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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19050325018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1905032501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1905032501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-25
- Monat1905-03
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Abend-Ausgabe: vormittag« 10 Uhr. Morgen-Au-gabe: nachmittag« 4 Uhr. Anzeigen sind stet« au die Expedition zu richten. Extra-Vellage» (nur mit der Morgen: Ausgabe) nach besonderer Vereinbarung. Die Expedition tst Wochentag- ununterbrochen geöffnet von früh 8 bis abends 7 Uhr. Druck und Verlag von G. Polz in Leipzig (Inh. Dr. B„ R. L W. «ltukhardk Nr. 153. Sonnabend den 25. März 1905. 99. Jahrgang. Var Aichtsgrle vom Lage. * Die Ernennung -es bisheriaen Oberpräsidenten v. Beth mann-Hollweg -um preußischen Mini- st er des Innern ist nunmehr amtlich veröffent licht. (S. Dtsch. Reich.) * In der Kanalkommission des preußischen Herrenhauses kmidipte Minister! v. Budde gestern die E i n f ü h r u n a des elektrischenBe- triebes für den Personenverkehr der Eisenbahnen an. (S. Dtsch. Reich.) * Der König und die Königin von Italien werden sich -um Empfange der deutschen Kaiserin nach Civitavecchia begeben. * Ter russische Minister des Innern, Bulygin, empfing gestern Abgeordnete der Moskauer Stadt verwaltung: heute sollen Delegierte der Mos kauer Semstwo empfangen werden. (S. die Krisis in Rußland.) * Nach Meldungen aus Tokio setzten die Ja- paner die Verfolgung der Russen fort. Sie erbeuteten neuerdings große Mengen -urückgelassener Vorräte. (S. Nusstsch-jap. Krieg.) von ar» Militärarbatten. Von unserm militärischen Mitarbeiter wird uns ge schrieben: ES ist eine alte, wenn auch poetische Wahrheit, daß der Meister sich erst in -er Beschränkung -eigt. Diese Wahrheit wird von dem preußischen Kriegsminister nicht geschätzt, da seine Tätigkeit ihm mutmaßlich nicht erlaubt, die Schriften unserer Klassiker eingehend -u studieren. Das trat bei der Beratung seines Etats unerfreulich -u Tage. Herr von Einem hält auf Fleckenlosigkeit. Er wusch, rieb und putzte an dem Idealbilde der Armee mit einer derartigen Hingebung, mit einer so rührenden Auf opferung herum, daß ein -weiter Chamisso dazu gehört, um es -u schildern. Aber wie das so geht, weniger wäre mehr gewesen. Wir leben nun mal in einer Zeit, die mehr -u skeptischer Prüfung, als -u gläu bigem Vertrauen geneigt ist und diese Skepsis wächst, wenn un.s versichert wird, daß ja ganz und gar kein Grund -u Beschwerden und Befürchtungen vorliegt. Das Verfahren des Kriegsministers erinnert an eine S-ene in einem fran-ösischen Lustspiel, wo ein Besucher mitten in ein höchst ungeniertes häusliches Scharmützel hinein platzt. Er will sich erschreckt -urück-iehen, da bittet ihn der Hausvater gan- gemütlich näher -u treten, indem er ihm -uruft: »Aber kommen Sie -och herein, es ist ja gar nichts passiert." Auch in unserer Armee passiert nichts. Der Kriegsminister war, wenigstens in seiner ersten Rede, nicht weit davon entfernt, die militärische Welt, in der wir leben, für die denkbar beste -u erklären. Von Mißhandlungen wird nicht mehr die Rede sein, wenn die Kabinettsordre vom 27. Januar d. I., die viele Erleichterungen des DicnstbetriebeS