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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040203010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904020301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904020301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-03
- Monat1904-02
- Jahr1904
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t. MM W LeipM ÄMtt M Mpiitt Nr. U Mittwoch, 3. Mm IM. <Morüeii-AiisM Amtlicher Teil. rt G. „acrerport-Aktiengesellschaft zu erfolgen. Znwiverhandlnngcn werden mit Geldstrafe bis zu 66 «-k L) Lunger. Hr. 8) 4) ») L5 Leipzig, den 1. Februar 1004. Königliches Amt-gerttht, Abt. II JohanniSgasie S, I. sollen Feuilleton 24. )0-12 eu von einem groben deutschen Forum der Jurisprudenz ge. dem Or. Gebhard belassen wird, soll ihm auch nicht miß gönnt werden. Aber eins sollte er dem Publikum uicht versichern dürfen: »Ich habe meine Pflicht getan!" Xudtarmstr. « ll»U.8tr 62. »kionstr 26. Recht!" im Leipziger Schau und 2—10 m Länge MtlN alt, versendet -Postcolli für lstetn). lot ol»nx Gcnnwen oder als herrenlos angemeldet wurden in der Zeit vom 16. bis 31. Januar 1004 folgende Gegenstände: B.trüge von 50 20 .4l, 5 .4k und 3 .4k, Porte ¬ monnaies mit 12,28 ^k, 9,58 ^/k, v,05 Ulk, 3,85 2,87 .kk und 2,15 ^k, 1 Portemonnaie im Pompadour mit 8,03 ^k, 1 goldene Tarnen Ncmontoiruhr, 1 neu silberne Hcrrcn-Rcmontoiruhr mit Kelte, 1 silberne Herren-Schlüsscluhr, 1 Anhängsel von Golderz, 1 gold. Armreif, 1 Korallenarmreif, 1 goldener Ohrring, 2 goldene Schlipsnadeln, 1 Granatbrosche, 1 silberne Theater. Vö werde Recht? Bon einem Leipziger R e ch t s a n w a lt wirb uns anläßlich der Einstudierung von Walter Bloems Schauspiel „Es werde spielhause geschrieben: Einst ist Shakespeare RcchrSgelehrten vor das zogen worden, es ist ihm-ort nicht sehr gut ergangen, und dennoch — der „Kaufmann von Venedig" ist ein Meister» werk geblieben. So wir- auch das Schauspielhaus publikum an dem „Schlager der Saison", wie man Bloem» interessantes Werk „Es werde Recht!" prophetisch genannt hat, sich weiter erfreuen und erfreuen dürfen, wenn der N e ch t S a n w a l t Or. Alfred Geb. Hardt in diesen Zeilen einmal vor das Forum seiner Ltandesgenvssen, der Rechtsanwälte, zitiert wird und einige bittere Wahrheiten anhören muß. Sie können ihm leider nicht erspart werden. Denn die Haltung dieses Herrn in den Kvnfliktssitnationen, in die ihn das Schau spiel stellt, ist so eigenartig, daß er sich wahrlich glücklich preisen kann, nur ein Phantasiegebildc und kein leibhaf. tiger Rechtsanwalt zu sein. Wenn er im ersten Akte den offensichtlich begründeten Argwohn seines Referendars gegenüber dem eide-lustigen Wucherer Knipp ungefähr mit dem Argumente beschwich. tigen will, der Manu bringe regelmäßig viele glatte Wechscisachen, was dahinter stecke, müsse Knipp mit seinem Gewisse» abmachcn, so verrät der Held des Stückes schon in diesem Konflikt zwischen Portemonnaie und Standes- pflicht eine Bevorzugung de- ersteren, die nicht nur häß. lich. sondern strafbar ist. Geradezu kläglich und verbreche, risch zeigt sich aber Gebhards Verhalten in demjenigen Konflikte, der dem Stücke die Nahrung gibt. Der RechtS- onmalt ist überzeugt, daß der Eid, den sein Klient und künftiger Schwiegervater Gieiebrecht zn leisten entschlossen ist, ein Meineid