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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190710026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19071002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19071002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-10
- Tag1907-10-02
- Monat1907-10
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1907
- Autor
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Riesaer H Tageblatt ««d Anzeiger Mbeblait md Anzeiger-. Lelsgramm-Adress« ^,L<rjjöbratt*, Riesa, Amtsökatt Fernsprechstells Nr. 2». für die Königs Amtsyauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht nnd den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 'N 230. Mittwoch, 2. OktoSer 1807, abends. «0. Jahr«. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Träger stet inS HauS 1 Mark LS Psg, bei Abholung am Schalter der laiserl. Postanstalten 1 Mark 6S Psg., durch den Briefträger sret ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatLabonuemerttS werden angenommen. Anzeigeu-Anuahme für die Nummer der Ausgabetages bis vormittag 0 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße VS. — Für die Redaktton verantwortlich: Hermann Schmidt in Rlef». —— - > ..... .---s- Auf Blatt 13 des hiesigen Handelsregisters, die Firma C. F. Förster in Riesa tzetr,, ist heute eingetragen worden, daß der Oberst a. D. Philipp Albert Aufschläger kn Dresden in das Handelsgeschäft eingetreten und die dadurch enstandene offene Handels gesellschaft am 1. Oktober 1907 errichtet worden ist, daß die frühere Alleininhabertn Laura Katharina verehel. Auf schläger gebr. Förster von der Vertretung der Gesellschaft ausgeschlossen und daß die bisherige Prokura des Gesellschafters Aufschläger erloschen ist. Rkesa, am 2. Oktober 1907. Königliches Amtsgericht. Das alte Lagerstroh aus ca. 1950 Strohsackfüllungen der Artillerie-Kasernen I—IV und der Pionier-Kaserne soll an den Meistbietenden vergeben werden. Angebote sind bis Souuabeud, de« 5. Oktober d. IS., vormittags 9 Uhr verschlossen und kostenfrei bet der unterzeichneten Verwaltung — Pionier-Kaserne, Stabsgebäude, Zimmer Nr. 61 — woselbst die Bedingungen vorher einzusehen sind, abzugeben. Verdingungs unterlagen werden an auswärtige Interessenten nicht versandt. Bewerber, welche die Bedingungen nicht eingesehen haben, bleiben unberücksichtigt. Garnisonverwaltuug Riesa. Die Geschäftsräume des Gemeindeamtes Gröba bleiben Sonnabend, de« 5. Oktober 1907 * wegen Reinignng geschloffen. Das Königliche Standesamt ist zur Anzeige von Gterbefällen und Totgeburten vormittags von 8—9 Uhr geöffnet. Gröba, am 1. Oktober 1907. Der Gemeindevorstand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 2. Oktober 1907. —* Das gestern abend im Hotel „Wettiner Hos" .stattgefundene Künstlerkonzert hatte sich eines guten Besuchs zu erfreuen, sodaß der „Stammtisch zum Kreuz", der das Konzert veranstaltet hatte, ein verhältnismäßig hübsches Sümmchen für wohltätige Zwecke erzielt haben dürfte. Bezüglich des Konzertes selbst kann nur gesagt werden, daß die ausführende 32 er Artilleriekapelle sich wieder als durchaus auf der Höhe stehend erwies, auch die Borträge der Solosängerin wurden beifällig ausgenommen, während der Solosänger mit einer Indisposition zu kämpfen hatte, die die Ausführung seiner Vorträge beeinträchtigte. Rege Beteiligung fand der dem Konzert folgende Ball. —* Versetzt wurden Herr Regierungsassessor Frhr. o. Könneritz vom Evangelisch-lutherischen Landeskonsi storium zur Amtshauptmannschaft Großenhain und Herr Regisrungsassessor Dr. Wolf von der AmtShauptmann- schaft Großenhain zur Amtshauptmannschaft Chemnitz. —* Gestern hielt der Kantoren- und Organisten- Verein der KrciShauptmannschaften Dresden und Bautzen seinen VereinStag in unserer Nachbarstadt Großenhain ab. Nach Begrüßung von fetten deS Herrn Superintendent Pache (drei Worte LutherS) und deS Herrn Bürgermeister Hotop hielt Herr Seminaroberlehrer Hoforganist Grund- mann aus Dresden einen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag über: „Richard Wagner als Reformator in der Musil". Der Vorsitzende, Herr Kantor Gurke - Kötzschen- broda, referierte über Professor H. KretzschmarS Schrift: „Zur Einführung des musikalischen Teils der neuen Agende". Dem gemeinsamen Mahle folgte ein Spaziergang