vorsjeht. ganz und gar dvrchgeführt sein wird. Schon jetzt sind brutale Mißhandlungen nicht mehr so häufig wie früher. Die Kommandobehörden beabsichtigen keineswegs, die Öffentlichkeit aus-uschließen. Auch die Verordnung des Kaisers vom 1. De-ember 1903 beabsichtigte es nicht. Sie ist nur ein Hinweis darauf, -aß dann allerdings die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden soll, wenn diese ge eignet ist, das Ansehen der Armee und besonders des Offi-ierkorpS in weiten Kreisen herab-usetzeg. Daß ein Richter seines richterlichen Spruches wogen verabschiedet wird, hält der Kriegsminister für vollkommen ausge schlossen. Der oberste Kriegsherr sprach anläßlich des Bilsepro-esses nur >sein Mißfallen auS, weiter nichts. Der Untergebene, der sich gegen einen Vorgesetzten ver geht, muß strenger bestraft werden, als der Vorgesetzte, der sich gegen einen Untergebenen vergeht, denn der Vorgesetzte vergeht sich nur am NechtSgut eines ein-el- nen. während sich der Untergebene an der Grundlage der Armee, der Disziplin und damit an der Allgemeinheit vergeht. Dies etwa waren die hauptsächlichsten Ausführungen, mit denen der Kriegsminister für die Armee eintrat. Er hat mit ihnen nichts bewiesen, als das eine, daß er seinen Ruf. ein dem Fortschritt -»neigender, modern empfin dender Soldat -u sein, erst noch begründen muß, denn der näheren Betrachtung hält ja nicht eine einzige von seinen Angaben und Auffassungen Stand und ein KriegSminister. der geneigt ist, die ganze Welt in rosen roter Schminke zu sehen, wird unS über die außer ordentlich schwierige Epoche, der unsere Armee entgegen- gebt, «icht hinweghelfen. Was zunächst die Mißhandlungen betrifft, so hat ja wohl außer dem Kriegsminister kein Mensch in Deutsch land den Eindruck, daß auf diesem Gebiet eine Besserung eingetreten ist. Die bloße Versicherung, daß dem so sf. kgnn unS nicht genügen. Herr von Einem möge doch eine genaue statistische Aufstellung der letzten Jahre ver öffentlichen. Ein Abgeordneter hatte über die Soldaten mißhandlungen mit vollem Recht gesagt, es handle sich hier um die allerschwcrsten Notstände unseres Volkes Der Kriegsminister erwiderte mit übel angebrachter Ironie: „Ach, meine Herren, die liegen wohl auf einem anderen Gebiete." Herr von Einem scheint die Folgen, die die fortgesetzten Mißhandlungen bereits gehabt haben und noch haben werden, in höchst bedauerlicher Weise -u unterschätzen. Wir sind fest davon überzeugt, daß die letzten Wahlen durch die Erfahrungen, die der „gemeine Mann" beim Militär gemacht hat, stark be einflußt worden sind. Die Sozialdemokratie würde nur konseauent handeln, wenn sic auf diesem Gebiete über- Haupt keine Reformen anstrebte und zu allem still IKwiege. Niemand arbeitet ihr besser in die Hände als die Offiziere und Unteroffiziere, die sich -u Mißhand lungen hinreißen lassen und als diejenigen, die in diesem Falle auf mildernde Umstände plädieren. Das hat leider Herr von Einem auch getan. Er bat die Abgeordneten, doch nicht -u vergessen, daß die betreffenden Unteroffi ziere stets auf die Straße gesetzt werden. Wir wollen hoffen, daß dem so ist. wollen hoffen, daß das Gleiche auch den Offizieren zu teil wird, denn in diesem Falle ist jede Humanität Schwäche. Die Rücksicht auf den einzelnen muß hier eben schweigen. Wenn Herr von