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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190709133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-13
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1907
- Autor
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— Prinz Johann Georg Von Lachsen hak den Ehr en vor sitz im Präsidium des Königlich Sachs. Militärvereinsbundes angenommen. '—An den diesjährigen sächsischen Manöver« «iinnnt der großbritannische Hauptmann Straceti vom Norfolk-Regiment teil. — Au» d!er konservativen Partei schreibt MM dem „DreSkn. Anz.": Ter engere Vorstand (Zwöl- ferausschuß) des Konservativen Landesvereins hat sich in einer am Donnerstag stattgchäbten Sitzung in Sachen der Wahlrechtsreform einstimmig auf eine Resolution ge einigt, die der für den 27. September? einbcrufenen Ge neralversammlung zur Annahme empfohlen werden soll. ES ist schon jetzt mit aller Sicherheit vorauszusagen, daß diese Resolution auch die einmütige Billigung der Generalversammlung finden wird. Die Gegner der kon servativen Partei, die so vielfach ihre Spaltung prophe zeiten, sehen sich in ihren Hoffnungen wi^er einmal gründlich getäuscht. — Die Ziehung der fünften und letzten Klasse (Haupt ziehung) der 152. Königlich sächsischen Lau d e s lot ter ie findet in der Zeit vom 2. biss 22. Oktober statt- In die ser 18 ZiehnngStLge einschließenden Hauptziehung wer den «usgespielt: Das Große Los im Betrage vvn 500 000 Mark, ferner die Prämie Vvn 300000 Mark, welche be kanntlich erst am letzten Ziehungstage gezogen werden kann und auf den an diesem Tage zuletzt herauSbomnten- den höchsten Hauptgewinn fällt. Weitere hohe Gewinne sind: eine 200000 M, eine 150000 M. und eine 100000 Mark. Dann folgen noch eine 50000, eine 40 000 und eine 30000 Mark. Die weheren Gewinne nach unten sind in mehrfacher Form vertreten. Int ganzen werden in die ser Alosse ausgespielt 36000 Gewinne und die erWähnte Prämie. —* Wenn Angestellte etwas erfinden, so kömmt es wegen des Eigentumrechtes an der betreffen den Erfindung noch recht häufig zu Streitigkeiten. Tat sache ist es, daß Betriebserfindungen, wenn nichts be sonderes vereinbart wurde, in der Regel dem Arbeit geber gehören und zwar ohne daß diesem irgendwelche Verpflichtung zu einer Vergütung obläge. Nun haben einsichtsvolle Fabrikanten aber schon längst erkannt, daß es mehr in ihrem Vorteil ist, Wenns sie dem erfindenden Beamten eine gewisse Entschädigung bewilligen. Immer hin wird dieser Punkt auch heilte noch in den Anstellungs verträgen viel zu nebensächlich behandelt. Ein neues Bei spiel dazu bietet ein Fall in Lothringen, wo es sich um folgende? handelt: Die Firma hatte einem Ingenieur! bei der Anstellung schriftlich erklärt, sie „behielte sich vor, ihm für etwaige Erfindungen nach Ausweis der Brauch barkeit eine Entschädigung zu gewähren". Der Ingenieur erfand nun einen neuen Calcinirvfen, seine Firma erwarb die Patente dafür und brachte die Erfindung zur Aus nützung. Wegen der Vergütung ließ sie sich aber verklagen und behauptete im Prozesse, sie habe sich nur das Recht zu einer Vergütung Vorbehalten, sei aber keine Ver pflichtung eingegangen. Das Gericht erkannte jedoch diese Auffassung nicht an. Es entschied: Aus dem betreffenden Vertragspunkte ginge hervor, daß es der Witte der Par teien gewesen sei, daß dem Angestellten eine Vergütung zu Teil werde. Wenn die Firma sich die Entschädigung Vorbehalten habe, so könne es nicht.dahin verstanden