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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19050110014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1905011001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1905011001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-01
- Tag1905-01-10
- Monat1905-01
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Morgen-Ausgabe Nr. 18. Dienstag den 10. Januar 1905. VezNgS-VreiS t» der Hallvtrxpedttton »der deren Allsgab»- Petzt» aogeholt! rtertrljßdrilch »>—> sck Mtmalig« «gttcher-UptllUU, »»-aus ^s».7L t»«h die Post »e^gt» Re reaffch» lokd «. Otstetretch viettelsShrlNh ftt die Lbria« LLad« laut tzeitanaSprei-list». KipMer Tageblatt Anzeiger. Ämt«V(att -es ÄSnlgstche« Land- und des HönigNchen Amtsgerichtes Leipzig, des Aales «nd des Nokizeiamtes der Ltadt Leipzig. «edaktto, NN, -tz»tdtttBv ISS Fernsprech« tW 8ove«ut-gaff« L -a«pt--tttale Lre-dn»: Marteqftrah. »4 (Kernsprecher Amt 1 Nr. tTlA -a«»t--NN»tr Berlin: NnrtDnnkle^ Hrrzal.BayrHosbuchbandsg^ LützowpraßeM (Fernsprecher «Mt VI Nr. IMS). Meft N«««e» kostet ZNMr aus allen Bahntzvseu «ud III I dtt den FeU«ng»>v«rNiufern N V Rnskigen-Vrei- die 6 gespaltene Petitzeile SS Familien« «nd Stellen-Anzeigen so Ntuaaztrllr «uzetaen. Mschiistrauzkige, uuter Text clvtt an vesondeker Stelle nach rarif. Di» »ßespaltr« RrNmnezeile 78 «m,ah»-schuq sitr Auzet,«»: Altud-An-ßab« »ormtttaß» 10 She. Morgea-Ausgabe: nachmittags 4 Uhr. «aMze» find stet«« dierrpedttim, W richten. Gatra-VeNaze« tun, mit der Morgen« Au-gab«) »ach brssnderer Beretabarung. Sie -npedtlton yt »ochentaa- ununterbrochen aeiisfuch do» früh 8 bi« abends 7 Uhr. Druck «nd Verlag von G. Vst, in Leipzig (Inh. Dr. V,R. st». »ltushardtX SS. Jahrgang. Var vichssgris vsa> Lagt. * Di« Meldungen »<n einer psljtischen Spannung zwischen Großbritannien UNd Deutschland werde« offiziös dementiert. (S. Dtsch. Reich.) * D«r Reichstag tind der preußische Landtag fangen heute wieder an zu tagen. Auf der Tagesordnung dr» Mittwochsitzuüg dis Reichstags wirb voraussichtlich die freisinnige Änterpellatioa übt« die Schiffahrt-- rbgaben st,Heu. * Die Eingeborene» der Truk-Ikselu (Karolinen- Gruppe) sind durch de» Kreuzer »Kondor'' srttdüch ent» wafsnet worden. (S. Dtsch. Keich.) * In Bayer« ist für di« Landtag-Wahlen ein Kartell der gesamte» Liberalen zustande gekommen. (S. Dtsch. Reich.) * Im Dortmunder Revier streite« bereits Über 6000 Bergleute» Rach Zeche stzatserstuhl wurde Militär beordert. (S. Dtsch. Reich.) * Fett« Weingartner ist wegen seiner Verdienst« «m die französisch« Musik durch Verleihung veS Ritterkreuzes der Ehrenlegion au-gezrichnrt worden. (S. Feuilleton.) * Der schweizerische Kanton Luzern hat, wie letzthin dtr Kanton Aargan, Mit erdrückendem Mehr die Voltswahl der Regierung und der StänverLte Angeführt. (S. Ausland.) * Der Ausstand im Raphtaaebiet von Baku ist so ge» fährlich geworve», daß das russische Finanzministerium um seine Vermittlung ersucht wurde. (S. Ausland.) * Di« gestern im französische« Ministerium des Aus» wattigen eröffnete HultkoMmission wählte einstimmig de« Admiral Fournier zum Vorsitzende«. (S. ruff.-jap. Krieg). * Al- drittes russisches Geschwader verlasse« zwischen dem S8. Januar und dem A. Februar l Linienschiff. 3 Küstenpauzer, 1 Panzerkreuzer de« Hafeu von Libau. (S. ruff.-jap. Krieg.) . * Die Japaner haben ihren Vorstoß gegen Wlsdi» wsstok begonnen und zwischen Sensau und Pingjang die Kuffe« zurückzcschlagen. (S. ruff.