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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190711151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19071115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19071115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-15
- Monat1907-11
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1907
- Autor
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Riesaer O Tageblatt und Anzeiger (Llbeblatt Ml- Atykiger). Tttegramm-Adress« I Femsprechstello .Lagoblatt-, Rtssa. Nr. 20. für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 267. E Freitag, 15. November 1967, abends. 66. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa I Mart LO Psg., durch unser« Träger ftet tu» Hau» 1 Mark 6S Psg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 6S Psg., durch den Brietträger sret ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzeigen-Annahme sür die Nummer des Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschästSstelle: Goelhestratze VS. — Für die Redaktton verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. DaS Konkursverfahren über das Vermögen des BrauereibesttzerS Friedrich Max Lohland in Strehla wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Riesa, den 15. November 1907. Königliches Amtsgericht. k. 22/06. M ss lür das „Messer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens vormittag- S Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 16. November dss. Ihrs., von vormittags Uhr ab gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof das Fleisch eiveS RiudeS und eines Kalbes zum Preise von 45 Pfg. pro i/z kA zum Verkauf. Riesa, am 15. November 1907. Die Direktion de» ftädt. Schlachthose». OerLliches und Sächsisches. Riesa, 15. November 1907. —* Am 12. d. M. wurde durch Herrn Bezirks-Assessor von Gehe von der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain den Arbeitern Gottfried Hermann Hönicke, Friedrich Hermann Kirsten, Ernst Hering, Karl Eduard Wilsdorf, Friedrich August Bäger, dem Ab- wieger Emil Clemens Silze, dem Rangierer Johann Friedrich Wilhelm Hofmann, dem Wächter Karl Hein- rich Eduard Streubel und dem Walzenwerkarbeiter Ernst Adolph Hugo Winkler, sämtlich im Eisenwerk Gröba in Arbeit, das vom Königlichen Ministerium des Innern verliehene Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit in Gegenwatt mehrerer Beamten des Eisenwerks auSge. händigt. —* An Stelle des verstorbenen Herrn Oberlehrers Höppner wählte der Schulausschuß auf Vorschlag des StadtrateS die Lehrerin Frl. Gliemann, die heute ihre Tätigkeit an unserer Mädchenschule aufnahm; bisher wirkte sie in Wildenfels. —* DaS Anlegen der Teerringe gegen den Kiefernspinner auf einem Teile des Truppenübungs platzes Zeithain ist fast beendet. Die dazu kommandierten 100 Mann Soldaten werden in den nächsten Tagen in ihre Garnison zurückkehren. Man hofft durch diese Arbeit den herrlichen Nadelwald zu erhalten, doch muß immer- hin eine größere Fläche, welche vom Kiefernspinner kahl gefressen ist, abgeschlagen werden. —I. Die 5. Strafkammer deS König!. Landgerichts Dresden verhandelte gestern gegen den 35 Jahre alten Eisenwerksarbeiter Johannes Albert Schubert auS Strehla, jetzt in Weida bei Riesa wohnhaft, wegen wiederholten RückfallSdiebstahls. Als der schon zweimal wegen Dieb- stahlS vorbestrafte Angeklagte am 12. August ds. Js. in der Schankwirtschaft zum „Deutschen HauS" in Riesa verkehrte, stahl er aus einem Wandschränkchen in der Steh bierhalle ein der Kellnerin gehöriges Portemonnaie mit 40 Mark Inhalt. Schubert behauptete vor Gericht, er sei damals sinnlos betrunken gewesen und wisse deshalb nicht, was er getan. Diese Angabe wie» man ihm als wider- legt zurück. Die Kellnerin hat den größten Teil des Geldes zurückerhalten. DaS Urteil lautete, unter Annahme mUdernder Umstände, auf eine 4 monatige Gefängnisstrafe. —* Die spanischen Schatzgräberschwind ler, die in Deutschland fortgesetzt solche suchen, „die nicht alle werden", haben ein Lebenszeichen auch nach der hie- stgen Gegend wieder einmal gelangen lassen. Man meinte schon beinahe, daß sie die Gegend um Riesa mit ihren — hoffentlich immer erfolglosen — Schwindeleien für die Folge verschonen wollten, denn längere Zeit sind der gleichen Versuche