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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190707193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-07
- Tag1907-07-19
- Monat1907-07
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1907
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Riesaer H Tageblatt ««d An;riger (Elbeblatt «u- AnMger). Lelegramm-Adress« ,Lagsblatt", RiesL Awtsötatt Fernsprechstelle Nr. 20- für die König!» Arntshauptrnannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, — sowie den Gemeinderat W 16«. Freitag, 19 Juli 19O7, aveads. HO. ZährOk La« Sttesaer Lageblatt «scheint jede» Lag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Träg«,' ^frei,in-Hau». 1 Mart öS Pfg^ bet Abholung am Schaltet d« laiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei inS HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen.) Auzeigm-Annahme sür die Numm« deS Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. e 59. — Für die Redaktton verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. ' einer solchen Grabrede Übereinstimme, habe ich den genannten Geistlichen aufgefordert, zu diesem ZettungSreferat Stellung zu nehmen. Er ist sofort zu mir gekommen und hat seiner Entrüstung über diese Wiedergabe der von ihm gehaltenen Rede auSge- sprachen. Solch eine Rede komme hinaus auf eine Empfehlung deS Selbstmorde». Nichts habe ihm ferner gelegen, al» den furchtbaren Ernst einer solchen Tat abzuschwächen. Nur habe er gesucht, die Beurteilung der Sünde und deS Sünders auSeinanderzuhalten,' und zwar die» um so mehr, weil er bet den Hinterbliebenen die Frage: Wie hat er uns das antun können? habe bekämpfen und sie zur Versöhnlichkeit habe anletten wollen." Riesa, 19. Juli 1907. Das ev.-lulh. Pfarramt. i Friedrich, Pf. ' Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Erklärung. K In Nr.'1öS der „Riesaer Neuesten Nachrichten" wird eine Grabrede eine« Ham- Lurger Pastors am Grabe eine» Selbstmörder» teilweise abgedruckt, in welcher der Selbst, mord gebilligt zu werden schien. Unterzeichneter hat sich daraufhin an Herrn Senior v. Behrmann in Hamburg Mt der Vitt« um Aufschluß über die Sachlage gewandt und ihn auch erhallen. Es Wird daraus hiermit folgende» zur öffentlichen Kenntnis gebracht: „Bon der in dem zurückerfolgenden ZeitungSabschnttt erwähnten Grabrede habe ich durch Sie bez. durch eben diesen ZettungSabschnitt zuerst erfahren. Da ich mit Ihnen in der Verurteilung Oertliches und Sächsisches, Riesa, 19. Juli 1907. —* Heute schloffen sich wie anderwärts, so auch in Mesa die Pforten der Schulen; eS begannen die von Kin dern und Erwachsenen, Schülern und Lehrern langersehnten „großen Ferien". Freudestrahlend eilten Schüler und Schülerinnen nach Hause, der Ranzen flog in die Ecke und wer weiß, ob sein Inhalt in den kommenden vier Wochen einmal an das Tageslicht gebracht werden wird. Bei einem Verschwindend kleinen Teile mag daS wohl erfolgen, aber jdie Mehrzahl der Schüler und Schülerinnen wird sich um „schulische Angelegenheiten" von nun ab herzlich wenig Wmmern. Und da» ist ganz recht so, deshalb hat man ja auch die lästigen, überflüssigen Fertenaufgaben abgeschafft. Völlig frei sollen die Kinder sein, die Tage der Freiheit sollen die Kleinen genießen und in frischer Luft gesunden an Leib und Seele. Die Ferien sollen allen zum Segen sein, da- Mit sie nach vier Wochen neugestärkt auf die Schulbänke zurückkrhren. Zu