-jap. Krieg). * Dtr Sesam^verlust der Russe« in Sott Arthur hat gegen Ld 000 Man« betragen. (S. ruff.'jap. Krieg.) Lia Unirultnsbila. Don eintzK SltzükffiaM kvikd UNS ASschriMNt »Bildung dringt überall durch Rur nicht in Mecklenburg so sangen die Studtnteft schön zu Fkitz RtzuM» Zettelt ist ISNS. Daß Sisser Vers Such heute noch flit -SS Sand der SboMteN Geltung hsdSlt tNüß, Sin Blick ütis dis metKenbutgiischtzn BilduNgSsWalteN, wis ek uns N die sen Tagen sköfftlet wirb durch Ms Schrift Dr. Hstn' rich Schröder-, de» bekannten Vokkäm-för» dsr cM»etniisch Aebildtten Ltzhrsr Mit deut Lite! „Mesklmt» burgische „hdhörs" SchutsN, sttt UnkuktUrbikd miß dtztN dunküsNm Deutschland". fSelssltkirchett, V-tta- vsn E. Ktmnengie^er. Brti» 6Ö Pfg.) Man würde die hier geschilderten Zustände sticht sük tnögtich halben, wenn nicht Lurch bis Versvst des vttfssssrs, -er bsi ssistsst Aus. stsüunasn ststS mit grtztztsr Vökststt und GswissWhnftis» Kit zu Werke geht, die besten Gchkatttlen gebotest werdest, und wenn nicht dss Mmskial au» -m -retten v« MeKenburgischsn Lshrsr sstbst bsiMrscht wsirs. Natürlich shiskt bsi dem MsÄsstburgischest schul' elsstd der lsrdW SstdpMkt dis Hsupttblls, tzls nisdritzsst Äshätter dar Dikskrsssn und Mrs» an dsn hstzttsn sshrüststaltsn. Al» etwas Lssöstd«» RühMestswurttzs wird La noch hekbSksebsdsst. dtzst äst dsn GrökAttök» llchsn Ustsbultsst des ttichsst Sands» Msckkönbur« die -öS vastsb«hSltntsse nicht W-chm stn» «s tn den Zeinsten deutschen MMstasten. und saß dis Stadt KostsK Mr Lis söstst ist Mecklsstdurst übkichest Kchaltsaye binausgetzt und -en Lbßrlstzrerst ein Ksstkömmen keMltzrk, Mches E um Mise illö Mark hsniee dem der Hberlehksr im bestüchbartsst Htsußest surijchbk«Lt. Adsk dis Lisdersst AKeMrM der idhMschsn Rester GrnSW. Wii«V, rers« rsw. Ridniß, Malchin ustd Nsrsn haben natsiKich sü» dis ,-nitstt»dschs Äilbuns" noch menises Seiid »sris. und s» vegtehsst dsrt die Direkmen nach Sy. und mshtjshrisee Amtsdöuer Sehättsr Mie üstderldSkts dis Sbeetshrsr ist sttttgestM Hähern Ustb die Mecklsnsurstischeft tzserlktzres ihrerseits müssen sich mit SumtstSN LehNMSst. siik dis preußische vsrschullehrer sich ersedenst dedankest Mrden. Dis Zolse dieser sammerdollen AustLnds ist nntiittich «ist -kvstischek behrermansA. Dis sue ihren Ueruf lvirklich lstt»s«bikdeten ÖdeMrer, dr« jene Htddie heute n»ch aus» zuwsisen bubest, find in früheren Zeiten dst-istgtzömstistest, mvhl ist bst ssffstUstlt- däß itzt tzistlbMMn m» der Zeit, auch Lskt sine anseMssene Höhe erreichen iusrde. Fdrs HvffstunstSst Huben sich nicht rrslilkt, und nun sind sie au att gewsrdest, ststi nsch andekMäkt» -ist» AnMststk siff. -en au können. Den »süstststsn" Oberlehrer dieser Urk hat Daren aufauweisen — er waltet -ort seit IS Jahren folgedessen der DeaussichMmm durch die ReichSschul- kommission. Hoffentlich geht diese recht bald an eine eingehend« Prüfung jenar unleidlichen Zustände heran, damit eS endlich etwas mehr Licht werde im „dunkelsten Deutschland!" Mitgl «ter Der r«rrircd.japa«ircde Krieg. Da» -kitte Seschwa-er «n- Rosch-Ieftwen»^. Die japanische Regierung hat in Kopenhagen gegen die Verwendung dänischer Lotsen bei der Durch fahrt des baltischen Geschwaders durch die dänischen Gewässer protestiert. Die dänische Regierung hat erwidert, die in Rede stehenden Gewässer mutzten wie der Suezkanal klassifiziert werden. Der Kopenhagener Korrespondent des „Morning Leader" erfährt