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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190708231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-23
- Monat1907-08
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1907
- Autor
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Riesaer O Tageblatt und Anzeiger (LlbeblM und Anzeiger). Lelegramm-Adress« I Femsprechstelle «Tageblatt-, Rt-sa. Nr 20. für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. I? ISS. Freitag, 23. August 1907, abends. 6». Jahrs.- DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., dnrch unsere Träger stet tnS HauS 1 Mark 65 Psg., bei Abholung am Schütter Ser kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briestrüger stet ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnements werden angenommen. Anzeigen-Anuahme sür die Nummer deS Ausgabetage» bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschästSstelle: Goethestraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schm idt in Riesa. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 24. August dss. Ihrs., von vormittags Uhr ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof 1. das Fleisch eines Rindes (roh) zum Preise von 45 und 50 Pfg., 2. das Fleisch zweier Schweine (gekocht) zum Preise von 50 Pfg., sowie 3. das Fleisch zweier Schafe und eines Kalbes zum Preise von 38 Pfg. pro */, kg zum Verkauf. Riesa, am 23. August 1907. Die Direktion -es städt. Schlachthofes. Bekanntmachung. Am Sonnabend, de« 31. August d. Js., 11° vorm. kommt im Hofe des 3. Feldartillerie-RegimentS Nr. 32 1 Offizier-ferd, sicherer Zieher, geeignet für die Landwirtschaft, zur Versteigerung. 4. Keldartillerie-Brigade Rr. 40. Freibank Glaubitz. Morgen Sonnabend von nachmittag 6 Uhr ab wird gepökeltes Schweinefleisch, Pfund 40 Pfg., verkauft. Der iSemeindevorstand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 23. August 1907. ' —* Im Interesse der baulustigen Bewohner deS amtS- hauptmannschaftlichen Bezirkes weisen wir darauf hin, daß seit längerer Zett in Großenhain jeden Dienstag vormittag Bausprechstunden stattfinden, in denen durch den Bausachverständigen der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain, Herrn Brandversicherungsinspektor Thieme, dem Publikum auf Nachfrage Auskünfte in bautechnischen Angelegenheiten erteilt werden. —* Der hiesige Gewerbe-Verein unternahm gestern unter einer Beteiligung von über 40 Personen, begünstigt vom schönsten Welter, den geplanten Ausflug ins Muldental. In RochSburg, dem schönsten Punkte, mit seinem idyllisch gelegenen Schlosse, der Hängebrücke und dem herrlichen Brausetal, wurde die Holzschleiferei deS Herrn Otto Weidenmüller unter bereitwilliger Führung besichtigt. Hochinteressant war eS für die meisten, den Werdegang von Pappen von der Dämpfung deS Holzes an bis zum Versand derselben vor Augen geführt zu sehen. Sehr befriedigt und mit dem größten Danke verließen die Teilnehmer dieses Etablissement und kehrten spät abends um eine schöne Erinnerung reicher heim. — Dem Verein SächstscherGemeindebeamten haben zur Errichtung eines Genesungsheims für Gemeinde» beamte der Stadtrat zu Bernstadt (Lausitz) und der Ge meinderat zu Klingenthal, letzterer unentgeltlich, Grund stücke angeboten. Der Verein, der nahezu 7000 Mitglieder zählt und 11 792 Mk. Vereins- und 43 526 Mk. Stiftungs- vermögen besitzt, hat die Sache zunächst vertagt. '— Der sächsischeLehrerverein wird demnächst einen Delegiertentag in Dresden abhalten. Diese Ver- sammlung wird sich auch mit der Frage der körperlichen Züchtigung in den Volksschulen beschäftigen. Der hierzu ausersehene Referent, Herr Lehrer Ponitz in Leipzig, hat bereits die Leitsätze seines Vortrags veröffentlicht und zur Diskussion gestellt. Sie lauten: „Die Delegiertenversamm lung deS Sächsischen LehreroereinS lehnt eS ab, über Wert oder Unwert der körperlichen Züchtigung im allgemeinen ein Urteil abzugeben, sie hält aber ihre Entfernung aus der Schule für möglich, wenn 1. das Gebiet der Schul arbeit mit dem der kindlichen Interessen und Fähigkeiten im allgemeinen in gleiche Grenzen gebracht wird; wenn 2. innerhalb dieses Gebiets der pädagogischen Einsicht des Lehrers und der Eigenart deS einzelnen Kindes Freiheit gelassen