Ebke Jensen Unsere Kulis, wie die Matrosen allgemein genannt wurden, dienten bei der Marine drei Jahre. Bei der Torpedowaffe begann mit der sogenannten Schul flottille ihr Soldatenleben. Ein ständiges Jndiensthalten aller Torpedoboote war zu kostspielig, und die Boote, die sich immer mit hoher Geschwindigkeit bewegten, hatten eine bedeu tend kürzere Lebensdauer als andere Fahrzeuge. Man mußte sie deshalb möglichst schonen. Um sie nicht allzu schnell abzurackern, durften ihre Maschinen nicht unnötig lange beansprucht werden. So standen sie das erste Jahr, also als Schul flottille, zehn Monate im Dienst, im zweiten Jahr, in dem der Ausbildungsstand ein höherer geworden war, ungefähr fünf Monate und das dritte Jahr, wenn die Besatzungen auf der Höhe ihres Könnens angekommen waren, blieben sie nur während der Flottenmanöver im Dienst. Während des Krieges waren sie selbstverständlich sämtlich fahrbereit. Bis auf Offiziere und Unter offiziere bestand das Personal bei der Schulflottille nur aus Neulingen, also aus Rekruten. Die meisten von ihnen, ob Matrose oder Heizer, Kuli und Stoker, hatten noch niemals ein Schiffsdeck unter ihren Füßen gehabt. Die seemännische Bevölkerung reichte bei weitem nicht aus, um die Kriegsschiffe mit Per sonal zu versehen. In den Kompanien an Land wurden die Be satzungen zusammcngestellt. Dies geschah ohne Mit wirkung der Kommandanten nach bestem Wissen und Gewissen. Wir bekamen dann die Leute in die Hand gedrückt.