aus Petersburg, das dritte russische Geschwader werde Libau am 28. Januar verlassen und Anfang Mai werde das vierte Geschwader folgen, dessen Aus- rüstung nun fieberhaft betrieben werde. In gut informierten Kreisen werde geglaubt, Roschdjestwensky habe den Befehl erhalten, nach dem Mittelmeer zurückzukehren und dort das dntte und vierte Geschwader abzuwarten. Amt lich meldet, nach einem Telegramm auS Petersburg, die „Russische Telegraphen-Agentur": Zwischen dem 28. Januar und dem 2. Februar verlassen, um sich mit dem Ge- schwader Roschdje st wenSkhs zu vereinigen, folgende Schiffe den Hafen von Libau: das Linienschiff „Im perator Nikolai I.", die Küstenpanzer „General-Admiral Apraxin", „Admiral Ssensawin" und „Admiral Uschakow", sowie der Panzerkreuzer „Wladimir Monomach". Lkn japanischer Vsrstotz gegen rvla-iwositok? Die „Daily Mail" erfährt aus Söul: ES werden Kämpfe zwischen Gens an und Pingjang ge meldet. Die japanische Artillerie schlug aber schließlich den Feind zurück, der in Verwirrung in der Richtung nach Hamheunq retirierte. Dieser Kampf gelte als erste An deutung einer japanischen Bewegung gegen Wladiwostok, die gleich nach dem Falle von Port Arthur unternommen werden sollte. Die Armee -er Geireralr Raalbarr. Nach einer Petersburger Depesche der „M. Ztg." wird bestätigt, daß in dem am Freitag abgehaltenen Ober- ^riepsrat beschlossen worden ist. ein b »sondere 8 Heer von 300000 Mann zu schaffen, daS unter General Kaulbars Korea besetzen soll. In Muk-en sind, wie auS telegraphischen Berichten des „H. E." hervor geht, über Port Arthur folgende Ansichten verbreitet: Nach den letzten Erfolgen der Japaner glaubte General Stössel, weiterer Widerstand sei unmöglich, und begann die Verhandlungen, während die aus 9000 Mann bestehende Hauptreserve, bei der sich General Fock befand, westlich der Neustadt den Schluß der Verhandlungen abwartete. General Fock soll die Anschauung vertreten haben, die Befestigungs grupps Liaotieschau selbständig weiter zu ver te idtgen und mit der Hauptreserve dorthin abzumarschie ren. Stöffel soll schließlich dieser Anschauung beiaetreten sein, brach die Verhandlungen ab und trat den Marsch nach Liao- tieschaii mit der Hauptreserve an. Inzwischen hatten jedoch die Japaner durch einen überraschenden Vorstoß die Haupt reserve von Liaotieschan abgeschnitten. Es kam zum Bajonett- kämpf, bei dem Stöffel und die Hauptreserve nach tapferer Gegenwehr gefangen genommen wurden. Fock wurde ver- wundet und aefangen. Die herrschende Ungewißheit über die Festung ist besonders traurig für viele Offiziere und deren Verwandte. Die russischen Verluste. Nach Mer Depesche auS Tokio glaubt man, daß der Ge samt v e r l u st der Russen in Port Arthur ungefähr 25 000 Mann beträgt. Wie aus Nagasaki gemeldet wird, sind 1000 verwundete Russen aus Port Arthur ein- Setroffen und im Hospital untergebracht worden. Erste Sstzuug -er Hullksmurrffien. Gestern nachmittag ist, wie aus Paris gemeldet wird, Lis Kommission zur Untersuchung der Nordseeangelegenheit im BeratüngSsaale des Ministermms deS Aeußern zusam- MeNaetretrn. Admiral v. Spaun übernahr als Alterspräs dent und dankte für die Wau! Mitglied der -Kommission. Er schlug vor, Adi Pflicht gegen daS Land zu die Kommission genieße, sondern auch zur Erleichterung ui einer möglichst großen Beschleunigung der Arbeiten, da Fou «irr tn seinem Bureau über zahlreiche ausgezeichnete M urbeiter verfüge. Der Vorschlag wurde einst immi