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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190709269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-26
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1907
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elue Resolution betreffs Lies sogenannten kleinen Grcinz- vertehrs (zollfreie Einfuhr kleiner Quantitäten Mehl über diie Grenze) überreicht, wiesie der letzte Verbaudstag be schlossen hat. * Gröba, 28. September. Gestern abend hielt der hiesige Gemeinderat eine öffentliche Sitzung ab, über die folgende» berichtet sei: L. gab der Herr Gemeinde vorstand Kenntnis von folgenden Mitteilungen: a) Die Gemeinde war von der Amtshauptmannschaft aufgefordert worden, die Merzdorfer Straße zu bessern und die Gräben zu heben. Da bisher die Anlieger die Hebung der Gräben auSzufiihren hatten, hatte die Gemeinde die Generaldirek tion der Staatsbahnen ersucht, diese Arbeiten läng» des bahnetgenen Gebiete» ausführen zu kaffen. Nach einer hierauf eingegangenen Rückäußerung der Eisenbahnbau inspektion Riesa erkennt diese aber eine Verpflichtung zur Gräbenhebung nicht an. d) Bezüglich deS WegeS am Eisenwerk nach Neugröba hat die Amtshauptmannschaft der Gemeinde eröffnet, daß sie die Entbehrlichkeit des Weges anerkennt, wenn ein neuer Weg im Zuge von der Blechbrücke nach der Hafenbrücke geschaffen wird. 2. lag zur Aussprache ein Gesuch des Restaurateur» Hartung um Genehmigung zum Branntweinschank vor. Die Be- diirfniSfrage wurde bejaht. 3. beschloß der Gemeinderat auf Vorschlag des Bauausschusses, für das der Staatsbahn gehörige, zur Verbreiterung der Straße am Eisenwerk be nötigte Areal pro Quadratmeter I Mark zu bieten. Für daS Areal wurden erst 3 Mark gefordert und der Gs- meinderat steht auf dem Standpunkte, daß die Staatsbahn das in Frage kommende Land zu anderen Zwecken doch nicht verwerten könne. 4. Zu den Bebauungsplänen «machten sich noch einige Beschlußfassungen nötig. Hinsicht lich der Festsetzung einer Straßenbreite von 15 Meter der Staatsstraße nördlich deS Hafens hat das Finanzministerium entschieden, daß es den Bebauungsplänen nur dann zu stimmen könne, wenn eine Breite von 17 Metern festge- setzt wird. Der Bebauungsplan ist dann mit den Aender- ungen, in denen auch die neue FriedhofSanlage zu berück sichtigen ist, an die Amtshauptmannschaft wieder einzu reichen. Bezüglich der geplanten Straße am Georgplatz von Schönbergs Grundstück nach der Schule hatte man die Absicht, die Straßenflucht zu knicken. Die Amtshaupt- Mannschaft erachtet aber für geboten, die Straßenflucht mit der Gebäudeflucht laufen zu lassen. Damit war der Gemeinderat wie mit einigen sonstigen hierauf bezüglichen Aenderungen deS Bebauungsplans einverstanden. Hinsicht lich der Straßenbreite der Staatsstraße soll aber anderweit nachgesucht werden, .daß eine Breite von 15 Meter nach gelassen wird. 5. Der Herr Vorsitzende teilte mit, daß man sich bezüglich der Herstellung des GeorgplatzeS schlüssig machen müsse, weil die Schule voraussichtlich nach Weih nachten bezogen werden könne. Er empfiehlt die Weg nahme der jetzt noch dort befindlichen Zaunreste und Be pflanzung des Platzes. Auf Antrag des Herrn Strehle, der verschiedentliche Unterstützung fand, soll gleichzeitig die Straße nördlich deS Platzes mit angelegt und der Fußsteig mit hartem Belag versehen werden. Die Herstellung deS GeorgplatzeS und Anlegung der Straße wurden genehmigt und der Bauausschuß mit der weiteren Erledigung beauf tragt. Nach einigen unwesentlichen