sein wirb, und zwar ein Meineid ans ge- mcinsten Motiven und mit unerträglichen Konsequenzen llir die Gegenpartei. Daß Gebhard zunächst daran denkt, sein Wissen laut werden zu lassen, mag als rin wenigsten menschlich begreiflicher Vlangel an Pflichtbewusstsein ver ziehen werden, wiewohl solche Schwächeanwanblung die verufStüchtt-kelt des Anwalts ernstlichst in Trag« stellt. Konkurövcrfadrcn. In dem Konkursverfahren über das Vermögen de» Pferde händlers Earl Max Prctschnrider in Leipzig, Gcrberitr. 57, Wohnung: Pfaffendorfer Straße 34, ist zur Abnahme der Schlußrechnung deS Verwalters Gläubigcrversammlung a»f den 10. Februar 1904, vormittag- 11 Uhr vor dem hiesigen Königlichen AmtSgcrulste, Nebenstelle, Johannisgasse 5, bestimmt worden. Sim»-, ischenwein l.lo inet. Gl. I. TIuü»m, im Hofe. OtsscnNlche 'L'cnleW'Nlnq. Donnerstag, den 4. Februar 1904, vormittags 11 Uhr werde ich in den Geschäftsräumen der Firma: Gerhard L He in Lrizpig, Ritterstratzc Nr. 25/29 1051 Kidfellr, 1073 M-ufflon«, 11013 rohe Feh, 1000 rohe Wiesel, 53 l2 gefärbt, Wiesel, welche schon jetzt besichtigt werden können, gegen sofortige Bar zahlung öffentlich versteigern. Leipzig, den 1. Februar. Zieger, König!. Sachs. Notar. E>'cktinntllmchunsi. Tas Kurz-, Galanterie- und Lpiclwareu-EngroS-Geschäst der Firma Ulelnriü laut, ch t/o. in Leipzig. Brubl lü, foU, nach Befinden mit den Außenständen, im Ganzen freihändig oer- kauft werden. Schriftliche verschlossene Gebote entweder für daS Warenlager mit Inventar allein, oder für da« Geschäft mit Einschluß ler Außenstände, sind bis spätestens 15. Februar 1904 unter Bei. sügung einer B>elungsi>cherl,eit vou 1000 in bar oder iu muudOmäßiqen Wertpapieren, bei dem unterzeichneten Loulurs- Verwalter eiuzureichen, der auch nähere Auskunft erteilt. DaS Geschäft, das weiter betriebe» wird, kaun jederzeit be sichtig« werden. Entschließung über den Zuschlag, der in jeder Beziehung vor- behalten bleibt, wird eintreiendeuialls am 16. Feßrua, W04, nachmittags '/,6 Uhr - aus dem Geschäftszimmer des Unterzeichneten erfolgen. Leipzig, am 1. Februar 1904. Der zionkurs-Bcrwaltcr: Rechtsanwalt Schiefer, Aurprinzstraße 5, l. l. Denn unbedingtes Schwelgen ist hier ein strenges Gebot der Beruf-Pflicht, seine Verletzung ein gröbliches Llan- deSvergehen. Was Gebhard aber tut, ist ein gemeines Verbrechen. Obwohl er sich darüber klar sein muß, daß unter de« obwaltenden Umstanden der Eid mindestens vorläufig ungcschwore» bleibt, wenn er, der Rechtsanwalt, die Vollmacht nieöerlegt, geht er neben -cm McincidswiUigcn -um Termin und ermöglicht oder erleichtert wenigstens dadurch die Begehung des Ver brechens. In unmittelbarem Anschlüsse daran macht er sich auch noch des Vergehen- der Begünstigung schuldig, indem er lwie der juristisch gebildete Zuhörer aus der späteren Mitteilung, daß der Prozeß gewonnen worden ist, zu entnehmen hatj den Antrag stellt, über die prozessualen folgen der Eidesleistung zu erkennen. Und dieses Ver halten soll der Standcspflicht entsprechen? Man wende nicht ein mit dem Geheimen Justizrat Eichholz, der im Stücke wohl die ehrengerichtlichen Gesichtspunkte des Standes aufzcigen soll, daß Gebhard die Vollmacht nicht niederlegen dürfe, weil dieser Schritt unmittelbar vor der Eidesleistung eine Deutung finden müsse, die der Partei nur