in dem schönen Stadtpark. Um 5 Uhr fand ein Kirchenkonzert statt, an dem sich der Großenhainer Kirchenchor und der Männergesangoerein „Liedertafel" unter Kantor GläserS Leitung ruhmvoll beteiligten. AIS Solisten boten Vorzüg liches Frln. Engelbrecht aus Elsterwerda und Herr Kammer- rnustkuS Lindner aus Dresden (Waldhornvorträge). Als Orgeluirtuosen beteiligten sich an dem Konzerte die Herren HanS Fährmann-DreSden, Kantor Gläser, Organist Müller und Kantor Gurks-Kötzschenbroda. Abends fand eine ge sellige Vereinigung statt, in der wiederum herrliche musi kalische Gaben dargeboten wurden. Heute vormittag fanden Vorträge der Mitglieder in der Kirche zu Großenhain statt; dabei spielte u. a. auch unser Organist, Herr F. W. Scheffler, «inen Orgelsatz von H. Fährmann. —* In manchen Zeitungen kann man aus den Be- rrachtungen des gegenwärtigen niedrigen Elbwasser- standeS die Befürchtung herauslesen, als ob der gegen wärtige Tiefstand bereits nahe an denjenigen des wasser armen Sommers 1904 herangekommen sei. So weit ist'S aber vorläufig noch nicht. Die Schiffahrt wurde am 21. Juli 1904 eingestellt, als der Elbpegel in Riesa 180 ow unter Null anzeigte. Jetzt ist der Wasserstand noch immer gegen 60 om höher. Der Dresdner Pegel zeigte damals 218 om unter Null und jetzt noch 170 em. Nach zehnwöchiger Pause wurde am 1. Oktober 1904 die Schiffahrt wieder ausgenommen. Der Wasserstand war damals 155 om unter Null am Riesaer und 194 om am Dresdner Elbpegel. Wenn auch die Elbschiffahrt bei dem jetzigen niederen Wafserstande schon Schwierigkeiten hat und die Kähne hier oft ableichtern müssen, wenn sie weiter WojnWsNchmis bergwärts fahren wollen, bis zu dem Tiefstand von 1904 hat es noch ein Weilchen Zeit. Zu konstatieren ist aller dings ein zwar langsames aber fortgesetztes Fallen deS Elbspiegels den ganzen September durch. Hoffentlich bringt der Oktober die wünschenswerte Aufbesserung. — Nach dem Bericht des Vorstandes der Aktien gesellschaft Lauchhammer, Riesa war das Ge schäftsjahr 1906/1907 dadurch gekennzeichnet, daß in allen Betrieben der Gesellschaft mit voller Anspannung gearbeitet werden mußte, um den verstärkten Abforderungen der Kundschaft einigermaßen zu entsprechen. Fortgesetztes Be- mühen, zur Bewältigung der vorliegenden Arbeit mehr Arbeitskräfte heranzuziehen, hatte nicht viel und nur in Riesa Erfolg; in Gröditz und Burghammer dagegen nahm die Zahl der Arbeiter sogar ab. Lohnaufbesserungen wurden zwar nicht generell, aber soweit sie gerechtfertigt erschienen, von Fall zu Fall gewährt. Wenn ungeachtet des Mangels an Arbeitskräften die quantitative Leistung erheblich stieg, so ist das auf forcierten Betrieb und technische Verbesserungen zurückzuführen. Weiter war charakteristisch, daß es schwer hielt, die wesentlichen Rohmaterialien in genügender Menge heranzubekommen, und daß unter solchen Umständen über minderwertige Qualität derselben vielfach hinweggesehen werden mußte. Gleichwohl gestatteten die in den meisten Geschäftszweigen erzielten reichlicheren Preise in Verbindung mit der großen Produktion, ein Er gebnis zu erzielen, welches das beste seit Bestehen der Ge sellschaft ist. Der lebhafte Absatz hat es mit sich gebracht, daß der Bestand an Fabrikaten auf ein Minimum zurück gegangen ist. Die Knappheit der hauptsächlichsten Rohstoffe kommt in dem geringen Bestand von Rohmaterialien zum Ausdruck. Die gegenwärtige Geschäftslage ist eine unent- schiebens. Die Beschäftigung läßt zwar in allen Betrieben noch nichts zu wünschen übrig, aber betreffs neuer Käufe beobachten in einigen Erzeugnissen die Käufer Zurückhaltuttg. Die Produktion betrug insgesamt 176444605 kg (1905/06: 166 265 207 kg, 1904/1905: 144 556 591 kg), der Ver- sand 29163495 M. (1905/1906: 25179452 M., 1904/05: 20 631370 M.). An Arbeitern wurden beschäftigt am 30. Juni 1907 ausschließlich Montagearbeiter 3774 Mann (1906: 3615 Mann, 1905: 3545 Mann). Das Vermögen der selbstständig verwalteten Knappschasts-, Pensions- und Krankenkassen betrug am 30. Juni 1907 1306 936 M. Ferner betrugen am 30. Juni 1907 Immobilien 7603481 M. (i.V. 7228307 M.), Modelle usw. 268001 M. (311001 M), Debitoren 4647 106 M. (3 788 638 M.), Kassa 30 296 M. (46 402 M.), Wechsel 277 049 M. (190 28S M.), Fabrikate 1278 592 M. (1401467 M), Rohmaterial 1071369 M. (1 562 790 M), Kreditoren 