Bemerkungen wurde die Sitzung geschloffen. Es folgte eine nichtöffentliche Sitzung. Strehla. Herrn Töpfermeister Probsthain hier war vor zirka 9 Monaten der Weiterbetrieb seiner Töpferei verboten worden, weil er beschuldigt wurde, die Glasur in den von ihm hergestellten Töpfew so mangelhaft ein gebrannt zu haben, daß sich dieselbe mit' ihren giftigen Bestandteilen losgelöst und den Nahrungsmitteln mit geteilt habe. Die Erkrankung einer hiesigen Arbeiter familie führte man darauf zurück. Jetzt ist Herrn Probst hain vom Kgl. Landgericht Dresden mitgeteilt worden, daß er außer Verfolgung gesetzt worden ist, da ihm ein fahrlässiges Verschulden nicht nachzuweisen ist. Oschatz. Nachdem kürzlich in der 7. KUabenklasse der Unterricht für acht Tage unterbrochen Werden mußte, weil infolge des epidemischen Auftretens von Masern, Scharlach! usw. eine große Anzahl von Kindern am Schul besuch behindert war, ist jetzt eine weitere, in der, aus gleichem Grunde 16 Kinder fehlen, geschlossen worden. Dresden, 25. September. Tie Kriminalpolizei hat gestern abend in seinem Papierladeu an der Alaunftraße einen guten Fang gemacht. Dem Geschäftsinhaber kaml ein etwa 30 jähriger! Mann^ der einest fälschest Bart trug, sehr verdächtig vor. Er verständigte die Polizei, die den Unbekannten festnahnt. Dabei stellte es sich heraus, daß der Festgeuommene Mt dem aus Hannover ver schwundenen Defraudanten und Schwindler Arnold iden tisch ist, der wegen Unterschlagung von 26 000 Mark gesucht wird. 7000 Mark führte der Mann noch bei sich) außerdem eisten Revolveir. Mit ihm wurde auch der Bru der und heute in aller Frühe auch die Mutter und' die Schwester, die hier wohnhaft sind) festgenommen. — Nach fünfstündiger Verhandlung wurde heute vom Schöffenge richt der frühere sozialdemokratische Neichstagsabgeord- nete Töpfer und Vorsitzende der Dresdener Ortskranken kasse Julius Fräßd'orf wögen Beleidigung des Prokuristen Paul Hellmich von der Ortskrankenkasse zu 30sMark Geld strafe oder drei Tagen Haft verurteilt. Aräßdorf hat in einer sehr erregten Versammlung der Ortskrankenkasse, in welcher vor einiger Zeit politische Verhältnisse cistü besondere Rolle spielten, mit Betzug auf Hellmich ge äußert, daß Sozialdemokraten unter Umständen ehren hafter seien als Hellmich. — Die Professoren Mollier und Kübler von der hiesigen Technischen Hochschule sind zur Teilnahme an den bevorstehenden neuen Versuchen des Grafen Zeppelin mit seinem großen Luftschiff eingeladen worden. Dresden. Für die große theologische Lehr konferenz, die vom 30. September bi» 3. Oktober im hiesigen Musenhau» stattfindet, ist nunmehr da» endgültige Programm versandt worden. Lm 30. September findet zunächst eine vrgrüßung»oersammlung statt, zu der außer den Konferenzteilnehmern auch Gäste Zutritt haben. Zum Andenken an den 100. Geburtstag Löhr» wird hierbei unter anderen Herr Rektor D. Dr. Bezzel au« Neuen- detteltau tn Bayern einen Vortrag über W. Löhr und seine Bedeutung für Kirch« und innere Mission im Sinne der lutherischen Kirche hallen. Al» BortragSthemrn sind aufgestellt worden für di« Konferenz: 1) Die alttestament- ltche Religion im Rahmen der anderen altorientalischen, 2) Die Literaturformen der neutestamentltchen Schriften, 3) Die Christologie seit Schletermacher. Die Vortragenden sind die Herren Professor Dr. Sellin in Wien, Geh. Kirchen- rat Professor D. Heinrict in Leipzig und Professor D. Jhmel» tn Leipzig. An jeden Vortrag schließen sich Aus- sprachen an. Leiter der Konferenz, die von hervorragenden Geistlichen und LateN der evangelisch-lutherischen Landes kirche in den verschiedensten Teilen Sachsens etnberusen wird, ist Herr Superintendent Kaiser in Radeberg. 