genommen. Sodann begab sich dj« Kommission Sitzungssaal. Admiral Fournier dankte hier zu den Beweis der großen „i » , » u ,, v ,, u , c n toisi e", dessen Gegenstand er geworden sei, und fügte hinzu, n, die sie 'M leutzern zufam- m den Vorsitz )l znm fünften ,_ Admiral FoUr- zum Präsidenten zu wählen, nicht allein, um eine fu erfüllen, dessen Gastfreundschaft dern auch ^zur "Erleichterung und 5?it' e einstimmig an- ' " l in den zunächst für .internationalen Cour- er fühle gleich seinen ausgezeichneten Kollegen die Schm Let moralischen Verantwortlichkeiten, di. ... «uk sich genommen haben, aber sie würden ihre Pflichten zu ^füllen wissen, so delikater Natur diese auch seien, indem sie ich unaufhörlich das „e r h a b e N e D e is p i e l d e r W e t s» leit Uno Mäßigung" veraegenwärtigten, welches der könig von England und der Kaffer von Rußland der Welt >Urch Einsetzung der Untersuchullgskommifsion gaben, waS «n alücklicken Erfolg gehabt habe, sogleich die natiotttzlest Empfindlichkeiten zu beruhigen und eine einaebrnd«, ruhige Prüfung der Ursachen de» Konflikt» zu ermöglichen. Hierauf Kielt di« Kommission er»« geheim« Sitzung ab, um sich.üder L-a» tinzuschlaatznd« Verfahren, schlüssig eu suchen «« nachmittag findet eine zweite Sümng statt, in ott Beschluß gefaßt wer«n soll, ob me Verhandlungen ver- »ffsutltcht werdm sollen oder nicht, Veuttcher sielcft. Lktpzstz, v. Januar. * Deutschland «dd «UUland. Die „Nordd, «llw Zttz." be- ttehlgt «stimal wieder ustdschreibt: „In den letzden Tagen sind Aitver Gerüchte über Me angebliche politische Spalt- stüntz tlvi scheu Desttschlattd und Tnglcküd auf» äetüuchh Unter vager verufnntz auf auswärtig« Blätter wurde sogar, behauptet, es hätte M gereizter Notenwechsel »wischen London und Berlin stattgefunden. Mehrer« deutsche Blätter haben sich bereit» da» ykrvienst erworben, die AuS^ vublizistische« Gebiet haben allerdings gewiss« ausfällig« Aeußeruugen, wie st« vereinzelt in der englische« Press« — seine» Amte»; der jüngste in Bützow ist seit L5 Jahren, der ist Ribstitz feit S8 Jahren tn derselben Stellung. Akademisch gebildete Lehrst, die sich heute noch auS Un kenntnis der Verhältnisse oder der Not gehorchend dahin ttetirtest, suchen Nach einer kurzen Gastrolle wieder das Wette; so ist -ie Stelle des Neus-tachlehrers in Ribnitz in den letzten 28 Jahren von nicht weniger als 28 Leh rern verwaltet worden; einige waren nach einem halben, ja nach einem Vierteljahr wieder entflohen. Ja, in einet anderen Stadt ist es vargekommen, daß ein Lehrer Mitten iM Vierteljahr zornerfüllt den Kontrakt zerrissen der GtM vor die Füße geworfen und die Schule ver» lastest hat. Und die Stadt hat ihn unbehelligt ziehen lassest: sie wußte wohl, warum! Da Mast däs einzige sachgemäße Mittel zur Ab- steüung dieser Mißstände nicht anwendest will, behilft man sich an diesen Anstalten so aut oder vielmehr so schlecht e» geht. Eurige Stu-entest. die ihre Ausbildung noch gar nicht beendet haben, ja selbst Leute ohne fach männische Vorbildung werdest dahin berufen und ihnen wöstden die wichtigsten Unterrichtsfächer übertragen. So unterrichtete am Realprogymnasium zu Grabow im Englischen ist der Sekunda ein Mann, der keine Prüfung für höher« Schulen abgelegt hatte, ebenso im Franzö sischen ein lunger Gülfslehrer, -er noch keine Berech tigung zur Erteilung selbständigen Unterrichts besaß. Die Realschule zu Teterow hat außer dem Direktor nur 2 für höhere Schulen geprüfte Lehrer; von