Einem weiter glaubt, das Verfahren rechtfertigen -u können, das heute hinsichtlich des Ausschlusses der Öffentlichkeit beliebt wird, so irrt er sich. Eine Ver ordnung, in dec der allerhöchste Kriegsherr sein Miß- fallen darüber ausspricht, daß die Öffentlichkeit nicht ausgeschlossen wurde, eine solche Verordnung genügt selbstverständlich auf Jahre hinaus, um auch ungewollt die Praxis zu beeinflussen. Die Richter werden sich immer sagen, daß sie cs riskieren, nach oben hin an- -ustoßen, wenn sic öffentlich verhandeln. Was die Ver abschiedung wegen eines richterlichen Spruches anbe trifft, so hat der Abgeordnete Herr Dr. Müller- Meiningen mit Recht darauf Hingewifen, daß drei Mit- glieder des Kriegsgerichts im Falle Bilse kur- darauf verabschiedet wurden. Herr von Einem machte dieser Feststellung gegenüber mehr von seiner diplomatischen Gewandtheit Gebrauch, als den Hörern lieb sein konnte. Er erklärte, keinen der Offiziere habe eine „entehrende Strafe" getroffen und das hatte ja auch niemand be hauptet. Der Kaiser habe den betreffenden Offizieren nur sein Mißfallen ausgesprochen. Wer der Armee an gehört hat, weiß, was schon das Mißfallen eines Regie- mentskommandeurS bedeutet. Das Mißfallen eines Brigadekommandeurs ruft bereits Uebelbcfinden, das des Divisionskommandeurs eine schleichende Krankheit hervor, das Mißfallen des Korpskommondeurs aber ist unbedingt tödlich und nur mit der galoppierenden Schwindsucht -u vergleichen. Und nun tut der Kriegs minister so, als sei die Mißbilligung des allerhöchsten Kriegsherrn ganz platonischer Natur und ziehe keine weiteren Folgen nach sich. Er setzt bei den Abgeordneten eine Naivetät voraus, die sie unmöglich aufbringen können und die im Lande der allgemeinen Wehrpflicht nur bei wenigen guten Seelen zu finden sein dürfte. Endlich müssen wir noch gegen die Ansicht des KriegS- ministers protestieren, daß nur der Untergebene die Disziplin schädige, wenn er sich gegen den Vorgesetzten vergeht. Der Vorgesetzte schädigt die Disziplin min- bestens ebenso schwer, denn die Mißhandlungen zer stören nicht allein in dem von ihnen Betroffenen, sondern in allen Zeugen der empörenden Vorkommnisse alle die jenigen Eigenschaften, die das Fundament derArmee aus- machen. Gegen diese einfache Wahrheit verblassen alle Befchönigungsversuche des Herrn von Einem. Wir sin der Ansicht, daß heute an die Spitze gerade des Preu- ßischen Heeres ein Mann gehört, der vorurteilsfrei ge nug ist, den modernen Anschauungen, die das Indivi- duum böhLr als früher bewerten, ihr Recht zu gewähren. Es ist dies das einzige Mittel, um die Armee aegen die sozialdemokratische Zersetzung zu schützen. Iy dieser Debatte aber hatten wir nicht den Eindruck, daß Herr vou Einem seinen Namen den Reformatoren des HeereS anreihen wird. ver Hvkriava in Zütstveriakrstra. vis nr««Denkschrift über die mMtSrische Lage. Dem Reichstage ist, wie bereit- kurz gemeldet, eme Fortsetzung der vom großen Generalstab ausgearbeiteten Denkschrift über den Verlauf de- Aufstande- in Deutsch-Südwestafrika vorgelegt worden. Darnach baben im Norden die Truvvrn, welche die Omaheke um stellten, durch weiter« Vorstoße in da- Sandfelv, die zum Teil mit übermenschlichen Anstrengungen verbunden waren, die dort noch sitzenden Herero zur Uebergabe zu veranlassen. (E- folgt