nachteilig sein kvnne. Die Schweigepflicht des Rechts anwalts bedeutet lediglich daS Gebot, nicht zu sagen, was man weiß: aber nun und nimmermehr gebietet sie ein Handel«, nun und nimmermehr gebietet sie, mitzuwirken an unehrenhaftem oder verbrecherischem Gebühren. Das Gesetz und der Vhrenkodex der deutschen Rechtsanwälte kollidieren an diesem Punkte nicht im mindesten. Sie weisen einmütig und deutlich diesen Or. Gebhard auf den selben Weg: Sofort nach -er SnthllllungSscene des ersten Aktes, sicherlich aber »och vor der Eidesleistung Hot er un- weigerlich die Vollmacht niederzulegen, ohne alle- Schielen nach den möglichen Konsequenzen dieses Entschluss«» Die von Gebhard mit jämmerlicher Bereitwilligkeit befolgte Lehre deS Geheimrats Eichholz ist «in übles SophiSma, und die gewandte Dialektik -et Autors reicht nicht aus, «S zu verschleiern. Nach solchen Antecedentien mag es nicht wunder nehmen, daß in der Schlußscene de» letzten Akte» der un- würdige Rechtsanwalt Gebhard, als er in einen echten Konflikt zwischen Amtsgeheimnis und Gerechtigkeitsdrang gestellt wird, die Anwalt-pflicht noch einmal verletzt. Da einzige, waS ihm sicherlich verboten ist, unternimmt er: er selbst macht dem Staatsanwalte di« Eröffnung, daß Giese, brecht« S:d ein Meineid gewesen fei. Bei der Bestürzung de» in seinen Souperhoffnungen getäuschten ktaat-anwalt- ist e» erklärlich, baß nur der Hauptschuldige verhaftet wird und nicht auch der NechtSanwalt, der der Beihülse zum Meineid«, der Begünstigung und üderdie» der Verletzung de» Berufsgeheimnisse» schuldig ist. Die Freiheit, die Bcrstciacrunq. Ten 4. Februar d. I. vorm. 11 vhr sollen auf dem hier, Ecke Brandvorwerk- und Haidenberastraße gelegenen Wagnerschcu Reulmu 18 Zrmrittgurte, 2 Sin,»- anfauger, 500 Ulinkrrsteiue uud 1 Baubude gegen Barzahlung versteigert werden. Leipzig, den 2. Februar 1P04. Ter Gerichtsvollzieher de» König!. Amtsgericht». Pcrsttiqenmq. Donnerstag, den 4. »ieses Monat«, uachmUtags 3 Uhr anf de« Produtteugtcls i« vatzrischeu Bahnhof hier 200 Zentner L)afer gegen sofortige Baarzahlung durch mich össeutlich versteigrrt werden. Leipzig, de» 2. Februar 1904. Rechtsanwalt Uox» von Aetrsed, KSüigl. Sächi. Notar. ' Leipziger Angelegenheiten. 2. Februar. ! Sammlung für Aalesnud. Allenthalben regt sich die werktätige Menschenliebe für die durch Feuersbrunst fast vollständig eiugeäscherte, an der Westküste Norwegens be legens Stadt Aalesund, deren etwa 11000 Bewohner der Not und dem Elend prciSgegebcn sind. Auch in unserm Leipzig, -essen Einwohnerschaft von jeher für fremde- Leiden ein Herz gehabt hat, werden, wie auS einem Auf» rufe in der vorliegenden Nummer hervvrgeht, Gaben für Aalcsuud gesammelt, mögen sie recht reichlich fließen, auch der kleinste Betrag wind angenommen. Auch die Ex pedition des „Leipziger Tageblattes" ist zur Empfangnahme von Beiträgen gern bereit. -r. Liebesgabe« für Aalcsuud werden von jetzt ab auf -en sächsischen Ltaatsbahncu sowohl, als auch aus den preußisch-heisischeu Ltaalsbahnen frachtfrei beför dert. Tie Sendungen sind entweder an die Hamburg- Amerika-Linie iu Hamburg, Possagierwartehallen «Aale» snild) oder an den Norddeutschen Llvvd in Bremen, Hauptbahnhof, LlvydhaUc, zu richten. Um die Sendun gen als Liebesgaben kenntlich zu machen und die Ver- güilstigung zn erlangen, müssen die Frachtbriefe mit dem Vermerke „Liebesgaben für Aalesund" versehen werden. * Straßenbahusahrkartcn für arme Kinder. Dom Nale war in Aussicht genommen worden, an der 27. Ve- zirksschule in L.