den übrigen 5 Leh- rern haben 8 nur ein Examen für Volks- und Mittel schulen, 2 überharrpt keins abgelegt. Am Gymnasium zu Waren erteilte den twusprachlichen Unterricht etn Lkmn, der tn früherer Zeit einmal wohl die Absicht ge- habt hatte, Oberlehrer zu werden, dann aber 18 Jahre lanch — Last-Wirt gewesen war. Nach seinem Tode trat fömstst- seine Stelle, der sich 13V> Jähre lang als — Standesbeamter bewährt hatte. Am Realgymnasium zu Bützow wirken im ganzen 4 für höhere Schulen geprüfte Oberlehrer, daneben 2 Elementarlehrer und 4 Herren, die keinerlei GchulamtSprüfung abgelegt haben. Auch am Realgymnasium zu Malchin gibt eS nur 4 wissen- schästtich gebildete Lehret. Hier spielt der Zeichenlehrer eist« bedeutende Rolle, ihm ist ein großer Deil -eS Wissenschaftlichen Unterrichts anvertraUt. Im übrigen behilft man sich damit, daß MaN je 2 Massen zu einer vereinigt und -aß man die Lehrer zwingt, während einer Unterrichtsstunde von Siner Klasse zur andern zu pilgern und Nus diese Weise 2 Lektionen in einer Stunde zu er- lediüsn. Wenn bet diesem Verfahren wöchentlich noch «isttffe Stunden ganz in Wegfall kommen, so nimmt niemand daran erheblichen Anstoß. Da» Rsalpragym- nostum zu Ribstitz, welches bis wr Prima vorbereitet, yät außer dem Direktor oanze 2 wissenschaftlich gebildet« Lehrkräfte; auch hier verfährt mast ähnlich wie in Mstlchist. Sd sind dies» mecktenburäMen Mustörbilduna»« stattest beschaffen. Und die Regierung steht dissem Trei ben machtlos gegenüber und ist bisher nicht imstande gewesen, auch nur einen Teil der vor 11 Jahren ge gebenen Zusage einzulösen, in der der damalige vktzßhekM strßedrtch Franz m. den städtischen Ober lehrern Gleichstellung mit den großherzoglichen ver sprach. Hw» selbst ist Fällest, ist denen sie einmal ihren Einfluß getsestb machen konnte, zeigt sie den Städten Htzgenübtt öistö Unglaubliche Langmut. So durfte ist Malchin im Gommer 1908 eist justger Mann, der die tNjMstttiSlleBestätigung Mt hMöhaNstiS erhaltest hatte, stoch Rn Vierteljahr langer munter dstauflos unter richten, Ust- in Teterow wirkt Kit Michaeli« 1908 ein Mmtschttttetzker »n Stelle de» zweiten Neusprachler» noch heute, ohne ministerielle Genehmigung. Ferner: da man in Waren eisttzst Hokrst Mit dem mathematischen Unterricht betraut hatte, der die erforderliche Lehrbe fähigung sticht besaß Und infolgedessen die Reifeprüfung nicht ashatten konnte, beeilte sich da» hilfsvtttztte Schweriner Ministerium, einen Mathematiker som Güstrower Äroßherzoglichen SymNastUM zur Abhaltung de» UbitUtiesttenmmett» (NUN schon zum bMteti Male!) nach Waren zu senden. In dein Jahresbericht de» wareiM StztstNosium» (1S08/Y4) wird -em Güstrower ObeMktt der Dank dafür ausgesprochen Mit den Wor» tenr „Ünfere Anstatt ist ihm für dw Mühewaltung, sowie für die dtzn besonderen Verhältnissen serstänbntßboll ang-h-tzte «ußfüh. run« 0) eine» Auftrage» zu Dank verpflicht«/ Diese mecklenburgischen Mißstände haben eine über die engen Ksndeägremen Mit htnausgshende Boden» tung, sonst würdest wir UN» nicht so ausflldrlich mit -er SchrSbttschen Vroschllre beschäftigt Hasen. Alle anderen KmtdsßstchMN, Atz durch stzr« LpftzMsllillkeit da» höhere Schulwesen Deutschland» zu hohem Ansehen gebracht haben, kvnnen m» -uwm Rechte verlangen, -aß dieser gute Ruf nicht durch die RüMndiMt uns Engherzig» kett einiger -inttzrwaldleoischet Htadtgemeinden beein trächtigt lve«K. Auch Me Schulen haben vom Reich»- knzktt seinerzeit da» NM «hättest, Reifezeugnisse für HM «itMtig-fttiwtSigM Dienst, teilweise auch für da» UniversitStSstudimn auszustellen — ste unterstehen in wir denken au „Army and Navy Gazette" uvd „Vanity Fair" — ausgetaucht sind, bei uns Aufmerksamkeit erregt. Die aggressiv klingenden Bemerkungen Ware« jedoch nicht im stände, eine Spannung zwischen Deutschland und England zu erzeugen." Vielleicht hängt daS Dementi deS hoch offiziösen Blattes auch mit folgendem Vorgang zusammen: Der nationalliberale Reickstagsabgeordnete Professor Dr. Paasch« hat kürzlich vor seinen Kreuznacher Wählern eitte Rede gehalten, die im Auslande mehr Beachtunagefunden hat, als ihr in Deutsch land zu teil wurde. Dr. Paasche besprach tn ihr unsere Be ziehungen zu England und behauptete zu willen, daß Deut ch- land in der letzten Woche einer großen Gefahr krieqerischer Verwickelung mit England näher gewesen sei, als viele sich hätten träumen lallen, und nur unserer Diplomatie jei es gelungen, die Gefahr geschickt, wenn auch mit Schwierigkeiten, zu beseitigen. Hierzu meldet der „L.-A." auS London: ch' ch- „Professor PaascheS Kreuznacher Rede erregte in Lon don Aufsehen, Der Berliner Korrespondent der „Morning Post" bemerkt dazu, ihm sei von Gewährsleuten, die ihre Informationen von feiten deS Auswärtigen Amte- er halten haben wollten^ mitaeteilt worden, die britische Regierung habe emUltimatumandiedeutsche Regierung gerichtet, in dem siegegeneineweitere Vermehrung der deutschen Flott« Protest erhoben habe. Infolgedessen habe Kaiser Wilhelm die M ob i l m a ch u na der Flotte ist Kiel und die Entsendung eines besonderen Detachements nach Cuxhaven zur vor- bereituna der Küstenverteidigung ungeordnet. Im letzten Augenblick sei durch eine Intervention König Eduards ein« Beilegung der Krise erzielt worden. Die „Morning Post" äußert den stärksten Zweifel an der Wahrheit dieser Gerüchte. Auch wir können nicht ohne weitere» im eine dermaßen schroffe Gestaltung deS Verhältnisse» zu England glauben, und insofern wird wohl auch da« BerutzigungSdernenti der „Nordb. Nllg. Ztg." zutreffend sein. Dabei möchten wir aber doch betonen, daß uns schon vor Weihnachten Meldung über eine arge Verschlechterung der Berliner Beziehungen zu London gemacht wurde. ES wurde damals sogar erzählt, die Vorgänge seien nicht ohne Einfluß auf die GemütS- stimmung Kaiser Wilhelm« geblieben, der wieder holt seine „schwere Verantwortung vor Gott" betont habe. An dieser Darstellung zu zweifeln, haben wir keinen Anlaß. Immerhin bleibt zwischen ihr und der eng lischen Version noch so viel Spielraum, daß ein Dementi schon einsetzen kann. Vielleicht erinnern sich unsere Leser, daß wir gerade in jener Zeit wiederholt und mit aller Energie auf eiye schnellere Erledigung der Mottenfrage gedrängt haben. * Der Bergarbeiterausstand im Ruhrgebiet beginnt be reits größere Ausdehnung anzunehmen. Nicht einge - fahren sind heute die Belegschaften der Zecken Minister Achenbach, Kaiserstuhl 1 und 2 und Scharnhorst, so daß im Dortmunder Revier bereit« über 6000 Bergleute streiken. Wie un« ein eigener Drahtbericht au» Dort- mund meldet, ist eine Abteilung des 39. Infanterie-Regi ments nach Kaiserstuhl 1 und 2 beordert worden. Wie ver- lautet, werden die Besitzer die Z ech en st i l l egen, falls der Streik größere Ausdehnung annehmen sollte. Auch würde die Verwaltung einen Teil der Hüttenarbtiten fallen lassen, und falls der Streik fortdauert, die Hochöfen ausblasen. letzterem Falle