werden, daß es überhaupt in ihrem Belieben läge, ob sie etwas vergüten wolle od!er nicht. Es könne nur bedeu ten, daß sie sich Vorbehalte, die Entschädigung in ange messenen Grenzen festzusehen. Nachdem nun im Prozeß zur Sprache kam, daß die Firma das' französische Patent für 80000 Mark verkauft habe und daß sie im ganzen vielleicht Ih» Million an der Erfindung verdienen würde, sprach das Gericht dem Erfinder 40000 Mark! Abfindung zu. Die beim Reichsgericht erhobene Berufung der Firma wurde verworfen. (Mitgeteilt vom Patentbureau O. Krü ger u. Co., Dresden, Altmarkt ) —* Der Sächsische Landesverein de« Evange lischen Bundes hat kurz vor seinem Jahresfeste, da», wie bekannt, am 22. und 23. September in unserer Stadt ge halten wird, seinen Jahresbericht für 1V06 erscheinen lassen, der ein anschauliches Bild von dem Wachsen und Wirken des Bundes gibt. Um den Inhalt diese» Berichte« auch weiteren Kreisen zugänglich zu machen, wollen wir dem selben folgendes entnehmen. Wa« seinen Bestand anbe langt, so wird berichtet, daß er auch im verflossenen Jahre wieder zugenommrn hat. Die Zahl der Zwetgoereine, in die der Landesverein sich gliedert, beträgt nunmehr 113; 18 sind neu hinzugekommen. Diese neuen Zwetgoereine befinden sich hauptsächlich in der Mitt« und im Westen unseres Landes, nur einer kommt aus dem Osten, der von Linz - Blochwitz, der sich vom Großenhainer Zweigvereine abgetrennt hat, da die Mitglieder von der Tätigkeit dieser Zweigvereins nicht befriedigt waren. Die neuen Zweig- vereine haben eine Mitgltederzahl von 793 hinzugebracht (davon Kieritzsch 110), die alten haben durch ihre Werbe arbeit 1511 neue Mitglieder gewonnen, sodaß der Landes verein nunmehr 30 226 Einzelmitglieder zählt. Außerdem haben sich ihm eine Anzahl Vereine (z. B. Arbeitervereine, JünglingSveretne, Militäroereine, darunter der Schneeberger mit 400 Mitgliedern) und Korporationen (z. B. Kirchen vorstände) angeschlossen, deren Mitgltederzahl etwa 22 000 beträgt, sodaß wir auf eine Gesamtzahl von gegen 52000 Mitgliedern kommen. Unter den Zweigvereinen steht der Riesaer, der in der Stadt und in der Umgebung 360 Mit glieder zählt, nicht gerade ungünstig da, aber eS wird jeder- mann zugeben, daß diese Zahl noch oergrößerungSfähtg ist. Der Jahresbeitrag eine« jeden Mitgliedes beträgt 1 Mk. Dafür erhält eS den Evangelischen BundeSboten für da» Königreich Sachsen, der monatlich erscheint und viel Lesens-! wertes und Unterhaltendes bringt; so brachte z. V. die Sugustnummer einen Artikel über Riesa. Diejenigen Mitt glteder, die 3 Mk. und mehr im Jahre zahlen, bekam»« außerdem die Monatskorrespondenz de» Evangelischen «nm. de», ein außerordentlich reichhaltige« Blatt; e« find 9474 olche Mitglieder. An di« Zentralkasse de« Bunde« in Halle find abgeliefert worden 21696,20 Mk.; diese Summe setzt sich zusammen au« den BezugSgeldern für die Monat», korrespondenz und dem Beitrage von 85 Pfennigen, der für jede« Mitglied geleistet wird. Auf Grund dieser letzteren Beiträge besitzt der Landesverband im Gesamtvorstande 21 Stimmen, und steht damit an erster Stell« im ganzen Bunde. Hoffentlich Mrd er dies« Stellung stet« be halten. vr. v. Strvga. Auf einer 16 Acker großen Lupinen stoppel in hiesiger Flur wurden kürzlich die Hamsterbaur mit Jauche ausgegvssen. Dadurch gelang «s zwei Personen in IV, Tagen 186 Hamster zu erschlagen, ungerechnet die, welche im Bwue umgekömwen sein mögen. Vielleicht fin det dieses probate Mittel gegen die Hamsterplage Nach