den Ferien und zu Ferienretsen gehört aber besseres Wetter, als wie wir eS jetzt hatten, und daß sich solche» mit dem Ferienbeginn etnstellt, sei allen Ferien- reisenden hiermit gewünscht. f—* Morgen werden die 18 Kmdfev, Ne diesmal edler Mrgersinn zur Erholung während der Ferien ins Ge birge sendet- ihre Reife nach Altenberg antreten. —* Ein auswärtige» Bankgeschäft wird dem- nächst im Parterre de» Eckhauses Wettiner- und Wilhelm- straße eine Filiale errichten. Die betreffenden Lokalitäten (bisher Laden des Herrn DrechSlermetster Fuhr) befinden sich bereits im Umbau. —* Mit der Veröffentlichung eine» interessanten Beitrags zur Heimatkunde beginnen wir in dem der heutigen Nummer beiliegenden „Erzähler an der Elbe". Der Aussatz behandelt da» Jahnatal und bringt allerlei Wissenswertes über Gestaltung, über frühere und jetzige Verhältnisse dieses Gebietes. Wir verweisen an dieser Stelle besonders auf den Artikel, der der Feder einer Riesaer» entstammt. .—* Der im hiesigen AmtSgerichtSgefängnis wegen Gattenmordes inhaftierte Schuhmacher Sch meißle aus Pihrenz ist an da» LandgertchtSgesängniS Dresden über- fährt worden. —* Der „ehrliche Finder" de» am Sonnabend in Gröba von einem armen KaufmannSlehrltng verlorenen Portemonnaies mit größerem Inhalte hat sich bis jetzt noch «icht gemeldet. —* Aus Jmkerkreisen wird versichert, daß jetzt unter der Witterung die Bienen schwer leiden. Infolge der verregneten Frühjahrsblüte mußte man zur Fütterung mit Ersatzmitteln greifen und daran gehen viele Bienen ein. — Die innere Einrichtung deS neuen Stän- dehause» geht nunmehr ebenfalls ihrer Vollendung ent gegen. In den Sitzungssälen für die I. und H. Kammer ist da» Mobiliar aufgestellt worden, da» sich in seiner Aus führung der Ausstattung der beiden Räume harmonisch anschließt. In dem Saale für die I. Kammer ist daS Se- stühl von dunkelgebeizter Eiche mit dunklen Lederbezügen auSgeführt. Ein hellroter Teppich bedeckt hier da» Parkett und hebt mit seinem matten Farbenton den vornehmen Eindruck des ganzen Raume». Die großen Wandfelder link» und recht» werden gegenwärtig mit rotem Stoff be spannt; später sollen hier künstlerisch auSgesührte Wand- gemälde Platz finden. Di« Sitz« sür die Abgeordneten der II. Kammer sind in hellgebeizter Eiche mit Hellen Leder- bezögen gehalten. Heber dem Sitze de» Präsidenten erhebt sich ein kunstvoll geschnitzter, großer Eichenrahmen, der von dem von allegorischen Figuren umgebenen sächsischen Wappen bekrönt wird. Der Rahmen wird da» Bild Gr. Majestät de» Königs aufnehmen, da» von Herrn Geh. Hofrat Prof. Prell gemalt wird. Für die Berichterstattung find in der I. Kammer 12 Plätze und in der II. Kammer 21 Plätze vorgesehen. Außerdem ist für die Vertreter der Presse ein besonderes Schreibzimmer mit 30 Sitzplätzen, Telephonkabinen usw. eingerichtet und auch ein Raum für die Maschinen schreiberinnen ist vorhanden. Auch die Post und die Tele- phonzentrale sind fertiggestellt. Interessant ist ein Blick in daS ständische Archiv. Der mächtige Archioraum ist mit großen, bis zur Decke reichenden Aktenregalen ausgestattet worden, in welche die bereit» nach dem Alter nummerierten Landtagsakten eingelegt werden. ES ist ein reiche» Material, welches sich hier angesammelt hat. Die ältesten Akten sind zu stattlichen Bänden zusammengefügt und in Schweins- leder gebunden. Die älteste Urkunde deS ständischen Archivs stammt auS dem Jahre 1417. Sie wird mit zahlreichen