-E v n n e w i tz eine besondere Klasse für L ch w a ch b e f ä h i g te von Ostern 1904 ab zu er richten- ES war dies hauptsächlich deshalb geschehen, weil die Mehrzahl der Eltern wegen der großen Entfernung der im Gebäude der Hi. Bürgerschule am Johanni-Platze untcrgebrachten Schule von ihrer Wohnung Schwierig keiten machten, indem sie anf die Gefahren hinwicien, denen ihre Kinder bei Benutzung der Streßenbahn anS- gesctzt seien. Weiter erklärten sie sich außer stände, Fahr karten für ihre Sinder lösen zn können. Inzwischen haben sich die Eltern überzeugt, daß der Besuch einer Schule mit zweckmäßiger Klasscnbiidung für ihre Kinder größere Vorteile bietet, als eine einzelne Hülssklasse gewähren kann. Sie haben dcSlwlb gebeten, von der Errichtung der letzteren abzusehen und ihre Kinder der Schule am Jo- hcmuisplatze -»führen zu dürfen. Der Rat hat darauf beschlossen, den Kmdcrn Straßenbahnfahrkarten zu lösen und ihnen somii freie Fahri zu gewähren. Tie Aus gaben würden sich aus jährlich 621 belaufen, während für die Stelle eines wissenschaftlichen Lehrens insgesamt 2000 aiifzuwendcn gewesen wären. Es ergibt sich somit eine immerhin beachtliche Ersparnis. Für daS lausende Jahr lvvn Ostern abl würden 500 erforderlich sein, um deren Bewilligung der Rat die Stadtverordneten ersucht hat. Die Daucrudc Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig, welche bereits seit 1890 besteht, ist in einem der schönsten Gebäude des Promenadenringcs, fast in unmittelbarer Nähe deS Berliner, Thüringer, Magdeburger und Dresdener Bahnhofes, also in sehr verkehrsreicher Lage, ausgestellt. Tas Gebäude hat eine Front von ca. 100 Metern und eine entsprechende Tiefe, es enthält drei Geschosse, von denen das unterste Motoren und Maschinen enthält; im Mittlgeschvk nnd im Obergeschoß sind technische Bedarfs artikel aller Art, hauswirtschastliche nnd allgemeine Be darfsartikel, sowie kunstgewerbliche Erzeugnisse aus- gestellt. Durch die Dauernde Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig ist cs möglich, daß unter gering st emKosten- aufwaub ider Quadratmeter kostet jährlich 10 bis 18 und sind Nebenkosten außer einer geringen Rein- haltcgbühr nicht zu entrichtens in Leipzig, in verkehrs reichster Lage eindaSganzeJahrzugäugliches Lager der Erzeugnisse des einzelnen In» dustriellen. Gewerbetreibenden oder Handwerkers eingerichtet werden kann. Als Aussteller ist jeder, welcher in Leipzig oder auswärts einen Gewerbebetrieb hat, zugelassen, sofern seine Erzeug- nissc überhaupt ausstellungssähig sind. Der Aussteller braucht keinen Vertreter, da alle Auskünfte und Verkäufe und zwar kostenlos, b. h. ohne Prooisionsabzug. von der Aiisstellungs eitung durch deren Beamte vermittelt wer ben. Das Eintrittsgeld ist sehr gering und die Besucher der Ausstellung sind auch meist Käufer, da die Dauernde Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig schon seit vielen Jahren als eine reichhaltige, vielseitige, bequem übersichtliche Saufstätte KouNlrölttaffi-Bcrtauf. Tie Bestände der Earl Pstil'scheu Konlursmasfe, bestehend au» Tchuhwarcn im Werte von ^1 1294,40 und Inventar im