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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190708226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-22
- Monat1907-08
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1907
- Autor
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und Anzeiger MUMM M MMgey. Telegramm-Adresse: 6 I*Fernsprechstelle .Tagsblatr» Rtssa. Nr. 2L für die König!. AmtshmHtmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie de« Gemeinderat Gröba. 19S. Donnerstag, SS. Angnft 1907, avends. ««. Jahr-. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Träger frei in» Hau» 1 Mark öS Psg., bei Abholung am Schalter per kaiserl. Postanstalten I Mark öS Psg., durch den Briestriiger srei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnemeniS werden angenommen. Anzeigen-Annahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Bekanntmachung, die Einrichtung von Fortbildungskursen für GewerbSgehilfeu bi- z« ihrem Etmrttt 1« das Heer betreffend. Bei genügender Beteiligung sollen von Michaeli» 1907 ab sür GewerbSgehtlfen au» Riesa und Umgegend im Anschluß an die hiesige gewerbliche Fortbildungsschule versuchsweise Fortbildungskurse eingerichtet werden, die bis zum Eintritt der Beteiligten in da» Heer weilergeführt werden können. Der Unterricht, der die unmittelbar für den Beruf erforderliche Ausbildung zum Ziele haben wird, soll höchstens 4 Stunden wöchentlich umfassen und wird abends von 8 bi» 10 Uhr erteilt werden. AIS Unterrichtsfächer sind in Aussicht genommen: Gesetzeskunde, Buchführung und Zeichnen. Der Beitrag für den Halbjahrskursus wird voraussichtlich auf 5 M. festgesetzt werden. Meldungen zur Teilnahme an den geplanten Kursen und Anfragen sind längstens bis zum 31. August dieses Jahre- an Herrn Direktor vr. Schöne in Riesa zu richten. Der Rai der Stadt Riesa. O. Montag, den 26. August 1907, vormittags 10 Uhr kommen im hiesigen Bersteigerungslokale 1 GlaSaufsatzkasten, 1 Kletderschrank und 1 lange Tafel mit Bank gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, den 21. August 1907. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Verdingung. Die zum Bau einer Frtedhofskapelle und eines FriedhosSportaleS erforderlichen a) Schlossers und BlitzableituugS,, b) Tischlers, <-) Glasers, ä) Ziegels und Schiefer deckers, o) Steinmetz-, k) Klempnerarbeiten sollen vergeben werden. Bedingungen und Zeichnungen sind an Wochentagen von norm. 8 bis 12 Uhr auf dem Pfarramte einzusehen, Blankette ebendort gegen Erstatttung der Selbstkosten zu entnehmen. An gebote sind verschlossen und mit entsprechender Aufschrift bis zum 31. August vorm. 10 Uhr an den Unterzeichneten einzugeben. Die Eröffnung findet an demselben Tage vorm. V-11 Uhr im Konfirmandenzimmer des Pfarrhauses statt. Die Auswahl unter den Angeboten und die Ablehnung sämtlicher Angebote bleibt vorbehalteen. Die An gebote find 10 Tage verbindlich. Gröba, am 22. August 1907. Der Kirchenvorstand. Burkhardt, Pfarrer, Bors. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 22. August 1907. — Se. Majestät der König begab sich gestern früh zu der angekündigten BesuchSreise von Radeberg, Großröhrsdorf und PulSnitz. Vorm. 8,25 Uhr traf der König im Automobil, von Moritzburg kommend, auf dem Marktplatze in Radeberg ein. In seiner Be gleitung befanden sich die Herren Flügeladjutant General major von Altrock, Oberstallmeister v. Haugk und Major v. Arnim. Der Monarch, der Generalsuniform angelegt hatte, nahm, nachdem er dem Automobil vor dem Rat- hauSeingang entstiegen war, die Meldungen der Herren Kreishauptmann Dr. Rumpelt und Amtshauptmann zu DreSden-Neustadt Geheimen Rats o. Salza und Lichtenau entgegen. Im Rathause, wohin sich Se. Majestät dann begab, hielt Herr Bürgermeister Bauer eine Begrüßungs ansprache, in der er mitteilte, daß Rat und Stadtverord nete einstimmig beschlossen haben, zu Ehren de» Tages da» frühere Krankenhaus in ein Altenheim umzuwandeln und aus städtischen Mitteln eine Stiftung von 20 000 Mark zu errichten, von deren Zinsen betagten würdigen Ein wohnern ein möglichst sorgenfreier Lebensabend bereitet werden soll. Der Monarch erwiderte auf die Ansprache: „Mein lieber Herr Bürgermeister! Ich danke Ihnen für die freundlichen Worte, die Sie an Mich gerichtet haben. ES war Mir eine große Freude, heute Radeberg besuchen zu können. Ist Mir doch der Name Radeberg schon von Meiner frühesten Kindheit an bekannt als ein Ort, von dem Mein Hochseliger Vater oft und gern mit Freude sprach und in dem Er einige der glücklichsten Jahre Seine» Lebens verbringen durfte. Ich freue Mich auch, daß Rade- berg in hochherziger Weise gleich anderen Städten Meines Landes eine Stiftung errichtet hat, die den schwächeren Schultern zugute kommen soll. Ich danke Ihnen, Herr Bürgermeister!" Auf dem Marktplätze hatten unterdessen die Vereine Aufstellung genommen, deren Fronten der König abschritt. Dann begab sich der Monarch nach dem alten Friedhöfe. AIS er dort unter der alten Linde vor der Superintendent!» vom Superintendenten Kaiser an der Spitze der Geistlichkeit der Ephorie begrüßt wurde, er widerte er: »Ich danke Ihnen, Herr Superintendent, sür die freundliche Begrüßung. Ich freue Mich immer, wenn Ich mit den Herren zusammenkomme. Wir sind auf einander angewiesen und müssen zusammenhalten. Sie müssen aber zu Mir Vertrauen haben I Sie wissen, daß Ich eS gut meine mit der evangelisch-lutherischen Kirche und Ihr Gebet muß Mir zur Seite stehen!" (Das ist eine klare, unzweideutige Kundgebung, die auch sicher der inneren Empfindung des König» entspricht und die bi»- herigen Erwartungen bestätigt. Eie wird jeden Zweifel, der etwa noch bestand, endgültig beseitigen und ist als wettere» BerknüpfungSmittel -wischen Herrscher und Volk für Sachsen von hochpolitischer Bedeutung.) Bon dem alten Friedhöfe au» begab sich der Monarch zu Fuß durch die Haupt- und Dresdener Straße und der nächst« Besuch galt der Radeberger Exportbierbrauerei. Dort richtete Herr Kommerzienrat Arnhold aus Dresden an den Hohen Gast einige Begrüßungsworte und teilte mit, daß die Ge- schäftSlettung eine Stiftung von 10 000 Mark zum Wohle ihres Personals errichtet habe. Im Automobil begab sich Se. Majestät dann nach dem städtischen Krankenhause. Pünktlich um 10 Uhr war die Besichtigung beendet. Se. Majestät setzte im Automobil, gefolgt von den Selbst fahrern seiner Begleitung, die Landesretse fort, die ihn in einer Viertelstunde nach dem ebenfalls festlich geschmückten Großröhrsdorf führte. Vor dem Gemeindeamt wurde der König vom Gemeindevorstand Rentzsch willkommen ge heißen. Anwesend waren hierbei der gesamte Gemeinderat, der Schul- und Ktrchenvorstand von Großröhrsdorf, Bret- nig und Hauswalde. Hiernach begab sich der König zu Fuß nach der evangelischen Kirche. Vor der Kirche wurde Se. Majestät vom OrtSgetstlichen, Herrn Pfarrer Schleinitz, zugleich namens de» Kirchenvorstandes und der Geistlichkeit durch eine Ansprache begrüßt, worauf der König in die Kirche eintrat und diese besichtigte. Nach dem Verlassen des Gotteshauses begab sich der Monarch durch die spalter bildenden Schulfinder zu Fuß nach dem etwa 400 Meter von der Kirche entfernt gelegenen Kriegerdenkmal. Dort hatten sich die Militäroereine von Großröhrsdorf, Bretnig und Hauswalde aufgestellt. Nachdem Se. Majestät die Meldungen der Vertreter dieser Vereine entgegengenommen, die Fronten abgeschritten und sich mit einzelnen Mitgliedern leutseligst unterhalten hatte, bestieg er mit seinem Gefolge mehrere von Herrn Kommerzienrat Max Großmann zur Verfügung gestellte Wagen und begab sich nach dem Fabrik- Etablissement von C. G. Großmann. Die Gemeinde hat aus Anlaß des KönigSbesucheS eine Stiftung von 5000 Mk. errichtet, deren Zinsen alljährlich zur Speisung bedürftiger und würdiger Ortsbewohner und zwar zunächst schwäch licher Schulkinder au» der Schulküche verwendet werden sollen. — Die Kirchgemeinde hat 1000 Mk. zugunsten der Gemeindepflege gestiftet. — Die Firma C. G. Großmann (Inhaber Herr Kommerzienrat Max Großmann) hat eine Stiftung von 25 000 Mk. errichtet, deren Zinsen alljährlich an durch Krankheit und vom Schicksal heimgesuchte Arbeiter der Firma verteilt werden sollen. Um '/«12 Uhr bestiegen der König und sein Gefolge die Automobile und fuhren nach PulSnitz, wo die Ankunft kurz vor 12 Uhr erfolgte. Dort wohnte Se. Majestät der Weihe des Denkmals des Königs Albert bei. Da» Denkmal ist auf dem Neumarkte aufgestellt. Der Gesamtsockel wiegt etwa 240 Zentner, die Statue 7 Zentner. Der Sockel mit Rasenböschung hat eine Höhe von 2,50 Meter, die Höhe der Statue beträgt 2,40 Meter. Die Stadt hat aus Anlaß des Hohen Be- such« eine Stiftung von 5000 Mk. errichtet als Grundstock für eine Freistelle im städtischen Krankenhause. Nach der Enthüllungsfeier begab sich der Monarch durch die Lange Straße nach dem Rittergut, woselbst bet Herrn von Hell- darf um 1 Uhr FrühstückStafel stattfand. Nach der Früh- stückStafel fuhr der König nachmittags durch Radeberg zum OffizierSschießen nach Dresden und traf abends wieder in Moritzburg ein. — Am Dienstag nachmittag wurde eine beim Guts besitzer Hirsemann in Clanzschwitz bedienstete Magd schwer verletzt in» hiesige StadtkrankenhauS eingeliefert. Die Be dauernswerte war dadurch verunglückt, daß sie beim Abgleiten vom Scheunenboden auf die Tenne in die Spitzen der Leitern eines Erntewagens fiel. —* Im 2. Vierteljahre 1907 wurden im Schul- tnspektionsbezirke Großenhain angeflellt: E. M. Thoma», bisher Hilfslehrer in Radeburg, akS ständ. Lehrer in Frauenhain; I. K. Wittig, bisher Hilfslehrer in Altoschatz, al« ständ. Lehrer in Radeburg; F. A. Müller, bisher Hilfslehrer in Strehla, F. G. H. Langer, bisher Hilfslehrer in Großluga, als ständ. Lehrer in Riesa; M. S. Bienert, bisher Lehrer in Zehren, als Kirchschullehrer in Röderau; R. P. Domsch, bisher Hilfslehrer in Langen berg, als ständ. Lehrer in Röderau; M. Ä. Fuhrmann, bisher Kirchschullehrer, als Schuldirektor in Röderau; A. G. Wendt, bisher Lehrer in Oppach, H. B. Döhler, bisher Hilfslehrer in Reichenbach, als ständ. Lehrer in Großenhain; K. Richter, bisher Lehrer in Niederlommatzsch, als Kirchschullehrer in Zeithain; B. B. Köthe, bisher Kirch schullehrer in JahnShain, als Kirchschullehrer in Meder- eberSbach. — DaS Kgl. Sächs. Ministerium betonte s. ZI. in einem Erlaß an die Landgerichte, daß eS mit dem Geiste deS GerichtSverfassungSgesetzeS nicht im Einklang stehen würde, wenn weitere Kreise der Bevölkerung von dem Ehrenamts eines Schöffen oder Geschworenen ganz oder fast ganz ausgeschlossen blieben. DaS Dresdner Landgericht hat diesem Erlaß bereits jetzt entsprochen, als eS bei der Auswahl von Geschworenen auch Arbeiter berücksichtigte. Bei der Auslosung traf u. a. das Los den Tischler und Arbeitersekretär Berndt von den Hirsch-Dunckerschen Ge werkschaften. — Ueber die LandeSversicherungSanstalt beschwert sich eine an das sächsische Ministerium ge richtete Eingabe des ärztlichen Bezirksvereins Großen- Hain. Die Versicherungsanstalt hat nämlich mit ver- schiedenen Zahnkünstlern Verträge abgeschloffen und zwar mit der Begründung, daß eS in verschiedenen Provinz, städten, wo praktische Zahnärzte nicht vorhanden sind, un nötige Scherereien und Unkosten verursachte, Zahnkranken zu helfen. Gegen die Vertragsabschlüsse wendet sich die Beschwerde mit der Begründung, daß nach einer Ent scheidung des sächsischen Oberverwaltungsgerichts vom 26. März 1906 die Bezahlung der durch Nichtärzte ver- anlaßten Kosten von Heilverfahren eine unzulässige Kaffen- leistung sei. Die Eingabe verlangt die Lösung der mit Zahntechnikern seitens der Versicherungsanstalt abgeschloffenen Verträge. Oschatz. In Altoschatz spielten drei Kinder und unterwühlten den Erdboden, um eine höhlenartige Ver tiefung zu graben. Plötzlich brach die Erddccke derselben, meist au» lockerem Sandboden bestehend, zusammen und verschüttete die Kinder. Die beiden größten und ältesten derselben vermochten sich gar bald durch eigene Kraft herauszuarbeiten, während das jüngste erst durch schleunigst Anzeige« aller Art mteiWeste beste Keckeitiing.
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