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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.10.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190710249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19071024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19071024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-10
- Tag1907-10-24
- Monat1907-10
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.10.1907
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Riesaer GTagMM und Anzeiger (Elbeblatt rmd Anzeiger». Lelsgramm-Adress« „Lagoblatt«', Riesa. Awtsötatt für die König!. Anitshnntztmarmschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Nat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 249. Donnerstag, 24. Oktober 1997, abends. 6V. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit .Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa I Mark 50 Psg., durch unsere Träger srrt inS HauS 1 Marl 65 Pjg„ bei Abholung am Schalter der laiserl. Posiansialten 1 Mark VS Psg., durch den Briesträger frei ins Haus 2 Mar! 7 Psg. Auch Monatsabonnements werden angenommen. Anzeigen-Ailnahme sür die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße üö. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Sonnabend, -eu 26 Oktober 1907, vonn. 1« Uhr kommen im AukttonSlokal hier 1 Kleiderschrank und 1 Tisch gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 19. Oktober 1907. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Im Gasthose znm Anker hier — als Versteigerungsort — kommen Montag, den 28. Oktober 1967, Norm. 1« Uhr 9 Pferde, 1 Tafelschltttev, 2 Landauer, 1 Einspiinnerwagen, 2 Stock- und 10 Last ¬ wagen sowie ca. 30 Zentner Melasse gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, den 23. Oktober 1907. * Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Oeffentliche Sitzung -es Gemeirr-erates zu Gröva, Freitag, de« 25. Oktober 1907, abends 8 Uhr im Gemeiudeamte. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Anlegung des Georgplatzes und Bau von Straßen daselbst. 3. Abrechnung über den Schleusenbau in der Oschatzer Straße. 4. Erhöhung des GaSpreiseS. Nichtöffentliche Sitzung. Gröba, den 23. Oktober 1907. Der Gemeindevorstand. Freibank Glaubitz. Nächsten Sonnabend von nachmittag 4 Uhr ab kommt gepökeltes Schweinefleisch, Pfund 40 Pfg., zum Verkauf. Der Gcmrindevorstand. Oertliches und Sächsisches Riesa, 24. Oktober 1907. —88 Die sächsische StaatSregierung bringt den Ober- re a l s ch u l e n ein großes Interesse entgegen und will die akademische Karriere der Abiturienten der Oberrealschulen durch ein neues Gesetz, das dem Landtage, wie erwähnt, zuge gangen ist, regeln. Die Oberrealschulen sollen die Auf. gäbe haben, wie die Gymnasien und Realgymnasien, ihre Schüler zu einer höheren allgemeinen Bildung zu führen, sie gründen aber dieselbe vorzugsweise auf Unterricht im Deutschen und in den neueren Sprachen, sowie auf Mathe matik und Naturwissenschaften unter Ausschluß der alten Sprachen. Jede Oberrealschule soll aus neun aufsteigenden Klassen bestehen. Nachdem in den größeren Staaten deS Deutschen Reiches, abgesehen von Bayern und Sachsen, zahlreiche Oberrealschulen errichtet worden sind und neuer dings Bayern ihre Errichtung in Angriff genommen hat, erscheint auch für Sachsen der Zeitpunkt gekommen, der Einführung dieser Schulgattung die Wege zu ebnen, denn wenn unsere zahlreichen Realgymnasien und die fast in jeder größeren Stadt bestehenden Realschulen das Bedürf nis