der Bericht über di« Verfolgung Wilhelm Maha- rero- und Traugott-.) Im Süden de- Schutzgebiets haben die siegreichen Kampfe im Januar gegen die Hottentotten am Auob nicht in dem Maße au-grnutzt werden können, wie e- wünschen-wert gewesen wäre. Der Grund hierfür lag in Verpflegung-schwierigkeiten, vor allem aber in dem Mangel an Wasser «nd der unter de» Pferden» Esel» und Maultiere» au-gebrochenen Sterbe. Di« am Auob unter Befehl de- MajorS Meister stehenden Truppen haben sich des halb darauf beschränken müßen, am 5. Februar Nunub zu besetzen, um ein Durchbrecken der Hottentotten in westlicher Richtung zu verhindern. Die Zahl der Truppen, die zur Sicherung der Etappenlinie und de- Verkehrs der Kolonnen mit den Truppen notwendig sind und somit für das Gefecht ausfallen, ist auch hier sehr bedeutend. Denn die Hottentotten, die Meister im Kleinkriege sind, überfallen alle Wagentransporte, die nicht eine genügend starke Bedeckung haben. Die im Verein mit einem in Aminuis stehenden Poste» von der Abteilung Meister au-geführten Erkundungen haben ergeben, daß die Hottentotten am Zusammenfluß de- großen und kleinen Nossob-Flusse- und bei Griab sitzen; bei ihnen befinden sich Hendrik Wilboi, der verwundet sein soll, sowie die Häupt linge der Franzman-Hottentotten (Simon Köpper) und der roten Nation (Maneste Noreseb). Major v. Estorfs ist von GobabiS aufgebrochen, um den großen Noffob-Kluß abwärt- vorzugeben. Major Meister toll mit ibm zusammenwirken und versuchen, wenn die Wasserverhältnisse die- irgend gestatten, vom Auob her durchzustoßrn. Die Nord-Betbanier hatten bereit- Anfang Januar Leut nant v. Trotha angegriffen und ihnen in mehreren kleinen Gefechten Verluste an Memchen und Vieh zugefügt. Mit der endgültigen Niederwerfung de-Aufstandes dieses Stamme- ist Hauptmann v. Zwehl beauftragt. Er bat in glücklichen Gefechten am Hudup und Keitsup Anfang März den Gegner wiederholt geschlagen. In »och höherem Grade als am Auob haben die Opera tionen gegen Morenga und Morri« unter Verpflegungs- schwierigkerten zu leiden gehabt. Beide Bandenführer mit ihrem zahlreichen und gut bewaffneten Anhänge (die Bande von Morenga soll allein au- mindesten- LOO Mann bestehen) hielten sich im allgemeinen in dem Dreieck Keetmanshoop- Rietfontein-Warmbad auf. Für die Verpflegung der Truppen standen in der Haupt sache nur die Etappenlinieu: Windhuk-Rehoboth-Keetmans- hoop und Lüveritzbucht-KeetmanShoop zur Verfügung. Der auf der Etappenlinie Lüderitzbucht-Keetmanshoop eingerichtete Verkehr mit Ochsengespannen ist bei den ganz besonderen Schwierigkeiten, welche die Ueberwindung der Strecke Lüderitzbucht-Kubub bereitet, so wenig leistungsfähig, daß er zur Heranschaffung der Verpflegung nur verschwindend wenig beitragen kann. Ob der jetzt in Aussicht ge nommene Versuch mit abessynischen Kamelen ein besseres Resultat baben wird, ist zum mindesten zweifelhaft, die früheren Versuche mit Kamelen von den Kanarischen Inseln sind jedenfalls vollständig fehlgeschlagen. Fast der gesamte VerpflegungSbrdarf ist daher mit der Bahn nach Windhuk über Rehoboth heranzuschaffen. Bei der geringen Leistungs fähigkeit der Bahn, die nicht nur den Bedarf sür den Süden, sondern auch für den Norden des Schutzgebietes zu bewältigen hat, macht die rechtzeitige Sicherstellung der für den