ahmung. Meißen. Die diesjährige Weinerute scheint recht durstig zu werden. War schon der Anhang an den ein zelne» Weinstöcken äußerst gering, so sind die wenigen noch anhängenden Trauben verkümmert und nicht auSge- reift. An vielen Weinbergen wird deshalb an eine Wein lese nicht zu denken sein; «in erbärmlicher! Lohn für die darauf verwendeten Mühen und nicht unbedeutenden Geld opfer. >( Dresden, 13. September. Tie Mitglieder der kürzlich vvn Sr. Majestät dem Kaiser empfangenen abessi- «nscheu Mission treffen aus der Reise nach Men zum kurzen Aufenthalt in Dresden ein. Dieser trägt zwar keinen offiziellen Charakter; die Herren werden aber von selten des Ministeriums des Anlßeren begrüßt wer den. — Die Brauerei zum Felsenkeller feierte gestern ihr 50 jähriges Bestehen. Das Mitglied deS Direktoriums, Justtzvat Dr. Wolf, erhielt dias Ritterkreuz 1. Klasse deS Mbrechtsvrden. Mehrere Angestellte erhielten gleichfalls Auszeichnungen. — Dem ObetposMrektor Geh. Postrat Lehmann hier ist vom König von Württemberg das Kom turkreuz 2. Klasse des FriedrichsvrdenS verliehen worden. Radebeul. Nm Mittwoch nachmittag gegen 2 Uhr verunglückte in der hiesigen Chemischen Fabrik von Heyden der Arbeiter Jungnickel durch eigene« Verschulden tödlich. Er «ar an einer Zentrifuge beschäftigt, in die er entgegen dem ausdrücklichen Verbote die Schaufel gehalten hat, während die Zentrifuge noch im Schwünge war. Die Schaufel schlug Jungnickel so heftig gegen die Brust, daß der Tod sofort eintrat. Der Verunglückte hinterläßt eine Witwe und zwei Kinder. Löbau. Kammerherr Rittergutsbesitzer vvn Carlv- wrtz wurde gestern in seinem Parke in Kleindehsa mit einer Schußwunde tot aufgefunben. Neben der Leiche fand man ein totes Eichhörnchen. Man vermutet, daß ein Urglücksfall vvrliegt. Bautzen. In der Nachbargemeinde Zschittichau herrscht Typhus. Der Gemeindevvrstand Kückel liegt schwer krank darnieder. Seine 53 jährige Ehefrau, die ebenfalls am Typhus erkrankt ist, ertränkte sich in der c rvcrgangenen Nacht im Fieberwahn. Bon der Oberelbe. Die Obsteinfuhr aus Böh men ist bis jetzt wesentlich geringer, als zu derselben Zeit des Vorjahres. Seit dem 15. August- an welchem Tage der erste diesjährige Obstkahn registriert wurde, sind einige dreißig Zillen eingefahren, während im vorigen Jahre hie doppelte Zahl die Grenze passiert hatte. Das eingeführte Obst, da» zum Teil aus Mähren und Oberösterreich stammt, ist in seiner HauptMenge für Berlin bestimmt.' Neustadt. Die 1. Kompagnie deS hier verquartier- ten Jägerbataittvns Nr. 13 hatte am Montag in der Nähe des Hohnsteiner Kammergutes Borpvstendienst, wäh rend die übrigen Kameraden biwakierten. Eine vvn der Vorpostenvompagnie ausgesandte Patrouille traf auf wenige Meter mit einer Untervffizierspatrouitte des feind lichen Schützen-Regiments zUsanrMen und wurde vvn die ser angeschossen. Leider traf das Geschoß einen Reser visten der obengenannten Kompagnie und brachte ihm infolge der geringen Entfernung bedenkliche Verletzungen bei. Trotz des DunfelS der Nacht gelang es den Jägern, den unglücklichen Schützen sestzunehmen, der den Schuß wie man hört, auf Befehl des die Patrouille führenden Unteroffiziers abgegeben hat. Venusberg. Der 13 jährige Sohn des Schutz mann» Lindner hatte eine gefundene Patronenhülse mit Zündplättchen u. a. ungefüllt und zur Explosion gebracht- Ern Nagel, den er mit LU die! Hülse gepackt hatte, drang drang dem Knaben ins Auge, das sofort auslief. Meerane. Spurlos verschwunden ist seit