anderen wertvollen Akten in drei feuersicheren eisernen Aktenschränken aufbewahrt, die stets unter Verschluß ge halten werden. In einem dieser Schränke wird auch daS Original der VerfassungSurkunde in einer besonderen eisernen Kassette ausbewahrt. Ein Teil des außerordentlich wert vollen historischen Materials ist bereits von der Königlich Sächsischen Kommission für Geschichte bearbeitet worden. Der diesjährige Landtag dürfte bereits im Oktober zu- sammentreten. —* In der nächsten Zeit werden die Taler vor ihrem endgültigen Verschwinden aus dem Verkehr voraussichtlich noch einmal mehr, als eS in der letzten Zeit geschah, auf tauchen. Denn wer Halbwegs noch einen der dem Unter gänge geweihten Taler im Stumpfe hat, wird ihn aus- geben. Da sei denn daran erinnert, daß man bei An nahme der Taler genau auf ihr Gepräge achten muß, da- mit man statt eines guten deutschen TalerS nicht etwa einen österreichischen VereinStaler erhält. Die österreichischen Taler sind schon am 1. Januar 1901 außer Kurs gesetzt und bis zum 31. März 1901 eingelöst worden. — Die gesamte sozialdemokratische Partei presse in Sachsen zählt gegenwärtig 176500 Abonnenten. Im Jahre 1904 betrug der Abonnentenstand 134000, im Jahre 1905 142000. Wenn man in Betracht zieht, daß bei der letzten ReichStagSwahl in Sachsen 418397 sozial demokratische Stimmen abgegeben worden sind, so ist der jetzige Stand der Abonnentenzahl (176500) immerhin nicht als besonders hoch zu bezeichnen. — Ueber die Verlegung deS EchuljahrwechselS hat sich die Handels- und Gewerbekammer Zittau in einem längeren Gutachten an daS König!. Ministerium deS Innern ausgesprochen. Sie beschränkt sich, solange die Festlegung de» Osterfeste« nicht zu erreichen ist, darauf, die Festlegung deS Schuljahranfanges auf den 1. April zu empfehlen. Ueber die Lage und Dauer der Ferien faßt sie ihr Gut achten dahin zusammen, daß sie empfiehlt, hinsichtlich der Volksschule an den bestehenden Zuständen keine Aende- rungen eintreten zu lassen, wohingegen sie bet den Mittel schulen gegen Einführung sechswöchiger Sommerferien keine Bedenken zu erheben vermag. — Für Ferienreisende nicht unwichtig ist der Hinweis auf einige tief einschneidende Bestimmungen der Königl. Etsenbahndirektion. ES sind Zweifel darüber ent standen, wie lange eine Fahrkarte jetzt nach dem neuen Tarif gültig ist. Die Generalbestimmung lautet dahin, daß eine Fahrkarte nur für den LösungStag und den sol- genden Tag gilt. Setzt indessen der Passagier seine Fahrt au», so wird ohne weitere» die Gültigkeitsdauer seiner Karte um einen Tag verlängert. Wird also eine Karte am 15. Juli gelöst und die Fahrt erst am 16. Juli angetreten, wobei der Karteninhaber seine Fahrt unterbricht, gilt die Karte eben bis zum nächstfolgenden Tage, also dem 17. Juli. — Bon der Elbe. Gestern vormittag kurz nach 11 Uhr erlitt in Niederwartha an der Elbbrücke ein zu Tal fahrender, beladener Kohlenkahn vollständige Ha varie. Durch den starken Wind war er au» der Fahr linie gedrückt und an einen Pfeiler getrieben worden. Gr wurde leck, konnte zwar noch von einem Dampfer durch die Brücke geschleppt werden, ist aber unweit derselben ge sunken. Eine Frau, ein Mädchen und drei Schiffer konn ten sich nur mit knapper Not retten. Die Ladung gilt als verloren. — Die Gehirn- und Rückenmarksentzün dung der Pferde, die in der ersten Hälfte des Jahre» in ganz Sachsen/ namentlich aber im Bornaer Kreise, wie der in beängstigender