfamtlie. Geheimrat v. Lerche hafte in seiner Familie eine französische Gouvernante. Sein im Jünglingsalter stehender Sohn Karl verliebte sich in die einige Jahre ältere Französin. Da die Eltern deSl jungen Manne» von dem Liebesverhältnisse nicht» wissen dursten, brannte da» Liebespaar eine» Tages einfach nach Paris durch. Dort ließen sich die beiden jungen Leute kurz entschlossen kirchlich trauen. Die Eltern in Finnland erhielte« davon aber keine Kennt nis. Später siedelte das Paar nach Deutschland' Über, v. Lerche kam studienhalber nach Freiberg, seine Frau ging nach Dresden. T«aS Verhältnis hatte schon eine Trübung erfahren, als die junge Frau Mutter wurde. Dem jungen Mann kam zum Bewußtsein, daß er einen übereilten Schritt getan; er versuchte sich seiner Frau wieder zu entledigen und focht die Rechtsgiltigkeit der in Paris geschlossenen Ehe am vor einigen Tagen nun er-' Pelt Frau v. 5 7 " ' " 7 ' ihrem tn Freiberg erkrankten Manne zu kommend Sie entsprach dieser Aufforderung, ließ aber zunächst da»Kind, «in 1H jähriges Mädchen, in Dresden. Schließlich ließ sie sich aber doch noch durch Zureden ihres Manne» be stimmen, auch das Kind nach hier zu holen. Nun veran laßte d. Lerche seins Frau, in seinem ZtmMer einen Brief zu schreiben, während er sich einstweilen mit seinem Töch terchen tm Garten ergehen wollte. Das war nur ein« List, um der Mutter dsw» Kind entführen zu können, denn als sich Frau v. Lerche wttder nach nur kurzer Zett nach schwunden. Die g datz man st« geb Dieser gelang es, ihrem Kinde umsah, war diese« uiw au»Ar Vater ver- erst erkannt», : die Polizei, es ttt Nossen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder