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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190710090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19071009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19071009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-10
- Tag1907-10-09
- Monat1907-10
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1907
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger MMatt rm-MMgM» Telegramm-Adress« »H I*Fernsprechstello „TagsvSa r Riesa. A^444^NV^^4^ Str. 20. sür die Königl. Amtshcmptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 236. Mittwoch, 9. Oktober 1967, abends. 66. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart VO Psg., durch unser« Träger srei inS HauS 1 Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der laiserl. Postanstalten I Mark 65 Psg., durch den Brtesträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigrn-Anuahme sür die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. ' ' Auf Blatt 444 deS Handelsregister« deS unterzeichneten Amtsgerichts, die Firma Eisenwek! Strehla, Gesellschaft mtt beschriinkter Haftung tu Strehla betreffend, ist heute eingetragen worden, daß den Kaufleuten Paul ErufttzHolzwettzig in Strehla und RomanuS Maguus Max «ltuguer in Gröba Gesamtprokura erteilt ist. Ri^sa, am 8. Oktober 1907. Königliches Amtsgericht. Der vom Gemeinderat -u Gröba am 31. August 1907 aufgestellt Nachtrag zum OrtSstatut für die Landgemeinde Gröba, durch welchen tz 5 aufgehoben wird und 8 13 eine neue Fassung erhält, ist von der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain genehmigt worden. Der Nachtrag liegt zur Einsichtnahme vom 10. Oktober 1907 ab 14 Tage lang im Gemeindeamts, Zimmer 2, auS. Gröba, am 8. Oktober 1907. Der StMtindeVorstaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 9. Oktober 1907. —* Die Aufführung der Vaterländischen Fest spiele übt in noch immer steigendem Maße ihre Zugkraft au«. Jung und alt erfreut und begeistert sich an den prächtigen Bildern, die lebenswahr die Zeit der Freiheits kriege und die Ereignisse bis zu der Zett, da ein einiges deutsches Kaiserreich geschaffen war, vor dem Auge erstehen lassen. Die gestrige sechste Aufführung hatte sich wiederum sehr guten Besuchs zu erfreuen. Bis auf den letzten Platz war der geräumige Saal besetzt. ES ist keine leichte Auf- gäbe für die zahlreichen Darstellerinnen und Darsteller, Abend für Abend und an einigen Tagen auch nachmittags das Spiel aufzuführen, aber sichtlich werden sie ihrer mit Lust und Hingabe gerecht. Sie zeigen, daß man auch in Riesa gern bereit ist, wenn eS gilt, eine nationale Sache, wie ja eine solche die Schaffung eines Kriegerdenkmals ist, zu unterstützen. Und es kann gesagt werden: Riesa steht mit seiner Wiedergabe deS Festspieles gegenüber der in an deren Städten, von denen Rezensionen vorltegen, in nichts nach. ES treten sogar teilweise echt schauspielerische Lei stungen zutage, die ein gut Teil darüber hinauSgehen, wa» man sonst von Dilettanten zu sehen gewöhnt ist. Man ist versucht, einzelne Leistungen besonders hervorzuheben, doch sei das unterlassen, denn jedes ist nach bestem Können be strebt und bemüht, seiner Aufgabe gerecht zu werden und allen gebührt gleichermaßen der Dank für ihr uneigen nütziges Mitwirken. Sie haben ja die Freude, die sich durch lebhaftesten Beifall kundgebende Zufriedenheit der zahlreichen Besucher errungen, zu haben, aber auch an dieser Stelle sei mit aufrichtigem Dank der Milwirkenden noch einmal be sonders gedacht. — ES ist begründete Aussicht vorhanden, baß der gute Besuch bis zum Schlüsse der Aufführungen a'nhält. Eine Anzahl Vereine der Umgegend find ange meldet und viele Besucher gehen gern ein zweites Mal zu den Aufführungen. Wer sich daS Festspiel noch nicht an gesehen hat, möge mtt seinem Besuch nicht länger säumen, denn nicht sobald werden ähnliche Aufführungen, die mit hohen Teldkosten und großen Mühen verbunden sind, hier in Riesa wieder stattfinden können. Sie sind wirklich sehenswert und noch kein Besucher dürfte in seinen Er wartungen und in dem, was ihm die Ankündigungen ver- sprachen, getäuscht worden sein. — Erwähnt sei, nach in folge mehrseitig diesbezüglich geäußerter Wünsche, daß aus wärtigen Vereinen und korporativen Vereinigungen, sofern wenigstens 100 Personen beteiligt sind, seitens der Bahn