Weise aufgetreten ist und zahlreiche Opfer gefordert hat, soll energisch bekämpft werden. DaS Königliche Ministerium des Innern hat soeben beschlossen, wissenschaftliche Untersuchungen über die Ursache und da» Auftreten dieser Krankheit, sowie über ihre Verhütung und Behandlung einleiten zu lassen und mit den Vorarbeiten die Kommission für daS Veterinärwesen beauftragt. DaS Königliche Ministerium hat für da» laufende Jahr zunächst die Summe von 7000 Mark bereitgestellt. —y. Strehla, 19. Juli. Tie 3- Strafkammer des Kgl. Landgerichts Dresden beschäftigte heute eine An klage gegen den 28 Jahre alten ans! Alboschcch gebürtigen, hier wohnenden Gastwirt Georg Gustav Arthur Kühne wegen fahrlässigen Falscheides. Zu dieser Ver handlung sind 14 Zeugen Vvrgeladen. Dem Angeklagten wird beigemessen, am 5. Dezember vorigen Jahres vor dem Kgl. Schöffengericht Riesa in einer Strafsache gegen den Geschäftsführer Neumann daselbst, den von ihm als Zeuge geleisteten Eid aus Fahrlässigkeit falsch ge schworen zu haben. Kühne ist Inhaber ist Inhaber des Bahnhofsrestaurant in Strehla. Ter Zeuge Neumann war Wirt im Restaurant „Schiffchen" in Strehla. Er unter hielt früher Auto-mobilfahrten zwischen Strehla und Riesa, stellte diese jedoch ein, nachdem Kühne Omnibus fahrten eingerichtet hatte. Kühne trat dieselben an Neu mann gegen einen Preis von 1050 Mark ab. Neumann leistete 300 Mark Anzahlung und sollte den Rest in mo natlichen Raten von 100 Mark zahlen., Kühne geriet mit Neumann in Differenzen, Am 11. Oktober v. Js- brachte Kühne bei der Kgl. Amtshauptmannschaft Oschatz zur An zeige, Neumann sei am Abend des 3., Oktober mit einer Halbchchse ohne Licht am Bahnhofsrestaurant in Strehla vorbei gefahren. Es wurde deshalb gegen Neumann vor dem Kgl. 'Schöffengericht Riesa verhandelt. In dieser Ver handlung soll Kühne als Zeuge aus Fahrlässigkeit falsch geschworen haben. Kühne wurde wegen fahrlässigen Falsch eides zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Dresden. Um ihrem Beschluß, mit den Mittel- standükrankenkassen (Handwerker- und ähnlichen Kassen) keine Verträge zu schließen, mehr Haltbarkeit zu verleihen, haben die Aerzte von Dresden und Umgebung ein Schutz, und Trutzbündnis geschlossen. Jeder Arzt hat sich unter schriftlich eventuell bet Zahlung einer Konventionalstrafe verpflichtet, mit den gedachten Kaffen keine Verträge abzu schließen. Dresden. DaS Gesuch um Haftentlassung deS am Sonntag hier festgenommenen Amerikaners, der durch Ueberfahren mit seinem Automobil ein Menschen leben vernichtet hat, ist trotz des Angebots einer Kaution in Höhe von 50000 Mark abgelehnt worden. Der Amerikaner, ein 18 Jahre alter Student namen» Simon aus Newyork, überfuhr vorige Woche, von Berlin kommend, vor Luckenwalde auf der Waltersdorfer Chaussee eine ältere Frau, namens Schulz, die aus dem Walde vom Beeren- suchen nach ihrer in derFrankenstraße tnLuckenwalde gelegenen Wohnung zurückkehren wollte; in der Begleitung der Frau Schulz befand sich deren Enkelin. Als die Frau ein Automobil hinter sich heransausen hörte, hielt sie sich scharf linksseitig, an der vaumreihe entlang, wurde aber von dem ebenfalls link» kommenden Kraftfahrzeuge doch erfaßt und überfahren. Die Frau erlitt äußerst schwere Verletzungen. Der von Augenzeugen des Unfälle» hinzugerufene Arzt stellte einen schweren Schädelbruch und einen Beinbruch fest: außerdem
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