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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190709053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-05
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1907
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Riesaer G Tageblatt ««-> Att-rrge« Mtblatt und MMgtH. TÄegramm-Adrrsi« I Femsprechstells „Tag^tVRt-,» Nr. 20. sür die König!. Amtshcmptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. , 207. Donnerstag, 5. September 1907, ave«-s. 60. Jahrg. Da» Mesa« Tageblatt erscheint jeden Tag abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtag«. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart 50 Psg., durch unsere Träger frei In» Hau» 1 Mark öS Psg, bet Abholung am Schalter der katserl. Postanpalten 1 Mart öS Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnemrnt» werden angenommen. Anzeigen-Auuahmr sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag V Uhr ohne Bewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SV. — Für die Redaktion verantwortlich: i. B. Edwin PlaSnick in Gröba-Riesa. Freit«g, -ru 6. und Sonnabend, -e« 7. September 1S07 finden bet un« wegen Reinigung -er Geschäftsräume nur unaufschiebbare Sachen ihre Erledigung. Im Königlichen Standesamt werden an beiden Tagen Anzeigen über Totgeburten und Sterbefälle vormittag» von 8—S Uhr angenommen. Der Rat -er Lta-t Riesa, am 2. September 1907. Rtg. für -as „Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN» bi» spätesten» -ormtttag- ö Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, b. September 1907. —* Neber den Obstertrag teilt un» der Vorstand de» LandeS-ObstbauvereinS mit, daß von 59 BezirkS-Obst- bauveretnen im Königreich Sachsen 151 Berichte au» allen Landesteilen etngesandt wurden. Für di« einzelnen Obst» arte» lauten diese Berichte: 1) Für «epfel: 2 mit sehr gut, 6 mit sehr gut bi» gut, 16 mit gut, 27 gut bi mittel, 40 al» mittel, 31 mittel bi» gering und 29 Be richte al» gering. 2) Für Birnen: 8 mit sehr gut, 16 mit sehr gut bi» gut, 40 mit gut, 30 gut bi« mittel, 38 al- mittel, 13 mittel bi» gering und 6 Berichte mit gering. 3) Für Pflaumen: 10 mit gut, 6 gut bi» mittel, 25 mit mittel, 21 mittel bi» gering, 59 gering und 30 al» Miß» ernte. Für Kirschen lauteten die Berichte: 26 mit sehr g«t, 43 mit sehr gut bi» gut, 40 mit gut, 15 gut bi» mittel, 12 mit mittel, 3 mittel bi» gering, 11 mit gering und 1 Bericht al» Mißernte. Bon diesen vier hauptsäch lichen Handelsfrüchten ist die Ernte im Durchschnitte zu bezeichnen bei den Aepfeln al» Mittelernte, Birnen tragen gut R» mittel, Pflaumen mittel bis gering. Die nun be endete Ktrschenernt« war gut. Bon weiteren Früchten wird die Ernte bezeichnet bei Pfirfisch als gut, Aprikosen al» gering, Walnüsse al» mittel bi» gering, Weinreben al- mittel. Da« Beerenobst, und zwar Erdbeeren, Himbeeren, Stachel- und Johannisbeeren, lieferte gute Ernten. Die gesamte Obsternte im Königreich Sachsen ist somit al» mittelgute Ernte zu bezeichnen. Nach einem Berichte der ^msriean Irrüt kroäuot steht in Amerika in Aepfeln eine Fehlernte bevor. Im ganzen kann Amerika nur mit 40 bi» 45 Prozent einer DurchschntttSernte rechnen. Württem berg hat nur geringe Obsternte und bedarf der Einfuhr von Mostobst. — Bon der Elbe. Bei Ammelgoßwitz wurde ein weiblicher Leichnam aufgefunden, den der Elbstrom ange schwemmt hatte. Der Leichnam trug um die Hüfte eine an einem Riemen befestigte Geldtasche, wie sie von Kellnerinnen oder Marktfrauen getragen werden; in der Geldtasche befand sich eine Mark bares Geld. Die Er trunkene soll eine etwa 30 Jahre alte Zigarrenmachersfrau au» Strehla sein. —* Gestern früh gegen 2 Uhr wurde auf den Bahn- gleisen zwischen Oschatz und Bornitz die Leiche eine» vom Zuge überfahrenen jungen ManneS aufgefunden und nach der Leichenhalle zu Bornitz verbracht. In dem Toten wurde der 19jährige Schleifer Hugo Schier au» Neu-Burx» dorf festgestellt, der seit einigen Tagen verschollen war und den Tod aus unbekannten Gründen gesucht hat. —* Am Dienstag Abend in der Zeit von 11—12 Uhr versuchten unbefugte Personen mittelst Nachschlüssel in das HauSgrundstück Ecke Mottke- und Bahnhofstraße einzudringeu. Nur dem Umstand, daß die Haustür verriegelt und im Schloß der Schlüssel stak, wurde der gehabte Plan vereitelt. — Zur allseitigen Teilnahme an dem nächsten Sonn- tag auf dem Tolmberge bet Oschatz stattfindenden Bergfest« des Niederelbeturngaue» fordert in einem Rundschreiben Herr Gauturnwart Müller die Gauverein« auf. DaS Fest soll aber nicht nur ein Turnfest sein, sondern zu einem wahren Volksfest auSgestaltet werden und deshalb sind alle BeoölkerungSkrets« der Umgebung herzlich zu diesem Fest« eingeladen. Die Gaulettung wünscht, daß nächsten Sonntag eine wahre Völkerwanderung nach dem Gipfel des Tolmberge» entstehen möge. Di« Ordnung für da» Bergfest ist folgende: Die Teilnehmer treffen sich V,1 Uhr mittag» auf dem Colmberg, woselbst nach einer Pause, turnerische Vorführungen, al« : volkstümliche» Wett turnen in 3 Alters-Abteilungen, allgemeine Freiübungen und Spiele, ferner Gesänge vom Sängerkranz Oschgtz, Frei- konzert und gegen Abend Siegeroerkündigung und Tanz belustigung stattfinden. Die Festrede hat Herr Professor Barth-Oschatz berettwilligst übernommen. Für leibliche Be dürfnisse wird der rührige Bergwirt besten» Sorge tragen. — Gegenüber den vor einiger Zeit durch die Presse gegangenen Rachrichten. Geh. Hofrat Dr. Mehnert wolle sich au» dem politischen Leben zurückziehen, kommt jetzt die Meldung, Dr. Mehnert habe zu Bekannten ge äußert, er denke jetzt noch nicht an einen Austritt aus dem politischen Leben. Ebenso wenig soll ihm an einer Be rufung in die Erste Kammer etwa« gelegen sein, weil, wie er meint, er dann „politisch tot" gemacht sei. — Dem bevorstehenden Landtage wird nach dem „DreLd. Anz." die Königliche GtaatSregierung unter an- derem auch einen Gesetzentwurf über die Land esbrand- Versicherungsan st alt vorlegen. Die Vorlage ist den Mitgliedern des Plenums der LandeSbrandoerstcherungSan- statt zur gutachtlichen Aeußerung zugegangen. DaS ent- sprechend« Gutachten soll in einer am 24. September be ginnenden Sitzung dieser Korporation festgestellt werden. Der Wunsch nach einer staatlichen Mobtliaroerstcherung gegen Feuer hat in dem Gesetze keine Berücksichtigung ge- funden. — DaS gleiche Blatt schreibt: Da in den letzten Jahren die sogenannten Wanderlager trotz der gegen sie gerichteten Steuer vom Wandergewerbe immer mehr zugenommen haben und von den angesessenen Han- del- und Gewerbetreibenden als eine ungesunde Konkurrenz empfunden werden, läßt die Königliche GtaatSregierung mit Hilfe ihrer Behörden im ganzen Lande auf diesem Gebiete Erhebungen anstellen, um eventuell die Grundlage zur Ergreifung von Maßnahmen gegen die Ausdehnung des WanderlagerwesenS zu erhalten. —* In der Sitzung, welche der Vorstand des Ver bände» SächstscherJndustrieller am 28. August dieses Jahre» in Dresden abhielt, wurden, so teilt man un» mit, einstimmig 180 neue MitgltedSfirmen in den Ver band ausgenommen. Die neuen Mitglieder sind in den Orten Ltmbach, Meißen, Olbernhau, Lengefeld, Marienberg und Umgegend, Rochlitz, Buchholz, Freiberg und Umgebung, Zöblitz, Hohenstein-Ernstthal und Leipzig ansässig. Der Verband zählt nunmehr über 3700 industrielle Firmen zu seinen Mitgliedern. — Die Rekruteneinstellungen erfolgen bald wieder. Da seien die angehenden VaterlandSoerteidtger darauf htngewiesen, daß sie verpflichtet sind, vor ihrer Ein- stellung ein etwa gegen sie schwebendes Gerichtsverfahren der zuständigen Militärbehörde anzuzeigen. Sie werden gegebenenfalls nicht eher eingestellt, als bis die Strafsache einschließlich der Strafvollstreckung erledigt ist. Unterlassen sie die rechtzeitige Anzeige, so werden sie bei einer gegen sie erfolgenden Verurteilung behufs Verbüßung der Strafe wieder entlassen, gleichviel, wie lange sie alsdann bereits gedient haben. Im nächsten Jahre werden sie dann er neut ausgehoben, ohne daß ihnen die voraufgegangene Dienstzeit angerechnet wird. Ebenso seien die demnächst zu ihren Truppenteilen abgehenden Rekruten darauf auf- merksam gemacht, daß sie, sofern sie der JnoalidttätS- und Altersversorgung unterliegen, bei der Ortskrankenkasse ihre QutttungSkarte abholen. Diese ist beim späteren Wieder eintritt in eine verstcherungSpfltchtige Beschäftigung wieder abzugeben und deshalb sorgfältig aufzubewahren. Wer dies unterläßt, hat sich entstehende Nachteile selbst zuzuschreiben. Auch kann die Aufrechnung der Karte erfolgen und die Bescheinigung hierüber nimmt der Versicherte in Ver wahrung. — Der Fohlenaufzuchtvprein für das Königreich Sachsen kann in diesem Jahre auf eine von schönen Erfolgen für die vaterländische Pferdezucht begleitete 25 jährige Tätigkeit zurückbltcken. Besonders unter der Leitung des Herrn LandstallmetsterL Grafen zu Münster in Moritzburg hat sich der Verein zu seiner jetzigen Höhe entwickelt, und die Fohlenaufzuchtstation in CunnertSwalde, wo mehrere hundert Fohlen jahraus jahrein unter natür lichen Verhältnissen zu guten und brauchbaren Pferden aufgezogen werden und sich fröhlich in den großen Weide koppeln tummeln, steht in ganz Deutschland einzig da. Wie der Fohlenaufzuchtoerein unter seiner trefflichen Lei tung seinen erfolgreichen Weg in aller Stille geht, wird auch «ine glänzende Jubelfeier nicht stattfinden. Die 25. Generalversammlung soll ganz im Rahmen der bisherigen Versammlungen am 9. September in CunnertSwalde aus dem verein»etg«nen Ntederhof« abaehalten werden. Außer den Beratungen ist eine Besichtigung einer Abteilung Hengste au» dem Königlichen Landesgestüt Moritzburg, die Versteigerung von 40 auf der Weide mitaufgewachsenen Kalben, eine Besichtigung der Fohlenherden und ein gemein sames Mittagessen geplant. — Wie aus dem soeben erschienenen „Verzeichnis der Parochien der ev.-luth. Landeskirche im Königreich Sachsen" zu ersehen ist, zählt man in ganz Sachsen 4241000 Ev.-luth., 15000 Reformierte, 201000 Römisch. Katholische, 14600 Israeliten und 23 Atheisten. Die Zahl der Sektenanhänger ist im Abnehmen. — Von den jetzt in Dresden stattfindenden Kirch lichen Septemberfesten wird weiter berichtet: Gestern, Mittwoch,' vormittag 10 Uhr hielt die Sächsische Misstonskonferenz, der mehr als 1800 Mitglieder ange hören, eine erweiterte Helferversammlung ab, zu der sich etwa 60 Teilnehmer, darunter Herr Oberkonststorialrat Clauß, eingefunden hatten. Nach einleitendem Gesang und Gebet de» Vorsitzenden, Herrn Pastor emer. Dr. Klein pauk, folgte ein höchst lehrreicher Vortrag des Herrn Dr. med. Feldmann au» EckardtShain bei Minden in West falen über die ärztliche Mission. Der Erfolg habe gelehrt, daß durch di« Einführung des ärztlichen Dienstes in die Mission auch die Willigkeit vieler Geber geweckt wird, di« bis jetzt dem Misstonswerke fremd gegenüberstehen. Er gänzend bemerkte Herr D. Graf Vitzthum, daß der Säch sische Hauptmisstonsverein, der schon jetzt den Missionaren eine Art ärztliche Ausbildung zuteil werden läßt, die Gründung eines ärztlichen HilfSoeretns in Erwägung ge zogen hat. Herr Pastor Paul aus Lorenzkirch machte darauf aufmerksam, daß die Reichsregierung in den Kolo- nten reichliche Mittel für die ärztliche Versorgung der Ein geborenen aufwendet. In der Aussprache stimmten alle Redner darin überein, daß die Verwendung christlich ge sinnter Aerzte der Mission in hohem Maße förderlich sein werde. — Bei dem Festgottesdienste, der gestern nachmittag 4 Uhr in der Frauenkirche zur 88. Jahresfeier des Sächsi schen Haupt-MissionSverein» abgehalten wurde, predigte Herr Pfarrer Härtig aus Nossen über Apostelgeschichte 16, 9. 10. Sein Thema war: Laßt un» den Heiden da« Evangelium bringen! Denn es ist erstens ihr sehnliche« Verlangen, zweitens ist eS des Herrn Wille. Aus dem Jahresbericht, den der Vereinssekretär Dr. Otto, Oberlehrer am Vitzthumschen Gymnasium, erstattete, ist heroorzuheben, daß im vorigen Jahre 309 Heiden in Indien getauft wurden, daß die Zahl der Schüler etwas zurückgegangen ist. Krankheit und Teurung riefen Notstände hervor, die die Mission zu helfendem Eingreifen nötigten. Erfreulich entwickelt sich die Frauenmission, in welcher 15 Lehrerinnen tätig sind. Die Mission in Ostafrika unter den Dschagga- und Kamba-Negern ist in stillem Fortschritt begriffen, er fordert aber unermüdliche Arbeit. Bei dem sächsischen Hauptmisstonsverein sind 186 000 Mark eingegangen, darunter nur 1450 Mark Stiftungen. Die von Meißen aus unter dem Namen „Aehrenlose" bettiebene regelmäßige Sammlung kleiner Gaben hat 11000 Mark ergeben. An gesichts der gesteigerten Anforderungen ist eine Erhöhung der Einnahmen dringendes Bedürfnis. Mit dem Haupt vereine sind 103 Zweigvereine verbunden, welche 56 Mis- stonSfeste gefeiert haben. Vier Missionare wurden au«, gesandt, davon nur einer aus Sachsen. — Die Hauptversammlung des Verbandes säch- stscher Gewerbe- und Handwerkeroereine in Sebnitz war von etwa 200 Vereins Vertretern und zahl reichen Gästen besucht. Der BerbandSvorsitzende eröffnete die Sitzung mit einem Rückblicke auf die 50 Jahre, wäh rend welcher Zeit der Verband für die Interessen deS Ge- werbe- und Handwerkerstandes segensreich wirkte. Au» dem BorortSbertchte sei hervorgehoben, daß nur noch 25 Vereine dem Verbände fernstehen. Der Antrag de» GewerbeoeretnS Döbeln, den 8 1 der Gewerbeordnung: „Der Betrieb eine« Gewerbes ist jedermann gestattet" dahin zu ergänzen: Nach erlangter Volljährigkeit . . . wurde nach lebhafter Debatte mit dem Zusatze angenommen: Ausnahmen kann da» Bor- mundschaftSgericht zulaflen. Auch die nächsten zwei Anträge de» Gewerbeverein» Mügeln (Leipzig), Verstaatlichung de»
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