dem letzten August der 22 jährige Kommt« eine« hiesigen VerkaufSge- schüfte«. Sr hat das Vertrauen seine» Prinzipals in gröblichster Weise getäuscht. Da der Ungetreue da« Ge schäft zeitweise gen- selbständig verwaltete, sind wettere Vertrauensbrüche schwer zu ermittel». Hohndorf. Stn schwerer Unfall trug sich im Schacht Dereintgtfeld hier zu. Infolge Zusammenbruche« eine» Teile« der Streckenzimmerung wurden «in Bergarbeiter ge- tötet und vier schwer verletzt. Plauen. Auf einer Probefahrt der neuangeschafften Automobilfeuerletter wurde der 7 jährige Sohn de« Gärt ner« Penzel überfahren und getötet. Der Knabe war mit einem anderen Jungen heimlich aufgesttegen und dann abgestürzt.» Retnyardt«grtmma. Schwer verunglückt ist der SanttätSfeldwebel der 4. Eskadron de« Gardereiter. Regiments. Da« Pferd eine» gemieteten Wagen« scheute, der Verunglückt« suchte sich durch Abspringen zu retten, Ikam zu Falle und zog sich einen Schädel- sowie einen «ruüwuch zu. Der Verletzte wurde nach Dippoldiswalde gebracht, erhielt dort die erste ärztliche Hilfe und wurde am anderen Tage dem Garnisonlazarett Dresden zugesührt. Annaber g. Da« Annaberger Wochenblatt konnte ^«st-rn den Tag seine« hundertjährigen Bestehen« feiert,. Au« diesem Anlaß hat der Verlag eine Festnummer ver öffentlicht, die auf 42 Setten ein, Fülle interessanten, -um Teil geschmackvoll illustrierten Lesestoffe« und -»gleich ein Bild von der erzgebirgischen Industrie bietet, mit der im Kreise Annaberg wie im gan-rn Erzgebirge sozialer Fort- schritt und Aufschwung auf allen Gebieten de« öffentlichen Leben« Hand in Hand ging. Fortsetzung in der 2. Beilage. Die tzesMiMp in Am.') Aon Univ.-Professor Dr. Paul GisevtuS, Direktor des Land wirtschaft!. Instituts der Universität Gießen. 1. Der Aufenthalt der Tiere spielt für die Gesundheit eine wichtige Rolle. Im Sommer ist für alle Tiere der Aufenthalt in frischer Luft bei Weide gang am gesündesten. Ganz besonders kommt das für junge Tiere sehr wesentlich in Betracht, für die man da her in Gegenden mit Siommerstallfütterung auch besondere Tummelplätze oder Jungvieh- und Fohlenweiden einrichtet. Tie Tiere atmen dabei reine Lust, sie haben die Möglich keit, sich frei zu bewegen und damit den Körper zu üben, und sie werden dabei auch abgehärtet. Fohlenvöppeln legen wir zudem gern an Straßen, Eisenbahnen oder Exerzier plätze, damit die Tiere sich an fremde Gegenstände und an Geräusche gewöhnen; ebenso lieben wir eS, wenn Gräben und Abhänge vorhanden sind, damit sie sich daran ge wöhnen können. Bei Schweinekoppeln haben wir gern fließendes Wasser, damit die Tiere sich darin nach Belieben abkühlen können. Bäume und Hecken geben vor Sonnen brand, Wind und starkem Regen Schutz; man kann sie durch ein kleines einfaches Schutzdach ersetzen. Im heißen Som mer haben atte Tiere auf der Weide den Vorteil, nachts fressen zu können; am Tage hindern Hitze und Fliegen plage oft daran. Soweit der Winter oder wirtschaftliche Rücksichten uns zur Stallhaltung der Tiere zwingen, müssen wir diese möglichst günstig gestalten. Ter Fußboden ist möglichst undurchlässig zu gestalten, wie wir das durch Zementmauerwerk oder durch Mauersteine erreichen, die aus hoher Kante auf Beton in Zement gefugt sind. Durch reichliche Einstreu, bei Schweinen auch durch hölzerne Lattenroste kann man das Lager den Tieren doch weich und warm Herrichten. Tie Umsassungswände erhalten am besten Luft-Isolierschichten, um den Stall im Mnter warm und trocken, im Sommer