nach Oberrealschulen bisher wenig heroortreten ließen, so läßt sich doch neuerdings ein solches nicht mehr ver kennen, nachdem der Uebertritt von Realschulabiturienten auf Realgymnasien und der Besuch nichtsächstscher Ober realschulen durch sächsische Schüler in den letzten Jahren größeren Umfang angenommen haben. DaS Ministerium ist seinerseits geneigt, künftig die Abiturienten der Ober realschulen allgemein zu der Prüfung für das höhere Schulamt in der Mathematik, den Naturwissenschaften und der Erdkunde, sowie zur pädagogischen Prüfung an der Universität Leipzig und zur Prüfung von Kandidaten deS höheren Lehramtes der mathematisch-physikalischen und chemischen Richtung an der Technischen Hochschule zuzu- lassen, ingleichen zu der Prüfung für das höhere Schulamt in den beiden neueren Sprachen (Französisch und Englisch), dafern sie an einem Realgymnasium die Ergänzungs prüfung in der lateinischen Sprache bestanden haben. End lich ist zwischen den Ministerien vereinbart worden: 1. Die Schüler der Oberrealschulen sollen in allen Mini sterien bezüglich der Zulassung zur Anstellung und Prüfung für den Büreaubeamtendienst und den Dienst der technischen Unterbeamten den Schülern der Gymnasien und Realgym nasien gleich behandelt werden, eS wird also auch das Zeugnis über den erfolgreichen Besuch der Untersekunda einer Oberrealschule dem Reifezeugnis einer Realschule glcichstehen. 2. DaS Reifezeugnis einer Oberrealschule soll gleich den Reifezeugnissen der Gymnasien und Realgym nasien für die Zulassung zur Ausbildung und Prüfung für den höheren Staatsdienst im Baufache (deS Hochbaues, des Ingenieurbaues und deS Maschinenbaues) genügen. 3. DaS Reifezeugnis einer Oberrealschule soll zum juristi schen Studium und zur ersten juristischen Staatsprüfung unter der Voraussetzung berechtigen, daß zugleich ein Zeug nis über eine an einem Realgymnasium bestandene Er gänzungsprüfung in der lateinischen Sprache, bei welcher mindestens die Zensur „gut" erlangt worden ist, bei gebracht wird. —88 Die Errichtung einer Landesgewerbe- amteS in Sachsen beschäftigt das sächsische Handwerk, die sächsischen Innungen und andere gewerkschaftliche Korpora tionen gegenwärtig in hohem Maße und auch der Gesamt, vorstand der sächsischen JnnungS-Verbandes wird in nächster Zett zur Beratung und Aussprache über diesen Pur 50 das sächsische Handwerk hoch interessierenden Punkt in Dresden zusammentreten. Wie aus gutinformierter Quelle verlautet, darf als gesichert gelten, daß in dem neu zu gründenden LandeSgewerbeamte technisch und volkswirt schaftlich gebildete Beamte und nicht allein Juristen ange stellt werden. Es soll aber in erster Lmie der praktische Handwerksmeister zu Worte kommen, denn von der Regie rung ist es ohne weiteres anerkannt worden, daß die letz tere einen gewerblichen Beirat dringend braucht. Betreffs des Landesgswerbeamtes kann allerdings heute noch nicht gesagt werden, wie es organisiiert wird und in welcher Form die Zuziehung der Handwerker erfolgen soll, doch wird von den Handwerker - Genossenschaften betont, daß Handwerker als beratende und zwar als vorberatende und als milberatende Mitglieder des LandeSamteS berufen wer- den. Es sei nötig, daß, sobald die Regierung über den Zweck eines neuen Gesetzes oder einer Verordnung klar sei, eine Anzahl praktischer Handwerker, die daS Gesetz angeht, einen Einblick in den Vorentwurf erhält, etwa in der Form, daß dasselbe als vertrauliche Mitteilung den betreffenden Handwerkern zugehe mit dem Ersuchen, sich darüber