nicht mehr bekannt geworden. Dem ist aber nicht so. Dieser Tage ging ein Brief auS Madrid bei einem Einwohner von Zschepa ein, der uns das Schreiben zur Verfügung stellte. Wir nehmen die« zur Veranlassung, erneut vor dem spanischen Schatz, gräberschwindlertum eindringlich zu war- nen, wenn das bet dem plumpen Schwindel noch nötig sein sollte. Der uns vorliegende Brief weicht von den früheren ähnlichen Briefen insofern ab, al« er angeblich von einer Frau geschrieben ist und daß nach demselben der zu hebende Schatz nicht in Spanien, sondern in der hiesigen Umgegend vergraben liegen soll. 240000 Mark beträgt die zu hebende Summe, von welcher der Brief empfänger den dritten Teil erhalten soll, wenn er die Reisekosten für die Tochter der Briefschreiberin und deren Diener vorstreckt. Natürlich ist'S den Schwindlern nur um letzteres zu tun, darum also: Taschen zu! WnunMchvtis —* Nächsten Sonntag und Montag finden Kirch- weihfeste besonder- in denjenigen Orten in RiesaS Umgebung statt, die von jeher von den Riesaern gern aufgesucht werden, z. B. in Jahnishausen, Bobersen, Rö- derau, Nünchritz, ebenso in unserer großen Nachbargemeinde Gröba, in Pochra, Merzdorf usw. Im Inseratenteile unseres Blattes ist und war zu lesen, wie die Gastwirte der kirmeSfeiernden Ortschaften gut vorgesorgt haben, die Gäste zu bewirten und zu unterhalten. Bet den mancher lei Wechselbeziehungen zwischen den Bewohnern der Stadt und den der näheren Umgebung wird sich sicherlich am nächsten Sonntag der „Zug aufs Land" recht bemerkbar machen. Denn wie im Frühjahre in die „Boomblut", so zieht der Städter im Herbst zur „Kirmst" und daß eS da fröhlich und fidel herzugehen pflegt, ist bekannt. Wer sich orientieren will, wohin er seine Schritte am Sonntag lenke, studiere den Inseratenteil. — Am 3. ZiehungStoge der 12. Völkerschlacht- denkmalS-Lotterie entfiel der Hauptgewinn: 25000 M. auf Nr. 125 835; ferner entfielen: 1000 M. auf Nr. 240; 300 M. auf Nr. 85 104; 200 M. auf Nr. 41661, 158159, 166 729; 100 M. auf Nr. 19190, 35407, 67620, 90352, 149 406, 150 961, 177 685, 181498. —88 Der Landesverband der sächsischen Hausbesitzer- Vereine hat sich mit einer Petition, betr. Reform deS LandesbrandversicherungSwesens an daS Kgl. Ministerium deS Innern gewendet und verschiedene Wünsche der Hausbesitzer inbezug auf die künftige Gestaltung deS LandesbrandversicherungSwesens zum Ausdruck gebracht. Hiernach wird seitens der sächsischen HauSbesttzervereine hauptsächlich erstrebt: 1. die Herabsetzung der Beiträge der Hausbesitzer im allgemeinen, insbesondere aber für das Wohnhaus; 2. der Einschluß der Explosionsgefahr in die Beiträge für die Brandverflcherung und 3. die Hinzuziehung von Vertretern des HauS- und Grundbesitzes zum Plenum der BrandoerstcherungSkammer. In der Petition wird zunächst auf die große Verschiedenheit der Höhe der Der- gütungen für Brandfälle in den Städten und auf dem Lande hingewiesen und betont, daß die am 1. Juli 1904 in Kraft getretene erhöhte Skala für die Beiträge zu den OrtSfeuerlöschkaffen nicht im entferntesten einen Ausgleich nach dieser Richtung schafft, sondern vielmehr der Allge- meinheit der Steuerzahler zugute kommt. Die Feuers gefahr in einem städtischen Wohnhause ist nach Ansicht der Petenten geringer zu bewerten als bei anderen Objekten und zwar in anbetracht des Umstandes, daß in den großen Städten in allen Stockwerken der Wohnhäuser Wasserleitung vorhanden ist, die Blitzgefahr für die Städte sich als ge- ringer als für daS platte Land herauSgestellt hat und daß die Umschließung der Wohnhäuser durch Brandmauern die Feuergefährlichkeit wesentlich abmindert. Für den Fall, daß die Kosten einer Neuklasstfikation der versicherten Ob jekte der Regierung zu hoch erscheinen, wird in der Petition empfohlen, wenigstens für die größeren Städte mit ihren modernen Feuerlöscheinrtchtungen eine Abstufung einzelner Gebäudearten nach dem Beispiele der privaten Mobiliar- feuerversicherungSgesellschaften. WaS die Zuziehung von Hausbesitzern zum Plenum der BrandoerstcherungSkammer anlangt, so weist die Petition darauf hin, daß im Laufe der letzten dreißig Jahre die eigene Vertretung der Jnler- eflenten so vielfach zur Durchführung gelangt, daß es ge- nügt, hervorzuheben, wie die Königl. Staatsregierung selbst das Urteil von