verwaltung Extrazüge werden gestellt werden; dteSbez. An suchen wolle man an die zuständige Bahnhofsinspektion richten. —* Der LandeS-Obstbauverein hielt am 26. und 27. September in den Westhallen deS Städtischen AuSstellungS- palasteS in Dresden den ersten Obstmarkt ab. Der selbe nahm für Verkäufer und Käufer einen recht befriedi genden Verlauf. Der Jahreszeit entsprechend bestand ein großer Teil des angelieferten Obstes aus Herbstbirnen und Herbstäpfeln in den bekannten guten Sorten. In größeren Mengen standen von Birnen zum Verkaufe: Williams Christbirne, AmanliS Butterbirne, Holzfarbige Butterbirne, Gute Louise, Rabenauer Butterbirne, Kongreß, Prinzeß Marianne, BoSc» Flaschfnbirne usw. Bon Aepfeln waren in größeren Posten vertreten: CharlamovSky, Geflammter Kardinal, Gravensteiner, Cellini, Gelber Sdelapfel, Gold parmäne, Herbst-Calville, Transparent de Croncel«, Dan ziger Kant usw. Der Besuch de» Marktes war ein sehr starker, und die Kauflust, angeregt durch die schönen Früchte, recht umfanAeich. Vor allem waren Aepfel be gehrt und von diesen die Sorte Gravensteiner, welche, ob- wohl von der Marktleitung immer wieder Kisten und Körbchen nachgeschoben werden konnten, doch der Nachfrage nicht genügten. Der Bedarf an Aepfeln überhaupt war ein so starker, daß Nachfragen nach Dauersorten auf den zweiten Obstmarkt am 24. und 25. Oktober verwiesen werden mußten. Von den Obstkäufern wurden die Packungen in Pappschachteln zu 5 und in Kisten zu 12,5 kx bevorzugt, wodurch eS ermöglicht wurde, kleinere Mengen von Früchten verschiedener Reifezeit sich zu er werben. ES ist die» ein Fingerzeig für die Obstzüchter, welche den Obstmarkt beschicken wollen, gut sortiertes, fleckenfreies Obst, sauber verpackt, mehr in den vom LandeS- Obstbauverein empfohlenen kleineren Verpackungsgefäßen, als in Zentnerkisten oder Fässern dem Markte zu über- geben. Gute Tafel- und Wirtschaftssorten, Tafelfrüchte, tadellos geerntet und entsprechend verpackt, erzielten recht annehmbare Preise. Es wurden bezahlt je nach Sortierung pro 50 kg: Wtntergoldparmäne mit 15 Mark, Graven steiner mit 22—30, Geflammter Kardinal mit 16—18, Kaiser Alexander mit 15—18, Roter Herbstcalvtll mit 16—18, Cellini mit 18, Lord Suffield mit 15—18, Sommerparmäne mtt 15, RibSton Pepping mit 24—28, Coxs Orange Mit 28---31, OberdicckS Renette mit 27, Holzfarbige Butterbine mit 20—28, Andenken an den Kongreß mit 20, Williams Christbirne mit 18, Gute Luise von AvrancheS mit 15, ESperine mit 12, AmanliS Butter birne mit 15, ClairgeauS mit 20—25, Gellerts Butter- birne mit 20—25, Schöne Julie mit 16, BoScS Flaschen birne mit 17—20 Mark. Bei diesen Preisen ist die Ver packung eingerechnet und wurden dieselben erzielt durch die Kartonverpackung, bei Kistenoerpackung stellte sich der Preis etwas niedriger. — Die Einberufung eines Teiles der Re kruten für die Regimentes des 19. Armeekorps erfolgte im Laufe des Lestrigen Tages. Infolgedessen herrschte auf den Bahnhöfen reges Leben. Mit der Eisenbahn wur- den aus den verschiedenen Aushebungsbezirken insgesamt 500 Mann nach Leipzig, 250 Mann nach Wurzen, 720 Mann nach Döbeln, 510 Mann nach Riesa, 720 Mann nach Chemnitz und 680 Mann nach Plauen i. B. befördert. Dre fahrplanmäßigen Züge reichten trotz, weitgehender Verstärkungen nicht allenthalben Zur Beförderung der jun gen Vaterlandsverteidiger aus; es mußten vielmehr noch Sonderzüge eingelegt werden, und! zwar u. a. ein solcher vormittags 8 Uhr 50 Min. von Chemnitz nach! Riesa. Mr den jungen Kriegsmänn, dem jetzt dies Königs! Rock „ver paßt" worden ist, gibt! es vorerst in der Kaserne viel zu lernen. Er ist in eine neue Welt eingetreten. Nun wird ein unbedingter Gehorsam gefordert, der nicht erst fragt, warum. Große körperliche Anstrengungen werden ver langt und müssen ausgeführt werden, unermüdlich ohne Murren, der Pflicht bewußt, darf an dem vorgeschriebenen Dienste, sei es auf einsamer Wacht, sei es in der Ka serne oder auf dem Marsche, auch nicht däs Geringste versäumt werden. Genaueste Ordnung in allem ist ge boten. Wahrlich, das ist eine ernste Wendung im Leben des Jünglings! Die Kindcrjahre, die Schulzeit, endlich die Jahre, in welchen er sich zu einem Berufe ausbildete, liegen hinter ihm, der Schlußstein der Erziehung wird gelegt, der Jüngling reift zum Mann! Wer die Jahre der militärischen Dienstzeit hinter sich hat, der muß