88 Dresden, 25. September. Gemeinsam mit der Steuerbehörde geht die Dresdner Polizei schon seit Jahren dem Buchmacherwesen energisch zu Leibe und ist bestrebt, den Buchmachern vollständig den Garau» zu machen. Eine Reihe von Verhaftungen mit nachfolgenden zum Teil recht scharfen Bestrafungen — wir erinnern nur an die Ver- urteilungen der Prochnow, RaSpe und Genossen — haben aber nicht vermocht, die heimliche Annahme von Renn- wetten nicht nur für Dresden, sondern in der Hauptsache für auswärtige Rennplätze aus der Welt zu schaffen. Im Gegenteil. Gerade in Dresden ist die Wettlust eine derart rege und allgemeine, wie wohl tn keiner anderen Großstadt. Die Lust -um Wetten ist in Dresden aber keineswegs ein Privileg der wohlhabenden und beffersituierten Klaffen, sondern gerade in den Kreisen des sogenannten kleinen Mannes, in den Kreisen der Gewerbetreibenden und Hand werker wird eine Menge Geld in Wetten angelegt. Diese Wettlust wissen die Buchmacher sich sehr zu nutze zu machen und unter den Augen der Polizei betreiben die letzteren unverblümt ihr Geschäft. ES gibt in Dresden zahlreiche Personen, die nebenbei ein kleines Papier- oder Zigarren geschäft betreiben, deren Hauptoerdienst aber in der An nahme von Rennwetten fürs In- und Ausland liegt. Manche dieser „Unternehmer* verfügen über ein glänzendes Einkommen, je nach der Qualität der „Kundschaft*. Der eine Buchmacher sucht seine „Kunden" in den minder ele ganten Restaurants, beispielsweise in den den Markthallen benachbarten Kneipen. Dort warten abends schon zahl reiche Markthelfer, junge Kommis und andere Bedienstete sehnsüchtig auf den „Onkel", um zu erfahren, daß ihr Pferd nicht gesiegt hat. Sie greifen abermals in den Beutel, um aufs neue auf ein tn Paris (!) oder Hoppe garten gemeldete« Pferd zu setzen. Zwischendurch erhalten sie vom Buchmacher auch einmal einen guten „Tipp", der einschlägt, wodurch die Wettlust noch mehr angefacht wird. Andere Buchmacher haben ihr Quartier in den großen Cafös und in den eleganten Restaurants aufgeschlagen. Der Offizier geniert sich nicht, hier den Buchmacher aufzu suchen und ihm einen Wettauftrag zu erteilen. Der besser gestellte Kaufmann, der Sportmann ladet hier sein Reu- geld ab und wenn einmal der Oberkellner auch Lust am Wetten verspürt, so hat auch für ihn der Buchmacher stets eine „offene" Hand. Während so im „Hauptquartier" alle Fäden zusammenlaufen, sind draußen tn der Stadt zahl reiche Agenten tätig, die für neue Kundschaft sorgen. Sie sind die sogenannten Zutreiber. Auf diese hat die Dresdner Polizei jetzt ihr ganz besondere« Augenmerk gerichtet. Es ist ihr dieser Tage gelungen, zwei der gewiegtesten von der Buchmachergilde auf frischer Tat zu ertappen und zu ver- haften. Line vorgenommene Haussuchung soll eine Fülle auch andere belastenden Material» zu Tage gefördert haben. ES steht somit wiederum ein sensationeller Prozeß in Aussicht. Kamenz. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich am Dienstag in der 11. Vormittagsstunde ins Henzescheu Steinbruche bei Wiesa durch vorzeitiges Losgehen eines Sprengschnsses. Der damit beschäftigte verheiratete Stein arbeiter Gustav Anders aus Gelenau sowie der ledige Stcinarbeiter Gustav Zeiler aus Wiesa erlitten dabei äußerst schw ere Verletzungen. Dem Anders ging der Schuß direkt ins Gesicht, während derselbe Zeiler besonders am Kopf und am linken Arm traf, wodurch beide arg zuge richtet und durch das Pulver entstellt und verbrannt wurden, sodaß das Augenlicht gefährdet erscheint. Die Ursache des bedauerlichen Unfalles konnte noch nicht fest gestellt werden, Oberlungwitz. Mit seinem! Automobil tödlich ver unglückt ist am Montag abend der Ingenieur Stahlberg vom hiesigen Elektrizitätswerk, Stahlberg, von Gleis« bei Limbach kommend, wollte beim Gasthof zun^ „Weißen Roß" eine scharfe Kurve nehmen urw einem Geschirr ausweichen, was ihn: jedoch nicht gelang. Er fuhr mit seinem Auto mobil an einen Rainstein an und wurde so unglücklich aus den: Automobil herausgewiorfen, daß er auf der Stelle tot liegen blieb. Das Automobil wurde zertrümmert. Brand. Der Gemetnderat beschloß, für Brand die Revidierte Gkädteordnung einzuführen. Annaber g. Wie aus Weipert gemeldet wird, soll dieser Tage dort ein Gtubenbrand nach zweifelsfrei« Fest- stellung dadurch entstanden sein, daß Sonnenstrahlen ein geschliffener Gla» trafen und auf der Gardine einen Brennpunkt verursachten und so da» Gewebe in Brand setzten. Gtttersee. Wegen Erkrankung von mehr als einem Drittel aller Schulkinder an Scharlach mußte die Schule auf drei Wochen geschlossen werden. Drei Kinder der Familie Scheinpflug hatten die Krankheit schon glücklich überstanden. Da erkrankte am Ende voriger Woche das zehnjährige Mädchen an Scharlachdiphtheriti». Nach zwei Stunden war sie tot. Ehe sie noch begraben war, starb ebenso plötzlich am Sonnabend die zwölfjährige Tochter. Hohenstein - Ernstthal. In einsr gemeinsamen Sitzung der beiden städtischen Kollegien wurde die Ein- flurung des Hüttengrundes und einer Anzahl anderer zu Oberlungwitz gehörender Gebietsteile zur Stadt Hohenstein-Ernstthal mit' allen gegen drei Stimmen an genommen. Das neuerworbcnc Gebiet umfaßt 370 Hektar, wofür an Oberlungwitz 125 000 Mark innerhalb fünf Jahiren zu zahlen sind. Die Stadt erhält damit einen Zuwachs von 1250 Einwohnern. Zwickau. Aergerlich darüber, daß in dem Langen bernsdorfer Radfahrervcrein Wanderer die Sozialdemo kraten kein Oberwasser gewinnen konnten, bezeichnet« das sozialdemokratische „Sächsische Vvlksblatt" den Ver ein als „Klimbim-Verein". Der Verein klagte darauf gegen den verantwortlichen Redakteur des Blattes auf Beleidigung. Vom Schöffengericht freigesprochen, wurde dieser in der Berufungsinstanz vom Langericht Zwickau wegen ehrverletzender Beleidigung zu 50 Mark Geldstrafe event. 10 Tagen Gefängnis verurteilt. Reichenbach i. V. Ein schreckliches Brandunglück, das den Tod eines" 19 Jahre alten Mädchens zur Folge hatte, ereignete sich am Dienstag nachmittag in der vierten Stunde im Hause Oberreichenbacher Straße Nr. 1 hier. Die ledige Lina Schneider führt dort bet ihrem im 78. Lebensjahre stehenden Großvater die Hauswirtschaft und war dabei beschäftigt, auf einem Spirituskocher Kaffee zu kochen. Der Apparat stand in einem Neben zimmer auf einen: kleinen Bänkchen. Das etwas geistes schwache Mädchen ist hierbei der Spiritusftamme zu nahe gekommen, fo daß die Kleidung Feuer fing. Iw wenigen Sekunden glich daS unglückliche Mädchen einer Flammensänle. Sie schrie laut um Hilfe, aber der alte Großvater, vor dessen Augen sich der schreckliche Vor gang abspielte, konnte nicht helfen, da er krank und gebrechlich ist und sich kaum zu erheben vermochte. Auf das Hilfegeschrei eilte der Besitzer des Hauses, Herr Bäckermeister Lenk, hilfsbereit hinzu. Aber schon war eS zu spät. Als eS ihm gelang, die FlaMMen an der ohn mächtig am Boden liegenden zu dämpfen, hatte das arme