kühl zu halten; außerdem sind Ventilationsöffnungen einzurichten. Tie Decke wird zweck mäßig hoch und massiv oder in Zement gewölbt herge stellt. Gute Lüftung und tägliches Ausbringen des Düngers tragen zur Luftverbesserung bei; der „Stallge- yuch" wird durch eine au» dem Dünger entweichende Kuft- art (kohlensaures Ammoniak) bedingt, welche die Schleim häute der Augen, der Nase und der Lunge reizt und so mit Erkrankungen begünstigt. Geräumige Stallungen ge statten den Tieren einige, wenn auch nur geringe Beweg ung; glatte dichte Beschaffenheit der Krippen (aus gla siertem Eisen oder Don hergestettt) verhütet die ungünstig wirkende Säuerung kleiner Futterreste, wie sie in zemen tierten Krippen oder in rissigen Krippen gar nicht zu vermeiden ist. 2. Tie Pflege der Tiere erstreckt sich zunächst auf eine gute Hautpflege, um die Poren offen zu halten, und um die Hautatmung zu fördern. Pferde wie Rinder kann man darum täglich mit Striegel und Bürste Pützen, ganz besonders die Pferde, welche täglich womög lich dem Staub und dem Schwitzen ausgesetzt sind. Bei den Pferden ist auch nach der Heimkehr von der Arbeit das Abreiben nasser Hautstellen, besonders der schmutzi gen Beine, mit Stroh, fowie im Svmüter daS Schwemmen oder wenigstens das Abwaschen mit nassen Tüchern zu empfehlen. Bei Rindern und Pferden ist ferner die Hufpflege nicht zu vernachlässigen. Tas Scheren ist nur mit Vorsicht anzuwenden, weil leicht Erkältungen eintreten. Decken sind bei den Pferden vernunftgemäß zu benutzen; man soll die Tiere durch die Decken nicht verwöhnen, sie aber durch ^Wärmung mit Decken vor Erkältungen schützen und nach der Arbeit den Aufenthalt im Stalle im Winter behaglicher gestalten. b) TLe Pflege besteht ferner in einer möglichst ge nauen Regelung der Fütterung. Ter Magen der Tiere gleicht fast einer Uhr; fo genau melden die Tiere zur Stunde ihrer Fütterung ihren Hunger an und werden unruhig. Das Futter ist ihnen, um Vergeudung zü ver hüten, bei jeder Futterzeit möglichst in mehreren Gaben zu reichen, zuerst etwas Rauhfutter allein, dann die an deren Futtermittel nebst dem übrigen Rauhfutter. Ter Säuerung leicht anheimfalleude Futterreste sind sorgfäl tig aus den Krippen — am besten unter Wasserspülung — zu entfernen. Tas Tränken erfolgt am besten auS Selbsttränken, weil die Tiere dabei oft, aber jedesmal nur wenig Wasser, aufnehmen. Tränkt man aus Hem Eimer« so ist es bei durstigen Tieren güt, ihnen vor dem Futter ei» wenig Wasser zu verabfolgen, sie dann aber nach dem Füttern vor der Arbeit satt zu tränken. Bei Wasser leitungen dürfen Meirohre nur dann Verwendung finden, wenn sie innen gut verzinnt sinh da fonst Vergiftungen möglich sind.- Das Wasser muß kühl, sauber und frei von schädlichen Beimengungen sein. c) Sehr wichtig ist die Verhütung von Krank heiten. Ter Uebertragung ansteckender Krankheiten kann man dadurch begegnen, daß man fremden Personen — besonders Händlern — den Zutritt zü den Stal lungen streng untersagt. Kann man peu zugekaufte *) Diesen Beitrag entnehmen wir nach Vereinbarung mit dem Verleger dem Werk«: Giseviu«, Die landwirtschaftliche Natur- künde. Ein Leitfaden für Lehrer an ländlichen Fortbildungsschulen sowie zum Selbstunterricht. 11 Bogen, reich illustriert. Preis 2.4Ü Mark, geb. S.— Mark. Stn Schatzkästlein, welche« nicht allein jeder Lehrer, sondern jeder strebende Landwirt besitzen sollte. Klar und faßlich, recht belehrend und nutzbringend
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