wird; wenn 3. das Erziehungsrecht der Eltern mehr geachtet und dementsprechend an die Erziehungs pflicht deS HauseS stärkere Anforderungen gestellt werden als bisher; wenn 4. in Fällen boshafter und fortgesetzter Störung der Schularbeit gegen die betreffenden Kinder und deren Erzieher besondere Zwangsmittel geschaffen werden. Im Interesse deS Lehrerstandes muß aber die Entfernung der körperlichen Züchtigung aus der Schule direkt gefordert werden, weil 1. auch bei maßvoller und vorsichtiger Anwendung derselben der Lehrer vor schweren inneren und äußeren Beunruhigungen nicht bewahrt bleibt; weil 2. der Stock in der Hand deS Lehrers die hauptsäch lichste Veranlassung ist zu der in den weitesten Kreisen des Volker beliebten häßlichen Beurteilung unsres Standes; weil 3. schon durch behördliche Verfügungen von einzelnen Lehrern und Lehrergruppen der Verzicht auf Anwendung der körperlichen Züchtigung gefordert wird." — Der 14. deutsche TurnkretS (Königreich Sachsen) zahlt nach den erweiterten Bestimmungen für die KretSunterstützungSkasse auch an Turnerinnen bet eintreten- tzen Unfällen beim Turnen Unterstützungen. Vorbedingung MjMgsLchmis ist jedoch, daß für alle Mitglieder einer Turnerinnenabtei lung die JahreSsteuer in Höhe von 6 Pfg. für den Kopf an die KreiSkasse entrichtet wird. — Die Turner Sachsens werden aufgefordert, für die Sammlung zu einem Grab stein für Professor WoldemarWier eifrig bedacht zu sein. — Für den Besuch des nächsten deutschen Turnfestes in Frankfurt a. M. werden die Sachsen Sonderzüge von Leipzig, Dresden und Chemnitz aus durch die Staatsbahnen verwaltungen stellen lassen. — In den Tagen vom 22. bis 24. August findet eine große DivisionS-Radfahrerübung statt, die von den als Radfahrer ausgebildeten Unteroffizieren und Mannschaften der Infanterieregiment«! Nr. 104, 181, 133, und 134, sowie je einem Offizier für jedes Regiment auS- geführt wird. Die Uebung erstreckt sich auf das Gelände zwischen Werdau und Zwickau sowie Waldheim. Die an der Uebung teilnehmenden Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften werden für diese Tage in Bürgerquartter untergebracht. — Die Bezirkskommandos haben Anweisung erhalten, neue Meldungen zur Schiffsjungenlaufbahn in der Kaiserlichen Marine trotz des Ablaufs des Schluß meldetermins bis auf weiteres noch anzunehmen. Diese Maßnahme ist notwendig, weil noch nicht genügend be kannt ist, daß in diesem Jahre zum ersten Male die Ein stellung im Herbst — Anfang Oktober — stattfindet, und weil infolge der durch die Aenderung notwendig gewor denen zweimaligen Einstellung an Schiffsjungen in diesem Jahre ausnahmsweise der außerordentlich hohe Gesamt- jahreSbedarf von 1600 Jungen vorliegt. Die zum Dienst in der Kaiserlichen Marine sich meldenden jungen Leute müssen ein Lebensalter von nicht weniger als 14*/, und nicht mehr als 18 Jahren haben. Sämtliche Kosten für ihre Bekleidung, Verpflegung und Weiterbildung trägt von der Einstellung ab die Marin«. Durch den gesetzlich sicher gestellten weiteren Ausbau der Flotte liegen die Beför- derungsoerhältntsse in der Marine bekanntlich sehr günstig. — Zwecks besserer Unterscheidung der Zugehörigkeit der einzelnen Truppenteile (Regimenter, Bataillone rc.) zu ihrem betreffenden Heerkörper soll das Fußvolk des 2. sächsischen Heerbanns l19. Armeekorps) einen weihen Vorstoß um den Aermelaufschlag neuester Meldung zu folge erhalten. — Der sächsische Saalinhaberverbands- tag nahm am Dienstag in Annaberg seinen Anfang. Nach dem bekanntgegebenen Geschäftsbericht hat sich der Verband für die nächste Zeit folgende Aufgaben gestellt: „Erneute Eingabe an den Landtag hinsichtlich Abkürz ung der stillen Zeit vor Ostern, Wegfall der Bestraf ungen des Wirtes wegen Aufenthalt von fortbildungs schulpflichtigen Personen auf Sälen, als auch wegen Ge setzesübertretungen durch Vereine. — Tie erforderliche Stellungnahme zu denjenigen Steuerarten, welche in dem binnen kurzem herausbommenden Gemeindesteucr- refvrmentwurf den Saal- und Gastwirtestand erneut be lasten sollen. — Gesetzlichen Schutz gegen Boykottver- hängung durch die Sozialdemokratie von der Regierung zu verlangen. — Tie gewerblichen Interessen der Kollegen gegenüber behördlichen Maßregelungen wirksam zu schützen. — Tafür einzutreten, daß