Werte van 30,— ivllcu im ganzen meislbietenv und öfientlich Donnerstag, den 4. Februar 1901, nachnnttags 4 Ubr im Panorama- Restaurant zu Leipzig, Roßplatz Nr. ö «im Separalzimucer, ver laust werde». Die Besichtigung der Schuhwaren rc. ist am Donnerstag, den 4. Februar, früh von 10 Ubr bis nachmittags 3 Uhr im Geschäfts- lokal, Kleinzichocher, Plagwitzer Straße 19, gestattet. t*«ul dezle lt. Konkursverwalter, Leipzig, Kurpriuzstraße 9. aus 3500 Meter schätzten und das wahrscheinlich die höchste Erhebung der ganzen Insel darstcllt. Bereits am 6. Dezember desselben JahreS brachen die Vetter» zu einer neuen Reise nach dem Gebirge von Lamontjong an der Südwcstkufte der Insel auf, wo sie aus einer früheren Reise «April und Mai 1902j den interessanten Volksslamm der ToLla, d. h. Wald menschen, angctrvssrn l-attcn. Unter diesem Stamme nahmen sie zu genaueren Untersuchungen jetzt längeren Aufenthalt- Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind um so wertvoller, als der ToLlastamm dem Ausstcrbcn äußerst nahe ist und nur noch in etwa 100 Individuen existiert. P. und Fr. Sarasin beschreiben die Toäla als kleine, aber nicht zwerghaftc Menschen von einer Durch- schnittsgrößc von 1,57 Metern, mit grazilem Körperbau, breiter Rase, mäßig dicken Lippen und welligem Haar. Im ganzen zeigen sie auffallende Aehnlichkcit mit den Wed daS, den Urbewohnern der Insel Ceylon. Aus der außerordentlich primitiven Lebenshaltung der T.'Lla sei nur berichtet, daß sie Pfeil nnd Bogen, Blasrohr und Schild nickt kennen, ihre einzige Angriffs, und Schutz waffe ist eine merkwürdig rohe Keule, deren dickes, ge drehtes Bordercnde mit zum Teil messcrariig geschärften Ettcnsplittern reichlich besteckt ist. Sic bewohnten in früherer Zeit ausschließlich Höhlen, jetzt haben sie in über- wiegender Mehrzahl kleine Pfahlhäuscr, doch fanden die Reisenden noch zwei von zahlreichen Familien einge nommene Höhlenwohnungen. Tie ToSla haben von den Küstenbewohnern, den B u g i n e s e n, den Ackerbau übernommen und pflanzen vorwiegend MaiS, ober auch andere Kulturpflanzen. Feuer bereiten sie durch An- etuanderreiben von Bambusstäben mit großer GZchicklich- kett in weniger als einer halben Minute. Töpfe und Eisen tauschen sie ein. An Intelligenz sind sie niedrig — die Reisenden sanden ein Individuum, da- nicht imstanhe war, über »in« zu zählen —, sie sind fr mdenscheu, wahr heitsliebend, kennen nicht Raub »nd Diebstahl, leben in Monogamie «nd haben keine Religion, wenn man nicht Spuren eine» Vnnmdienste- als io'che betrachten will. Die Baseler Gelehrten glauben, beweisen zu können, daß die ToLla dlrNestc der primitiven UrSevöl- kkrung der Insel Erlebe» bilde«. Damit erhält hie Anschauung von der außerordentlich weite«, vielleicht globalen Verbreitung k'eluer Primärstämme In B-ziehu«- auf den indo-australi'chen Archipel eine neue Stütz,. Dir letzte Rette P. nnd Fr Sarasin» vor ihrer Heim kehr nach Europa galt dem südöstlichen, noch völlig nnbe- kannten Zipfel der Jtttel. Si« dnrchquerien die Hal», in'cl von Westen nach Osten, »wischen den z'emttch südlich ae'egenen Ori'chatten K olaka und S » n d a r i. Der Ost-unb drrWestrond der Halbinsel werden von je einem in nördlicher Richtung an Höh« zunehmenden Gebirgospstem Bckantttmachunq. Einige Mädchen, die zu Ostern dieses Jahres auS der