Inter« ffenten für gesetzgeberische Aktionen (Baugesetz, Wafsergesetz usw.) in Anspruch genommen hat und auch in anderen BerwaltungSzweigen (Eisenbahnrat) Interessenten mitralen dürfen. Die Petition stellt deshalb in Aussicht, daß auch eine Vertretung des Hausbesitzer, al« Hauptintereffenten an den Einrichtungen deS Instituts, für i. b. Exped. d. Bl. für Wohnung-Suchende kostenfrei. Für Ver mieter: bei Selbsteintrag in die Liste 10 Pf., bei verlangtem Eintrag durch unseren Beamten 20 Pf.; die im Tageblatt annoncierten Wohnungen rc. finden kostenfreie Ausnahme. die BrandoerstcherungSkammer sehr von Nutzen sein würde. — Eine Antwort auf die Petition hat dar Ministerium noch nicht erteilt. Man sieht deshalb in HauSbesitzerkretserr der zu erwartenden Gesetzesvorlage über die Neugestaltung der LandeSbrandverficherungSanstalt mit nicht geringer Spannung entgegen. * Gröba, 15. November. Zur KirmeSfeier ist hier für Amüsement genügend gesorgt. Im Gasthof findet an beiden Tagen Ballryusik statt, wobei am Sonntag so- gar zwei Mustkchöre abwechselnd Streich- und Blasmusik spielen. Auch im „Anker" wird am Sonntag eine Militärkapelle zum Tanze aufspielen, während am Montag die Kapelle des 32. Feldartillerieregiments ein Konzert gibt, dem Ball folgt. DaS Tanzbein zu schwingen ist also den KirmeSgästen genügend Gelegenheit geboten. Für treffliche Unterhaltung der Gäste hat auch der Witt der Hafenschänke Sorge getragen. Die Varteteetruppe Zierholdt wird an den KirmeStagen in seinem Lokal« Vorstellungen geben. Daß eS nebenbei überall «inen guten Bissen und einen guten Trunk gibt, ist selbstverständlich. * Gröba. Auf dem Umwege über Leipzig erfahren wir, daß Herr Zollsekretär Neumann hier unter dem 1. Dezember d. I. als Oberzolleiunehmer nach Einsiedel bet Sebnitz versetzt wird. An seine Stelle an der Zollab fertigungsstelle am Gröbaer Hafen tritt Herr Zollasststeut Dietze aus Chemnitz unter Beförderung zum Zollsekretär. * Wülknitz. Die am Dienstag in der „KönigS- linde" abgehaltene Holz- und Waldstreu-Auktion war recht gut besucht. Die Holzpreise hatten alle eine Steigerung aufzuweisen. Sanz besonders über die Taxe stieg aber der Preis der Waldstreu. Dresden. Nach auS TarpiS eingetroffenen Nach richten ist daS Befinden Er. Majestät des Königs sehr gwt. Die Rückkehr Sr. Majestät wird nächsten Montag früh erfolgen. — Die fahrlässige Aufbewahrung von Stretch, hölzern in Räumen wo sich Kinder aufhalten, hat Diens tag und Mittwoch je ein Menschenleben gekostet. Wie schon berichtet wurde, sind in Wohnungen in der Kaul- bach- und Haflestraße unter ganz gleichen Umständen Brände entstanden, deren Ursache zweifellos darin zu suchen ist, daß die im Alter von zwei bis vier Jahren stehenden Kinder mit Streichhölzern gespielt und dabet die Betten entzündet haben. DaS Ableben eines der Kinder in der Kaulbachstraße teilten wir schon gestern mit; jetzt ist zu berichten, daß auch das eine der in der Haffestraße von Rauchgasen schwer betäubten Kinder verstorben ist. KZ Dresden, 15. November. Die greise Königin- Witwe Carola von Sachsen ist an einer Zellgewebs entzündung am Kopfe erkrankt und muß wegen hoher Körpertemperatur daS Bett hüten. — Die Lückenhaftigkeit unseres Strafgesetzbuches trat wiederum in nachstehendem Strafprozesse in ihrer ganzen Kraßheit vor Augen. Der frühere Bahnsteigschaffner Georg Waller, der jetzt in Leipzig wohnt, ist seit 10 Jahren ein gemeingefährlicher Heirats schwindler. Obgleich er verheiratet war, betreibt er eS seit einem Jahrzehnt als seine Spezialität, junge Mädchen und Witwen unter Heiratsversprechungen an sich zu locken, sie auszuplündern und, nachdem er ihnen zuguterletzt auch noch die Ehre genommen, einfach sitzen zu lassen. Er gab sich als Ingenieur, Forstadjunkt und Postsekretär aus, mußte aber, al» sein Treiben bekannt wurde, den Eisen bahndienst quittieren. Die Aussagen der getäuschten Jung- stauen und Witwen waren recht unsicher und daher konnte er, obwohl das Gericht das Treiben deS Angeklagten als ein „geradezu gemeingefährliches" bezeichnete, nur wegen Betrug» und BetrugSoersuchS in einem Falle zu 12 Tagen Gefängnis verurteilt werden. — Nach einstimmigem Be schluß der Generalversammlung deS Allgemeinen HauS- WshllWsnachMis!
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