den Militärkapellen keine weitere Beschränkung in ihrer Tätigkeit auferlegt wird. — Ter Mitgliederbestand des Verbandes belief sich am Schlüsse des Berichtsjahres auf 1707. — Ms Ort des nächsten Verbandstages wurde Pirna gewählt. —i Angeregt in der bekannten Denkschrift der Mittel standsvereinigung Sachsens, sowie durch einen vor eini gen Monaten im Dresdner Gcwerbeverein gehaltenen Vor- 1. d. Exped. d. Bl. für Wohnung-Suchende kostenfrei. Für Ver mieter: bet Selbsteintrag in die Liste 10 Pf., bei verlangtem Eintrag durch unseren Beamten 20 Pf.; die im Tageblatt annoncierten Wohnungen rc. finden kostenfreie Aufnahme. trag des Herrn Professor Stieda-Leipzig ist neuerdings die Frage der Errichtung eines Landesge werbeamtes für das' Königreich Sachsen mehrfach dis kutiert wvrden. Nachdem der Stiedasche Vortrag im Truck erschienen, sind die Gewerbekammern vom Königlichen Mi nisterium des Innern zur Aussprache über diese wichtige Angelegenheit aufgefordert worden. Zwei der vorberaten- den Ausschüsse der^ Gewerbe-Kammer Tresden haben vor kurzem nach einem eingehenden, vom Kammervorsitzenden Schröer erstatteten Berichte und nach längerer Erwägung sich gegen die Errichtung eines Landesgcwerbeamtes aus gesprochen, jedoch die Einsetzung eines „gewerblichen Bei rates" oder vielmehr, wie der Berichterstatter vorschlug, eines Landesgewerbeausschnsses für wünschenswert er achtet. Ter von den Kammer-Ausschüssen befürwortete Landesgewerbeausschuß soll allerdings eine von den Stie dascheu Vorschlägen abweichende Zusammensetzung erhal ten und in seiner Tätigkeit die Aufgaben der Gewerbe- Kämmern nicht beschränken. Tie im nächsten Monat statt findende Gcsamtsitzung der Gewerbe-Kämmer Tresden wird Gelegenheit haben, sich über die Vorschläge ihres ersten und sechsten Ausschusses zu äußern. Später wird sich auch die Konferenz der sächsischen Gewerbe-Kammern mit dieser hochwichtigen Frage beschäftigen. — Man hört vielfach die Meinung äußern, daß die alten sächsischen Taler von den Reichskassenstellen nicht mehr angenommen würden. Es sei deshalb erwähnt, daß die Reichsibank bis zum 1. Oktober d. I. sämtliche Taler zuni vollen Tälerwerte in Umtausch oder als Zah lungsmittel annimmt, und zwär ebensowohl die alten sächsischen Speziestaler aus den Jahren 1750 bis 1822, als auch die Taler aus den Jahren 1823 bis 1856 und ebenso die deutschen Vereinstaler aus den Jahren von 1857 an. Tie Taler sind vom 1. Oktober dieses Jahres an nicht mehr kursfähig, sie werden dann bis 30. Sep tember 1908 nur noch umgetauscht. — Durch Auflegen von Spinngeweben Blut ungen zu stillen, gehört leider immer noch zu den soge nannten „Hausmitteln", die vielfach angewendet werden. Wiederholt hat dies zu Len bedauerlichsten Folgen geführt. Aus Laucnburg in Pommern wird wieder ein solcher Fall berichtet: Tie Frau des Gemeindevorstehers Misch in Lassvwitz wurde von einem Schwein in den Fuß gebissen. Zur Blutstillung legte sie Spinngewebe auf. Nach einiger Zeit schwollen Fuß und Bein furchtbar an, und nach eini gen Stunden war die Frau tot Tas Spinngewebe hatte eine Blutvergiftung herbeigeführt. * Gröba. DaS Erntefest kann in unserer Ge meinde dieses Jahr erst am 1. September gefeiert werden, da die Ernte nicht eher geborgen sein wird. ES ist in den hiesigen Fluren besonders viel Weizen ausgewintert. Der im Frühjahr wieder gesäte ist aber bei dem ungünstigen Wetter noch nicht gereist, so daß noch ganze Pläne auf dem Halme stehen. Ist die Ernte aber langwierig, so ist sie doch nicht kärglich, sondern reichlich und auch das späte Erntefest wird darum ein fröhliches werden. Dresden, 22. Aug. In der Wohnung deS Ober- BaurateS Rühle von Ltlienstern, Mitglied der General direktion der Sächs. Staatseisenbahnen, MoScinskystraße 18 wohnhaft, haben in der Nacht zum? 21. August zwei Männer, anscheinend Kaufleute, einen schweren Einbruch verübt und dort wie die Vandalen gehaust. Den Ein brechern fielen etwa 25000 Mark in 3proz. sächsischer Rente von 1876, Lausitzer Pfandbriefen, preußischen KonsolS und 3proz. sächsischer Anleihe in die Hände. Außerdem nahmen sie 100 Mark in seltenen 5-Mark- und 50-Pfennig- stücken, Pretiosen und Goldschmuck, die silberne Heinrichs- Wnungsnachweis!
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