Waisenpflcge entlassen werden, sollen als Dienstmädchen in guten FamUicn unlergcbracht werden. Schriftliche Meldungen sind au das Waisenamt, Thomasring 7, bis zum 10. dieses Monats zu richten. Nach diesem Zeitpunkte eingehende Gesuche bleiben un berücksichtigt. Leipzig, am 1. Februar 1904. Der Rat der Stadt Leipzig. Waisen» mt. Or. Pall mann. Be. Nutz- und Brcttnbol^auktlon? Freitag, den 5. Februar b. A., sollen im Connenntzer Revier im Nonnenholz und Probstei nach- stehende Windbruch, und dürre Hölzer an Ort und Stelle meist- bietend verkauft werden, und zwar: 11 gegen die übliche Anzahlung: 39 Eichenklötze von 26—94 om Mittenstärke 4 Hornbaumklötze - 24—42 - - 9 Rüueru- » - 19—49 - - 6 Eschen- - - 17—24 - 3 Ahorn- - - 20—43 - - 7 eichene Schirrhölzer; 2i gegen Barzahlung: 2'/« Km eichene Nutzscheite II. Klasse, 93 - - Breunfcheite, 8 - cllerne - und 50 - Abraumreisig. Zusammenkunft: Früh 9 Uhr im sogen. Ritierspürchen gegen über dem Palmengarten. Leipzig, den 29. Januar 1904. Les Rat» Forftdeputatiou. ES hat deshalb die Bestellung zur Räumung der Gruben mit Wasserklosetteinrichtuna rechtzeitig bei der Leipziger Dün^cre^port-Aktiengesellschaft oder Haflstraie bis zu 14 Tagen geahndet. Leipzig, den 1. Februar 1904. Ter Rat der Stndt Leipzig. Vlll.356. Or. D i t t r i ch. in da- Handelsregister ist heute eingetragen worden: auf Blatt 12 059 die Firma Grdrüder Felder in Leipzig jGohliser Straße Nr. 36), früher in Delitzsch. Gesell- schafter sind die Kaufleute Max Georg Felber und Johannes Carl Fclbrr, beide in Leipzig. Ti« Gesell schaft ist am 1. Juli 1003 errichtet worden. iAngegebener Geschäftszweig: Fabrikation von Cigarren); aus Blatt 12 060 die Firma A»g. Meiselbnch Nachf. Gesellschaft mi« beschränkter Haftung in Leipzig. Ter Gesellfckiaftsvertrag ist am 18. Januar 1904 abge schlossen worden. Gegenstand des Unternehmens in die Uedernahme des bisher von der offenen Handelsgesell schaft Ang. Meiselbach Nachf. in Leipzig detrietenen Geschäftes und die Wetterführung der von derselben Firma betriebenen Wcrtzcugsabrik. TaS Stamm kapital beträgt 70 000 Zu Geschäftsführern sind bcncllt die Kaufleute Felix tzerchner uiid Emil Hintere- dorf, beide in Leipzig. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so dürfen je zwei von ihnen gemeinsam die Ge- sellßhaft vertreten. AuS dem GesellschaftSvertrage wird noch folgende» bekannt gemacht: Die Gesellschafter Felix Hcrchner und Emil Hinters« darf bringen das von ihnen bisher unter der Firma Aug. Meiselbach Nachf. hier betriebene Geschäft mit den Aktiven im Gcsamtivcrte von 113 755,94 und den Passiven in die Gesellschaft ein. Ihre Stannnnnlagen an 12 900 für Herchuer und 10 000 .4« für -Hinteis- dorf sind dadurch vollständig gedeckt. Die übrigen Ge- fcllsck>after bringen die ihnen gegen die bisherige Firma Aug Meiselbach Nachf. zustehenden Forderungen, näm lich Dlnckiii Schneider von 17 840 Ä, Fritz Lücke von 8800 und Elisabeth vcrw. Herchncr von «2 000 in voller Hohe in Anrechnung aus ihre Stammeinlagen in die Gesellscliaft ein. Bekanntmachungen für die Ge- sellschafi erfolgen durch den Deutschen Rcichsanzeigcr; auf Blatt 6104, bctr. die Firma Th. L Ad. Frel-erking in Leipzig: Prokura ist erteilt dem Oberingcnieur Karl Friedrich Hermann Lehmann in Leipzig; auf Blatt 10 589, bekr. die Firma Arthur