3 319 959 M. (2 995 848 M.). Wetter beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahre die Generalrosten auf 641897 M. (t. V. 563 828 M.), Zinsen usw. 234 357 M. (243 701 M), Abschreibungen auf Im mobilien 818 454 M. (614 568 M.) , Abschreibungen auf Modelle 66211 M. (73801M.), Betriebsgewinn 3240020 M. (1906: 2 633 025 M, 1905: 2199 738 M). Der nach Vornahme der Abschreibungen verbleibende Gewinn beträgt 1419 939 M, hierzu 67 622 M. Vortrag au« 1905/1906, 94 M. verfallene Divtdendenscheine, zusammen 1487 656 M. (i. V. 1 142 600 M.), dessen Verwendung wie folgt bean tragt wird: 100 000 M. der außerordentlichen Reserve, 300 000 M. der Reserve für Bauten, 50 000 M. dem Dispositionsfonds zur Unterstützung der Beamten, 100000 M. i. d. Exped. d. Bl. für Wohnung-Suchende kostenfrei. Für Ver mieter: bei Selbsteintrag in die Liste 10 Pf., bei verlangtem Eintrag durch unseren Beamten 20 Pf.; die im Tageblatt annoncierten Wohnungen re. finden kostenfreie Aufnahme. dem Dispositionsfonds zur Unterstützung der Arbeiter, 787 500 M. 14°/» Dividende (i. V. 11°/o), 32 247 M. Tantieme, 117 909 M. auf neue Rechnung vorzutragen. Die Generalversammlung findet am 30. Oktober in Riesa statt. —* Jener Weltwanderer, der Italiener Giachino Jcnmi, von dem wir jüngst berichteten, daß er in Dresden angekommen sei, traf heute auf seiner Wetterwanderung hier in Riesa ein, sprach u. a. auch bei uns vor und ließ sich seine Ankunft bescheinigen. Er will in vier Jahren 60000 Kilometer zurücklegen und sich damit einen Preis holen. Jetzt, in den ersten sieben Monaten seiner Wander schaft, hat er bereits rund 9000 Kilometer hinter sich. Von hier geht die Reise zunächst weiter nach Leipzig, Berlin. — Die Neue Deutsch-Böhmische Ekbeschiff- fahrt, Aktiengesellschaft, hat die beiden großen Dam pfer der Firma Schineil u. Basedow! in Hamburg käuflich erworben. Ferner wird "die neue Gesellschaft ab 1. Ok tober die seitens der Firma Friedrich Schmeil! in Ham burg ermieteten Dampfer übernehmen und einige Dam pfer von der Oder für ihren Dienst heranziehen. — Bei Schiffahrts-Eröffnung 1908 treten mehrere neuerbaute Dampfer hinzu. — Bei den Gtaatseisenbahnen find im Monat Mai 1907 7305433 Personen und 2691726 t Güter be- fördert worden. Von der Gesamteinnahme an 13215459 M. entfallen 5060506 M. auf den Personen- nnd 8154953 M. auf den Güterverkehr, das find 1272299 M. mehr als im gleichen Monat des Vorjahrs. Die Gesamteinnahme in den Monaten Januar bis mitMai 1907 beträgt 58484662 M., das sind gegenüber dem gleichen Zeiträume des Vorjahrs 3444590 M. mehr. — DaS Leipziger Regierungsorgan, die „Leipz. Zig.", ist in der Lage, mitteilen zu können, daß die Sächsische StaatSregierung zu dem. Entwürfe eines ReichSvereinS- gesetzeS bisher noch keine Stellung genommen hat. — Bekanntlich find mit dem 1. Oktober die Ein talerstücke deutscher Währung außer Kurs gesetzt worden. Damit geht Deutschland von der „hinkenden" zur reinen Goldwährung über. Hat der bisherige Währungs zustand zwar auch im Jnlande niemals beunruhigend ge wirkt, so hätte er doch im Falle einer Erschütterung deS ReichSkreditS zu unangenehmen Schädigungen der Taler besitzer führen müssen. Mit dem Taler verschwindet eine Münze, die im deutschen Geldwesen über 400 Jahre laug eine wichtige Rolle gespielt hat. War durch Karl den Großen das deutsche MÜnzwesen gut geregelt worden, so kam nach ihm eine Zeit ärgster Verwirrung infolge un zähliger, schlecht kontrollierter Münzstätten. Durch die goldene Bulle (1356) wurde das Recht, Goldmünzen zu prägen, dem Kaiser und den Kurfürsten Vorbehalten. Zu diesen Goldgulden kamen nun die Silbergulden, die zuerst in Tirol 1479 geprägt wurden. Die Grafen zu Schlick prägten dann seit 1517 Joachimstaler Gulden, die man später kurz Taler nannte. Ursprünglich waren Taler und Gulden gleichbedeutend gewesen. AlS aber die Münzver schlechterung immer mehr zunahm, wurde als Taler der besonders große Gulden bezeichnet, und hieraus entstand 1623 das WertoerhältniS von 3:2, d. h. der Gulden war V» Taler, dieser aber 90 Kreuzer. Durch die ReichSmünz- ordnungen von 1524, 1559 und 1566 war u. a. festgesetzt worden, daß aus der kölnischen Mark (234 jetzige Gramm Feinsilber) 9 Gulden oder Taler (vom Gehalte etwa unse- Wshnilngsnachmis!
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