Süden notwendigen Verpflegung schon in Windhuk Schwierigkeiten. Von hier aus haben die Kolonnen die BerpflegungSgegenstände 500 Kilometer weit nach Keet- manshoop und von dort noch weitere 200 bis 250 Kilometer sür die im Bezirk KeetmanShoop operierenden Truppen zu schaffen. Die Sicherung der überaus langen Etappenlinie einem so beweglichen Feinde gegenüber, wie die Hottentotten ind, erfordert sehr zahlreiche Etappentruppen, die kaum ver- ügbar ru machen sind. Außerdem haben die Kolonnen soviel ranke Tiere, daß sie nur noch zum Teil den an sie zu teilenden Anforderungen genügen. General v. Trotha bat sich deshalb entschließen niüssen, die Operationen gegen Morenga zeitweise ganz einzustrllen. Allen diesen Uebelständen ist entscheidend nur abzuhelfen durch den baldigen Bau der Eisenbahn Lüderitzbucht-Kubub. ES folgt dann eine Schilderung der Gefechte von Nurudas, bei SturmanS Werft und bei Kosis (10. und 11. März), wo die 180—170 Mann starke Abteilung Kirchner 4 Offiziere und 41 Mann an Toten und Verwundeten verlor. vir Wrir in sturrlana. An» -en Ministerien. Wie au-PeterSburg gemeldet wird, tritt dieDulygin- Kommission am 29. zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Ihre Zusammensetzung fit noch unbekannt. — Eine Peters burger Meldung der „Polit. Korr." warnt davor, an den Plan einer konsultativen Vertretung übertriebene Er wartungen zu knüpfen. An die Einberufung eines Sem-ki Sobor sei nicht zu denken. Die einzuberufende Kommission habe dieselben Fragen in erweitertem Maße zu lösen, wie die durch den Uka« vom 25. Dezember 1904 angekündigte, jedoch nicht einberufene Kommission für die Revision der Städte- und Semstwoverwaltung. Geplant sei lediglich die Schaffung einer ständigen Kommission aus Stävte- und Semstwovertretern, welche die vom Ministerrat auf die Tagesordnung gestellten Gesetzentwürfe auszuarbeiten hätte, ähnlich wie früher in besonderen Fällen die Land- wirtschastSkommission und die Kommission zur wirt schaftlichen Hebung der zentralen Gouvernement«, nur mit unbegrenzter AmtSbefugni« und ständigem Charakter. — Nach halbamtlichem Telegramm aus Petersburg empfing der Minister de-Innern gestern Abgeordnete der städtischen Verwaltung von Moskau, die ihm die Forderungen der Verwaltung wegen de- kaiserlichen Reskripte« vom 3. März vortrugen. Die Verwaltung verlangt die Zulassung ihrer Abgeordneten zu der durch da- Reskript ein gesetzten Spezialkonferenz, freie Besprechung der Arbeiten der Konferenz in derPresse undOeffentlickkeil der Sitzungen. Heute wird eine Abordnung der Moskauer Seinst wo empfangen werden. — Gegenüber der Meldung auswärtiger Blätter, der Finanzmrnister hätte dem Minister komitee mitgeteilt, daß er, fall- er zur Fortsetzung de- Kriege« gezwungen sei» würde, die freie Umwechselung der Kreditbillrtt- in Gold suspendieren werde, ist die .Peter-- burger Tel.