Schmidt in Leipzig: Die Firma lautet künftig: Franz Rode vorm. Arthur Schmidt; auf Blau 11 707, bett, die Firma Paul Lieber in Leipzig: Die Firma ist erloschen. Leipzig, den 1. Februar 1904. -timisirche- Amtsgericht, Abt. Il 8. Sparverkehr im Januar 1904 1424 Einzahlungen im Betrage von 194 531 01 648 Rückzahlungen - - - 86 010 - 56 - Berzinmnq der Einlagen mit 2 . /» Expedit io nszeit täglich von 9— i 2 und 2—5 Uhr, Sonnabends durchgehend von 9—2 Uhr. am 30. Januar 1904 : 3 577 244 30 -H. Kram-, Roß- »nd Biehmärkt za Liebertwolkwitz «Utw-ch, den 17. Februar 1v«4. Abgaben werden nicht erhoben. Ler Gemettlderat. BekMlntulacwllin. Herr Lehrer Friedrich Johannes Flösset, Moltkesttahe 54, 3. Stock wohuelid, ist zum Waisenrate des 33. Bezirks bestellt worden. Leipzig, den 30. Januar 1904. Ter Rat der Stadt Leipzig. Waiscnratüamt. Or. P a l l m a n n. Brosche, 1 goldene Brosche mit Opal, 3 «oldene Nlnge, 2 gravierte zusammeugclLtete Trauringe. 3 Brillen, darunter 1 goldene, einige Klemmer, darunter 1 >«tde»er, 1 Lyerngla» in Etui, 1 Uhrband mit Be schlag, 2 Kindcrpclztragen, 3 Pclzboa-, 1 Strauß« federboa, 1 seidenes Luch, 1 Umschlaaciuch, 1 Frauen bluse, 1 seidener Kot'ssckxtt, 1 gehäkelte Lischdccke, 5 Felle. 2 neusilberne Schalen, 1 Briefmarkenalbum, 1 lange GlaSverlenkctte 1 Sleckkamm. 1 Paket, ent eilend Rüböllampendocht und Heftzwirn, 500 Papier- bcutel, 2 Kinder,chUtlen, 1 eiserne Bohrknarre und 1 Bohrivinkcl, 1 Schrankauf)atz, 1 Statautomat. 1 Stilett. 1 Manometer und 4 Schraubcnschlüfiel, 20 neue Hufeisen, mehrere Schinne, eine Anzahl Schlüssel, 1 vierrädriger Handwagen und 1 Hund; ferner als vermutltch gestohlen: 1 Bleiblock. 1 Paar Damenschuhe uich eine Anzahl Biergläscr. Zur Ermittelung der Eigentümer wird dies hierdurch be kannt gemacht. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß die im Januar 1903 bei unS einaelicferten Fundgegensiände, zu denen sich kein Eigentümer gemeldet hat, von den Findern gegen gehörigen AusivciS in unserem Kundburcau wieder in Ernpsang ge nommen werden können. Leipzig, den 1. Februar 1904. Da» Potizriamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Bmtcincnllig. Freitag, den 5. Februar 1904, vorutiitags 1v Uhr solle» im hiesigen amtsaerlchituben Perßcigerungsraume 54 Grschäjtobucher, 14 Uopier-Bucher, 16 Pakete kleine Bücher, 5 Schreibmaschine». 1 Bervielsältig»»»»- apparat, 3 große Tafeln, 4 Regale mit Kasten, 5 Tische, v Stühle, 10 Papirrtürbe, 2 Kisten mit 106 Flaschen Tinte, 2l Füllhalter, 6 Flaschen mit Gummi, 15 Ttuten-Gläser, 4 Lutzeub Bleistifte, 11 Bnesölluer, 6 Geldtaisette«, 42 Schachtel» ver schiedene Schnellhefter» 4 Schreibmaschinen-Kasten, 1 Globus, 1 Pseilerfpiegel mit Schränkchen, 2 große Geldjchranke, 3 Schreibtische, 1 Bücherschrank, zwei Schiaisoias mit Lecken, 3 <ofas mit buntem Bezug, 1 tteiucr Aktenichrank mit Gla»tafel». 