wissen, was das Leben von ihm fordert. Wohl dem, der die Jahre bis dähin gut angewendet, der sparsam und mit frischem Schaffen an die komntend-e ernste Zeit gedacht hat! —* In einer der nächsten Nummern unserer Wochen beilage „Erzähler an der Elbe" beginnen wir mit dein Abdrucke einer eingehenden, der Feder eines Riesaers entstammenden .Abhandlung über „Die Riesaer Ufer- und Hafenanlagen". In einer Zeit, wo soviel über Wasserwege und Wasseranlagen geschrieben und gesprochen wird, dürfte diese Abhandlung als be sonders aktuell sicher gern gelesen werden. Sie ist ein wertvoller Beitrag zur Heimatkunde und die von selten guter Beobachtungsgabe zeugenden Schilderungen des Elb- gelündes, der Kai- mtnd Hafenanlagen dürfte nicht nur für unsere Riesaer Leser, sondern in nicht geringerem Maße auch für unsere Leser in Gröba und anderen Elbortschaften von großem Interesse sein. Wie weisen deshalb schon heute an dieser Stelle besonders auf den Artikel hin. —y. Vor der 3. Strafkammer des Kgl. Landgerichts Dresden hatte sich gestern! nachmittag der 29 Jahre alte Kaufmann Friedrich Albin Adolf Liebenow wegen Sitt lichkeitsverbrechens zu verantworten. Es' waren sieben Zeugen aus Grödel, Langenberg, Gröba und Riesa vorge laden. Die Beweisaufnahme fand unter Ausschluß der Ocsfentlichkeit statt. Der Angeklagte wurde nach Para graph 176 Absatz 3 des Reichsstrafgesetzbuchs, unter An nahme mildernder Umstände, zu 1 Jähr 6 Monaten Ge fängnis und 3 jährigem Ehrenrechtsverlust verurteilt; ein Monat gilt als verbüßt. — Tie neuen Zehnmark-Kassenscheine sollen demnächst durch die Reichsbank in den Verkehr gebracht werden. — Die nächste Feldbrief-und Paketpostnach Afrika geht wieder von Hamburg am 12. Oktober ab. Sie benutzt den an diesem Tage dort in See gehenden Dampfer „Erna Woermann", der den jetzt eingerichteten 3 wöchentlichen Frachidienst unmittelbar nach Deutsch-Süd- westasrika vermittelt und Passagiere nur nach Madeira und den Kanarischen Inseln mitnimmt. Der Dampfer trifft planmäßig am 6. November in Swakopmund ein. In Lüderitzbucht dürfte er ein oder- zwei Tage später sein. Mit dem Dampfer können sowohl Feldpostbrief sendungen wie Feldpostpakete befördert werden. — Die unerquickliche PiaMonika-Affäre scheint jetzt auf gütlichem Wege beigelegt zu werden. Frau To- selli, die augenscheinlich keine weiteren Sensationen auf kommen lassen will, ist jetzt bereit, Pia Monika dem sächsischen Hof zu übergeben. Wenn sich dir Verhand lungen nicht noch iw letzter Stunde zerschlagen, so dürfte damit einem drohenden Skandal definitiv vorgebeugt sein. Ueber die Angelegenheit berichtet vorläufig ein Tele gramm des „B. L.-A."! aus Florenz: Frau Doselli er klärte sich bereit, ihire Tochter gutwillig dem sächsischen Hofe zu überlassen. Die Prinzessin wird zunächst! zu dem Großherzogspaare von Toskana nach Lindau gebracht. Frau Toselli beabsichtigt, den König von Sachsen direkt von ihrem entgegenkommenden Entschluß zu verständigen, sie will ihre Söhne alljährlich Wiedersehen und die Prin zessen alljährlich einige Zeit bei sich haben. — Ein Lehrerüberfluß für den Dienst in der Volksschule macht sich jetzt in Sachsen geltend gegenüber dem zunehmenden in Preußen. Sobald jetzt eine ständige Lehirerstelle ausgeschrieben wird, meldet sich eine große Zahl von wahlfähigen Lehrern, die bis jetzt noch keine ständige Anstellung erlangt haben. Die Lehrerschaft hat das Eintreten solcher Zustände vorausgcsagt, als Sachsen die Gründung neuer Lehrerseminare und die Einrichtung von Parallelklassen fortsetzte. Nun gilt es auch die Lekster unterznbringen. Als'wesentliches Mittel zur Beseitigung deS tatsächlich bestehenden Lehrerüberflusscs fordert die Fachpresse unbedingte Durchführung der gesetzlichen Be stimmungen über Besetzung der Lehircrstellcn, namentlich Anwendung des Paragraphen 63 des Volksschulgesetzes, in dem eS heißt: Die Annahme eines Hilfslehrers kann stur mit Vorwissen und'untcr Genehmigung des Bczirks- schulinspcktors erfolgen, welcher dafür zu sorgen hat, daß nicht solche Schulstcllcn, welche für bleibend notwendig zu erachten sind, b'to^ durch Hilfslehrer versehen, sondern mit ständigen Lehrern besetzt werden. Ebenso ist festzu halten, daß in der Regel auf sechs ständige Lehrer nicht mehr als ein Hilfslehrer angestellt wird. Fertsetzm, der Festspiele!n WmS SM
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