unglückliche Geschöpf den Geist bereits ausge haucht. Die Kleidung des Oberkörpers war vollständig vom Leibe herunter gebrannt, der Körper, insbesondere Brust, Hals und Gesicht, schrecklich verbrannt und ver kohlt. Ein sofort chinzugeholter Arzt konnte nur noch den Tod bestätigen. Leipzig. Das deutsche Druckgewerbe umfaßt zur zeit 9971 Betriebe, gegen 9377 iM Jahire 1904. Davon sind Buchdruckereien 7297, Buch- und Steindrückereierr 1568, Lteindruckereien 1019, Licht- und Kupferdruckereien 87. Die jährliche Zunahme an Druckereien kann auf rund 300 berechnet werden! Im Jahre 1883 betrug die Zahl der Betriebe aller graphischen Branchen nur 4851. S!ie hat sich also seit dieser Zeit mehr als verdoppelt. —i Einer der ältesten und bekanntesten Baumriesen in Deutschland- die „große Eiche" in den Leipziger Wal dungen bei BöMitz-Ehrenberg, deren Alter auf 700 Jahre geschätzt wird, stirbt ab. Wie man mitteilt, müssen ihre verdorrten Aeste, weil Gefahr besteht, daß sie bei gro ßem Sturm abbrechen und em Unglück verursachen könn ten,. abgesägt werden. Den Stamm will'man zunächst noch stehen lassen und mit Efeu umranken. — Das Leibniz- Denkmal, das vom ThoMaskirchhöf nach dem Pauliner- hpf versetzt werden sollte, um an der Thomaskirche dem Bach-Denkmal Platz zu machen, wird nun doch vor dem Bornerianum ausgestellt werden. Unterschiede zwischen Patents, Gebrauchsmuster-, Musters und Zeicheuschntz. Von Patentanwalt Sack-Leipzig- * Die Gesetze zum Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen bestehen im Deutschen Reich bereits eine lange Zeit, aber trotzdem ist in den Kreisen der Ge- werbetreft uden und Industriellen die Kenntnis der für den einze.ucn in Betracht kommenden praktischen Wirkungen und Eigenheiten d« einzelnen gewerblichen Schutzgesetze verhältnismäßig nur gering verbreitet. SS treten infolge dessen häufig ganz irrtümliche Auffassungen zutage, die oft unliebsame Zwischenfälle für den Betreffenden nach sich ziehen. Eine kurz« übersichtliche Nebeneinapderstellung der gewerblichen Schutzarten darf deshalb auf allgemeines In teresse rechnen. DaS Seschmackmustergesetz, welches den Schutz der Urheberrechtes an Mustern und Modellen umschließt, dient dazu, solche Erzeugnisse vor Nachahmung zu sichern, welche durch ihre Gestalt, Färbung oder Musterung be stimmt sind, der Mode ober der Liebhaberei an eigenartigen Formen zu dienen. Der GeschmackSmusterschutz wird durch Anmeldung beim zuständigen Amtsgericht erlangt und e» findet bei dieser Eintragung eine Prüfung auf Schutzberechttgung und Neuheit statt. Auf eine ganz wesentlich andere Tragweise ist daS Patentgesetz zugeschnitten. Der Patentschutz wird bei weitem nicht ohne weiteres auf jede der hierzu beim Patentamt etngereichten Erfindungen erteilt, sondern die zum Patentschutz einge reichte Erfindung erfährt seitens de» kaiserlichen Patent amtes eine sehr eingehende Prüfung in bezug auf Patent fähigkeit und Neuheit. Wie verhältnismäßig wenig von den zum Patent eingereichten Erfindungen unter Patentschutz gelangen, er gibt sich daraus, daß von 30 085 eingeretchten Patentge suchen nur 9600 zu einem endgültigen Patent führten. Einfache Erfindungen und Gegenstände, die sich durch besondere Zweckgestalt oder Anordnung kennzeichnen, find al» Gebrauchsmuster schutzfähig, sobald sie neu find Eine patentamtliche Prüfung der Neuheit und Schutzbe. rechtigung eine» al» Gebrauchsmuster angemeldeten Gegen stände» findet nicht statt und infolgedessen ist die Ein-
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