gut achtlich zu äußern. Dann würden die Gesetzgeber aner kennen, daß manche Härten, die sie gar nicht als solche erkannt haben und auch gar nicht erkennen konnten, ver mieden werden. Weiter wird von den Handwerker-Ge nossenschaften betont, daß der Begriff des beratenden Hand- werke- selbst in den Reihen der Handwerker etwas schärfer begrenzt werden müsse. In den Innungen und Verbänden seien auch Mitglieder, die bereits privatisieren und nicht mehr direkt im Handwerksleben stehen. Diese seien keine geeigneten Berater der Regierung mehr, weil sie keine Praktiker mehr sind. In ureigenstem Interesse des Hand werks sei daher die Forderung zu erheben: nur aktive, ihren Beruf noch ausübende Handwerker sollen die Regie rung beraten. Die Regierung muß die Ansichten deS prak tischen Handwerkertums kennen lernen. lieber alle diese Gesichtspunkte wird der Gesamtvorstand des sächsischen JnnungsoerbandeS in einer auf den 3. November anzube raumenden Versammlung ausführlich beraten und Beschluß fassen. — Fortuna hat dieses Mül, wenigstens soweit Dresden in Betracht kommt, seine Gaben Wer solche Leute aus gestreut, die es wirklich gut brauchen lönnen. Fast alle fünf Zehntel des großen Loses und d!er Prämie, die am letzten Zietzungstage nach Dresden in die Kollektion von Gustav Gericke gefallen waren, sind in die Hände bedürf tiger und armer Leute gekommen. Zum Teil haben an einzelnen Zehnteln eine größere Zahl von Mitgliedern Anteil, sodaß jedenfalls mit der großen Summo von Geld vielen kleineren Leuten, wenn auch hnit bescheidenen Lum men, geholfen worden ist. Unter anderem sollen auch 6 oder 7 Mädchen, die in einer Fabrik beschäftigt sind, ein Zehntel davon gewonnen haben. Beim 200 000 Mark- Gewinn hat sich aber gezeigt, daß Fortuna eben doch blind ist. Dieser Gewinn ist nämlich einem Millionär in Leip zig zugefallen! — Der Besuch deS spanischen Königs am sächsischen Hofe ist vorläufig aufgegeben worden, da der damit in Verbindung geplante Besuch in Wien wegen des ungünstigen Gesundheitszustandes deS Kaisers Franz Josef nicht stattfinden kann. — Der jetzige niedrige Wasserstand wird von der Elbstrombanverwaltung dazu benutzt, um die Fahrtrtnne am Nixsteine bet Strehla, dessen aus dem Strombette aufragende FelSspitzen bei dem stetig wachsenden Schiffahrts- pro Monat kostet diese Zeitung bei Abholung in der Geschäftsstelle: durch die Post frei ins Haus 69 Pfg.; bei Abholung an jedem Vostschalter Deutschlands und durch die Austräger frei ins HauS: verkehr und der steigenden Umfänglichkeit der Elbfahrzeuge immer störender empfunden werden, zu säubern und zu verbreitern. Zu diesem Zwecke ist seit einiger Zeit dort eine Tauchermaschine in Tätigkeit, mittels welcher die Steine im Strombett gesprengt und darauf beseitigt werden. * G r ö b a ,-28. Okt. Der hiesige Hausbesitzeroerein hatte für gestern abend zu einer öffentlichen Versammlung einge laden, in der die Wasser leitungs frage zur Be sprechung stand. Der Einladung zur Versammlung, die im Saale des Gasthofes stattfand, war sehr zahlreich ent sprochen worden. Der lebhafte Besuch zeigte, welch regeS Interesse man diesem Projekt entgegenbringt. Herr Ge- meindeoorstand Scheibe war als Sprecher gewonnen worden; er führte ungefähr folgendes auS: „Der uns heute zur Besprechung gestellte Gegenstand ist für unsre Gemeinde von hochwichtiger Bedeutung. Schon seit einigen Jahren ist die Frage wegen Beschaffung einer Wasserleitung für unfern Ort brennend, doch hielt man bisher mit der Ausführung eines solchen