müßte die gesamte Arbeiterschaft — etwa 7000 Leute — längere Zeit feiern, da die Wiederinstandsetzung der Hochöfen einige Wochen beansprucht. Im Bochumer Revier nimmt unter den Belegschaften der Tannenbaum-Schächte die Erregnna auf Grund unkontrollierbarer Gerüchte »u, daß von dort Kohle für „Bruchstraße" verladen werden soll«. Man befürchtet einen Ausstand auf Schacht Friedericia. Iw Herner Bezirk sind Nach dem „B. T." besonder- die fremden Elemente, zumal die polnische Arbeiterschaft, sehr unruhig. * In CotzmannSVarf hat sich nach der „Sachs. Arbeiter zeitung" folgende- ereignet: Eine freireligiös gesinnte alte Frau hatte testamentarisch für ihren Grabstein die Inschrift bestimmt: „Hier ruht im Mutterschoß der Erde (folgen Namen und Geburt»- mid Tode-tag)". M» der Sohn den Willen seiner Mutter erfüllen wollte, verweigerte der Ortsgeistlich«, dem dje Inschriften auf den Grabsteinen erst vorgelegt werden müsse«, die Genehmigung, und sowohl Kircheninspektion wie LandeSronsistorium gavea ihm recht und erklärten die Inschrift für „auf dem Grabe einer Christin unzulässig". Mau sollte rNeinen, Sachsen könnte auf de« Ruhm, „Fälle" tz l» Fameck zu schaffen, ruhig verzichte«. O. Berlin, 9. Frmuar. * Kaiser Wilhelm tttt die EitMethung de» Crispi-Dttk- «al» »« Palermo. Kaiser Wilhelm beauftragte dem „Mattms" zusolge den deutschen Generaltonsttl in Neapel, nach Palermo zu gehen, um ihn am 12. JaNUar bei der Einweihurto des Denkmal» Crispis und bei den zum Gedächtnis CrffpiS veranstalteten Feierlichkeiten zu vertreten. Der Konsul wird bis zur Ankunft de« deutschen Kriegsschiffes j,Stein", daS bis zum 27. Januar dort anwesend ist, in Pa lermo bleiben und sich dann nach Messina begeben» u« bei »er Ankunft des Schulschiffes „Stosch" -«gegen zu sein. * De» Keifer hört« heute vormittag den Vortrag des Chefs de» ZivukabtnettS v. Luranus. Zur FrsthstückStafel war Reichskanzler Graf v. Bülow geladen. * Die deutsch-Ssterreichischen HandelSdertragSderbaßd. ltzitaen. Gegenüber der in den letzten Tagen verbreiteten Meldung, daß in den Berliner HandelsvcrtrchaSverhand- kUngen eibe grundlegende Einigung bereit» erzielt sei, wird dem offiziösen „Wiener Fremdenblatt" au» Berlin berichtet, daß di« Verhandlungen allerding» einen günstigen FottaatiN Nehmen, aber noch tN keiner Spezialfrag«, wie hinsichtlich des Viehverkehr» und anderer Gegenstände, ,ttn Beschluß gefaßt ist. „Wenn auch die Hoffnung vorherrscht, daß eitie Versiänviauna erzielt wich, sv läßt sich doch nicht leugnen» daß tut Behevuüg der Schwierigkeiten «ne Formel noch gesunden werdrri muß." Zum selben Thema erfährt die „Zett, daß Deutschland aNt Freitag in der Btterl - »ärftzaa« ein UltibtatUln gestellt hat. Infolge, dessen triste einer der ungarischen 4)elegierten noch Pest ab, NM neNtz Instrukiiätzeit emt,«Halen. Die Entscheidung vätfte heute oder spätesten» «Nörgen früh fallen. * Uettr die SeschäststziSpbsttldaen tt» A»»k°ch»et,nhapftt weiß eine Berliner Korrespondenz folgendes mitzuteileN: Nach der ersten EtatSlesuNg soll die zweit« und, wenn irgend möglich, auch dit dritte Beratung her Kanal Vorlage folgen. Erst nach ErleblauNtz dtt Kanalvötlaa« will tnänden Etat weiterberateN. Ditte Anordnung soll allerdings ,vom «enti»teittvav«tt nach gtbibiüt «ttrkn, »ringt sie durch, dann ist a« «in« «lediguna de» Etat» vor de« 1. Avril nicht zu denken. S» hat de» Anschein, al» voll, di« kegterung «ch
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