7 Rohrieyn- stühle, 3 Rohrlrhnsessel, 2 Tische, 1 lange Taiel, 1 buuter Teppich, 1 tzadeutafel mit »asten, i Lchrant mit Fachern, 1 Ausziehtisch, 1 Toppeljchrribpuit, 1 Haarschnetbestuhl «nd verschiedene andere Gegen stände versteigert iverden. Leipzig, am 2. Februar 1904. Ter Gerichlsvollxtrher de» Kgl. Amtsgericht». Wissenschaft. Dte «everen Net.en Pau, uns Friedrich SarafiuS auf der Insel iLeledeS Or. Panl Sarasin, der ältere des berühmten Detternpaarcs in Basel, das durch «eine Forschungen aus Ceylon und Celebes sich eine Stelle unter den größten Forschungsreisenden der Gegenwart erworven hat, wird am heutigen Abend in Leipzig, und -war im „Ver ein für Erdkunde", einen Vortrag halten über die letzten Durchquerungen der Insel Ce- lebev, von der die beiden Vettern erst im Sommer des vergangenen Jahres znrnckgeichrt sind. Zur Orientie rung sei hier etu kurzer Uebcrblick über diese Reisen ge geben. So lange schon die Insel Celebes den Europäern bekannt ist, so unbekannt mar doch bis jetzt ihr Inneres, so wenig ist in dasselbe infolge seines gebirgigen Cha rakters europäische Genttung eingedrungcn. Ein Beweis dafür ist der Umstand, daß die Reisenden auf einer An- fang Juli 1902 begonnenen Expedition, die dem zen tralen Celebes galt, schon nach achttägigem Marsche durch Intrigen der eingeborenen Fürsten znr Umkehr ge zwungen wurden, so baß sie die Hülse der niederländischen Regierung in Anspruch nehmen mußien. Das Erscheinen des Gouverneur» von Makassar vor Pal « , einem Küstenplatze im Nordwesten der Insel, dem Au-gangv- punkte der Erpediiion, genügte allerdings, um die Fürsten umzustimmen. Sic beeilten sich, ihr Bedauern Uber daS „Mißverständnis" auSzudrlicken, und versprachen, ihr beste» -um Gelingen der Reise zu tun. Das Verbleiben einer kleinen Truppenmacht in Palu sorgie dafür, daß diese- Versprechen gelmlten wurde, und so gelang es den Forschern, in einem dreimonatigen, anstrengenden Marsche die Insel an der breitesten Stell« von Norden nach Süden zu dnrchqneren. Wohlbehalten langten sie am 3. Oktober in Paloppo, im Hintergründe deS Golfe- »on Boni, am 20. Oktober in Makassar wieder an. Wie die irlUieren Retten der SaresinS aus CelebeS 11864—18051, so war auch diese an geographischen und ethnographischen, botanischen und -oilogitchen E^, gednisien außerordentlich re'ch. DaS qe 'graphische Hanp'- ergebnis mar die-mai die Entdeckung eine- grsßen ft l u ß- snfte mS, de- Koro, der einen mächt'gen Teil de» westlichen Zeniralcclebes entwässert, nnd dann eine» Ge- btrge- nahe der Ostkllste, dessen Höhe die Reisenden Haiidrlsk,immer Lcipzig. Im BörscngtbSude werden wegen Verlegung der Dienst räume des Kaiierlichcn Postamtes v in den nach dein Blücher- platz zu gelegenen Teil die jetzt von diesem Amte benutzten, an der Packhosstraßc im Erd- und Zwischengeschoß gelegenen Räume zum 1. Juli d. I. frei. Sie sollen eventuell ganz oder teilweise einschl. Dampfheizung und elektrischen Lichtes ver mietet werden und dürsten sich vortrefflich zu Ksntorzwecken eignen, namentlich für solche Firmen, die Verkehr mit der Börse haben. Reflektanten wollen sich werktäglich in der Zeit von 11 bis 12 Uhr vormittags an unsere Kanzlei, Tr. 8, wenden oder ihre Angebote möglichst bald ebendahin schriftlich einreichen. Auch können die Räume zur gleichen Zeit mit Erlaubnis de» Herrn Vorstehers genannten Postamtes besichtigt werden. Leipzig, am 2. Februar 1V04. Die Handelskammer. Zweiniaer, BoZitzenoer. Or. jur. Wendiland, Syndikus. Unter Bezzignahme anf Z 9 Abs. 6 deS OrtSgesetzeS, die Regelung des Düngercxport-WcscnS in der Stadt Leipzig be« treffend, wird in Erinnerung gebracht, daß Gruben mit Wasierklosetteinnchtung mindesten» aller zwei Jahre geräumt werden müssen.
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