Projekts zurück, weil man die Kosten scheute und weil man wußte, daß die Errichtung eines Wasserwerkes auch die Herstellung einer allgemeinen Beschleusung, die wiederum der Ge meinde hohe Kosten verursacht, erfordert. Auch heute ist es noch so. Die Kostenfrage spielt, und das ist ja auch selbstverständlich, eine große Rolle. Ich frage aber nun, kann diese Rücksichtnahme auf den Geldbeutel auch dann bestehen, wenn neben der weiteren Entwickelung unsrer Gemeinde, neben der Möglichkeit, für unfern Ort ausreichendes Wasser für Brandfälle — die Elbe oder der Hafen oder die Döllnitz können nur in gewissen Fällen benutzt werden — zu erhalten, die gesundheitlichen Interessen der Ein wohnerschaft in Frage kommen. Der Mensch kann vieles entbehren, eines aber kann er nicht entbehren, und das ist das Wasser. Und dieses Wasser, es muß gut, es muß für den menschlichen Organis mus tauglich sein. Kann man nun von dem Wasser unsrer Brunnen sagen, daß es gut sei? Es muß die« verneint werden und zwar stützt sich diese Verneinung auf das wissenschaftliche Gutachten der König!. Zentralstelle für 'öffentliche Gesundheitspflege in Dresden, welche das Wasser aus 57 hiesigen Brunnen entnommen und unter sucht hat. Aus diesem Gutachten (das Redner im Wortlaute vor trug) ist zu ersehen, daß das Ergebnis der Untersuchung als ein zufriedenstellendes nicht zu bezeichnen ist. Auch andere Stellen, so da« hygienische Institut der Universität Leipzig und der König!. Bezirksarzt in Großenhain haben sich in ähnlichem Sinne über die Beschaffenheit unsres Wassers geäußert. Angesichts dieser Tatsache kann es den berufenen Personen nicht gleichgültig sein, daß dieser Zustand noch länger bestehen bleibe. Wer ist unter uns, der, bricht eine Epidemie aus, die Schuld auf sich nehme, Vor würfen sich preisgebcn will? Ich glaube, niemand. Man kann ja einwenden, daß auch das Wasser einer Wasserleitung nicht gut sein könne. Allerdings kann ein solcher Fall eintretcn, aber nie und nimmer wird das Wasser einer neuen Leitung beanstandet werden können, da ja vor Anlegung der Brunnen für die Wasserleitung vorerst wissenschaftliche Untersuchungen des gewonnenen Wassers ausgeführt werden. Die Kosten für das Wasserwerk würden 150 000 M., höchstens 175 000 M. betragen. Die Hausinstallationcn sind bei der Wasserleitung billiger wie bei Gas. Bezüglich der Berechnung seien Wassermesser zu empfehlen. Die Selbstkosten des Wassers würden sich auf ca. 9 Pf. stellen, der Abgabepreis 20 Pf. pro Kubikmeter betragen müssen. Die Anlage kann bestehen, wenn sie die Unterstützung der Einwohnerschaft durch guten Consum sindet, dann wird auch die Steuerkraft nicht in Anspruch genommen. Ein Wasserwerk kann sogar eine Erwerbsquelle bilden." Sehr beifällig ward der Vortrag ausgenommen. Der zufällig anwesende Vertreter der Deutschen Gasglühlicht- Gesellschaft (Auergesellschaft), Herr Curt Wilke aus Berlin, sprach sodann über den Nutzen und die Vorteile der Gas beleuchtung. Er empfahl den Hausbesitzern dringlich den Anschluß an die Gasleitung, soweit sie noch fernstehen, hob die Vorteile des Gaslichtes gegenüber dem Petroleum licht hervor und wies auch darauf hin, daß jedes HauS- grundstück durch den Anschluß an die Gasleitung bedeutend an Wert gewinnen würde, ebenso stellte cr die mannig. fachen Vorteile beim Kochen mit GaS ins rechte Licht Möchten die Worte des Herrn Wilke auf fruchtbaren Boden gefallen sein l „Denn leider kann", wie Herr Gemeinde- nur 55 Pjg.
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