-Agentur" ermächtigt, zu erklären, daß der Finanz- minrster nicht« derartige- getan hat. Die Frage ist im Ministerkomitee nicht berührt und nickt beraten worden, da sie außerhalb seiner Zuständigkeit liegt. ver r«rrirch.japanir»e Flieg. Ssachalin. Aus Petersburg, vom 21. März, wird der „Schles. Ztg." geschrieben: Die Küsten der Insel Ssachalin starren gegenwärtig noch in Eis. Eine Landung auf der Insel ist daher jetzt noch nicht möglich. Aus diesem Grunde haben auch die Japaner die Insel noch nicht in Besitz genommen. Sobald die Navigation beginnen wird, wa« etwa in zwei bis drei Wochen der Fall ist, werden sie sicherlich keinen Augen blick zögern, sich zu Herren der Insel zu machen. Russischerseits tonnen sie daran nicht gebindert werden, denn die russischen Streitkräfte auf der Insel sind völlig unzureichend, um einen nennenswerten Widerstand zu leisten. Die russische Besatzung besteht nur aus ein bis zwei Bataillonen, deren Mannschaften sich aus den dortigen Sträflingen rekru tieren. Den letzreren werden zwei Monate Dienst bei der Truppe für ein Jahr Zwangsarbeit angerechnet. Außerdem ist zum Schutze Korstakowos, des an der Sübküste gelegenen Hauptortes der Insel, kürzlich ein provisorisch es Fort angelegt worden, welches mit den Geschützen de« gestran deten Kreuzers „Nowik" armiert wurde. Seit dem Jahre 1867 befindet sich Ssachalin im Besitz Rußland». Ihm war eS nur eine Sträslingskolonie ohne jeden sonstigen Nutzen. Sogar die reichen Kohlenlager der Insel wurden so wenig aus^ebeutet, daß die Rusten ihre Kohlen für die ostchinesische Babu aus Japan beziehen mußten. Und doch sollen die Kohlenschätze Ssachalins nach Mitteilungen eines Ingenieurs in der „Amurzeitung" geradezu unerschöf- lich sein. Ebenso bezeugt der amerikanische Konsul in Wladiwostok, daß die Naphtaguellen im Innern der Insel die berühmten Naphthaqttellen in Baku an Reich tum bei weitem übersteigen. Es sind dort bi« jetzt sieben unterirdische Naphtaseen erforscht worden, von denen der eine einen Raum von mehr als KO 000 Quadratmetern LZ desestoff fürs ffsus, Zs unterbattenäe, anregende keklüre «r/s <-/-» «r/s für Ltie fgmilie, s» kür alle deler, öle neben einer öereicberung ibrer Willens suk clen bedielen 6er Politik un6 Volkswirtschaft eine Anregung 6er pdonlosie un6 Aerllreuung in 6en feierltunden wünschen, dielet ln gediegener Nuswabl un6 reicher Ab wechslung 6as fleißiger Tageblatt. In clen dalcl dunclerl 3abren keines öellebens bot es eine keiner wichligklen Aufgaben als erlies fgmiliendlortlttiffeldeullcklonds darin erblickt, ein ausgerelcbnetes keulstelon aus 6er Decker bervorragencler Mitarbeiter. Serlchle angelebener Kritiker aus allen Eedleken 6er Kunst, insbesondere aber lpannenöe Lrräblungen ru veröllenllichen. LIngedenk des Wortes: „Wer vieles dringt, «—» ----- wirck jeclem etwss dringen" bat es ferner im dauke des vergangenen 3abres nicht weniger als Lire! selbständige Beilagen neu gelchallen und ausgebaut: Mußestunden * * ?ür untere fronen kücdertilcd * * * Auch im kommenden Quartal bat «las deiprlger Lagedlast kür einen gediegenen, interellanten delestost gelorgl. kuäolf Mrlebberg-Iura's „Möblierte Ammer" «» «M MV»-« W°M IW» EM E ein belprn'ger Nomon von intimem Neire und spannender Handlung ous 6er Leit cles beipriger Nonkkrscdes gelangt nunmebr rum Ndlkruch. Vas Werk 6er destebtan LrrSblers bedarf keiner weiteren kmpkeblung. er wird kkch leinen llelerkreis leldlt erobern. Abonnenten. die erst nach beginn 6er Noman» blnrukrelen, erbosten 6ie ersten Kapitel nochgellekert. Var rwelmsl tögllcd erscheinend deiprlger Lagedlast kostet bei eigenem Nddolen 1.— Mk. bei öolendestellung 1LS Mst. beim Seruge ckurcd ckie polt l.vo Mst.
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